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Wilsdruffer Tageblatt : 17.06.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192506178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19250617
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19250617
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-06
- Tag 1925-06-17
-
Monat
1925-06
-
Jahr
1925
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 17.06.1925
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b <2 sL ' —— ^>,d nachher m ewem hawen Tage durch Lr«4-' maliges freches Wasser entbittert werden. Ein anderer bekannter Landwirt, Ökonomierai Schulz - Sembten, ist mit Recht erstaunt darüber, daß nicht aus jedem Gute eine solche Anlage ge macht wird, denn sämtliches Bieh und Federvieh fressen die entbitterten Lupinen gern, gleichzeitig wird dadurch viel Aaser und andere teure Futter mittel erspart. Nicht minder lst der bekannte Lupinenzüchter Belbe in Hindenburg bei Templin mit dem Ent- bitterungsapparat zufrieden. Kühe, die nur noch 3,5 Liter Milch im L-melkenden Zustande gaben, ermolken nach Fütterung von 2 Pfund trockener (gleich 4 Pfund nasser) Lupinen bald 8 Liter. Ein neuer Beweis dasür, daß die Milchfrage eine reine Eiweißfrage ist. Mit jedem Liter Milch scheidet die Kuh etwa 35 Gramm Eiweiß aus, die ersetzt werden müssen, wenn der Milchertrag nicht sinken soll. Und die Fütterungsversuche von Bolz, Gerlach, Morgen, Müller haben zur Genüge be wiesen, daß entbitterte Lupinen bei sachgemäßer Fütterung für alle Tierarten als gut wirkende Kraftfuttermittel verwendet werden können. Man darf allerdings nicht zuviel Lupinen geben, so soll nicht mehr als die Hälfte des zur Ver- fütterung kommenden Eiweißes in Form von Lupineneiweiß gegeben werden. Das entspricht auch den neiiesten Forschungsergebnissen, die eine ein seitige Eiweihfütterung verwirft und eine möglichst gegenseitige Ergänzung von Getreide-Eiweiß und Hülsenfrucht-Eiweiß, Fleisch, oder Milch-Eiweiß fordert. Man vergesse bei der Verfütterung der kalkarmen Kartoffeln auch nicht den Zusatz von Schlämmkreide, sonst dürsten sich ganz erhebliche Gesundheitsstörungen einstellen. Auch die Verwendung angeschimmelter schlechter Lupinen zu Mehsutter ist durch diesen Apparat möglich geworden. Nach seinen Erfahrungen rät Belbe allen Verufsgenossen, die keine Brennerei, Stärkefabrik oder dergleichen haben, eindringlichst, sich solch einen Lupinen-Entbittcrungsapparat an- zuschafsen, der ja nicht nur Lupinen entbittert, sondern auch Kartoffeln dämpft, Kaff aufschlieht, dauernd Warmwasser für die Wirtschaft hält und auch gut für Waschküchenanschluß einzurichten ist. Die Brennstoffersparnis ist durch diesen Apparat in hohem Grade erreicht. — So weit einige Stimmen aus der landwirtschaftlichen Praxis. Zum Schluß mag noch erwähnt sein, daß man auch Unkrautsamen und Hintergetreide mit diesem Apparat vollständig aufschließen kann, wie das die Dstpreußische Landwirtschaftskammer auf ihrem Gute Bosemb bewiesen hat. Es wird daraus eine schleimige Masse, die von den Schweinen sehr gern gefressen und gut verdaut wird. Selbstredend wird die Keimkraft des Unkrautes durch das Dämpfen vollständig vernichtet, so daß künftighin das Un kraut nicht mehr zur gefälligen Weiterverbreitung dem Komposthoufen anvertraut werden darf. Kurz und gut, der Vorzüge, die ein solcher Kartoffel dämpfer der Landwirtschaft bietet, sind derartig viele, daß er hoffentlich in wenigen Jahren in keinem landwirtschaftlichen Groß- oder Kleinbetrieb mehr fehlen wird. Seine Anschaffung macht sich in jedem Falle bezahlt, reichlich bezahlt, und das meistens schon in ganz kurzer Zeit, wie aus land wirtschaftlichen Kreisen behauptet wird. Zur Befruchtung -er Obstbäume. Von K. Rs. Zur Frage der Selbst- oder Fremdbefruchtung, »er Pollenkeimfähigkeit und der geeignetsten Befruchter (Gegenblüher) einer Obstsorte sind im Fu- und Auslande in den letzten Jahren ver schiedentlich Untersuchungen angestellt worden, deren Ergebnisse leicht in der Versenkung ver schwinden, ohne den beteiligten Fachleuten und Obstbauern zu Gesicht zu kommen. Es erscheint daher nicht ohne Bedeutung, hierunter zwei Beiträge wiederzugeben, deren einer (a) eine Reihe abschließender Beobachtungen über Pollen keimung und gegenseitige Befruchtungsfähigkeit enthält, deren zweiter (b) ebenfalls sehr beachtens werte Ergebnisse wiedergibt. a) über die Keimfähigkeit des Polle»? and die gegenseitige Befruchtungsfähig- keit einiger wichtiger Apfel« und Birnen- iorten find an der Schweizerischen Versuchsanstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau in Wädenswil m Frühjahr 1924, und zwar unter Berücksichtigung -er bereits vorliegenden Untersuchungen in andere» ländern, !o auck derer von Ewert-Moskau ek- gShenve rlMerznamngen «ngezrerrr worben. ' Untersuchungen, über die vr. F. Kobel im „Land wirtschaftlichen Jahrbuch der Schweiz" 1924, Heft 4, berichtet, beziehen sich sowohl auf Be- fruchtungsvcrsuche an Bäumen als auch auf die Prüfung der Keimfähigkeit des Blütenstaubes nach einem eigens angewandten, sehr genauen System. ES scheint festzustehen, daß die Keim fähigkeit des Pollens in erster Linie Sorten eigentümlichkeit ist, aber durch verschiedene Ein flüsse bis zu einem gewissen Grade verschoben werden kann. Unbedingt lehren die Befruchtungs- Versuche, wie wichtig es bei Neuanpflanzungen oder Umpfropfungen ist, das Augenmerk auf die gegenseitige Befruchtungsfähigkeit der Sorten zu lenken. Im übrigen beschränken wir uns an dieser Stelle auf die Wiedergabe der folgenden Schluß sätze: I. Eine Untersuchung des Pollens von 21 Birn- und 29 wichtigen Apfelsorten, hauptsächlich derjenigen des schweizerischen Richtsortiments, ergab, daß die verschiedenen Sorten sehr un gleichwertigen Blütenstaub besitzen. 2. Die Keimfähigkeit des Pollens schwankte bei den Birnensorten zwischen 4 (Pastorenbirne) und 78^ (Vereins-Dechants-Birne), bei den Äpfeln zwischen 7 (Gravensteiner) und 98 (Sauergrauech). 3. Die Prozentzahl der zum Keimen zu bringenden Körner ist nicht allein maßgebend für die Befruchtungsfähigkeit des Pollens. Von Wichtigkeit ist vielmehr auch die Länge und Form der Pollenschläuche, indem besonders die Sorten mit geringer Keimfähigkeit des Pollens fast lauter kurze, degenerierte Pollen schläuche treiben, deren Befruchtungsfähigkeit nur sehr gering sein kann. Sorten mit geringer Pollenkeimfähigkeit sind also viel schlechtere Befruchter, als man aus der Keimzahl allein schließen könnte. Die Pollenkörner solcher Sorten sind sehr ungleich groß. 4. Befruchtungsversuche am Baum bestätigen die Ergebnisse der Pollenuntersuchung. Mt gutem Pollen (vom Berner Rosenapfel) wurde ein durchschnittlicher Ansatz von 36 erzielt, mit schlechtem Pollen (von Bohnapfel, Winter zitronenapfel, Schöner von Boskop und Stäfner Rosenapfel) dagegen ein solcher von nicht einmal 1)4 der bestäubten Blüten. 5. Aus diesen Untersuchungen und ähnlichen anderen Autoren ergibt sich, daß bei Neu anpflanzungen oder Umpfropsungen sehr darauf zu achten ist, baß genügend Sorten mit gutem Blütenstaub berücksichtigt werden, damit eine genügende Befruchtung stattfinden kann. d) Bestäuoungsversuche mit Kirschen, Birnen und Äpfeln, veranstaltet im Versuchs garten der niederländischen Land- und Garten bauschule in Breda. Dem Berichte des Verfuchs- gartenS über 1923 seien nach dem „Vsläbocks" vom 3. Januar 1926 einige Einzelheiten ent nommen. Von Kirschen wurden zwei Sorten benutzt. Im Jahrs 1922 wurden von Kaiserin Eugenie 80 Blüten mit eigenem Blütenstaube bestäubt. Ergebnis: 28 Früchte. 1923 bestäubte man 137 Blüten mit eigenem Staube. Ergebnis: 39 Früchte. Als man 1922 41 Blüten mit fremdem Staube versah, erhielt man 19 Kirschen. Die Sorte ist also selbstsertil, d. h. erzielt Befruchtung mit eigenem Blütenstaube. Pflaumen. Königin Viktoria brachte 1919 von zwei mit eigenem Staube versehenen Blüten 2 Früchte, bei Fremdbestäubung einer Blüte mit Pfirsich keine Frucht, ist hiernach selbstsertil. Die Reineclaude von Oullins zeigte bei Eigenbestäubung von 15 Blüten 8 Früchte, bei Fremdbestäubung von 4 Blüten mit Viktoria 4 Früchte, ist also als selbstsertil anzusehen. Dagegen ist ine große grüne Reineclaude selbststeril, bedarf also der Fremdbefruchtung (1922 von 50, 1923 von 146 selbstbestäubten Blüten keine Frucht, von 19 bzw. 34 fremdbestäubten Blüten 8 bzw. 2 Früchte). Birnen. Comtesse de Paris: Fremdbestäubung wirksamer «1s Selbstbestäubung. Clairgeaus Butterbirne: wahrscheinlich selbststeril; Fremd bestäubung jedenfalls erwünscht Diels Butter birne- wahrscheinlich selbstsertil. Gute Luise: selbsts-rtil, doch Fremdl-stäubimg erwünscht. Josephine »VN Becheln.' Fr^ordbeläubung ' -- wünscht. Np-»!. Lh"rlawüv^'. 55 Wüte:, eigen- ? Früchte; 12 Blütv. ftenV^äukp 2 Früchte, Motor Mrochen', nach eigenem Blütenstaube von 3 Blüten 1 Frucht, selbstsertil. Schöner von Boskop: 1919 und 1923 von je 79 selbstbestäubten Blüten 6 Früchte, 1919 von 17 fremdbestäubten 3, 1923 von 8 solchen keine Früchte, selbstsertil. Manks Codlin: nach Selbstbestäubung von 53 Blüten 8 Früchte, nach Befruchtung von 12 Blüten mit Weißem Winter kalvill 2 Früchte, selbstsertil. Cellini: Eigen bestäubung aus 4 Blüten I Frucht, selbstsertil. Weißer Winterkalvill: mit eigenem Blüteirstaub auf 111 Blüten 7 Früchte; bei Fremdbestäubung mit Schönem von Boskop auf 41 Blüten 2 Früchte, selbstsertil. Danach erscheint die Zahl selbstfertiler Sorten bei den untersuchten Apfelsorten sehr hoch. Jeden falls ist bis zu endgültigerjKlärung des vorliegenden Gegenstandes überall mindestens die Mischpflanzung selbstfertiler und selbststeriler Sorten anzuraten. Mögen diese kurzen Hinweise, denen sich übrigens noch eine Reihe von Ergebnissen aus dem Pomo- logischen Garten in Tiel anschließt, genügen, um auch auf diesen Beitrag zu der so wichtigen Frage weiters Kreise aufmerksam zu machen. Neues aus Stall und Hof. Ein Beruhigungsmittel für Pferde, die große Unruhe zeigen, sich dann auch schwer be schlagen lassen, ist die gewöhnliche Petersilie. Man nimmt etwas Petersilie, reibt sie stark zwischen den Händen und hält sie den Pferden unter die Nüstern. Sofort wird sich das Tier beruhigen und still stehen. Bei nächster Ge legenheit sollte jeder Pferdebesitzer dieses ein fache Mittel erproben. M. W. Staubiges Heu. Durch die schlechte Witte rung während der vorjährigen Heuernte wird es in diesem Jahre noch ziemlich viel staubiges Heu geben. Dieser Uebelstand macht sich, be- onvers jetzt, nachdem das Heu solange gc- agert hat, bemerkbar. Daß staubiges Heu ge- undheitsschädlich ist, ist wohl selbstverständlich. Bei seiner Verfütterung stellen sich bei den Tieren Atembcscywerden ein, ja selbst Lungen entzündungen können hierdurch den Keim er halten. Aus die Verfütterung von staubigem Heu kann wohl, namentlich bei größeren Mengen, selten verzichtet werden. Bor dem Verfüttern muß der Staub aber aus dem Heu entfernt werden. Durch gutes Aufschütteln läßt sich dieses, wenn cs nicht zu stark staubig ist, wohl erreichen, sonst benutzt man den Ven tilator der Dreschmaschine zur Entfernung des Staubes. —tz. Ban-wurmmittel gegen Hunde. Ein Tee löffel voll Aveca-Nutz wird mit etwas Butter zu einer Pille geformt. Diese gibt man dem Hunde nüchtern ein. Mehr als einen gestriche nen Teelöffel von Aveca-Nuß darf man aber nicht nehmen. —tz. Das Aeberfliegen der Hühner über Zäune kann man in recht zweckentsprechender Weise dadurch verhüten, daß man am oberen inneren Ende der Zaunpfosten etwa Vs m lange Latten stücke in der Weise annaäelt, daß sie wie Dachsparren schräg nach oben stehen. Diese Lattenstücke werden dann noch durch Drähte oder durch Drahtgeflecht miteinander verbunden derart, daß «in Drahtdach nach dem Hof hinein entsteht. Auch die wildesten und besten Flieger können jetzt nicht mehr den Zaun überfliegen, da sie gewohnheitsgemäß immer nahe der Um zäunung ausfliegen und nun mit dem Kopf gegen den Draht stoßen. Nach einmaligem ver geblichen Bemühen pflegen dann wettere Ver suche zu unterbleiben. Im übrigen wird sich die Höhe der Einfriedigung nach der Flug- «artcnrau» mit Vorrichtung, die LaS «rverAirgen verhindert. MstgLeA der betreffenden Rasse richten. Während nach Huperz, Geflügelzucht (Verlag v^n I. Neumann-Neudamm) für die schweren Nassen eine Höhe von iVs w genügt, reichen sür Landhühner und andere leichtere Rassen S - kaum aus, falls man nickst die oben ve- schriedeue Vorrichtung getroffen hat. Es wird auch weiterhin empfohlen, Len unverbesserlichen Uederfliegern die ersten zehn Schwungfedern der «inen Seite, also die langen Federn der tzandschwinge, zu kürzen. Damit nun auch die junge» Kücken nicht durch den Zaun oder die Drähimaschen schlüpfen wird das Drahtgeflecht unten bis etwa zu einer Höhe von 39 om durch Bretter ersetzt. Nicht unerwähnt will ich lassen, daß von einer Sette behauptet wird, daß durch das Stutzen der Flügelfedern das Huhn außer Ordnung kommt und in seiner Legetätigkeit nachläßt. Kürzt man auch nur die Fliigelsedern, so wird eben ein Teil der Nahrung anstatt zur Eiercrzeugung zur Neu bildung der Fliigelsedern gebraucht, und solange die gestutzten Flügel dem Huhn das Fliegen nicht gestatten, fühlt es sich nicht recht wohl und kümmert. Wiederum ein anderer Hühner- Halter bestreitet die Ansicht, daß das Eierlegen durch das Beschneiden ungünstig beeinflusst wird; auch er fordert, als bestes Mittel gegen Las Uebcrsliegen das Kürzen der Schwung federn, natürlich nur auf einer Sette, damit das Huhn bei jedem Flugversuch das Gleich gewicht verliert. Dadurch ist es möglich, sogar mit nur ein Meter hohen Umfriedungen auszu kommen und wilde Jagden, bei denen Hühner, Kleider, Beete Schaden nehmen, sind nicht mehr nötig. Meistens wird ein Huhn, das über einen Zaun geflogen ist, nicht auf dem selben Wege zurückzugelangen versuchen, es irrt am Gitter entlang und sucht unten durch- zuschlüpsen. Darauf kann man eine sichere und einfache Einfangmethode gründen. Man hetzt «in entwichenes Huhn überhaupt nicht, sondern macht mit ein paar Spatenstichen unter dem Grenzzaun einen kleinen Tunnel und sucht den Ausreißer sachte in die Nähe des Tunnels zu treiben und ihn zum Durchschlüpfen zu ver anlassen. Auch nann man im eigenen Garten in der Nähe des Tunnels die Hühner füttern und so den Ausreißer heranzulocken versuchen. Ist er eingcsangen, wird der Tunnel sosort wieder verschlossen. Iw. Neues aus Zelü und Garten, Treibhaus und Blumenzimmer. Der Verdacht, daß Kartoffelkäfer vorhanden sind, ist gegeben, wenn das Kartoffelkraut in größerem Umfange Freßspuren zeigt; dann muß das Kraut auf das Vorkommen von Käfern, Larven und Eiern untersucht werden. ' Der l om lange, oval nach oben gewölbte Käfer zeigt auf den hellgelben Flügeldecken ,zehn schwarze Längsstreifen. Durch diese Zeichnung ist der Käfer durchaus sicher zu erkennen. Die Larve ist zuerst blutrot, dann rötlichgelb und im ausgewachsenen Zustande 12 mm lang, Kopf und Beine find schwarz und an jeder Körper seite befinden sich zwei Reihen kleiner, schwarzer, runder, warzenähnlicher Flecken, an denen sie mit Sicherheit zu erkennen ist. Die dottergelben Eier sitzen in Häufchen zusammen an der Unter seite der Blätter. Von Amerika stammend, Hai sich der Käfer in den letzten Jahren über mehr als ein Viertel der Gesamtfläche Frankreichs verbreitet, und jetzt droht die Gefahr, daß er auch zu uns einwandert. Deshalb ist der Ver dacht des Auftretens des Koloradokäfers unver züglich innerhalb 24 Stunden der Ortspolizei behörde zu melden. Es ist unbedingt erforder lich, jeden kleinen Einfallsherd des Kartoffel- Käsers sofort festzustellen, denn wenn sich die Käfer erst über eine größere Fläche verteilt haben, ist deren Bekämpfung außerordentlich erschwert, wenn nicht unmöglich gemacht. M. W. Schattengärten. Die Gärten innerhalb der Stadt werden immer mehr in Schattengärten verwandelt. Die Industrie dehnt sich aus; riesige Fabrikgebäude wachsen aus der Erde, und der Qualm der Schlote verfinstert die Luft. Bauten reihen sich an Bauten und füllen die Lücken aus, durch welche die Sonne in unser Gärtchen scheinen konnte. So kommt es, daß mamher Garten, der isHang durch seine Farbenpracht seinen Besitzer erfreute, stente den ganzen Tag Über nn Schatten t liegt. Und wie wird eS erst, wenn sich die Bau tätigkeit wieder voll entwickeln kann? Wie ist es daher anzufangen, in solchen Gärten noch Leben zu erhalten? Die Kunst und der größte Eifer des Gärtners wird hier zwar kein farbenfrohes Bild schaffen können, jedoch besitzen wir eine große Anzahl Pflanzenarten, die auch in schattigen Gärten wachsen, und «S gewährt uns eine gewisse Befriedigung, daß gerade diese Pflanzen, die unter den ungünstigsten Verhältnissen ihr Dasein zu stiften haben, für ihre Pflege doppelt dankbar sind. Zur Pflege gehört erstens eine gute Be arbeitung des Bodens, damit die Luft anregend auf die Wurzeln wirken kann. Gute, aber nicht übermäßige Düngung ist selbstverständlich. Bor allem Pflanze man auch alles möglichst weit aus einander, damit daS spärliche Licht alle Pflanzen teile erreichen kann. Hohe Bäume lichte man gut aus. Alle Bäume, die weder Früchte tragen noch eine gute Belaubung zeigen und so zur Verschöne rung des Gesamtbildes nicht beitragen, werfe man rücksichtslos heraus. Man wähle, wie schon gesagt, ausschließlich Schattenpflanzen. An erster Stelle steht hier als Rankaewächs der Efeu und der wilde Wein. Hauptsächlich für Vorgärten eignen sich die verschiedenen Koniferen, wie: Chamaecyparis, Taxus, Thuia (Lebensbaum), Juniperus (Wacholder), Buxus, Ilex (Stechpalme), Kirschlorbeer, Mahonien und andere Sträucher. Beim Gärtner bzw. in der Baumschule wird man schon die passenden Sorten erhalten. Von den Obstsorten kommen hauptsächlich die Schatten- morellen in Betracht sowie Stachel- und Him beeren, welche sich allerdings nicht so entwickeln können» als wenn sie einen sonnigen Standort haben. F. S. DaS Düngen der Zimmerpflanze« mit Phosphorsäure ist eine Notwendigkeit, der noch zu wenig Rechnung getragen wird. Vielfach ist eS überhaupt nicht bekannt, daß auch die Topf pflanzen Nahrung gebrauchen, um ihre volle Blütenpracht entfalten zu können. Wenn aber gedüngt wirb, dann geschieht eS meist einseitig durch eine Stickstofsdüngung (Hornspäne, Dung- güsse). Was aber die Freilandpflanzen, Gemüse, Feldsrüchte usw. verlangen, benötigen auch unsere Pflegling« auf der Fensterbank und im Balkon kasten. Empfehlenswert ist eS, beim Umpflanzen der Blumenerde neben einem kleinen Quantum Hornspäne auch eine Kleinigkeit Thomasmehl zuzusetzen. Befinden sich aber die Pflanzen im Trieb, so löse man 19 bis 29 Z Superphosphat in 1 Liter Wasser auf und gieße mit dieser Lösung. Diese kleine Mühe werden unS unsere Pfleglinge lohnen; man mache einen Versuch, und man wird an dem riesigen Knospenansatz seine Freude haben. F. S. Neues aus Haus, Rüche un- Keller. Zmn Wäscheplätte« soll man im Falls der Verwendung eiserner Plättbolze« sie niemals bis zur Weißglut erhitzen, da dann das Eisen leicht abblättert. Die Bolzen verkleinern sich dann sehr schnell und werden schließlich unbrauchbar. Es lohnt sich überhaupt nicht, einen zu park ab genutzten Bolzen immer wieder von neuem zu verwenden, denn eS erhitzt sich ein akteS, öfters schon durchgeglühtes Eisen wett langsamer als ein neues und es kühlt sich infolge seiner geringen Größe rasch wieder ab. Man muß in solchen Fällen schon zu einem neuen Bolzen greisen. Außerdem übt dieser schon durch seine Schwere einen größeren Druck aus, waS das Glätten der Wäsche erleichtert. Sz. Um Pntterfälschnnge« durch Margarttre fest- znstellen, gibt es ein einfaches Verfahren. Weil nämlich meistens bei der Herstellung von Margarine Sesamöl verwendet wird, läßt sich diese- durch Reagens, daS Furfurol, leicht feststellen. Man läßt sich in der Apotheke eine zweiprozentige alkoholische Furfurollösung Herstellen rmd be schafft sich für den Preis von 15 bis 29 Pfg. ein Reagensgläschen. In dieses tut man ein kleines Stückchen von der fraglichen Butter, gießt einige Tropfen der Furfurollösung und eine geringe Menge Salzsäure Hinz« und schüttelt den Inhalt des Gläschen» gut durch. Das Vorhandensein von Margarine macht sich dann durch eine dunkel- rote Färbung bemerkbar. Sz. FrLhlwgsgemüse. 6 Personen,, - Stunden. Bo« Spargel Blumenkohl jungen Mohrrüben c-dn Harvttrn, Vnntzcrn KvMckbi und nimmt man je gleiche Teile (je 2b9 'Grau säubert jedes für sich, wellt die Morcheln n gehörigem öfteren Wajchen lb Minuten in kochen dem Wasser, gießt sie ab, halbiert sie und dämpfi sie dann in wenig Wasser mit etwas Butter und Salz weich. Der Blumenkohl wird in kleine Nosen zerlegt, Kohlrabi, Rüben und Spargel ge schält und zerschnitten, in jo viel Wasser, daß Lie Gemüse nur eben bedeckt sind, langsam gargekocht und abgegossen. Inzwischen macht man eine Ein brenne von 3 Teelöffel Mehl und 59 Gramm Butter, verkocht sie mit dem Gemüsewasser zn seimiger Soße, gibt die Gemüse hinein, läßt ste darin diirchdünsten, schmeckt nach Salz und Pscffer ab, würzt mit etwas Zucker und l knappen Tee löffel Maggis Würze, richtet in tiefer Schüssel cm und umkränzt das Gemüse mit kleinen Brüh oder Bratwürstchcn. M- A. Eahnen-Schinktn. Ein Eßlösfel Butter wirk mit Mehl gelb geschwitzt und mit Vc Liter saurer Sahne vermischt. Dann reibt man eine kleine Zwiebel hinzu. Bier fingerdick ge schnittene Scheiben geräucherter Schinken, de« man etwa 2 bis 3 Stunden in Milch liege« ließ, legt man in die fertige Sahnensoße und läßt sie heiß werden. Kochen darf sie nicht. Falks die Soße zu dick erscheint, kann man sie mit etwas Milch verdünnen. E. ». B. Bienenzucht. Räaberti. „Fast vor jeder Räuberei Hk aeschehn 'ne Eselei", so reimt« Pfarrer Knob lauch, der Berfafier der Bienenzuchtanweisunaen in Knüttelversen, und «r hat sicher recht. Dee Räuberei muß von Ansang an vorgebeugt werden. Es ist viel leichter, Räuberei zu ver hüten, als einmal ausgebrochene wieder ab zustellen. Bienen, die sich einmal an das Rauben gewöhnt haben, lassen schwer davon. Sie sind dann nicht nur eine große Gesahc für den eigenen Stand, sondern auch für die Nachbarstände. Wenn !m Frühjahr das schöne Wetter die Bienen aus ihren Wohnungen lockte die Natur ihnen aber noch nicht viel draußen bietet, ist dis Gefahr ausbrechender Räuber«- besonders groß. Die Bienen suchen nach Süßig keiten, nach Honig. Finden sie aus dem Stande oder beim Nachbar ein schwaches Völkchen, so stehlen sie ihm den Honig. Ohne Rauseret geht es nicht ab, Tote und Sterbende bedecke» bald Flugbrett und Boden des Schwächlings. Das Ende vom Liede ist das Eingehen de« kleinen Volkes. Nie dulde der Imker «in schwaches Volk auf dem Stand' Es reißt andere Bienen, den Honig zu holen. Dw Fluglöcher, die den ganzen Winter über weit aufstanden, werden etwas verengt. Gefüttert darf nie bei Tage werden, Futterreste dürfen nicht auf dem Stande herumstehen, verschüttete« Futter ist restlos zu entfernen oder mit Sand ganz zu bedecken. Werden Völker auseinander genommen, so benütze der Imker «inen ge- schlossensn Wabenbock, der noch zur Vorsicht oben durch einen Deckel oder ein Tuch ge schlossen wird. Um ausgebrochene Räuberei zn heilen, versuche der Imker das Fluglock mit einem Lshmklumpen »u schließen. Durch diesen sticht er einen Kanal mit einem Bleistift, s» Laß nur eine Biene hindurch kann. Vor da« Flugloch kann er auch eine Glasplatte oder einen Spiegel stellen. Die Räuber fliegen darauf los ohne gleich vas Flugloch zu finden, die Beraubten gewöhnen sich bald an das Glas. Ein Bestreichen der äußeren Kanten der Flug bretter mit roher Karbolsäure ist den Räubern auch sehr unangenehm und hilft oft. Die ge reinigte. Helle Karbolsäure ist nicht brauchbar. Helfen diese Mittel nicht, so bekommt d«v Räuber in seinen Bau eine Handvoll kurz- geschnittenes Gras und etwas Sägemehl ge streut. Er hat dann zu tun, die Wohnung za reinigen. Das beraubte Volk wird in den Kühlen Keller bei luftigem Verschluß gestellt, dafür kommt eine leere Wohnung an seins Stelle. Wenn sich die Räuber überzeugt Kaden, daß nichts zu holen ist, meiden sie bald die Stelle. Der Schwächling ist, wenn irgend möglich, zu verstärken, ehe er an seinen Platz zuruckkommt. Ganz sicher läßt sich Räuberei oft nicht mehr absteilen. Gute Tracht^lft
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