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Wilsdruffer Tageblatt : 25.06.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192506254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19250625
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19250625
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-06
- Tag 1925-06-25
-
Monat
1925-06
-
Jahr
1925
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 25.06.1925
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Hur unlerer keimst ) Wilsdruff, am 24. Juni 1925. Merkblatt für den 25. Juni. Sonnenaufgang 3'° » Mondausgang 7^ V. Sonnenuntergang 8" sj Monduntergang 10" N. 1822 Dichter E. Th. A. Hofsmann gest. — 1864 Physiker Walter Nernst geb. * Wetteraussichten für den Juli. Wie werden die Ferien? Fast überall bringt der Juli die langersehnten großen Schulferien. Was hilft aber alle Ferienfreude, wenn das Wetter „streikt" und uns statt Sommer eine Art Vorherbst beschert?! Zurzeit sieht es weit im Deutschen Reiche mit dem Wetter nicht allzugut aus, und viele Leute sind auf dem besten Wege, die für die Ferien bestimmten Reise gelder in Kohlen anzulegen und die Ofen zu Heizen. Das ist der richtige Augenblick für die Wetterpropheten, die jetzt die beste Gelegenheit haben, zu zeigen, ob sie von ihrem Handwerk oder, sagen wir, freien Beruf etwas ver stehen. Also, Wetterpropheten an die Front! Und sie sind auch wirklich schon da und haben das Wetter für den Juli bereits fix und fertig in der Tasche. Mit dem Juni, dozieren sie, war noch niemals zu spaßen; seine Fröste sind . beinahe noch typischer als die weit bekannteren Maifröste. Wenn es im Juni regnet, regnet's bald gründlich, und man wird das so schnell nicht wieder los. Aber darum keine Bange nicht, denn schließlich muß jeder Regen und jede Winterkälte sogar im Sommer wieder aufhören. Und dar um ist zu sagen, daß das miserable Wetter zwar wohl den Juni noch überdauern und vielleicht sogar noch ein wenig in den Juli Hineinschauen, dann aber wieder einer recht ausgiebigen Sonne mit zugehöriger Wärme Platz machen wird. Die Aussichten für die Ferien sind demnach, aller menschlichen Berechnung, die natürlich in diesem Falle nur eine Wahrschernlichkeitsberechnung sein kann, noch nicht allzuschlecht, und man braucht vorläufig noch nicht zu ver zweifeln, sondern kann sich das für die Ferien aufsparen, wenn das Wetter dann weiter schlecht sein sollte. * Der Arbeitsmarkt in Sachsen. Das Landesamt für Arbeits vermittlung veröffentlicht über die Lage auf dem sächsischen Ar- bestsmarkt für die Zeit vom 14. bis 20. Juni 1925 folgenden Bericht: Die Arbeitsmarktlage chat sich in dieser Berichtswoche weder verschlechtert noch wesentlich gebessert. Vereinzelte Streiks, 'insbesondere in den Betrieben der Industrie der Steine und Erden und die Aussperrung im Holz- und Schnitzsioffgewerbe allgemein, sind bis jetzt ohne größeren Einfluß auf den Stand der Arbeit suchenden geblieben. .Die Zahl der unterstützten Erwerbslosen ist nochmals zurückgegangen, und Mar betrug sie am Anfänge der Berichtswoche 13 544 (10 759 männliche, 2785 weibliche) und die Zahl der Zuschlagsempfänger 15 809, so daß fest dem 1. Juni eine Abnahme von 2163 Hauptunterstützungs- und 2483 Zu schlagsempfängern zu verzeichnen ist. Von den Hauptunterstütz ungsempfängern, unter denen 199 unter 18 Jahren enthalten sind, wurden am 15. Juni 323 zu Wichtarbeiten und 4300 zu Not standsarbeiten herangezogen. Gesänge auf dem Ehrenfriedhose, die zu Ehren unserer vcsaUcncn der Gesangverein „Anakreon" heute abend Uhr bieten wollte, müssen auf nächsten Freitagabend X.8 Uhr verlegt werden. (Vgl. Inserat.) Landbundfest und Fahnenweihe. Sonnabend den 27. Juni findet auf der Burg Meißen ein groß angelegtes Landbundfest, verbunden mit Fahnenweihe der HunglaMünde Meißen und Lommatzsch, statt, wozu große Beteiligung erwartet wird. Das Programm besagt: 2 Uhr nachmittags Gottesdienst im Dom. Die Predigt hält Pfarrer Mühlhausen (Leipzig). Anschließend Fahnenweihe. 3,15 Uhr Festversammlung auf dem Domplatz zwischen Dom und Albrechtsburg. Eröffnung durch den Vor- litzenden. Festrede des Präsidenten des Reichslandhundes Herrn Hepp-Seelbach (M. d. R.) 4,45 Uhr Antreten der Teil nehmer zu kurzem Fcstzug nach dem Markt. 7 Uhr Iungland- btmdfeier im großen Saale der „Sonne". Die Reserve-Abteilung der Pflichtseuerwehr hält am Sonn abend den 27. Juni abends 6 Uhr eine Aebung ab. Das Nähere besagt die Bekanntmachung in dieser Nummer. Erlaß der Aufwertungssteuer. Kleinrentner, Erwerbslose und andere zahlungsunfähige Personen können, bis spätestens 4. Juli erneut beim hiesigen Steueramt Befreiung bezw. Er mäßigung von der Auswertungssteuer beantragen. (Vgl. Amtl.) Günstiger Saatenstand. Der Stand der Wintersaaten wird nach einer Zusammenstellung von Anfang Juni nach wie vor als recht befriedigend bezeichnet. Setzt man 1 (sehr gut), 2 (gut), 3 (mittel), 4 (gering), 5 (sehr gering), so verbesserte sich der Saatenstand von Winterroggen gegen das Vorjahr um 0,9, gegen Mai um 0,1 auf 2,4, Minterspelz um 0,3 und 0,1 auf 2,4, Win terweizen und Gerste besserten sich gegen das Vorjahr um 0,5 auf 2,4 und 0,6 auf 2,6, blieb aber gegen Mai unverändert. Aeber die Sommersaaten lausen die Gutachten verschieden. Im Durchschnitt zeigen sie denselben Stand wie im vorigen Jahre. Kartoffeln haben sich gegen das Vorjahr um OB auf 2,7 ge bessert, Zuckerrüben um 0,1 auf 2,7, Wiesen im allgemeinen um 0,2 auf 2,6, während Bcwässerungswiesen mit 2,2 gleichgeblieben sind. Iu einzelnen Gebieten hatten sie unter Trockenheit gelitten. Brikettpreiserhöhung ab 1. Juli. Mit Wirkung ab 1. Juli 1925 erhöht sich der Preis für mitteldeutsche Briketts, soweit sie Hausbrandzwecken dienen, um 0,60 Mk. je Tonne. Hiermit kommt im Brikettgeschäft wieder der Unterschied zwischen Som mer- und Winterpreis zum Ausdruck, der sich schon vor dem Kriege im Interesse eines regelmäßigen Absatzes als notwendig erwiesen hatte. Wer deshalb von den billigeren Sommerpreisen noch Gebrauch machen will, zögere nicht, seinen Winterbedarf schnellstens einzudecken. Im September wird der Preis für Hausbrandbriketts nochmals um den gleichen Betrag erhöht werden. Landesposaunenfest Großenhain. Das Landesposaunenfest des Evangelischen Iungmännerbundes Sachsen am 20. und 21. Juni in Großenhain ist für die Einwohnerschaft weithin zu einem herrlichen Erlebnis des evangelischen und deutschen Liedes ge worden. Nahezu 700 Posaunenbläser haben unter der Leitung des Bundesposaunenmeisters Pfarrer Adolf Müller mitgewirkt. Das Fest stand unter der biblischen Losung Lobet den Herrn mit Posaunen! Der außerordentlich gutbesuchte Festgvttesdienst ge staltete sich zu einer weihevollen Gottesfeier. Auf den öffent lichen Plätzen wurde wiederholt von dem Massenchor geblasen, der stets von unzähligen Menschen umlagert war. Mit einer schönen Abendmusik auf dem Bobersberg fand das Posaunenfest seinen Abschluß. Die Posaunenmusik hat hier aufs neue ihren missionarischen Dienst am Volke erwiesen. Im nächsten Jahre wird da» Pvsaunenfest voraussichtlich in Leipzig abgshalten werden. Sächsischer Sattlertag. Am Sonnabend und Sonntag fand in Plauen der Sachs. Sattlertag und der ordentl. Sattlerinnungs verbandstag statt. Die Verhandlungen wurden vom Vorsitzen den des Landesverbandes Obermeister Göpfert aus Dresden ge leitet, der auch den Jahresbericht erstattete. Dem Verbände ge hören 37 Innungen mit 1330 Mitgliedern an. Syndikus Weber aus Dresden hielt einen längeren Vortrag über zeitgemäße Hand- werksfragen. Es wurde beschlossen, den Lehrlingen je nach den Lehrjahren 3, 4, 6 und 9 Mk. zu gewähren. Zum ersten Vor sitzenden wurde einstimmig Obermeister Göpfert, zum zweiten Vorsitzenden Obermeister Brandt aus Dresden gewählt. Als nächster Tagungsort wurde Zittau bestimmt. Vereinskaleuder. Landwirtschaftlicher Verein. Sonntag, 28. Juni: Besichti gung der Staatsgüter in der Lausitz. Hausbefitzerverein. Sonntag den 28. Juni Zentral-Ver- bandStag in Dresden. Wetterbericht. Vorwiegend stark bewölkt mit vereinzelten Niederschlags schauern, vorwiegend kühl, Gebirgslagen sehr kühl, schwache bis mäßige, höhere Lagen zeitweise lebhafte Winde aus westlichen Richtungen. Ser vöMsester Abschluß in Meißen. Am Dienstag morgens um 8 Uhr unternahm ein Teil der Sänger, die am Bundesfest teilgenommen 'hatten, auf den drei Elbampfern „Karlsbad", „Riesa" und „Bodenbach" einen Aus-. slug nach Meißen unter der Führung des Löhrers Thieme und verschiedener Mitglieder des Festausschusses. Jeder Dampfer führte eine Musikkapelle und war mit Wimpeln bunt beflaggt. Kurz nach 10 -Uhr trafen die drei Schiffe in Meißen ein, wo die Sänger von dem Bürgermeister der Stadt, Dr. Kind, begrüßt wurden. Mitglieder des Elbgausängerbundes brachten ihnen den ersten Sängergruß. Hunderte von Menschen hatten sich an den Landungsplätzen eingefunden und jubelten den Sängern zu. Wäh rend des Aussteigens führte Fräulein Merbach einen wunder schönen volkstümlichen Mädchenreigen vor und Musikanten spiel ten dazu. Es war ein echtes Ludwig - Richter - Bild in bunten Trachten. Der Leiter des Ausfluges, Thieme, dankte im Namen der Sänger für den festlichen Empfang, den die Stadt Meißen den Sängern bereitet hatte. Nachdem der Sängerspruch ver klungen war, marschierten die Gäste unter Sang und Klang nach der Elbwiefe unterhalb der Geipolburg, wo das heimatliche Fest spiel Siebeneichen von K. W. Streit unter -der Spielleitung von Käte Preval aufgeführt wurde. Leider -war das Wetter nicht immer günstig; Sonnenschein wechselte mit Regengüssen, so daß selbst die Vorstellung stark beeinträchtigt wurde. Kurz nach 1 Ahr zogen die Sänger unter dem Jubel der Bevölkerung durch die im Fahnenschmuck prangende Stadt nach dem Marktplatze. Dort löste sich der Zug zunächst auf. Am Nachmittag fanden auf den verschiedenen Plätzen der Stadt Kindertänze und Reigen im Ludwig-Richter-Stil statt. Hier und da sorgten Märchenerzähle rinnen für Unterhaltung. Um 5 Uhr begab sich ein Brautzug vom Domplatz nach der inneren Stadt. Am 6 Ahr läuteten die Glocken der Frauenkirche das Marktfest auf dem Hauptmarkt ein. Das war ein glänzender Gedanke, die Schöpfungen des Alt meisters aufleben zu lasten, der hier in Meißen geschafft, gelebt und geliebt, sich hier von Sorgen losgetrunken hat. Köstliche Gestalten in Kutten und Mieder mischten sied in die Menge, über all Freude und Dafeinslust verbreitend. Ein tolles Wimmeln in drangvoll fürchterlicher Enge. Nun fand sich auch die Sanges freudigkeit wieder. Lied auf Lied stieg empor. Dazu Musik öden und unten. ChormMdir-klor Büttner (Pirna) und Sän gervater Leiberg wurden gefeiert. In herzlichen Ansprachen wurde gedankt allen, die zum Gelingen des Ganzen beigetragen hatten. Machtvoll leuchtete der Gedanke an die deutsche Zu kunft auf. Aeberwältigend erbrauste das Deutschlandlied zum Himmel empor. Immer näher rückte die Abschiedsstunde. Das Schönste aber kam zuletzt. Als sich die Nacht herniedersenkte und die Schiffe zur Abfahrt bereit lagen, erstrahlte die stolze Älbrechtsburg im Lichtglanze, ein Schauspiel, das man miterlebt haben muß, um seine Größe zu erfassen. Es waren unvergeß liche, herrliche Stunden, die nur den einen Tadel verdienen, daß sie gar zu rasch dahingingen. Das Sängerfest im Film. Der offizielle Film vom 1. Sächsischen Sängerbundesfest, von den drei Dresdner Firmen Boehner, Progreß-Film und C. A. Linke in 290 Meter Länge aufgenommen, darf als sehr gelungen bezeichnet werden. Insbesondere sind die Bilder vom Festplatz, der Sängerhalle mit dem wunderschönen Blick auf die rechts elbischen Höhen von großem Reiz. Der Festzug ist in seinen Höhepunkten an den verschiedensten Stellen ausgenommen wor den. (sacsisen unaNaGbsrlcbsnI Meißen. (Ein schwerer Junge gefaßt.) Hier wurde der 23jährige Arbeiter S. aus Räcknitz bei einem Fahr raddiebstahl festgenommen. Die Erörterungen ergaben, daß man einen schweren Jungen gefaßt hatte, der, nachdem er erst am 30. April nach Verbüßung einer längeren Gefängnisstrafe entlassen worden war, schon wieder zahlreiche Einbruchsdiebstähle in der Oschatzer und Meißner Gegend auf dem Kerbholz hatte. Aus aufgefundenen Sachen konnten ihm sofort Einbrüche in Thalheim bei Oschatz, in Sora bei Wilsdruff, in Löbschütz bei Meißen und in Deila- nachgewiesen werden. Dresden. (Zum K rastwage n un f all bei Gei sing-Altenberg.) Die Schuld an dem Anglück trifft nach den behördlichen Feststellungen und dem Artest des Sachverstän digen den Führer des Kraftwagens. Eine Erlaubnis zur Per sonenbeförderung war für die Fahrt nicht eingöholt. Das war dem Kraftwagenführer als Sohn des Besitzers bekannt. Er kannte die Gegend nicht und ist in der Finsternis mit 'dichtbe setzten Wagen in unvorsichtiger Weise und zu schnell die abschüs sige Straße hinabgefahren. Als Beifahrer hatte er sich einen Mann ohne Sachkenntnis mitgenommen. Er ist vorläufig fest genommen worden. Pirna. Der Mörder Kahle, auf besten Ergreifen 1000 Mark Belohnung ausgesetzt wurden, ist im städtischen Ob- dachlosen-Asyl in Berlin in der Person des Kürschners Walter Kahle festgenommen worden. Er hatte bekanntlich den Straßen wärter Keil in Doberzeit bei Pirna erschollen. Riesa. (Arnensund.) Am Montag wurden wiederum beim Grundgraben zu einem Siedlerhaus am Friedhof drei Ar- nen gefunden und sorgsam gehoben und behandelt. Soweit sich aus dem trümmerhaften Zustand bis jetzt beurteilen läßt, scheine» sie der Bronzezeit anzugehören und hätten somit ein Alter vv» zirka 3000 Jahren. Der Fund wurde dem Heimatmuseum ein verleibt. Forchheim. (Von einem Bullen überfallen.) Beim Eintreiben des zum Rittergut gehörigen Viehs von der Weide wurde die mit dem Eintreiben beschäftigte Frau Dehns von einem Bullen so schwer mit den Hörnern verletzt, daß sie ins Marienberger Krankenhaus übergesührt werden mußte. Mittelsrohna. Durch das gräßliche Eisenbahn unglück, das sich bei Hackestöwn in Nordamerika ereignet hat, ist auch eine Familie in Mittelsrohna in tiefe Trauer versetzt worden. Auf der langersehnten Reise nach Deutschland, in die alte Heimat, begriffen, find der Kaufmann Martin Albin Heinig aus Chicago nebst Frau, sowie deren Kinder im Alter von zwölf und sechs Jahren der Eiscnbahnkatastrophe zum Opfer gefallen. Oberhohndorf. (Verschüttet.) Am Freitag ist hier der frühere langjährige Waisenhausverwalter Ernst Grellmann bei Ausschachtungsarbeiten von hereinbrechcnden Sandmasten ver schüttet worden. Er trug schwere innere Verletzungen davon, an deren Folgen er verstarb. Plauen. (Schadenfeuer.) In Zeulenroda brach in der vergangenen Nacht in dem Hvlzsägewerk der Firma Hetzer ein gewaltiges Schadenfeuer aus, dem große Hol-zvorräte und zahl reiche Maschinen zum Opfer fielen. Der Schaden ist beträchtlich. Aeber die Entstchungsursache ist nichts bekannt. Plauen. (Tödlich verunglückt.) Bei Großfriesen stürzte am Sonnabendnachmittag der Arbeiter Bruno Harten stein, der von einem Kraftwagenführer mitgenommen worden war, vom Wagen, geriet zwischen das Vorder- und Hinterrad und wurde überfahren. Der sofort hinzugezogene Arzt konnte nur noch feststellen, daß der Mann sofort den Tod gefunden hatte. Leipzig. (A eb erf ah r en.) Gestern vormittag wurde in der Gerberstraße eine 80 Jahre alte Frau von einem Kraftwagen überfahren. Die Räder des Wagens waren ihr über den Leib gegangen. Der Tod trat kurz darauf ein. Fremdes Verschulden soll nicht vorliegen. Altenburg. (E. in N a t t e n k ö n i g v o n Prozesse n.) Im sogenannten „EhrenHainer Giftmordprozeß" vor dem Geraer Schwurgericht hatte der Vorsitzende den Verdacht ausgedrückt, daß Frau Mühlig-Hofmann selbst den Kaffee vergiftet hätte, den nach ihrer Anzeige ihre Schwägerin, Frau Landgerichts- rat Dr. Fritzsche, vergiftet hatte, um sie, Frau Mühlig-Hofmann, umzubringen. Das Ermittlungsverfahren wegen wissentlich fal scher Anschuldigung, das danach unvermeidlich schien, ist nunmehr gegen Frau Mühlig-Hofmann eingeleitet worden. Die Ange legenheit hat noch ein weiteres Verfahren nach sich gezogen, und zwar ist gegen Landgerichtsrat Dr. Gärtner, der die Antersuchung gegen Frau Dr. Fritzsche hier in Altenburg geführt hat, ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden, weil gegen ihn die Be schwerde vorliegt, seine Amtsbofugniste in einer überschroffen und ehrverletzenden Form gegen die Beschuldigte, die in keinem Sta dium der Antersuchung als überführt oder dringend verdächtig angesehen werden konnte, ausgeübt zu haben. Mit dem Mein eidsverfahren gegen die Arbeiterin Müller aus Ehrenhain, die im Gerichtssaal verhaftet wurde, find das schon drei Verfahren, die sich an den aufsehenerregenden Prozeß anschließen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß noch andere folgen werden. Rundfunkspielplan der mitteldeutschen Sender Dresden und Leipzig. Donnerstag, 25. Juni: 10 Uhr vorm.: Wirtschaftsnachrichten: Woll- und Baum- wollpreise; 10,15 Uhr vorm.: Was die Zeitung bringt; 12 Uhr mittags: Mittagsmusik; 12,55 Uhr nachm.: Nauener Zeitzeichen; 1 Uhr nachm.: Börsen- und Pressebericht; 4 Ahr nachm.: Wirt schaftsnachrichten: Landwirtschaftliche, Baumwolle, Devisenbe richt; 4,30—6 Ahr nachm.: Konzert der Hauskapelle; 6 Uhr nach- mitt.: Wirtschaftsnachrichten (Wiederholung); 6,15 Ahr abends: Wirtschaftsnachrichten (Fortsetzung) und Mitteilung des Leip ziger Meßamtes für Handel und Industrie; 4,30—6 Ahr nachm.: Konzert der Hauskapelle; 6,30—6,45 Ahr abends: Steuerrund funk; 7—7,30 Ahr abends: 6. Vortrag im Zyklus „Angewandte Psychologie" von Pros. Dr. Otto Klemm von der Universität Leipzig: „Die Grunlagen der Berufsberatung"; 7,30—8 Uhr abends: Vortrag von Prof. Dr. Erich Marx von der Universität Leipzig aus dem Zyklus „Radium, Röntgenstrahlen und die Ma terie"; 8,15 Uhr abends: Hörspiel Dr. Iohannes Faust. (Nach dem Puppenspiel in vier Aufzügen hergestellt, von Karl Sim rock; einleitende Worte: Prof. Dr. Georg Witkowski; Spiellei tung: Iulius Witte; Musik: Rundsunkhauskapelle; Leitung: Ka pellmeister Simon. Anschließend (etwa 10,15 Uhr) Pressebericht und Hackebeils Sportfunkdienst. Darauf Tanzmusik von Dresden aus für beide Wellen bis 12 Uhr. Arbeiter und Angestellte. Berlin. (Der Kampf in der Holz in du strke.) In den Aussperrungskampf in der deutschen Holzindustrie, der bisher zur Aussperrung von etwa 33 000 Holzarbeitern ge führt hat, hat nunmehr auf Antrag des Arbeitgeberverbandes der R e i ch s a r b e i t s m i n i ster eingegrisfen. Arbeitgeber und Arbeitnehmer wurden zu einer Aussprache über den Kon- slikt geladen. - Lrieke unlrrer Leier ) Nehbockjagd. Dieses Jahr hat die Jagd auf den Rehbock bereits am 16. Juni begonnen. Fast scheint es so, als wolle man in ver schiedenen Jagdrevieren bas schmucke, anmutige Rehwild mit Stumpf und Stiel ausrotten. So haben die sehr zahlreichen Jäger von Schmiedewalde gleich in den ersten Tagen an der Blankenstein-Tanneberger Grenze nicht weniger als vier Böcke zufammengeknallt. Es wäre das zu entschuldigen, wenn in plan mäßiger weidgerechter Weise nur starke ältere Böcke zum Abschuß kämen; so aber muß auch das jüngste Spießböckchen ins Gras beißen, bas der Nachbar' ungestört vor seiner Büchse passieren ließ. Braucht die Gemeinde Schmiedewalde wirklich so viel Fleisch, daß hinter jedem Strauch ein „Fleischer" sitzen muß? Wenn 'die Nachbarn dasselbe Prinzip anwendcn wollten, dann gäbe es im nächsten Jahre in jener Ecke sicher kein Reh mehr. Heinz Droh vom Tannenberge. Die heutige Ausgabe unserer Zeitung umfaßt 6 Seiten. Verantwortlich für die Schristleitung Hermann Läsfig, für An zeigen und Reklame A. Römer. Verleger und Drucker: Arthur Zschunke, sämtlich in Wilsdruff,
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