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Wilsdruffer Tageblatt : 18.06.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192506187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19250618
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19250618
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-06
- Tag 1925-06-18
-
Monat
1925-06
-
Jahr
1925
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 18.06.1925
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LeZm AsichSprä'WenisLr „Der gute deutsche Geist." Berlin, 16. Juni. Der Herr Reichspräsident empfing heute eine Ab ordnung von Vertretern der deutschen akademischen Jugend und der Wirtschaftshilfe der Deutschen Studenten schaft. Der Vorsitzende der Deutschen Studentenschaft überbrachte die Grüße der deutschen studierenden Jugend und ihr Gelöbnis treuer Mitarbeit im Dienste des Vater landes. Sodann gab der Vorsitzende der Wirtschaftshilfe der Deutschen Studentenschaft Prof. Dr. Schlink einen kurzen überblick über Arbeit und Aufgaben der Wirtschafts hilfe der Deutschen Studentenschaft. Der Reichspräsident dankte für die Glückwünsche und betonte, daß sein warmes Interesse stets der deutschen studierenden Jugend gehört habe, die ja unter den Schwie rigkeiten der letzten Jahre besonders stark gelitten hat. Daß die Deutsche Studentenschaft größtenteils aus eigener Kraft dur chdie schweren Jahre der Nachkriegszeit hindurchgekommcn ist, beweist den guten deutschen Geist,, der in ihr steckt. Ich weiß, so fuhr der Reichs präsident fort, daß die Zeiten der Not noch nicht ganz hinter uns liegen. Aber das bisher Erreichte läßt uns hoffen, daß wir sie völlig überwinden werden. Was ich dazu beitragen kann, soll gern geschehen. Stellen Sie stets das Vaterland über Partei und Weltanschauung, dann werden Sie, die akademische Jugend, eine bessere Zukunft unseres Volkes sehen. Deutscher Reichstag. (75. Sitzung.) 08. Berlin, 16. Juni. Vor Eintritt in die Tagesordnung beglückwünschte Prä sident Löbe unter Beifall des Hauses den Vizepräsidenten des Reichstages, Abg. Rietzer (D. Vp.), zu seinem 50 jährigen Doktorjubiläum. Abg. Rießer versprach unter Heiterkeit des Hauses in seiner Dankcsantwort, daß man seiner Amts führung nicht anmerken solle, daß er schon 50 Jahre Doktor sei. «Ohne Debatte beschloß das Haus dann die Zurückver weisung des Gesetzentwurfes über die Depot- und De posit e n g e s ch ä f t e an den Volkswirtschaftlichen Ausschuß. Dann wurde die Spezialdcbatte über den Haushalt des Reichsministerrums des Innern fortgesetzt. Dabei ergrisf zuerst der Abg. Runkel (D. Vp.) das Wort. Er begrüßte es, daß die Wissenschaft in dem Etat eine so gute Förderung erfahren habe. Die Durchführung des in der Verfassung aufgestellten einheitlichen Schulprogramms lasse aber über Erwarten lange auf sich warten. Das Reichs schulgesetz sei bedauerlicherweise stark belastet durch die Poli- tische Einstellung der Parteien. Das Gesetz greife auch in die Befugnisse der Länder ein. Zum Schlüsse setzte sich der Redner für Einheitlichkeit und ausgedehntere Forderungen aus den! Gebiete des Turnens, Spielens und Sportes ein. Abg. Moses (Soz.) richtete an den Innenminister die Frage, wie es mit den aus dem Reichsarchiv verschwundenen Marineakten stehe. Der Wehrminisier habe erklärt, für diese Frage nicht zuständig zu sein. Er wollte wissen, ob die Frage nach den verschwundenen Akten nur deshalb nicht be antwortet werde, weil Tirpitz in dieser Angelegenheit er- fpähnt sei. Abg. Hörnle (Komm.) fand die im Etat für die Polizei eingesetzten Bteräge viel zu hoch gegenüber den für kulturelle Aufgaben bestimmten Beträgen. Der Redner setzte sich dann für eine Entschließung ein, die von der Regierung die Rückgängigmachung der aus parteipolitischen Gründen erfolgten Entlassungen und Entschädigung der Betreffenden verlangt. Abg. Frau Dr. Matz (D. Vp.) betonte, daß man beim Wiederaufbau des kulturellen Moments nicht entraten könnte. Das neue Reichslichtspielgesetz müsse mehr Handhabe bie.ten, wertlose und minderwertige Filme, die nur der niedrigen Schaulust dienten, zu verbieten. Die Rednerin setzte sich dann für die Fahrpreisermäßigung für Jugendliche ein, die es ermöglichen solle, daß die deutsche Jugend ihre Heimat lennenlernt. Schiels über die TirPitz^lngelegenhsiL. Nelchsinnenminister Schiele führte aus, daß das Kabi nett sich mit der Tirpitz- -An gelegenheit eingehend be schäftigt habe. Die dazu bestimmte Interpellation könne jeden Tag im Plenum, und zwar an der zuständigen Stelle beim Erat des Justizministeriums behandelt werden. In bezug auf die Jugendlichenbildung und Erziehung sei hervorzuheben, daß in sportlicher Beziehung für die Ertüchtigung der Jugend gerade die in letzter Zeit gemachten Fortschritte erfreulich seien. Die Bestrebungen, die Jugend zu fördern, gehöre zu den bedeutend sten Aufgaben seines Ministeriums. Er begrüße es daher, daß für diese Aufgaben im Etat eine Erhöhung der Mittel vorge sehen sei. Wenn man die Jugend fördern wolle, müsse inan sie aber auch vor den gerade heute drohenden Gefahren der Zer setzung bewahren. Diesem Zweck sollten die kommenden Ge setze für den Schutz der Jugend bei Lustbarkeiten und gegen Schund- und Schmutzliteratur dienen. Zur Hebung der großen Not der Junglehrer seien im Etat eine Reihe von Millionen bewilligt worden. Erhöht seien auch die Etatsbeträge der Bei hilfe für den Unterricht armer Schüler an höheren Schulen. Die Notder Wissenschaft selbst sei durch größere Etatssummen zum Teil behoben. Abg. Schreiber (Z.) führt aus, daß die deutsche Wissenschast sich nur dan nerholen und durchsetzen werde, wenn sie auf einem festen geistigen Fundament fuße. Abg. Dr. Heuß (Dem.) wünscht die Frage der Lehrer- blidung rasch zur Entscheidung zu bringen, ehe die Länder im einzelnen ihre besonderen Wege in dieser Angelegenheit gingen. Frau Abg. Lang-Brmnann (Bayr. Vpt.) hob hervor, dan die im Etat für das Theaterwesen eingesetzten Beträge nicht ausreichend seien, um den Notstand der Bühnen zu beheben. Abg. Künstler (Soz.) beschäftigte sich mit einem im März erscheinenden Film „Bismarck", der jetzt propagiert werde, aber keine objektive Geschichte bringe, sondern Propaganda für die Monarchie und für die Revancheidee. Damit schloß die Aussprache über den Etattitel „Bildung, Schule und Film". Die Verfassungsanträge wurden dem Rechts ausschuß überwiesen. Furchtbare Massakers in Kauiou. Ein Engländer in Schanghai ermordet. Aus die Eroberung von Kanton durch die bolsche wistischen Truppen sind fürchterliche Massakers gefolgt, denen 708 Persone nzumOpfergsfallen sind. Eins Anzahl gefangener Jünnantruppcn, die von den Bolschewisten besiegt waren, wurde wieder in Freiheit gesetzt, worauf die Volksmenge sich ihrer bemächtigte und sie grausam mißhandelte. Ein Offizier wurde gekreuzigt, ein anderer hilfloser Jünnanmann wurde von amerikanischen und englischen Seeleuten der Nebellen- menge entrissen. Der Fremden von Schanghai hat sich von neuem große Erregung bemächtigt, da ein britischer Ingenieur von bewaffneten Chinesen angegriffen lind ermordet worden ist. Eine englische Dame, die ihn im Auto begleitete, wurde verwundet. s Die „Verbotene Stadt" in Peking wurde gegen Ein- i trittsgebühr zugunsten der Streikenden in Schanghai für s das ausländische Publikum geöffnet. Am Eintritt prangts t ein Schild mit den Wortey: „Hunden, Engländern undJapanernistde r E intritt verboten." Mein» Nachrichten ) MenvEmMung erst Freitag Berlin, 16. Juni. In den Abendstunden wird von zustän- siger Stelle mitgeteilt, daß die Notenvcröffentlichnng über den Sicherheitspakt erst am Freitag morgen erfolgen soll. Keme AufNZMng der Darlehen in der MMsnszei Berlin, 16. Juni. Im Aufwertungsausschuß des Reichs tages erklärte heute Reichsbankpräsident Dr. Schacht auf eine sozialdemokratische Anfrage, daß die Reichsbank eine Auf wertung der in der Inflationszeit gewährten kurzfristigen Darlehen für unmöglich halte. Die Aufgaben der TeHmsHen MlMe. Berlin, 16. Juni. Der Haushaltsausschutz des Reichs tages beschäftigte sich heute bei der Beratung des Etats des Reichsinnenministeriums mit der Technischen Nothilfe. Reicks innenminister Schiele griff in die Debatte ein und erklärte: Die Technische Nothilfe ist eine Arbeitsgemeinschaft zur Sichs- - rung der inneren Ruhe und Ordnung und des Wiederauf- l baues des wirtschaftlichen Lebens. Sie ist keine Behörde, s sondern eine private Organisation, die zwar vom Reiche ge- r fördert wird, aber nicht unmittelbar der Organisation des i Reiches eingegliedert ist. Das Reich sichert sich lediglich durch - die vorliegenden Richtlinien eine gewisse Einwirkung. Die i Technische Nothilfe ist nur ein vorübergehender Notbehelf, sie f ist und darf kein Organ der Arbeitgeber sein. Jubeltagung der deutschen Gastwirte. Breslau, 16. Juni. In der ordentlichen Hauptversamm- ; lung der fünfzigsten Jubeltagung der deutschen Gastwirte in i Breslau wurde der bisherige Präsident Emil Köster-Berlin z einstimmig wiedergewählt. Würze-Berlin, Schohrmmm-Hanno- l der, Schreier-Nürnberg, Troschke-Essen, Treutler-Leipzig und j Götze-Berlin wurden zu Ehrenmitgliedern gewählt. Als Ver- ) sammlungsort der 51. deutschen Gastwirtschstagung 1926 wuroe - mit großer Mehrheit Kassel in Aussicht genommen. Ein Antrag j seitens Hannovers und Berlins, betreffend Förderung des Ge- i nossenschaftswesens tm Rahmen des Gastwirtegewerbes durch i den Gastwirteverband, wurde abgelchnt. Die genossenschaftliche j Betätigung soll vielmehr den örtlichen Organisationen über- j lassen bleiben. (" veu« sur aller Wett ) Beim Baden rm Rhein ertrunken. Das Baden im Oberrhein und im Bodensee hat m den letzten j Tagen zahlreiche Menschenleben gefordert, so ertranken > in Säckingen am Frouleichnamstage zwei Schuler beim ! Baden im Oberrhein, am gleichen Tage rn Rhemfeloen > zwei junge Arbeiter. Am 14. Juni kamen m Konstanz zwei ! wettere Personen beim Baden ums Leben, darunter ein l Schütze vom Konstanzer Jägerbataillon. Wertere -odes- l fülle beim Baden kamen in verschiedenen Landorten vor. Cm Autobus mit 50 Personen umgeftürzt. Auf ! der Landstraße von Schwerte nach Westhofen ereignete f sich ein Au 1 ounglü ck. 50 Personen aus Hagen, dte au ' der Stahlhelmfeier auf der Hohensyburg tettgenommen - hatten, benutzten für die Heimfahrt nach Hagen einen ^uto- z bns. Bei der Hosener Mühle überschlug sich da» Auto. Nach den bisherigen Meldungen sind 30 Personen mehr oder weniger schwer verletzt 25jährrges Jubiläum der Preußischen Handwerks kammern. Die Preußischen Handwerkskammern begehen in diesem Jahre das Fest ihres 25jährigen Jubiläums. Der preußische Handelsmiuister Dr. Schreiber wohnte der festlichen Veranstaltung der Berliner Handwerkskammer, Vie ihr Jubiläum bereits gefeiert hat, bei und nahm diese Feier zum Anlaß, allen Preußischen Handwerkskammern die Anerkennung und den Dank der preußischen Staats regierung zum Ausdruck zu bringen. An den Reichs präsidenten als Ehrenobermeister des deutschen Handwerks wurde ein Huldigungstelegramm gesandt. Ausstellung der Entwürfe des Tannenbergdenkmals. Im Architekturmuseum der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg wurde eine Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten für das Denkmal der Schlacht bei Tannenberg, das bei Hohenstein in Ostpreußen errichtet werden soll, eröffnet. Der mit dem ersten Preise gekrönte Entwurf von Walter und Johann Krüger- Charlottenburg ist in seinen Linien und Maßen dem Cha rakter der ostpreußischen Landschaft angepatzt. Weitere Preise fielen an Max Roenseberger (Remscheid), Hermann E s ch—Arno Anke (Mannheim), Kurt Frick (Königsberg i. Pr.) und Hermann Billings (Karls ruhe). t Eröffnung der Aachener Industrie- und Gewerbeschau. In Aachen wurde die Industrie- und Gewerbeschau 1925 feierlich eröffnet. Die Hauptgruppen der Ausstellung sind Nadel- und Tuchindustrie in Verbindung mit den ver wandten Industrien, ferner Kohlenbergbau, Waggonfabri- kation, Zigarrenfabrikation, chemische und Farbenfabri- kation. Eine neue Paffagierflugstrecke. Am 15. Juni wurde vom Deutschen Aero-Lloyd die Strecke Leipzig- Hal l e—D o r t m un d dem Verkehr übergeben. Das Flugzeug startet in Leipzig um 8 Uhr morgens und landet in Dortmund um 11 Uhr; von hier fliegt es um 2 Uhr nachmittags ab, um um 5,05 Uhr in Leipzig wieder zu landen. Der Flugpreis Leipzig-Dortmund beträgt 80 Mark. Der Tod des Sängers. An einem Sängerwettstreit in Kostheim bei Mainz beteiligte sich auch der Verein „Einigkeit" aus Gonsenheim. Der Verein stand eben auf dem Podium und sang den ihm vorgeschriebenen Text, als bei den Worten „Komm, o süßer Tod" der Vereinsdicigent Töpfer von einem Herzschlage getroffen totzuBoden sank. Der Rechtsanwalt als Massenmörder. In Chikago beginnt dieser Tage der sensationelle Prozeß gegen den Rechtsanwalt Shephert, der beschuldigt wird, eine ganze Reihe von Personen durch Typhusbazil len ums Leben gebracht zu haben, um sich in den Besitz eines von ihm verwalteten Millionenvermögens zu setzen. Wetterbericht. Rasch veränderliche unruhige Witterung; lehhafte nordwest liche Winde, kühler. - - S8<>M<der LsnMag - ! Dresden, 16. Juni. Im Landtag ist die Arbeit der Ausschüsse soweit gediehen, daß nunmehr öle einzelnen Kapite- des Staatshaushaltplanes in den Plenarsitzungen erledigt wer den sonnen. Auch heute standen mehrere Etattapitel auf der Tagesordnung. Sie sanden meist ohne Aussprache Annahme. Dazwischen wurden Vorlagen in zweiter Beratung erledigt. Der Einfluß der Sommerhitze und die Aussicht auf baldige Ferien machen sich bereits bemerkbar und lassen auch die streitbarsten j Geister stiller werden. Längere Aussprachen entwicköl-ten sich zur Vorlage, die eine Erhöhung des Anteils des Staates, -am Stamm kapital des „Sächsischen Heims" «erlangt, und zu den Anträgen aus Gewährung von Mittelstandskrediten, hoch sanden schließ lich die Ausschußvorschläge Annahme, die eine Erhöhung der staatlichen Beteiligung am „Sächsischen Heim" um 716 000 Mt und einen Kredit von 3^ Millionen Mark für den Mittelstand vorsehen. Der kommunistische Antrag auf Durchführung einer .Hilfsaktion zur Linderung der Notlage der sächsischen Heimindu strie wird abgelchnt, dafür -aber die Regierung ersucht, ihre Be mühungen zur Linderung der Not in der Heimindustrie mit allen Kräften fortzusetzen. Mit dieser Angelegenheit wird sich der Landtag noch weiter befassen müssen, da neue Anträge ein ge gangen find. Die nächste Sitzung findet Donnerstag, 18. Juni, nachmittags 1 Uhr statt. Kus unlere? KsttnÄ Wilsdruff, am 17. Ium 1925. Merkblatt für den 18. Juni. j Sonnenaufgang t Monvausgang 2" B. - Sonnenuntergang 8^ ü Monduntergang 5^ N. 1757 Niederlage Friedrichs des Großen bei Kolin. — - 1815 Napoleon I. von Blücher und Wellington bei Belle- j Alliance geschlagen. * Der Bericht über die EntwicklNNg des Meitzner Bezirks ! in der Zeit vom 1. April 1924 bis 31. März 1925 liegt jetzt in' r Druck vor. Aus ihm ist ein klares Bild zu gewinnen sowohl i über die Finanzlage des Bezirks wie über die Tätigkeit der ein- s zelnen zur Verwaltung gehörigen Ressorts. Die Fürfvrgetätig- i keit allein .erforderte 600 000 Mk., hierzu kommen 210 000 Mt i für Wohlfahrts- und Jugendamt und 350 000 Mk. für die all gemeine Bszirksverwaltung. In der letzten Summe find 172 000 Mark Aufwand für -den Wegebau und 62 000 Mk. für Erwerbs- losenfürsorge enthalten. Diesen Ausgaben stehen an Einnahmen gegenüber 172 000 Mk. Zugtiersteuer, 21 000 Mk. Iagdsteuer, 55 000 Mk. Aufwertungs- und 150 000 Mk. Reichssteueranteile und 58 000 M-k. -aus dem Ausgleichsstock des Staates. Das Verps-legheim Wettinst-ift mit Kinderheim und das Erziehungs heim Bvhnitzsch sind schuldenfrei und bilden einen wertvollen Besitz des Bezirks. Der Bericht schildert dann -die Tätigkeit des Wvhnun-gs- und -Schiedsamtes. Anfangs des Jahres 1920 waren im Bezirk der Amtshauptmannschast Meißen mit Aus nahme der selbständigen Städte noch über tausend verheiratete Wohnungsuchende vorhanden. Die Bautätigkeit Hal gegenüber dem Vorfahre zugenommen. In weiteren Abschnitten des Be richts sind nähere Angaben über die erledigten Sacken in Sied- iungsangelegenheiten, Verkehr mit Grundstücken, über die Tätig' keit des Gewerbe- und Kausmanns-gerichts, der Erwerbslcsenfür- sorge, das -Versicherungsamt, in Gemeindesachen, Schulsachen, Wegesachen, 'Gewerbeamt, Wasserlachen, Gendarmerie, Medizi nal-, Veterinär- und Gesundheilspolizei enthalten. Im Jährt 1924 kam ein Hundetollwutfall (Saultitz) vor. Wegen eines er neuten Falles im April 1925 besteht jetzt noch Hundesperre fül einen größeren Teil des Bezirks. Auch der Schweinerotlauf trä 1924 im Bezirk zum Teil epidemisch auf. Er scheint jetzt iw Abnehmen begriffen. Der breiteste Raum des Berichtes ist der Tätigkeit des Wohlfahrts- und Jugendamtes gewidmet, die 'be- sonders auch im letzten Berichtsjahre eine sehr weitreichende ge wesen ist. -Interessenten können den Bericht durch die Amls- Hauptmannschaft Meißen beziehen. Gewrrbeverein. Die Versammlung gestern abend -wurde -vom Vorsitzenden, Herrn Tischlermeister Heeger, mit be grüßenden Worten eröffnet. Nach Vorschlag des Vorstandes wurde beschlossen, -die Vereinspartie Montag den 6. Juki mß dem Omnibus nach Niederlvßnitz zur Besichtigung der Wein- und Sektkesterei „Bussard" zu veranstalten. Die Wagen fahre» Punkt 12 -Uhr vom „Löwen" ad: -der Fahrpreis beträgt 2 Masi pro Person. Tei-lnehmerliste zirkuliert noch. Wegen Aufschluß in der KrafLstrom-Angel-egenheit -ist an die Direktion des Deu bener Werkes herangetreten worden. Demzufolge wird Herl Direktor Friedrich in .allernächster Zeit in einer -eigens dazu ein berufenen Versammlung die ganze Frage behandeln und de» Sachstand klarlegen. lieber die vom sächsischen Staat gewähr ten Mittelstandskred-ite berichtete der Vorsitzende mit dem Hin' weis, daß sich alle am Kreditstock Beteiligten bei Inanfpruch nähme des Kredites an Herrn Möbelfabrikant Schlichenmaisi wenden möchten. Wie bekannt, ist die Einlegung eines Schüler Frühzuges nach Dresden von der Generaldireklion abgelehN' worden. Es wird einstimmig beschlossen, Has Gesuch abermah entsprechend begründet einzureichen, da der Zug allgemein nl- dring-endes Bedürfnis -empfunden wird. Man ist der Ansicht daß es für die Eisenbahnverwaltung mit keinen Schwierigkeite>' verknüpft ist, wenn sie den jetzt um 6 Uhr von Wurgwitz na°> Freital verkehrenden Zug bereits 5,45 Uhr von Wilsdruff ab gehen läßt. 7-Uhr-Ladenfchlutz, Arbeitgeberabgabe und -interut Vereinscmgelegenh'eiten bildeten den Schluß. Holzarbeiter-Aussperrung. Die vom Arbeitgeberverband für die deutsche Holzindustrie wegen Lohndifferenzen besch-losseut Aussperrung aller Holzarbeiter Deutschlands wirft ihre Schatts auch in unsere Stadt. Während drei Firmen dem Beschluß nE -gekommen sind, wird jedoch bei den übrigen noch gearbeitet. Die Eröffnungs-Vorstellung des Zirkus W. Leysek hal^ gestern abend eine zahlreiche erwartungsvolle MenschenmenS in das große Zweimaster-Zelt auf dem Schützenplatze gefüh^ und sie wurde nicht enttäuscht. Die Vorführungen standen sänn sich auf 'hoher Stufe. Derr Anfang machte die afrikanische dure» reiterin M. -Jackson mit einem schneidigen Voltige-Ritt, bei des» die elegante Körperhaltung der Reiterin besonders mAugenfchf' trat. Großes Interesse erweckten Achmed Selim mit feinens difchen Fakirkünsten und -die zwei Serbonys mit ihren senfavo netten Kunststücken als Hand , Kopf- und Leiter-Akrobaten. « besonderes Folio waren -die Freiheitsdressuren des Direktors Lev
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