Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 20.05.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192505206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19250520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19250520
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-05
- Tag 1925-05-20
-
Monat
1925-05
-
Jahr
1925
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 20.05.1925
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
diese von dürftigem Föhrenbestcmb hier und da unterbrochen, ab und zu vereinzelte und auch in Gruppen stehende Wacholderbüsche. Die Flächen, die der Kultur zum Opfer gefallen sind, denkt er sich als magere Buchweizen-, Kartoffel« oder Roggen felder. Harrt auch noch ein großer Teil der Lüne burger Heide der Aufgabe, kultiviert zu werden, so hat doch der zähe, echt deutsche Heidjer dem Boden in mühsamer Arbeit schon vieles abgerungen, aber unendlich viel wartet noch der Erschließung. Im großen und ganzen ist die Lüneburger Heide nicht mehr das Land, wie vor ungefähr 20 Jahren, als es noch nicht so viel Schienenstränge durchschnitten. Der Boden wurde immer mehr verbessert, und in nicht allzugroßer Entfernung der Stadt Lüneburg sieht man fruchtbare Weizen- und Rübenseldcr. Als einige Beispiele möchte ich «an dieser Stelle anführen, was tatkräftige Landwirte zu leisten imstande sind. Ein gewisser Hofbesitzer H. in Rettmer, Kreis Lüneburg, hatte bis zum Jahre 1912 220 Morgen unter dem Pflug. Der Rest bestand aus dürftigen Weiden, Brache, Busch und Ödland. Im genannten Fahre übernahm dessen ältester Sohn die Bewirtschaftung des Hofes, der Vetrefsende hatte schon an die 20 Jahre in der Winsener Marsch, einer fruchtbaren Gegend unweit Harburgs, eine Pachtung bewirtschaftet und war hier angesichts des erstklassigen Ackers und der fetten Weiden weitblickender geworden und ging mit seiner ganzen Kraft daran, sein Besitztum zu verbessern und zu vergrößern, und heute, nach etwa zwölf mühevollen, arbeitsreichen Jahren, ist seine Wirtschaft im ganzen Kreise und darüber fällt die große, ehrenvolle Aufgabe zu, unser Vaterland wieder zu der einstigen Größe empor- zuhelfen, damit wir wieder frei von Sklavenketten werden, frei wie die Väter waren. Doch zurück zu unserer Heide. Was die Vieh zucht anbelangt, so steht dieselbe in hoher Blüte. Man trifft die Heidschnucke nur noch selten an. Fast überall wurde sie durch bas Leineschas ver drängt. Tie Schweinezucht steht an erster Stelle. Man trifft durchweg nur das veredelte Land schwein an. Hier wird so recht naturgemäß gezüchtet. Gerade das Wildschwein, das hier noch herdenweis auftritt, hat dem Heidebauer die besten Fingerzeige über zweckmäßige Haltung und Fütterung gegeben, und es ist auch schon vor gekommen, daß Sauen, welche hier in dieser Gegend Sommer wie Winter im Freien gehalten werden, von Wildschweinebern gedeckt und tragend wurden. Ich möchte an dieser Stelle die Lüne burger und die Visselhöveder Zucht erwähnen. Sie erfreuen sich dank der rein naturgemäßen Haltung eines Weltrufes und haben auf den von ihnen beschickten Ausstellungen glänzende Erfolge zu verzeichnen. Wie die Schweinezucht, so ist auch die Rindviehzucht des schwarzweißen Tiefland rindes (Lüneburger Herdbuchgesellschaft) schon weit vorgeschritten. Durch Jmportierung ost- friesischer Bullen ist hier in diesem Zuchtgebiet schon eine hohe Milch- bzw. Fettleistung erreicht worden, und die auf die Auktionen in Winsen a. d. Luhe geschickten Tiere können sich denen anderer Zuchtgebiete ebenbürtig zur Seite stellen. Auch wird mit gutem Erfolg die Pferdezucht Abbildung S. zwcckmLtziger Zwerghühncrstakl. (Zum Artikel „Hühnerzucht au! beschränktem Naum"). hinaus als eme der mustergültigsten bekannt. Die übernommenen 60 Morgen Busch und das übrige Ödland wurden in der stjllen Zeit und im Winter urbar gemacht, umgewandelt zu fetten Dauerweiden und fruchtbarem Ackerland. Aus 480 Morgen Acker, Weide und Ödland wurden durch Zukauf 660 Morgen Acker und Dauerweiden. Vor allen Dingen wurden genügende Mengen Kunstdünger ausgewandt. Der jetzige Viehbestand von 20 eingetragenen Hcrdbuchkühen und 30 Stück Jungvieh gehen den ganzen Sommer über aus Weide, früher war so wenig Weide vorhanden, daß das Jungvieh sehr mangelhaft davon ernährt werden konnte. Der frühere alte Ticsstall wurde zu einem modernen mit Selbsttränke umgewandelt. Als ich im letzten Sommer die dortige Gegend auf- suchte, besuchte- ich auch dessen Anwesen. Ich war erstaunt über die schönen Wirtschaftsgebäude und das anheimelnde Wohnhaus, und das alles in nur zwölf Jahren aufgebaut, da muh man sagen: „Hut ab vor einem solchen Landwirt". Manch einem wurde nach den verhängnisvollen Nevolutionstagen von 1918 der Mut genommen, vorwärtszustreben, seine Scholle zu erweitern, seine Wiesen und Weiden zu vergrößern. Die ganz und gar verkehrte Zwangswirtschaft mit ihren traurigsten Folgen zehrte auch hier bis ins innerste Mark hinein, und nur der feste Wille des Heidbauern fetzte sich durch. Er ging seinen altgewohnten Weg weiter, um unser Vaterland wieder aufbauen zu helfen, damit wir uns von unserer Scholle ernähren können, unabhängig vom Ausland. Er schickte seine Söhne nach alten Kulturgebieten, damit diese lernen, ihren eigenen, noch dürftigen Boden und noch nicht urbar gemachte Heide zu fruchtbringendem Acker land umzugestalten. Gerade unserer Landjugend betrieben, doch muß man wohl den Züchtern aus den fetten Elbmarschen den Vorzug lassen. Alles in allem, die Lüneburger Heide wird immer mehr verschwinden, bis aus einige Stellen, die dann später als Naturschutzpark unseren Nachfahren von der eigenartigen reiz vollen Schönheit der Heide Zeugnis geben. Aber wir müssen mit allen Mitteln danach trachten, uns von unserer eigenen Scholle ganz zu er nähren. Hier wäre noch ein großes Feld für Erwerbslose, aber nicht für Arbeitsunlustige, son dern für solche, die mit ganzer Hingabe sich freudig ans Werk machen und keine Mühe scheuen. Oie Gurkenkultur. Von Fr. Schlüter. Dis Gurkenkultur erfordert einen guten, fetten Boden. Hat man den nicht, und will dennoch Gurken anbauen, so kann man auch seinen Boden zu diesem Zweck verbessern. Für die Gurkenkultur kommt auf ein Beet von üblicher Breite (1,20 w) nur eine Reihe. Ist der Boden nun an und für sich noch nicht zum Anbau von Gurken geeignet, so werfe man in der Mitte des Beetes eine Furche aus, einen Spatenstich tief und breit, und gieße unverdünnte Jauche hinein. Dann fülle man den Graben mit guter Erde wieder an. Sehr gut ist auch Pferdedünger, besonders in von Natur kaltem Bodem Der Dünger erwärmt zunächst den Boden, später wachsen dann die Wurzeln hinein und entnehmen daraus Nahrung. Auch Geflügeldüngcr, besonders der von Tauben und Hühnern, sagt chen Gurkenpflanzen zu. Bei letzterem ist es jedoch zu empfehlen, die Anlage des Gurkenbeetes dann schon im Herbst vorzu nehmen. Der Geflügeldünger kann sich bann im Winter zersetzen und später von der Pflanze gleich ausgenommen werden. Man kann dann trotzdem im Frühjahr die Beete noch einmal leicht jauchen und gräbt sie dann flach um. Die Aussaat der Gurken geschieht am besten wohl Mitte Mai. Ist dann aber die Witterung ungünstig, so warte man noch ein paar Tage. Wenn es tage- oder gar wochenlang regnet, dann faulen die Samenkörner in der Erde. Im allgemeinen halte man sich aber an die angegebene Aussaatzeit. Zum Aussäen ziehe man in der Mitte des Beetes eine zwei Finger tiefe Rille und lege in einem Abstande von etwa 4 bis 6 ow den Samen hinein. Die Rille wird dann wieder zugezoz^n und angedrückt. Bor der Aussaat überzeuge man sich von der Keimkraft des Samens, und wenn man nicht sicher ist, so nehme man lieber etwas mehr Samen. (Gurkensamen behält zirka sechs bis sieben Jahre seine Keimkraft.) Nach dem Ausgehen werden die Pflanzen nach und nach ausgedünnt, bis sie schließlich einen Abstand von 15 bis 20 vm haben. Man nehme aber nicht mit einem Male alle überflüssigen Pflänz chen fort, denn es kann immer mal Vorkommen, daß die eine oder andere Pflanze von selbst ein geht, besonders bei kalter Witterung oder großer Hitze, wenn man mit dem Gießen nicht genügend aufgepaßt hat. Gießen ist die Hauptsache mit, wenn sich die Gurkenkultur rentieren soll. Eine andere Art der Gurkenkultur sei hier noch angeführt, nämlich die Heranzucht der jungen Pflanzen in Töpfen. Zu diesem Zweck füllt man Ende April kleine Blumentöpfe zur Hälfte mit guter, nahrhafter, aber nicht zu frischer Kompost- erde, steckt drei bis vier Samenkörner hinein und stellt die Töpfe an einen warmen Ort. Dieser kann, solange der Samen noch nicht aufgegangen ist, dunkel sein. Man halte die Erde immer mäßig feucht. Hat das Pflänzchen ungefähr den Topf- >and erreicht, so füllt man Erde nach, bis an die Keimblätter. Das wiederhole man, wenn die Pflanze aus dem Topf herausgewachsen ist. Durch dieses Nachfüllen mit Erde erreicht man, daß sich an dem jungen Stiel Wurzeln bilden, und dadurch die Pflanze dementsprechend stärker wird. Mitte Mai gewöhne man die Pflanzen an die Außenluft bezw. -temperatur, indem man sie bei günstiger Witterung nach draußen bringt. Der Gärtner, und auch der Gartenfreund, der ein Mistbeet hat, hat es einfacher, indem er bei geeigneter Witterung tagsüber und später auch nachts die Fenster auf seinem Mistbeetkasten lüftet oder auch ganz abnimmt. Mitte bis Ende Mai werden die Pflanzen dann in das freie Land gepflanzt; man achte aber darauf, daß man den Wurzelballen dabei nicht verletzt. Durch die Anzucht von Pflanzen in Töpfen — über welche man, solange die Pflanze den Topfrand noch nicht erreicht hat, noch Glasscheiben legen kann, um das Wachsen zu beschleunigen — kann man in warmen, geschützten Lagen und sehr gutem Boden mindestens 14 Tage eher ernten als bei einer Aussaat in das freie Land. Es wäre nun Platzverschwendung, wollte man das ganze Beet den Gurken allein überlassen, besonders, wenn das Beet schon im Herbst oder zeitig im Frühjahr hergerichtet ist. Man pflauzs deshalb aus den Rand der Beete Salat, Kohl rabi usw. Diese schaden den Gurken nichts, denn wenn die Gurkenranken so weit sind, daß sie daS ganze Beet gebrauchen, sind die Kohlrabi usw. abgeerntet. Für feuchte Böden, wo die Ranken oft unter der Feuchtigkeit zu leiden haben, empfiehlt es sich, das Beet mit Tannenreisig zu belegen; die Ranken liegen dann trocken. Neues aus Stall und Hof. Zum Verhindern des Durchbrechens der Weideliere in solchen Gegenden, in denen die Weiden mit lebenden oder toten Einfriedi gungen versehen sind, ist es meistens üblich, den Tieren ein hölzernes Gestell um den Nacken zu legen das jeden Versuch zum Durchbrechen un möglich macht. Wenn nun dadurch auch der be absichtigte Zweck erreicht wird, so wird doch anderseits das Tier durch dieses Gestell dauernd belästigt und beunruhigt, indem es keine Be wegung machen kann, ohne daß sich das Gestell nicht in unangenehmer Weise bemerkbar macht. Das erzeugt aber ein Unbehagen der Tiere, und weil bekanntlich besonders der Milchertrag. !II ergevitryem Grade vom Wohlbefinden der Tiere abhängig ist, so macht sich alsbald auch ein Sinken des Milchertrages bemerkbar, für das der Landwirt vielfach keine Erklärung findet. Man sollte deshalb den Tieren auf der Weide die ungeschmälerte Freiheit, die durch keinen Zwang eingeengt ist, gewähren und sie von aller lästigen Fessel befreien. 2—w. Vernichtet die Ratten! Ratten find trichinös. Frißt ein Schwein eine Ratte, was oft genug vnrkommt, dann werden auch die Schweine trichinös, und diese übertragen die Trichinose wiederum auf den Menschen, und sie kann hier in den Muskeln Krankheitserscheinungen Her vorrufen, die vielfach mit Rheumatismus ver wechselt werden Das sicherste Schutzmittel gegen Trichinose besteht außer der vorge- sthricbenen Untersuchung der Schweine auf Trichinen in einem gründlichen Kochen oder Braten kleiner, dünner Fleischstücke, dicke Stücke blcidcn im Innern oft halb roh. Eine kurze Einwirkung der Hitze, wie beim Well- fieischkochen, tötet die Trichinen keineswegs. Ebensowenig tötet sie ein schwaches Pökeln oder eine Kalträucherung. Erst nach zehntägiger Cinpökelung und einem gründlichen tzelß- rüuchern sterben die Trichinen ab. Sz. Truthühner müssen über einen großen Aus lauf verfügen können, denn sie schweifen gern weit umher. Bei einem guten' Auslauf ge brauchen die Truthühner kein Futter aus Menschenhand, sie suchen und finden im Freien alles, was sie brauchen. Allerdings besteht dabei die Gefahr, daß sie ihre Eier an ver steckten Orten oblegen und sie ausbrüten. Die Eier sind von großem Wohlgeschmack, darum lasse man die legenden Hennen nicht eher ins Freie, bis sie gelegt haben. Welche Hennen legen, kann man leicht durch Tasten feststellen. Das Fleisch der Truthühner ist sehr delikat und als Weihnachtsbraten hochgeschätzt. Bei der Aufzucht der Kücken hat man in den ersten Ledenswochen häufig Verluste. Die Tierchen sind zuerst gegen Nässe und Kälte sehr empsind- lich, später sind sie ungemein hart und wider standsfähig. Die Hennen kann man bekanntlich zu allen Zeiten zur Brut zwingen. Das ist ein großer Vorteil, wenn man im Frühjahr keine Glucken zur Verfügung hat. Kl.— Dir Sucht nach tierischer Nahrung ist beim Huhn starb ausgeprägt. Jeder Käfer und Wurm, jede Maus und Eidechse werden von den Hühnern, wenn sie ihrer habhaft werden können, restlos verspeist. Und wenn bei schwülem Sommerwelter die Mücken recht tief fliegen, dann ist das ganze Hühnervolk vom jüngsten Kücken bis zum- ältesten Suppenhuhn aus den Beinen, um die Fliegen zu erhaschen. Ich hatte Iltisse und Wiesel gefangen und abgebalgt und den Hühnern zum leckeren Mahle hin- geworfcn. Weil aber die Hühner hierbei auf einmal leicht zu viel fressen, meist so viel, daß sie abends sogar das beliebte Körnerfutter ver schmähen, verteilt man solchen Fraß wohl am besten aus mehrere Tage. Im Winter sollte man die Hühner nach Möglichkeit in den Garten lassen Das bekommt dann beiden gut, den Hühnern und dem Garten, der dadurch erheblich von Ungeziefer befreit wird. Die Hühner bleiben in gesunder Bewegung und kommen besser durch die Mauser und den rauhen Winter, weit besser, als wenn sie auf engem Raume zusammengedrängt sich langweilen müssen und sich womöglich noch das Federfressen und Eieraussaufen ängewöhnen. Den großen Vor teil des Zusatzes von tierischem Eiweiß kann man wohl darauf zurückführen, daß dieses Eiweiß leicht verdaulich ist und die Tiere ver- hältnismäßig viel davon benötigen. Hühner brauchen nun einmal neben ihrem Körner- und Weichfutter auch tierische Nahrung. Hühner sind keine Vegetarier. Ws.— Neues aus Zeld und Garten, Treibhaus und Blumenzimmer. Zur schnelleren Durchführung von Keim versuchen empfiehlt es sich, die auf ihre Keim- fähiakeit zu prüfenden Sämereien vor ihrem Einlegen in das Sandkeimbett mit einem Beiz mittel stark anzufeuchten, das die Keimung fördert; das sind die aueckfilberhaliigea Beiz mMel, wie: das Germisan. Man stellt demnach eine schwache Germisan-LLsung her, legt in diese die Sämereien und dann nach einem längeren gründlichen Durchseuchten in das Keimbett. Wir werden dann die Beobachtung machen, daß die in solcher Weise eingebetteten Samen außer gewöhnlich rasch sich entwickeln und recht bald den Grad ihrer Keimfähigkeit erkennen lassen. Später wird man vor der Aussaat natürlich nicht unterlassen, die Samen gleichfalls in einer hü prozcntigen Genuisan-Lösung zu beizen in der Weife, wie cs die Gebrauchsvorschrift, die jeder Packung befliegt, vorschreibt. Ws. Die Kultur der Buschbohnen. In kalten Gegenden soll die Aussaat der Buschbohnen nicht vor dem 20. Mai erfolgen. In warmen Lagen kann man schon im Anfang des Monats mit dem Bohnenpflanzen beginnen. Bei äußerst warmem Wetter und vorzüglichem Boden wird auch eine Aussaat Ende April von Erfolg sein. Im all gemeinen säe man aber lieber etwas später, denn dis Bohnen sind sehr empfindlich gegen 'Kälte und Nässe, und es kommt vor, daß die Bohnen dann in der Erde faulen. Um den ganzen Sommer bis in den September junge Bohnen zu haben, kann man bis Mitte Juli noch aussäen. Für eine Aussaat Ende Juni bis Mitte Juli verwende inan aber nur eine frühe, harte Sorte, die schnell wächst. Ein großer Fehler wird ost beim Bohnen legen gemacht, man pflanzt sie nämlich zu tief. Eine alte Gärtnerregel heißt: „Die Bohnen müssen die Glocken läuten hören." Wie bei allem Samen, so dürfen auch die Bohnen höchstens umd as Doppelte ihrer eigenen Stärke mit Erde bedeckt sein. Nicht nur, daß die Bohnen sonst später aufgehen, sondern auch, weil die Keime, wenn sie so lange in der Erde sind, von Pilzen und Ungeziefern angegriffen werden. Man säe die Bohnen nur in frisch gegrabenes Land; hier keimen sie am besten. Das Keimen wird noch gefördert, indem man die Erde beim Legen leicht andrückt, dann können die Bohnen die Feuchtigkeit leichter aufnehmen. Es ist nicht ratsam, die Bohnen beim Legen anzugießen, weil die Erde dann leicht zu fest angeschlemmt wird. Wenn die Bohnen aus gegangen sind, werden sie bald gehackt, was man mehrere Male wiederholt, bis sie angehäufelt werden können. Man kann den Ertrag noch wesent lich fördern durch eine Gabe von Superphosphat. Wer von der Wirkung des Kunstdüngers noch nicht überzeugt ist und diesem ablehnend gegenüber steht, versuche es mal, indem er einen Teil seiner Bohnen vor dem Hacken und nur bei feuchtem, trübem Wetter mit Superphosphat düngt. Von der Wirkung wird er erstaunt sein und wird stets wieder zum Kunstdünger greifen. F. Schr. Das Düngen der Gartenrosen. Haben Vie Rosen im letzten Sommer mangelhaft geblüht, so ist der Grund dafür sehr oft in ungenügender Düngung zu suchen. Es genügt durchaus nicht, daß in das Pflanzloch der Rosen natürlicher Dünger gegeben wird und die Rosen dann ihrem Schicksal überlassen werden. Rosen ver brauchen viel Nahrungsstoffe und haben diese gar bald verbraucht. Wer im kommenden Sommer seine Stämmchen in Blütenpracht sehen will, der gehe jetzt an die Arbeit, seinen Rosen natürlichen Dünger, am besten Kuhdung, zu geben. Aber die Rose verlangt außerdem noch Kalk. Entfernt man gegen Ende März die schützende Hülle, so darf das Düngen vor sich gehen, sobald der Boden ein wenig abgetrocknet ist. Der Dung wird möglichst flach unter- gegraben, die Kalkdüngung solgt einige Wochen später. Am besten verwendet man dazu ge brannten Kalk; auch an der Lust zerfallener Aetzkalk ist angebracht. Man streut an einem windstillen Tage den Kalk auf den Boden, rings um die Rosen herum, und hackt ihn darauf leicht unter. Rosen erfordern viel Pflege, sollen sie sich gut entwickeln und reich blühen. M. T.- Neues aus Haus, Rüche und Retter. Gutes Mittel gegen wundgelausene Füße. Man schält ein rohes Ei mit aller Vorsicht, damit das dünne Häutchen, welches den flüssigen Inhalt umschließt, erhalten bleibt. Je nach der Größe der Wunde legt man ein Stück dieser Haut mit ihrer feuchten Seite auf die fchmerzende Stelle und läßt sie dort antrocknen, bevor man den Strumpf wieder anzieht. Dieses Mittel wirkt trauend mvv rMr VNL Wertung MV "Hetze . Sollte letzteres nicht immer der Fall sein, so nnF man es erneuern. S- — B. Die Prüfung der Hefe auf ihre Wirksamkeit spielt im Haushalte, namentlich beim Backen, oft eine Rolle und ist leicht festzustellen Läßt man ein Teilchen Hefe in heißes Wasser fallen, steigt sie rasch nach oben, so ist sie noch gut; bleibt die Hefe aber auf dem Boden liege», so hat sie ihre Kraft gänzlich verloren —-tz. Um Zitronen vor dem Schimmeln zu be wahren, wird zunächst mittels ves Reibeisen, die gelbe Schale abgerieben und unter Zusatz von trockenem Zucker in einer weithalsigen Flasche aufbewahrt; sie steht dann stets als Kuchenwürze zur Verfügung. Die abaeriebem Zitrone aber läßt man schleunigst in einer warmen Ofenröhre abtrocknen, wobei sich eine härtere, schimmelsichere Schale bildet. Man kann aber auch den Saft auspressen und ihn mit Zucker einkochen und gleichfalls in einem Gläschen aufbewahren. M. W. Taubenragsut. Man zerteile die gesäuberten, abgewaschenen und abgetrockneten Tauben in vier Teile, lege sie in heiß gemachte Butter und lasse sie etwas andrsten. Dann gibt man etwas Pfeffer, Salz und ein wenig sein geschnittene Zwiebel dazu. Sind die Tauben gar — das Fleisch darf ja nicht zerkochen —. streu« man etwas Mehl darüber und gibt saure Sahne dazu. Die Süße wird mit Wasser verlangen. Einige Blumenkohlrosen und kleine Klöße von frischem Fleisch werden extra gekocht und hinzu gegeben. Das fertige Ragout' wird mit frischer, sein gewiegter Petersilie bestreut E. v B.— Sandkuchen-Plätzchen. 500 g Mehl, 500 « Butter, 500 Z Zucker, etwas Vanille und sechs Eigelb werden eine Stunde gerührt. Bevoi der steif geschlagene Eierschnee durchmischt wirb, streut man ein Backpulver in die Masse, vi- dann teelöffelweise auf da» mit Fett l > strichene Blech gesetzt wird E v. D. Bienenzucht. Teerpappe als Bedachung von D e Wohnungen. Die schwarze Teerpappe ist ni - nur im Sommer den Bienen sehr unangenehm, sondern wird auch dem Imker sich recht w a r m in Erinnerung bringen Die Teerpappe laß, sich durch einen Anstrich mit dünner Kalkmilch (gelöschter Kalk mit Wasser verdünnt) gelblich- weiß streichen und dies wäre gegen die Sonnen strahlen der idealste und billigste Schutz Der Anstrich hält notdürftig ein Jahr und wäre zu erneuern. Erdfarben mit Teer mischen, uw. Braun zu erzeugen, geht nicht. Auch Oelfarbrn lassen sich aus frischem Teervappgrund nicht gut verwenden Zusatz von Kali- oder Natron salpeter ist zwecklos. Sie verändern ihre Farben. Für Teerpapve läßt sich aber Dachxir, der in Bedachungsgeschüften in verfchiedencn Farben zu haben ist, mit Vorteil verwenden Dachpix läßt sich leicht streichen und ist nicht zu teuer. Ein bewährter Dachpappanstrich, der aber nicht ganz billig, dafür aber jahrelang haltbar ist, besteht aus Zement in Milch angs- rührt. Es kann süße oder saure genommen werden, Magermilch geh! auch, doch leid,! d e Dauerhaftigkeit. Dem Zement können Erd farben zugesetzt werden Beim Streichen Kaun die Pappe feucht sein, die Zementmilch hafttu doch und wird schön fest Btt Regenweucc nicht streichen, der Anstrich läuft sonst ab Die Fluglöcher werden am besten mii Holz leisten umkleidet, die mit Oelfarbe gestrichen werden können. Schr gut machen sich rahmen- artig mit der Laubsäge gefertigte Umrandun gen, in die das Flugloch eingttchmiten wurde Sch Neue Bircher. Der Obstbau in der Landwirtschaft. Ein Leit, faden für den Unterricht und ein Lehrbuch für den Praktiker Von Otto Igling, L«ua° wirtschaftsrat für Obstbau, Obstoamnipektor des sächsischen Landcskulturrats Preis 3,60 Mk. Verlag E. Heinrich in Dresden-R Ein Buch, wie geschaffen für den deuti h u Landwirt. Es sind hier alle die Bedingunge- gegeben, die den deutschen Obstbau h müssen. Jeder am Obstbau interessierte l wirt müßte das Buch gelesen haben.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite