Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 17.05.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192505170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19250517
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19250517
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-05
- Tag 1925-05-17
-
Monat
1925-05
-
Jahr
1925
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 17.05.1925
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
achtzig Reichsmark monatlich <18,60 Reichsmark wöchentlich) vom Steuerabzug freiläßt. Von dem de« Betrag von achtzig Reichsmark monatlich (18,60 Reichs mark wöchentlich) übersteigenden Arbeitslohn hat der Arbeitgeber bei jeder Lohnzahlung einen Betrag vo 10 für Rechnung des Arbeitnehmers als Steuer einznbehalten. Der Betrag von 10 A des Arbeitslohnes ermäßigt sich für die zur Haushaltung des Arbeitnehmers zählende Ehe frau sowie für das erste und zweite zu seiner Haushaltung zählende minderjährige Kind um je 1 A, für das dritte und jedes weitere minderjährige Kind um je 2 A. über steigt der Arbeitslohn nicht den Betrag von 250 Reichsmark monatlich (60 Reichsmark wöchentlich), so beträgt die Er mäßigung schon für das zweite minderjährige Kind 2 ?L. Kinder im Alter von mehr als siebzehn Jahren, d?» Arbeitseinkommen beziehen, werden nicht gerechnet. Heftige Kampfe in Marokko. Französischer Sturmangriff nach Trommelfeuer. Die Pariser Presse weiß von einem großen Sieg der französischen Truppen in Marokko. Die Nifkabylen feien auf der ganzen Front zu überstürztem Rückzüge gezwungen und werden von französischen Kampfgeschwadern aus nächster Nähe mit Maschine,rge- wehren beschossen. Der französische Angriff wurde durch ein heftiges Trommelfeuer eingeleitet, worauf die Infan terie mit dem Bajonett vorging. Das Dorf El Azaur sei nn Sturm genommen worden. Die ganze Front der Aufständischen soll im Weichen sein. Die dem Bergmassiv von Bibane vorgelagerte Ebene wurde von den Rifleuten gesäubert. Die französischen Truppen ersteigen jetzt die steile Anhöhe, auf denen die Rif- truppen sich verschanzt haben. Die Marokkaner sollen schwere Verluste erlitten haben. Man las auf den Schau plätzen des Gefechtes 60 Tote, zahlreiches Kriegsmaterial und Waffen auf. Außerdem sind den französischen Truppen zahlreiche Gefangene in die Hände gefallen. ( Hus unserer keimst j Wilsdruff, am 16. Mai 1965. Merkblatt für den 17. und 18. Mai. Sonnenaufgang 4* <4'i l Mondausgang 2» V. (2" V.) Sonnenuntergang 7- (7") > Monduntergang St. <2" N.) 17. Mai. 1742 Steg Friedrichs deS Großen bei Czaslau und Chotusitz. — 1915 Der Maler H. Knackfuß in Kassel gest. 18. Mai. 16SS Zielen geb. — 1782 v. Lützow geb. — 1896 Staatsminister a. D. v. Camphausen gest. * Wohnungsnot im Bezirk der Amts hauptmannschaft Meißen. Die Wohnungsnot oerschärst sich. Rund 1000 Ehepaare und 600 verlobte Paare suchen Wohnung. Werkwohnungen in den industriellen Gebieten und Werk- ober Deputatwohnungen in landwirtschaftlichen Betrieben sind noch im Besitz von Arbei tern und Angestellten, obgleich deren Arbeitsverhältmis Mn Werk oder Betrieb schon längst gelöst ist. Die Erfahrungen des ab- gelaufenen Geschäftsjahres haben zur Ueberzeugung geführt, daß die Wohnungsnot w-irffam nur bekämpft werden kann, wenn der Bezirk die Führung übernimmt und öffentliche Mittel bereitstellt. Nach eingehenden Vorberatungen des Finanzausschusses hat der Bezirksausschuß der Amtshauptmannschaft deshalb den Be schluß gefaßt, erhebliche Mittel im Haushaltplan für bie Bau tätigkeit bereitzustellen und außerdem im Bezirk Bauanteilscheine gegen Einlagen abzugcben. Es wirb damit gerechnet, daß bie Gemeinden, Sparkassen, SpargenosseNschasten und auch Private solche Anteilscheine er werben. Die Scheine lauten von 100 Mark an aufwärts, sie sollen mit dem jeweiligen Sparkasienzinssatz verzinst werben und nach vierteljährlicher Kündigung jederzeit zurückgezahlt werben können. Wenn es die Mittel z-ulassen, sollen die Besitzer der Anteil scheine vom Bezirk einen Anspruch aus Battkredit in doppelter Höhe der Anteilscheine erlangen. Diese Kredite sollen an di« Gemeinden oder gegen deren Sicherheitsleistung gezahlt werben. Auf diesem Wege hofft man, -da überdies der Bezirk für die Einlagen die volle Garantie, auch für deren Wertbeständigkeit, übernimmt, größere Mittel bereitstellen und damit die Bautätig keit kräftig fördern zu können. Von außen ist Gelb nicht oder nur zu Bedingungen zu erlangen, die der Wohnungsbauende nicht tragen kann. Die Einzahlungen nehmen an: die Gemeinden und die Bezirkskasienverwaltung im Gebäude der Amtshauptmann schaft. Für letztere können die Einzahlungen auch erfolgen bei den Meißner Banken, aus das Staatskonto 50 und aus Post scheckkonto 30 547 Dresden. Das Wetter der Woche. Fast genau auf deu Tag statteten in diesem Jahr« di« .Eisheiligen" ihre« Besuch bei uns ab. Im großen und ganzen machten sie es recht gnädig; denn sie beließen es bei einem zwar kräftigen Temperatursturz, verzichteten aber, uns mit direkten Mai frösten zu überraschen. Nach den kalten Tagen, die zugleich ziemlich reich an Niederschlägen waren, trat gleich zu An fang der Woche eine schnelle Besserung des Wetters ein, die einen völligen Umschwung der Wetterlage brachte. Bei wolkenlosem Himmel kletterte die Quecksilbersäule immer höher. Am Mittwoch wurden vielfach die ersten Sommer tage, d. h. Tage mit Temperaturen von mehr als 25 Grad Celsius festgestellt. Gegen Ende der Woche machten sich zunächst im Süden die ersten Luftdruckstörungen bemerkbar, die uns in den nächsten Tagen verschiedentlich Gewitter bringen dürften. Abgesehen von diesen Störungen scheint die Wetterlage auch in den nächsten Tagen im Norden und in Mitteldeutschland ziemlich stabil zu bleiben. Der Militärvereins-Bundesbezirk Meißen hält, wi« schon kurz gemeldet, morgen Sonntag feine Frühjahrs-Bezttksvevsam-m- lung in den Mauern unserer Stadt ab. Der Hauptversammlung, welche im Hotel „Weißer Adler" ftattfinbet, geht vormittags 1412 Uhr eine Vorbesprechung der Vereinsvorsteher voraus. Nachmittags punkt 2 Uhr beginnt bi« eigentliche Hauptversamm lung, welche eine reichhaltige Tagesordnung aufweift. Nach der üblichen Begrüßung und Mitteilungen findet die Verpflichtung der neuen Vorsteher statt. Hieraus erfolgt die Erstattung de» Sahres- und Kassenberichtes, denen sich die Wahlen a-nschließen. Eine eingehende Besprechung und eventuelle Beschlußfassung wird über die Bestattungsbeihilfe erfolgen, welche für den Mili tärvereins - Bundestezirk Meißen neu eingefühtt werden soll. Unsere Poltbezieber bitten wir den Bezug aus das „Wilsdruffer Tageblatt" für den kommenden Monat beim zuständigen Postamt, soweit es noch nicht ge schehen ist sofort zu erneuern. Bei verspäteter Bestellung treten am 1. Suni Unterbrechungen in der Lieferung ein, außerdem verlangt bie Post für alle nach dem 25. eines Monats eingehenden Bestellungen ein« Sottder- gebühr. Es genügt, einen Zettel mit der genauen Adresse in den nächsten Briefkasten zu werfen ober dem Briefträger den Zettel mitzugeben Mit Beratung ber Tagesordnung zur Bundes-Hauptversamm lung und eventuelle Anträge wird die Hauptversammlung ihren Abschluß finden. Hausanstriche werden jetzt in vermehrter Zahl ausgeführt. Beim Reinigen ber Fronten erscheinen in den Schlußsteinen der Haustüren oft die Anfangsbuchstaben ber Eibauer und bie Jah reszahl ber Errichtung der Wohnstätte. Da wäre es zu begrüßen, wenn diese Zeichen durch dunklere Farbe besonders hervorgehoben würden. Wir möchten bie Hauswirte im Sinne der Heimat kunde darum begrüßen und die Maler darauf aufmerksam machen, daß sie diese kleine Mühe auf sich nehmen, um Einwohnern und Stadtgästen ein Stück Stadtgöschichte zu erhalten. Das Stadtbad geschlossen. Wegen Einbaues eines neuen Kessels ist -das Stadtbad für Dampf- und Wannenbäder für einige Zeit geschlossen worden. Heilbäder werden weiter verabreicht. Wie bekannt, war di« bisherige Kesselanlage den gesteigerten An sprüchen keineswegs mehr gewachsen. Sie mußte Serstrapeziert werden, was !dauernde Reparaturen verursachte. Nunmehr -hat sich -unsere Stadtverwaltung zu einer neuen Kesselanlage ent schlossen, die das Bad noch rentabler gestalten und dasselbe in die Lage versetzen soll, auf lang« Jahre hinaus allen Ansprüchen zu genügen. Konzett im unteren Parte. Das Marktkvnzert der Stadt kapelle f äsil t am S o n n 1 a g den 17. -Mai a u s. Am Diens- tag den 18. Mai findet bei günstigem Wetter abends von !47 bis 8 Uhr- Konzert im unteren Parke statt. Der Landwirtschaftliche Verein Wilsdruff wird am kommen den Mittwoch (vergl. Inserat) im ,/Lindenschlößchen" in Wffs- drttff amerikanische Wme -aus Landwirtschaft und Industrie vor führen, die in den industriellen und landwirtschaftlichen Betrie ben von Henry Ford, dem Automobilkömg, attfgenommen sind. Die Filme werben erstmalig in Deutschland gezeigt. Zu diesen Vorführungen find Gäste aus allen Kreisen -willkommen. Wer nach der Sächsischen Schweiz refft und dabei m Schmilka Aufenthalt nimmt, dem sei die Einkehr bei einem Wils druffer Landsmann empfohlen. Herr Richard Richter hat seine Pension und Casö durch große Restaurationsräume erweitert, die angenehme Stunden der Erholung bieten. Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fäll«) Sonntag den 17. Mai: Sanitätsrat Dr. Bartcky (Wilsdruff) und Dr. Woll bürg (Seeiigstadt). Statistik über Gärlnereibetrieb. Das Wirffchaflsmuuste- rium hat verordnet, daß am 29. Mai 1925 «in« Gärtnereistatistik vorzunchmen ist. Die Erhebung hat sich zu erstrecken auf Baum schulen, Rcsenschu-len, Gemüsegärtnerei einschließlich gärtnerischen z Feldgemüsebaues, Topspflanzengärtnerei, Bl-mnentreiber«, Sa- j menzüchterei, Freilandblumengärtnerei, Gutsgärtnerei Herr- jchaftsgärtnerei, Billengärtnerei, Landschastsgärtnerei, D.kora- tionsgärtnerei, Friedhossgättnersi, gärtnerische Anlagen de» Staates (auch Eärtnerlehranstalten), ber Gemeinden, der öffent lichen Anstalten usw. Von der Erhebung bleiben ausgeschlossen 1. der rein landwirtschaftliche Obstbau, 2. solche Hausgärten, Herrschafts-, Schloß- und Villengärten, in denen keine gärtnerisch gelernten und angelernten Kräfte ständig oder für die Dauer der jährlichen gärtnerischen Betriäbszeit beschäftigt werden, 3. der feldmäßig bettiebene Gemüse-, Pflanzen- und Kräuterbau, der ohne Verwendung gärtnerisch gelernter oder angelernter Kräfte betrieben wirb, 4. selbständiger Handel mit Blumen, Samen, Kräutern, Gemüse und Obst, sofern er nicht Nebenbetricb einer Gärtnerei ist. Den Gärtnereibesitzern werden die hierzu erfor derlichen Echebungsbogen dis spätestens zum 18. Mai 1825 zu- gestellt. Dieselben sind gewissenhaft nach den -mitsolgenden Er läuterungen auszufüllen und vom 23. Mai an zur Wieberäb- holung bereitzuhalten. Diejenigen GärtnereSbÄsitzer, die keinen Erhebunigsbogen zugestellt erhalten, Haden sich solchen umgehend vom Einwohner-Meldeamt zu beschaffen. Zur Meißner Kirchen- und Pastoralkonferenz diese Wvch« hatte sich wieder eine Anzahl Theologen und kirchlich intereUierte Laien aus allen Teilen Sachsens in Meißen eingefunden. Die Tagung wurde am Diens tag nachmittag mit einer Vorstands sitzung in der Superintendentur eröffnet, während im „Burg- keller" die Jahresversammlung des sächsischen Jerusalem-Vereins cchgehalten wurde, dessen verdienter Vorsitzender, P. smer. Lcmge, infolge Alters sein Amt mederlegte. Als Nachfolger wurde Professor D. Alt in Leipzig gewählt, der durch seine Forschungen und Ausgrabungen in Palästina wohlbekant ist. Professor D Alt sprach in fesselnder Weise über die gegenwärtige Lage im heili gen Lande, insbesondere den Gegensatz Mischen Arabern und Juden, der -den Engländern erhebliche Schwierigkeiten macht. 8m Festsaal der Gürstenschule sprach abends der Professor der christlichen Archäologie D. Achelis über eine vor etwa zehn Jahren in Rom ans Licht gekommen« Christusstatuette, deren Ursprung auf den Anfang des dritten Jahrhunderts feftgelegt wird und die als sine der ältesten plastischen Darstellungen dieser Art gilt. Am Mitlwvchvormitta-g, dem Haupttag der Konferenz, predigt« Pfarrer Lic. Wustmann aus Chemnitz im Dom. Er sprach über Hebräer 11, 5,1: „Glaube tut uns not!" Im Saal« des „Burg kellers" begrüßt« sodann der Vorsitzende der Konferenz, Geheim rat D. Rendtorff (Leipzig) die Hauptversammlung, Professor der Leipziger Universität Dr. D. Thieme sprach in einem wissen schaftlichen Vortrag über die Probleme der lutherischen Rechtfer- ti-gungslchre. Anschließend folgte ein Vortrag über -das Thema: „Protestantismus als Laienreligion" von Hofprediger D. Siedel (Dresden), der eine -lebhafte Debatte auslöst«. Dresdner Kreuzchor. Die Anmeldung von Knaben, welche Ostern 1926 in den Dresdner Kreuzchor ausgenommen werden wollen, ist bereits jetzt zu bewirken. Spätere, etwa im Winter halbjahre erfolgende Bewerbungen dürften erfahrungsgemäß nicht zum Ziele führen. Die Vorprüfungen finden jetzt bis auf weiteres jeden Freitag 143 Uhr in der Aula des Dresdner Kreuzgymnasiums, Georgplatz, statt (die Schulserien ausgenom men), für Auswärtige, nach vorheriger rechtzeitiger Anfrage bei Herrn Kantor Professor Otto Richter, Sonntags 11 Uhr. Mei den können sich musikalische Knaben von zehn Jahren, die eine schöne, reine Sopranstimm« und gute Schulz« njuren haben. D« Vergünstigungen für die Sänger des Kreuzchvres sind Lie be kannten: die Alumnen erhalten in der Kreuzschule freie Woy- nung, freien Unterricht bis zur Reifeprüfung, in der Hauptsache freie Beköstigung, Beaufsichtigung, ärztliche Behandlung, Bäder, Bücher u. a. Die Kurrendaner haben ebenfalls freien Unter richt, erhalten in der Folge bestimmte Geldbeträge, soweit mög lich auch freie Fahrt auf ber -Straßenbahn und Pensionsbeihüfea. Der (seit 700 Jahren bestehende) Kreuzchvr singt in den Svmr- äbendvespern und -Gottesdiensten der Kreuzkirche. Er konzertiert» bekanntlich auch in den -letzten Jahren im Auslande (Schweden, Holland) sowie in der Rhemprvvinz, Bremen, Stuttgart-Eß lingen (12. Deutsches Bach-Fest), Schlesien und in sächsische» Städten. * Klipphausen. (Gerichtliche Sühne.) Vor -dem Wils druffer Schöffengericht hatte sich gestern nachmittag der hiesig» Bürgermeister Bürger wegen Unterschlagung im Amte zu ver antworten. Die Nachprüfung der Gemeindekasse hat einen Fehl betrag in Höhe von 2700 Mark ergeben, die der in wirtschaftlich» Bedrängnis -Geratene nach und nach unterschlagen hat. Es -be steht die Vermutung, daß auch dritte Hände dabei geholfen haben, denn der Angeklagte bezifferte den Fehlbetrag auf etwa 1500 Mark. Seiner sonstigen Amtsführung wurde auch seitens der vorgesetzten Behörde das beste Zeugnis ausgestellt. Das Ge richt verurteilte ihn zu einem Jahr Gefängnis und drei Jahren Ghrenrechtsverlust. Auch ist er zur Tragung der Kosten de» Verfahrens verpflichtet. Klipphausen. (Konzert.) Kommenden Mittwoch findet im hiesigen Gaschos ein großes Extrakonzert der Wilsdruffer Stadtkapelle unter persönlicher Leitung des Herrn Stadtmusi-k- direktvr Philipp statt. Wir machen schon heute darauf aufmerk sam. Kesselsdorf. (Deutscher Tag.) Dienstagabend 8 Uhr findet im Oberen Gasthof ein Deutscher Wend der Ortsgruppe Wilsdruff des Iungdeutsch-en Ordens statt, den Musik- und Ge dichtvorträge umrahmen. Alle deutschen Frauen und Männer find herzlich eingeladen. (Vergl. Inserat.) Blankenstein. Freitag den 15. Mai fand im R-ichterfche« Gaschos ein vom Jungdeutzschen Orden veranstalteter Deut scher Abend statt. Nach den Klängen alter Armeemärsche -übte -Gefolgmeister Mumme den Ordensbrauch und begrüßte d« zahlreich Erschienenen, besonders Komtur Lasse (Dresden). Kom tur Lasse sprach mit trefflichen Worten von der nationalen Not des deutschen Volkes und wie diese Not durch eine national« Volksgemeinschaft zu überwinden ist. Diese Volksgemeinschaft ist im Entstehen; der Hindenburg-Sieg war ein Beweis dafür. Außer verschiedenen Godichtsvorträgen wurde noch ein Licht- dildervortrag über die größte Lüge der Welt, den auf unserer Alleinschuld aufgebauten Friedensvertrag von Versailles, geboten. Herzogswalde. (G «sangst onzert.) Der hiesige Män nergesangverein veranstaltet am Humnolfah-rtstage im Erbge- richtsgafthvf «in Konzert mit gutgewähltem Programms. E» werden Männer- und gemischte Chöre geboten. Der Besuch ist warm zu empfehlen. (Vergl. Inserat.) Ueber das rechte Verhalten tn der Natur. Et« Mahuwvrt a« Alle, die ihre Heimat liebe«. Wenn du bei anderen Leuten zu Gaste geladen bist, dann bemühst du dich sicher, dich fern und gesittet aufzuführen; denn du willst doch nicht al» ungeschickt und unerzogen gelten. Glaubst du aber, wenn du im grünen Garten der Mutter Natur zu Gaste bist, daß du nicht auch dich zusammen nehmen und Rücksicht üben mußt? Höre mir ein wenig zu: Ich will dir jetzt erzählen, was alles du beim Wandern und beim Tummeln im Freien beachten mußt, um auch nicht un gewollt Schaden anzurichten und anderen und zuletzt dir selbst die Freude an der Natur zu nehmen: Vor allem vermeide bei aller Fröhlichkeit jeden unnöligen Lärm. Darum laß alle» Schreien, Gröhlen, Pfeifen und dergleichen. Ein frisches Wanderlied wird dir niemand ver argen. Aber lerne auch schweigen; wie willst du sonst die leise Sprache der Natur hören: das Rauschen de» Windes im Walde, das Murmeln des Baches, den rührenden Ge sang der Vöglein? Bedenke doch auch, wir viele Leute, müde von der Arbeit der Woche, auf der grünen Flur Erholung suchen, die sie nicht finden können, wenn du immerzu lärmstk Würdest du bei fremden Leuten Sachen zerstören oder gar wegnehmen? Gewiß nicht! Ebenso aber ist alles, war draußen grünt und blüht oder von Menschenhand geschaffen ist, fremdes Eigentum. Also beschädig« weder Baum noch Strauch, weder Zaun, Geländer, Wegweiser oder was immer eS sei. Halte dich fein auf dem Wege, laufe nicht in das Feld, wo die Frucht wächst, die dich nähren soll, zertritt nicht die Wiese, von deren Heu ja Rind und Pferd, Lamm und Zicklein leben wollen. Eine Blume am Hut oder an der Brust werden dir gewiß Landmann und Förster gönnen, aber raufe nicht ganz» Büschel aus; seltene Pflanzen laß über haupt stehen, damit sie nicht ganz auSsterden. Hüte dich auch in die Schonungen im Walde einzudringeen; dort wachsen die kleinen Waldkinder auf — wie sollen sie einst große, starke Bäume werden, wenn du sie niedertrittst? Noch mehr aber gefährdest du den schönen heimatlichen Wald durch leichtsinniges Umgehen mit Feuer; darum wirf im Walde niemals ein brennendes, oder auch nur glimmen des Streichholz weg, brenne nie im Walde oder in seiner Nähe Feuer an, koche nie im Walde ab; ein kleiner Funken kann dort einen Brand erzeugen, der weite Flächen de» Forstes vernichtet. Darfst du zu Hause oder gar bei anderen Leuten Papier, Glasscherben und ähnlichen Unrat in die Stube werfen? Sicherlich nicht! So unterlaß das auch draußen in der Natur; wenn jeder allen Abfall hinwerfen wollte, wo »S ihm gerade bequem ist, würden gerade die schönsten Plätze bald aus- sehsn wie große Kehrichthaufen. Und zuletzt bedenke, daß so wie du jedes Tierlein sich seines Lebens freut. Laß also den bunten Schmetterling im Sonnenlichte spielen, ergötze dich an seinen schillernden Farben, aber fange ihn nicht nutzlos ein; du zerstörst damit ein fröh liches Leben, das alle Menschenkunst nicht neu schaffen kann. Und ebenso schone die Vöglein in den Zweigen, das Wild im Walde, überhaupt alles, was da draußen fliegt und kriecht. Du und alle, die ihr euch tummelt in der grünen Natur, ihr alle sollt Freude, recht viel Freude und Fröhlichkeit haben. Aber ihr verderbt sie euch selbst und anderen, wenn ihr nicht so handelt, wie ich euch gesagt habe. Glaubt mir, sch meine es gut mit euch
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)