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Wilsdruffer Tageblatt : 05.05.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192505052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19250505
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19250505
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-05
- Tag 1925-05-05
-
Monat
1925-05
-
Jahr
1925
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 05.05.1925
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fragen Erlebi-gung gefunden und ein Antrag auf Aufhebung der Zwangswittschaft für Untermieter zur Behandlung in nächster Versammlung vorgemerkt wurde, fand die anregende Versamm lung gegen ><12 Uhr ihr Ende. Prächtiges Maienwetter war dem Turnverein D. T. gestern zu seiner alljährlich wiederkehrerchen und sich grober Be liebtheit erfreuenden Baunrblutpartie beschieden. Unter Doran tvitt des Spielmannszuges und von Mitgliedern der Stadtkapelle marschierten mehr als 150 Personen mittags punkt 1 Uhr vom Vereinslokal ab. Der Weg führte über Huhndorf, Weistropp, Pvinzenmühle, Neudeckmühle nach Klipphausen. In voller ju gendlicher Pracht zeigte sich die Natur. Wohltuend ruhte der Blick aus dem satten Grün der Wiesen und Saaten, über u. über mit Blüten besät zeigten sich die Kirschbäume, dustgeschwängett davon war die Luft, ein wahrer Genuß diese ganze Wanderung. Nachdem schon unterwegs Station gemacht worden war, 'wurde zum Schluß im Gasthof Klipphausen Einkehr gehalten und zur Abwechselung auch das Taubem geschwungen. Mit Freuden werden alle Teilnehmer an diese Wanderung zurückdenken. Staubplage. Kaum haben Sonne und Wind die Straßen wieder ausgetrocknet, macht sich die Staubplage wieder fühlbar. Besonders die an den von Kraftwagen viel befahrenen Haupt straßen Wohnenden haben darunter zu leiden und muffen die Fenster nun geschloffen halten. Deshalb wurde freudig begrüßt, daß schon heute der städtische Sprengwagen seine Tätigkeit wieder ausgenommen hat. Der Stenographen-Verein „Babelsberger" ladet seine Mit glieder für morgen Mittwoch abend zu einer BersaMlung in den „Amtshof" ein. Wir bitten, das dieÄsz. Inserat zu beachten. Milchpreise und Molkereigenossenschaft stehen zur Be sprechung in einer Versammlung, die für Mittwoch abend 7 Ayr nach dem „Adler" einberufen wird. (Dgl. Ins.). Ballone für den Wetterdienst. Die Wetterdienststellen in Deutschland und der Tschechoslowakei entsenden meist täglich rot- gefärbte Gummi- oder Papierballone, mit deren Richtung unv Stärke des Windes in verschiedenen Höhen für Zwecke des Flug verkehrs und der wissenschaftlichen Forschung sestgestellt werden. An den Ballonen hängen teils Fundzettel, teils kleine Apparate. Gehen solche Ballone nieder oder werden sie sonst gesunden, so wird gebeten, die Fundzettel abzuschneiden, auszusüllen und an die Lan deswetterwarte durch Vermittlung der zuständigen Gemeindever waltung als „portopflichtige Dienstsache" einzuseuden. Die Ballone selbst können dann vernichtet werden. Ballone, die ein Körbchen mit Apparaten tragen, bilden ein sehr wertvolles wissenschaftliches Material. Bei ihrem Aufsinden wird gebeten, die Apparate ent sprechend der im Körbchen befindlichen Anweisung gut zu ver packen und ebensalls durch die Gemeindeverwaltung an die Säch sische Landeswetterwarte in Dresden-N. 6 einzujenden. Dem Finder wird in der Regel eine kleine Belohnung ausgezahlt wer den. Die Ballone sind mit Mafferstosfgas gefüllt, das leicht explo- dierbar ist. Es wird daher gewarnt, ihnen mit brennenden Gegen ständen nahe zu kommen. Führungen im Kloster Altzella. Diolen Lesern unseres Blat tes wird nicht genau bekannt sein, wenn im historischen Kloster park zu Altzella Führungen stattfinden, trotzdem wir ziemlich m der Nähe wohnen und her bekannte „Führer von Astrella" sogar im Verlage von I. H. Pflugbeil-Roßwein erscheint. Ueber die Mhrungszeiten teilt die Klostergärtneroi mit: Wochentags von 2—12 Ahr vormittags und von ^2—7 Ahr nachmittags. Sonn tags >^11—12 Ahr vormittags unb ^2—7 Ahr nachmittags. Dafür sind zu entrichten für 1—3 erwachsene Personen 60 Pfg., für mehr als 3 Personen je 20 Pfg. pro Person. Für jedes Kind beträgt bas Cintagsld 10 Pfg. Gedächtnis- und Wiedersehensfeier der ehemaligen 53. Reserve division in Dresden. Dem Ruse zu einem Divisionstage war eine große Anzahl von Angehörigen der ehem. 53. Reserve-Division gefolgt. Sonntag vormittag fand ein gemeinsamer Gottesdienst in der Garnisonkirche statt. Im Anschluffe hieran ging die Gedächtnis feier in dem Ehrenhain auf dem Garnisvnsriedhofe vor sich, bei der Divisionspfarrer Weichelt die Gedächntisrede hielt. Am Nachmit tage vereinte ein Festkvmmers im Ausstellungspalaste die Teilnehmer des Divisionstages. Im Namen des Festausschusses begrüßte Kam. Schönbach die Versammlung. Die Festrede hielt Exz. Staats- und Kriegsminister a. D. General d. L. von Carlowitz. Verbandstag sächsischer Iunghandwerker. Der Verband der sächsischen Iunghandwerker veranstalteet am Sonntag in Zittau einen Verbandstag. Er wurde vom Bezirksvertreter der Lausitz Karl Volke, Reichenau, mit herzlichen Begrüßungsworten eröffnet. Sein besonderer Gruß galt den beiden Rednern des Tages, Di. Zimmer- Dresden und Baeseler-Dresden, ferner den Vertretern der Behör den. Dr. Zimmer verbreitete sich in interessanten Ausführungen Über die kulturelle Bedeutung des Handwerks. Der zweite Redner, Baefeler-Dresden, beantwortete die Frage: Warum muß sich der Iunghandwerker zusammenschließen? in erschöpfender Weise. Den beiden Vorträgen folgten einige kurze Ansprachen, in denen die all gemeine Mitarbeit, vor allem auch die der Meister, zugesagt wurde. * Kirchennachrichten Wilsdruff. Mittwoch ben 6. Meri abends ^8 Uhr Omrg- Nännerverein (Jugendheim). — Donnerstag den 7. Mak abends 1(8 Ahr Bibelstunde (Pfarre). i SaHlen und NaebbarlekaN j Freital. (Austritt aus der Kommunistischen Partei.) Stadtverordneter Kurt Kmoch ist aus der Kommunistischen Partei ausge treten, weil er, wie er angibt, die inkonsequente Haltung der KPD. nicht Mehr mitmachen könne. Dresden. (Eisenbahnunfall.) Am Montag früh fuhr auf Bahnhof Tharandt eine Rangierlokomotive einem einfahrenden Güterzug in die Flanke. Der Packmcisterwagen und ein leerer Wagen entgleisten. Drei Lokomotivbediensteie wurden verletzt. t- Dittersbach. (S portplatzweih e.) Hier fand am Sonntag bie Einweihung bes neuen von ber Gemeinde Ditters bach angelegten Sportplatzes statt, der bie gesamte Fläche der großen Iahrmarttswicfe umfaßt. Bei prächtigem Wetter bewegte sich der Festung, an dem außer zahlreichen auswärtigen Turnver einen sich auch sämtliche Ortsvereine beteiligten, durch die Dörfer Dittersbach und Dürrröhrsdorf. Nach einer ^kurzen mar- ttgen Weiherede seitens des hiesigen Bürgermeisters und einem Weihegefang der vereinigten Gesangvereine von Dittersbach und : Dürrröhrsdorf wurde durch Abhaltung von Iugcndwettkümpfen der Platz seinem eigentlichen Zweck übergeben. nn. Bernstadt. (Ausstellung.) In den Tagen vom 4. bis Juli wird in Bernstadt eine große Ausstellung, „Gelat" genannt, d. i. Gewerbe, Landwirtschaft und Tierschau, abgchalten. Es ist die erste Kroßere Auusstellung in der Lausitz nach dem Kriege. Ueber 20 Scheffel Land stehen zu Ausstellungszwecken zur Verfügung. Gegen 300 Rinder, über 100 Pferde, viele Schweine und Ziegen sind zur Tierschau an- Ournen, Spork unü Spiel Standinhaber anzuhören Pflege. Es entspreche einem I der Standinhaber selber, daß Stände nicht verkauft werden Ler Kamp, Samson Vrcttensträter von der Obersten Boxsportbehörde verboten. Die Oberste Boxsportbehörde trat in Berlin zusammen, um zu dem für den 31. Mai nach Hamburg angesetzten Meisterschaftskampf zwischen Sam son-Körner und Breitensträter Stellung zu nehmen. Man war sich darüber einig, daß dieser Kampf bei Umgehung der noch ausstehenden Meisterschaftsaus scheidung Breitensträter-Diener nicht mit den bestehenden Bestimmungen in Einklang zu bringen ist und daß der Verband Deutscher Faustkämpfer, der die Genehmigung zum Titelkampf unter Ausschaltung Dieners erteilte, vor- eilig gehandelt hatte. Mit Rücksicht daraus wurde verfügt, daß ein Kampf um die Meisterschaft erst dann stattzufinden bat, wenn die Ausscheidung Breitensträter-Diener er ledigt ttt. Französische Sichtoermerksgcbühren für deutsche Sportsleute. Die Meldung, daß deutschen Sportsleuten, welche zu Wettkämpfen nach Frankreich fahren, grundsätz lich nur die halben Sichtvermerkskosten anzurechnen seien, entspricht nicht den Tatsachen; von dem französischen Mi nisterium des Auswärtigen ist keine entsprechende Ver fügung getroffen. Nach den bisherigen Erfahrungen ist vielmehr anzunehmen, daß Anträge deutscher Sportslsute von den französischen Konsulaten nur dann bewilligt wer den, wenn eine Befürwortung durch einen französischen Verein vorliegt. Von einer entgegenkommenden Hand habung der französischen Einreisebestimmungen gegenüber deutschen Sportsleuten kann also bisher nicht gesprochen werden. ^Das Autorennen auf Sizilien um den Florio-Pokal. Das Automobilrennen um den Florio-Pokal mit vier Runden und um die Florio-Plakette mit fünf Runden von je 108 Kilometer wurde in P a r e r m o gefahren. An dem Rennen um den Pokal, der satzungsgemäß derjenigen Firma endgültig zufällt, die dreimal bei dem Rennen um die Coppa Florio gesiegt hat, nahm nur die französische Firma Peugeot teil, die das Nennen bereits zweimal gewonnen hat. Ihr Rennfahrer Boillot legte bie 432 Kilometer lange Strecke in sechs Stunden vier Minuten und 25 Sekunden zurück. Da die Firma Peugeot bei dem Rennen um die Coppa Florio keine Gegner hatte, wurde Boillot zum Sieger erklärt, vbwohl Costantini, der auf seinem Bugatti-Wagen das Nennen aber nur um die Targa Florio fuhr, die ersten vier Runden in sechs Stunden drei Minuten und 49 Sekunden zurnckgelegt hatte. Bei ver fünften Runde, durch die der Sieg über die Targa Florio entschieden wurde, gewann Costantini auf sein.nu Bugatti-Wagen. Er legte die 540 Kilometer in sieben Stunden 32 Minuten und 27 Sekunden zurück. Wagner, der einen Peugeot-Wagen führte, wurde Zweiter mit sieben Stunden 37 Minuten zwanzig Sekunden, Boillot, der auf seinem Bugatti-Wagen das Rennen um die Targa Florio ebenfalls mitfuhr, wurde Dritter und de Viscaya Bllgatti Vierter. Costantini erreichte mit einer Stunde 28 Minuten 37 Sekunden die beste Zeit für eine Runde. dürfen. Übertragung auf Erben werde nicht versagt. Der Ver bandstag hörte dann Vorträge über Steuerfragcn und Rechts fragen. ü. Bodenreform- und Hcimstättentagung in Frankfurt a. O. Vom 2. bis 6. Juni findet in Frankfurt a. O. eine Boden reform- und Heimstättentagung statt. Eine große Zahl von Vorträgen ist vorgesehen, ferner finden Besichtigungen zahl reicher Heimstättcnkolonien in der Nähe von Frankfurt statt, das besonders nach dem Kriege eine vorbildliche Boden- und Leimstüttcnpolitik betrieben bat. daß die Markthalleuverwaltnng in allen wichtigen Dingen die " - - - Wunsche Rundfunkspielplau der mitteldeutschen Sender Dresden und Leipzig Mittwoch, den 6. Mai. 10 Ahr vorm.: Wirffchastsnachrichten: Woll- und Baum wollpreise; 10,15 Ahr vovm.: Was die Zeitung bringt; 12 Ahr mittags: Mittagsmusik; 12,55 Ahr nachm.: Nauener Zeitzeichen; 1 Ahr nachm.: Börsen- und Pressebericht; 4 Ahr nachm.: Wirt- schastsnachnchten: Landwirtschaftliche, Baumwolle, Devisen; 4,30 bis 6 Ahr nachm.: Märchennachmittag für Kinder. Lina Monard liest Märchen und die Rnndsunlhauskapelle spiest entsprechende Weisen. 6,15 Ahr abends: Mirffchaftsnachrichten: Landwirt schaftliche, Baumwolle, Devisen (Fortsetzung) und Mitteilung des Leipziger Meßamtes für Handel und Industrie; 6,45—7 Ahr abends: Funkbastolstunde. 7—7,30 Ahr abends: Vortrag von Schriftsteller Walter Steinhauer: „Mit dem KurdAkasten ins exotische Land". 7,30—8 Ahr abends: 1. Vortrag von Prof. O. Klemm von der Aniversität Leipzig aus dem Gebiet der an gewandten Psychologie, „Die seelischen Wirkungen der Leibes- Übungen". 8,15 Uhr abends: MMärkonzert des 3. Batt. 11. (Sächs.) 6ns.-Reg. Leipzig. Leitung: Lbermusikmeister Bier. 1. Weber: Freischütz-Ouvertüre. 2. Bizet: Fantasie aus der Oper „Carmen". 3. Liszt: Ungarische Rhapsodie II. 4. Schreiner: Das treudeutsch: Herz. 5. Johann Strauß: Wiener Blut. Walzer. 10—11^0 Ahr abends: Funkbrettl. Mitwirkenlde: Cläre Ger- hard-Schustheß (Kunstgesang), Carl de Giorgi (Humorist), Eugen Aderer vom Alten Theater (Rezitationen), und die Rundsunl- hauskapelle. Wetterberickt. Keine wesentliche Aenderung des bestehenden Mitterungs- charatters, zunehmende Erwärmung, mäßige südöstliche Winde. gemeldet, die mit einer Prämiierung und dem Verkauf der Ausstellungs- tiere schließt. In den leergewordenen Hallen werben dann Hunde, Kanin chen und Geflügel als Ausstellungsobjekte untergebracht. An ben letzten Ausstellungstagen werden auch Schauflüge veranstaltet. Man beginnt soeben mit der Ausstellung der größeren Hallen und des Hauptzeltes. Gottleuba. (Wiederaufnahme des Silberbergbaues.) Line bergbauliche Gewerkschaft will den Silberbergbau in der „Gottes zeche Fundgrube" bei Gottleuba wieder aufnehmen. Nossen. (E i n g e gang e n es Ga st Haus.) Das Gast haus „Zur Haltestelle", Besitzerin Frau A. verw. Friedrich, schließt seine Pforten als öffentliche Gaststätte. Es ist dies fett einigen Jähren die vierte Gaststätte am Otte, die ihr Bestehen ausgibt. Die Gasthäuser „Zum Hirsch", „Deutscher Krug" und „Zur Post" find in den letzten Jahren der „Haltestelle" schon vorangegangen. Die Gründe sind natürlich jeweilig verschiedener Art gewesen, aber es läßt sich nicht verkennen, daß auch gerade das Gastwittsgcwerbe unter der Notzeit der letzten Jahre und zum Teil heute noch zu leiden hat. Des nunmehr gewesenen Gasthauses „Zur Haltestelle", welches 24 Jahre bestanden hat, werden sich viele auswärtige „Aste Herren" gern erinnern, die einmal das hiesige Seminar besuchten. Vielleicht geht manchem gar mit der „Haltestelle" ein Stück Romantik der Erinnerung verloren. Die Zeit wandelt vieles, wie wenige !Iahre noch und auch das Nossener Seminar wird erledigt fein. Chemnitz. (Alkoholvergiftung.) In Abwesenheit seiner Eltern trank in -einem Haufe der Gahelsberger Straße in Chemnitz -ein sechs Jahre -altr Knabe Kognak. Das Kind wurde bewußtlos aufg-efunden und starb -ccksbakd im Krankenhaüse -an Al koholvergiftung. Chemnitz. (Schwerer Motorradunf -al l.) Im be nachbarten Siegmar fuhr am -Sonntag der -bei den Wawderer- werken angest-ellte Ingenieur Kirsten- -aus feinem Motorrennrad von der Hoferst-raße in die Zwickauer Straße; dabei wurde das Kraftfahrrad von -einem Personenkraftwagen umgeworfen. Kirsten und feine Frau, die auf dem Soziussitze saß, wurden auf di-e Straße -geschleudert -und schwer verletzt. Stollberg i. E. (Fabrikbau.) Hier ist der Bau einer großen Strumpffabrik einer auswärtigen Firma im Gange, die über 1000 Men schen Arbeitsgelegenheit geben soll. Zwickau. (Mord und Selbstmord.) Der 31jährige verhei ratete Polizeioberwachtmeister Barthel schoß am Freitag abend vor dem Theater die Garderobenfrau Schaum nieder und tötete sich dann fslbst durch einen Schuß. Reichenberg. (E i s e n b a h n w o h n wagen.) Die Woh nungsnot im deutschen T-eil-e Böhmens fft so groß, baß jödes Mittel, sie zu bessern, -ergriffen wird. Viele Familien wohnen in ausr-ang-lerten Eisenbahnwagen. Die -Einrichtung solcher als Woh nungen ist plötzlich so in Schwung gekommen, daß ein wahrer Sturm auf solche Wagen einsetzte und die Dahndir-eklionen über flutet wurden. Sie geben jetzt bekannt, -daß weitere Gesuche ganz Mecklos -sind, da die Zahl der jährlich ausgefchiedenen Wagen in keinem Verhältnis zu der Flut -der Ansuchen steht. Auch -ein Zeichen -der Zeit. — Im tschechischen L-andestefle wurden mit Hilfe von -Staatssubventivnen sehr viele Neubauten aufgeführt. Karlsbad. (Den S p i elge n o sf en wegen 60 Hei le r -e r f ch l a g -e n.) Karlsbad -hatte diese Woche eine Mordfenfa- tion. Im Nachbarorte Schönw-erth spielten zwei Männer Katten. Fr. Singer verlor 60 Heller (7 Pfg.), geriet mit Jak. Riedel in Streit, der so heiß wurde, daß Ri-edel, verheiratet und Vater von 6 Kindern, unter der Wucht von Bierglashieben mederfank und nach kurzer Zeit im Spitale starb. Gegen das Borg-Unwesen. Ans wird geschrieben: Wieder wie in Vorkriegszeiten beginnt die vom Handwerk als Borgunwefen gefürchtete Er scheinung oinWreißen, daß die Kundschaft ihre Verpflichtungen Handwerkern gegenüber ihren anderweiten Verpflichtungen hmi- anstellt und -die Handwerker ungebührlich klänge mit ihren For derungen unberücksichtigt läßt. Wer unter den heutigen Verhält nissen die Forderungen von Handwerkern,, die zum größten Teil Selbstauslagen und nur zu einem geringen Teil Verdienst um schließen, derart behandelt, schädigt das unter härtestem Steuer druck und der starken Konkurrenz der Industrie schwer um seine Existenz ringende Handwerk in sehr gefährlicher Weife, ganz ab gesehen davon, daß er eine Quelle möglicher Differenzen durch sein Verhalten eröffnet. Die Vernachlässigung der Handw-erkerfovderungen von feiten der Kundschaft ist unter ben gegenwärtigen Verhältnissen für den Handwerksbetrieb -unabwendbar mit Betriebseinschrä-nkung und -stillegung verbunden. Der Handwerker kann -nur mit neuem Material und Lohngeldern Weiterarbeiten. Wird er von den Kunden heute nicht pünktlich bezahlt, so muß er den Betrieb ein schränken oder gar sM-egen, weil er selbst in der gegenwärtigen Zahlungsmittelknappheit überhaupt keinen Bankkredit erhält oder solchen -nur zu Zinssätzen, -die bei der zinslosen Inanspruchnahme seines Kredits durch die Kunden nicht nur feinen geringen Ver- dienst verschlingen, sondern ihn noch zum Zufetzen zwingen. Nicht wesentlich -anders verhält es sich mit dem Lieferantenkredit. Die Lieferanten des Handwerks verlangen von diesem überwiegend ! bare Kasse. Wenn sie Ziel gewähren, so geschieht dies nur mit ! kurzer Frist und gegen eine Verzinsung, wie sie der Handwerker nicht von feiner Kundschaft verlangen kann. Die Erfahrung hat obendrein erwiesen, daß daneben nicht selten Differenzen -erwachsen, die für beide Teile unzuträgliche Nachteile haben. Durch -die lange Dauer bis zur Begleichung der Rechnung geraten einzelne Posten in Vergessenheit und er wachsen falsche Vorstellungen über die geleistete Arbeit und die Vertragsverhsttniffe, die schließlich in Streitigkeiten, und zwar in um so heftigere ausarten, als eine -klare Erinnerung auf beiden Seiten nicht mehr besteht. Diese Streitigkeiten führen nicht felteu zu Prozessen, die sich monatelang mit Beweis-verfahren Hin schleppen und mit Vergleichen beendet zu werden pflegen und Kosten verursachen, die häufig den gesamten Forderungsbetrag zuungunsten beider Teile übersteigen. Deshalb bittet der Lanidesausschuß des Sächsischen Hand werks die Kundschaft der Handwerker für diese dringend, der schwierigen Lage des Handwerks Verständnis entgsgenzubvingen und ihren Verpflichtunaen ben Handwerkern gegenüber mit der gleichen Selbstverständlichkeit nochrukommen, wie sie das etwa in großen Ka-ufbänsem M tun gewöhnt ist. Er hofft, daß die von ihm für -das fäckkisch-e Handwerk emgedete Rechtshi-lfeaktton, wodurch er jeden Handwerker in die mühelose Lage versetzt -hat, die Beitreibung seiner Forderungen im Klaaeverf-ohren betreiben zu lassen, nicht in größerem AmMnge in Erscheinung zu Keren braucht. Wo «Iber bie Nichtbwleichung der -Forderung in der ernstlichen Aebsr'onanng des Kunden begründet ist, durch die Forderung des Handwerkers zu Anrecht in Anfprach genommen zu fein, ist der L-a^b--^>sickust gern bereit, ameben-enfalls durch Beiziehung unvatteä5ch"r ho-ssbeter Sachverständiger oder durch Bildung eines von beiden Teilen zu wählenden Schiedsgerichts gütlich zu vermitteln. Kongresse und Versammlungen. k. Tagung des Neichsvcrbandes der Markt- und Markthallcu- standinhaber Deutschlands. Der Reichsverband der Markt- und Markthallenstandinhaber Deutschlands hält in Berlin seine zweite Verbandstagung ab. Der Vorsitzende betonte in der Eröffnungsansprache, daß die Markt- und Markthallenstand- inhaber dieselben Rechte wie andere Handeltreibende haben wollen. Unhaltbar sei z. B„ daß ein Markthallenstandinhaber gegen eine Standkündigung, die wegen irgendeines Verstoßes über ihn verhängt wird, kein Gericht um Mieterschutz anrufen könne. Auch werde einem Standinhaber verwehrt, bei Verkauf seines vielleicht seit vielen Jahren in der Markthalle betrie benen und dort gut bekannten Geschäftes ohne weiteres auck den Stand auf den Nachfolger zu übertragen. Für die Stadt Berlin nahm Siadtrat Busch das Wort. Er erinnerte daran, Die heutige Ausgabe unserer Zeitung umfaßt 6 Seiten. Verantwortlich für die Schriftleitung Hermann Lässig, für An zeigen und Reklame A. Römer. Verleger und Drucker: Arthur Zschunke, sämtlich in Wilsdruff,
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