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MsdmfferTageblatt Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, ,WV-»^G«« «^<»««>«r tS«Sch »»<»«. » «h» f»r »o »«i «dH,!»», t» »« MI» »o r Mk. t» M»,«. s«i z-i«,!,«», »«ch »»« »«»« »«i Poft»,»«»»», Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend »s,«r >«» »rh««» M >»d«r Y-« »«« I»»»n,r« Im F«Sr h»»«« »»mall, A^«, »»« 1»»«^, B->rie»,it»«M>i,«» Il«t» »»ipr^q m»s Si«f«r»i, »» A«ü«», »S«r »« — «LSI«,»»», vchitMii«»« ««<«l^ »m, »r>m Hl««» »«tu«,». für Lürgertum, Leamte, Angestellte u. Arbeiter. AiqetV«lVrrts: --«fPAtt»»« N«e«r«ile M Gott) Pfennig. di» rgespattsneAeile der amtliche» Bekmmt»ach«»-«4vG«t^ piexaig, die r G«ip»lt^»eN«kla»e»ette i» texrlichev Teil« lvv Goldpfei,»i,. NachweisungagedShr LV Goldpfexaig«. Wa»» Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. S «m-admc di, »»rm. I« il»« Für di« Mchtt,»«« d« du«» Acriuul üdrrmtueitrii A»««i,r» tidrrxrdm-» mir k«i»r Dor»»«,«. AkdrrR-dananfpriich «rlischl, m«mi du»«ü«, drmch Kia,« tivgetzov«» ««»«» Mil» oder du Liisrra,gedrr i» «o»»>u» Errät. SInzet,«» n«hme» »ll« BermiUUur»»ft«0ell d« Wilsdruffer Tageblatt e»thSU die amtliche« Bekasntmachsuge« »er Amtshasptmamlschast Meitze», de« Amtsgericht, «»> Stadtrat, zu Wilsdruff, Fortzrentamt» Tharandt, Finanzamt, St^se». Nr. SS. — 84 Jahrgang Te egr Adr: .Amtsblatt- Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Mittwoch, den 2S April 1S25 Hindenburgs Wahl md das Ausland. Glückwünsche für Hindenburg. Hannover, 27. April. Bei Generalfeldmarschall von Hin denburg sind zahlreiche Telegramme eingelaufen, die ihn zur Wahl zum Reichspräsidenten beglückwünschen. So haben dem neuen Reichspräsidenten ihre Wünsche entboten der Reichs landbund, die Vereinigten Vaterländischen Verbände, der Nationalverband deutscher Offiziere, Heimatbund Ostpreußen u. a. Auch bei Dr. Jarres sind Ergebenheitstele- gramme eingelaufen. Reichskanzler Dr. Luther begrüßt Hindenburg. Berlin, 27. April. Dr. Luther hat an Generalseldmarschall von Hindenburg ein Telegramm gesandt, in dem er als Reichskanzler den neuen Reichspräsidenten begrüßt. Dr. Luther gibt in diesem Telegramm ver aufrichtigen Hoffnung Aus druck, daß unter der Reichspräsidentschast des Feldmarschalls das deutsche Volk durch wachsendeEinigkeitim Innern erstarke und daß sein Wiederaufstieg im Kreise der anderen Völker auf den Bahnen friedlicher und gerechter Entwicklung entscheidende Fortschritte machen möge. Die amtliche Feststellung der Reichspräsidentschast. Berlin, 27. April. Das amtliche endgültige Wahlergebnis wird erst in etwa 14 Tagen vorliegen. Die Sitzungen der Krciswahlleiier, in denen die Ergebnisse endgültig festgestellt werden, sind teilweise schon für den 2., zum Teil erst für den 6. Mai angekündigt. Die Feststellungen der Kreiswahlleiter weiden beim Reichswahlleiter sofort zusammengestellt und vom Wahlprüfungsgericht, bestehend aus Mitgliedern des Reichs tags und des Reichsgerichts, geprüft. Erst dann wird das end gültige amtliche Wahlergebnis im Reichsanzeiger veröffentlicht werden. Mit dieser Veröffentlichung ist die Präsidentschaft des siegreichen Kandidaten amtlich sestgestellt. Die Amtsüber nahme datiert erst vom Augenblick der Eidesleistung des Präsi denten im Reichstage. Der Bolksblock an Dr. Marx. Berlin, 27. April. Der Volksblock hat an den Präsident schaftskandidaten Dr. Marx ein Telegramm gerichtet, in dem er seinem Führer für die große aufopfernde vaterländische Arbeit dankt. Der politische Berater Hindenburgs. Berlin, 27. April. In politischen Kreisen verlautet, daß t zwischen der Teutschnalionalen Volkspartei und der Deutschen Volkspariei dir Vereinbarung getroffen worden ist, im Falle der Wahl Hindenburgs zum Reichspräsidenten den Staats- ekretär aus den Reihen der Deutschen Volks- rartei zu nehmen. Es werden auch schon Namen genannt, o zum Beispiel der frühere Reichsjustizminister Dr. Heinze, >er Vorsitzende der volksparieilichen Fraktion im Reichstage Dr. Scholz und schließlich auch der volksparteiliche Abge ordnete Dr, Eurtius. s Eine neue Erklärung Maltzahns in der Neuyorker Vankierveretnigung.K W Neuyork, 28. April. Der Botschafter Freiherr v. Malt zahn erklärte in einer Rede vor der Bankiervereinigung in Gegen wart der prominentesten Vertreter der Walstreet wörtlich: Wenn die Außenwelt Vertrauen zu Deutschland hat und die gegenwär tige Politik wirtschaftlicher Hilfe beibehalten wird, wird Deutsch land allen seinen Verpflichtungen nachkommen, ganz gleichgültig, wer Präsident der deutschen Republik ist. Die Politik Deutsch lands bezüglich seiner internationalen Verpflichtungen bleibt durch die Wahl unverändert. Ser deutsche Botschafter Sei Painleoe. Paris, 28. April. Ministerpräsident Painlevö empfing heute nachmittag den deutschen Botschafter v. Hoesch. Lieber den Inhalt der Unterredung wird aus beiden Seiten Stillschwei gen bewahrt. Weiter sprechen heute am Quai d'Orsey die Bot schafter von Japan, den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Italien vor. Der Londoner französische Botschafter hatte vor seiner Abreise nach London ebenfalls eine längere Unterredung mit dem Ministerpräsidenten. vrrLlWgen über aen 7s<ßbrki»i. Berlin, 28. April. Wie die Morgenblätter aus Paris melden, wird die Botschasterkonferenz am Mittwochvvrmittag zusammentreten, um die Antwortnote des Marschalls Foch zum Bericht der Interalliierten Militärkontrollkommission in Deutsch land über die Entwaffnung zu prüfen. Erhöhung -er Personentarife. Ab 1. M ai um 10 5S. Die Deutsche Reichsbahngcsellschaft teilt mit, daß sic zur Deckung ihrer Ausgaben zu einer Erhöhung der Per sonentarife um 10 gezwungen sei. Die Tarisänderung tritt am 1. Mai in Kraft. In der Begründung der aus sührlichen Mitteilung wird aus die Mehraufwendungen für Personalausgabcn für das am 31. Dezember 1925 endigende Geschäftsjahr hingewiesen. Es handelt sich um einen Fehlbetrag von 80 Millionen Mark, welcher durch die Mehreinnahme aus den erhöhten Personcntarifen ein kommen soll. Die Wirren in Bulgarien. Neue Unruhen und Attentate. Im Anschluß an Massenhinrichtungen, die von der Negierung vorgenommcn wurden, kam es inSofiaer - neut zu Unruhen. Einer der angeblichen Hauptbe teiligten an dem Attentat in der Kathedrale, Kassabow, wurde in Warna aufgespürt und nach kurzem Verhör erschossen. Nach Meldungen, die auf Umwegen aus Sofia nach London gelangt sind, ist die L a g e i n Bulgarien äußerst ernst. In Warna hat die Polizei das Haus der kommunistischen Führer umzingelt, angezündet nnd die Umstürzler durch Bombenwürfe getötet. In Burgas wurde eine kommunistische Freischar von Militär zerstreut, wobei zwei Kommunisten getötet und viele verwundet wurden. Die Polizei entdeckte ferner neue, sehr belastende Dokumente und neue Mengen von Explosivstoffen. In Sofia hat sich ein neues Attentat ereignet. Dort ist der Vorsitzende des Sofioter Kriegsgerichts von einem kommunistischen Angeklagten getötet worden. Dieser entriß während einer Verhandlung dem Posten, der ihn bewachte, das Gewehr und schlug damit den Vor sitzenden nieder. Die Aufnahme in -er presse. Stimmen zur Wahl Hindenburgs. Deutschland. Von den im Wahlkampf aus der Seite desNeichsblocks stehenden, also s ü r den neuen Reichspräsidenten eingetretenen Blättern Berlins sagt die Deuische Allgemeine Zeitung: Der 26. April wird in der Geschichte sortleben als ein Tag der Selbstbesinnung, des Sich-Wiedersindens vcs venlschcn Volkes. Ein Sieg ist errungen, dessen ganze Bedeu tung erst nach geraumer Zeit erkennbar werden wird. Nur zu lange Verschüttetes hat er sreigclegt und tausend segensreiche Ströme werden sich ans den srendig sprudelnden Quellen des wiedererwachten nationalen Selbstbewußtscins über unser Land ergießen. — Der Berliner Lolalanzeiger schreibt: .Wir wollen uns klar darüber sein, daß dieser neue Sieg der nationalen Sache, den wir dem neuen Reichspräsidenten, dem ersten gewählten, verkanken. für uns nur die Grundlage sein darf zu weiterer Arbeit am Wiederauslau des Vaterlandes." — Das Herrn Stresemann nahestehende Organ Die Zeit stellt test daß die Parteien des Neichsblocks im entscheidenden Wahlkampf fest zusammengehalten haben. Sie hofft, daß inner- politisch unter den Wahlkampf ein Strich gemacht wird, um es dem ueugewähllen Reichspräsidenten Hindenburg zu er möglichen. kas große Programm durchzuführen. das er in seinen Kundgebungen entworfen hat. — DieDeutscheZei- l u n g" schreibt: Welch' Stolz und welche Freude das nationale Deutschland über die Wahl Hindenburgs zum Reichspräsiden ten erfüllt, vermag man mit Worten kaum auszudrücken. — Tie Münchener Zeitung schreibt: Hindenburgs Sieg im Kamps um die Präsidentschaft ist das bedeutendste nationale Ereignis in Deutschland seit dem Kriege. Hindenburgs Sieg ist rin Sieg des großen deutschen Volksgedankens. Von den an führender Stelle während des Kampfes gegen die Wahl Hindenburgs zum Reichspräsidenten eingetretenen Blätter» fast das Berliner Tageblatt, die Türke van der pottttichen Unreife des deutschen Volkes, die bisher ans- schließlich im Lager der Rechten heimisch gewesen sei, könne nunmehr aus seilen der Versassungsparleien auch nicht mehr für ansehnliche Teile des Volkes bestritten werden. Die Reaktion habe noch einmal gesiegt. Nicht durch eigene Kraft, sondern durch die gegluckte Spekulation aus die politische Unreife eines Teils der deutschen Staatsbürger. Der Kampf um die Geister müsse nun erst recht beginnen. — Der Vorwärts behauptet, Vie Suggestion des Namens Hindenburg habe aus weite Kreise ihre Wirkung nicht verfehlt. Es liege ein Zufallssieg, eine lrber- rumpelung durch kommunistischen Verrat an der Republik vor. Tas Bla« schließt mit den Worten: .Es wird ein Aufrafsen gehen dnrch die Masse der arbeitenden Menschen! Es wird ein Erwachen geben bei den Betörten! Unsere Stunde kommt, unsere Stunde ist nah!" — Ta? Hamburger Fre m den- bla it äußert den Wunsch, daß der neue Reichspräsident nicht eine knappe, sondern die erdrückende Mehrheit aller Wähler und Wählerinnen auf sich vereinigt hätte, damit er im Lande wie draußen in der Well als Gesamwerkörperung des naiiona- lcn Willens Vastehen könnte, und schließt: An uns allen und denjenigen, die im Wahlkampf aus politischen Gründen für die Kandidainr Mari eingelreien sind, soll es gewiß nicht fehlen, wenn es gilt, dem Reichspräsidenten. Generalseldmarschall von Hindenburg, aus allen Bahnen, die znm Heile des Reiches sichren, die Unterstützung tu leiben, die jeder Deutsche seinem Vaterlande schuldet. — Tie Germania, das führende Zentrumsorgan, betitelt ihre Betrachtung .Der Sieg der^U» Vernunft" nnd sübrl ans, Hindenburg verdanke seinen ^icg der politisäffn Instinktlosigkeit des dentschen Volkes und der Auspeitschung der konfessionellen Leidenschaften. Tei eigentliche Besieate sei nicht der Block der Republikaner, sondern ras deutsche Volk selbst. Wie aber auch der Präsident der denlschen Republik immer beißen möge, beißt es in dem Blatt, -sur "ne Ul er von beute ab der rechtmäßige Repräsentant des deutsche, Volkes, und keine parteipolitische Gegnerschaft kann uns dm ou ab ballen, ihm das Maß von Achmng en-gegenzubrulgen, au> das er kraft feines Amtes Anspruch bat." — Die srankiur Lehren -er Wahl. Von berufener überparteilicher Seite wird uns zum Ausgang der Reichspräsidentenwahl geschrieben: Rückblicke auf Wahlen haben immer ihre Schwierig keit. Positives läßt sich kaum sagen über die Stimmungen und die Ansichten, nicht zuletzt auch die Absichten, von denen die Wähler bei ihrer Stimmenabgabe geleitet werden. Nur die Resultate stehen da und müssen Kommentare erdulden, die je nach der Parteistellung denkbar verschieden Pud. Immerhin ist auch diesmal der objektive Beobachter t« der Lage, wenigstens einiges festzustellen. Der Volksblock, also die Gesamtheit der Parteien von Zentrum bis Sozialdemokratie, hat aus der gewal tigen Zahl der Nichtwähler vom 29. März nur ein paar Hunderttausend Stimmen herangeholt. An einigen Stellen hat er sogar verloren. Ganz besonders auffallend sind diese Verluste in Sachsen. So hat Marx rund 50 000 Stimmen im Wahlkreis Chemnitz-Zwickau weniger auf- gebracht als für den Kandidaten des Volksblocks am SS. März abgegeben waren. Dafür hat aber der Kom munist Thälmann fast ebenfoviele gewonnen. Es ist Wohl anzunehmen, daß eine große Anzahl von Sozial- demokraten den „Katholiken" Marx zu wählen nicht über sich gewonnen hat. Gerade in Sachsen hat sich die sozial demokratische Presse mehrfach in schroffster Form gegen das Wahlbündnis der Sozialdemokratie mit dem Zentrum ausgesprochen, was also dort nicht ohne Folgen geblieben ist. In diesem Zusammenhang muß aber auch darauf hin gewiesen werden, daß der Katholik Marx in vor- wiegend katholischen Kreisen aus der Zahl der Nicht wähler größere Scharen nicht herausgeholt hat. So ist beispielsweise in Düsseldorf-West die Stimmenzahl für ihn dieselbe geblieben, hat in Düsseldorf-Ost nicht den Prozentsatz der vermehrten Wahlbeteiligung erreicht, während er aber in Bayern große Erfolge erzielt hat. Freilich ist die Voraussage, daß etwa ein Drittel der Bayerischen Volkspartei für Hindenburg, ein Drittel für Marx stimmen und ein Drittel zn Hause bleiben würde, nicht eingetreten, sondern die Anhänger dieser Partei haben doch in überwiegender Zahl der offiziellen Parteiparole: Für Hindenburg! Folge geleistet. Hindenburg hat in vorwiegend katholischen Wahlkreisen ganz bedeutenden Stimmenzuwachs erhalten; besonders auffallend ist das in O b e r s ch l e s i e n, K ö ln - A a ch e n und namentlich Koblenz-Trier der Fall. In Köln kann Hindenburg auf einen Zuwachs von 50 Prozent ge genüber der für Jarres abgegebenen Stimmzahl zurück blicken. Groß ist übrigens auch der Sieg Hindenburgs in Württemberg, wo der Reichsblock gegen den 29. März um fast 200 000 Stimmen aufholte. Die politische Rechnung, die der Reichsblock mit der Aufstellung Hindenburgs eingegangen ist, hat also den Erfolg zu verzeichnen. Der Name Hindenburg hat Mil lionen von Wählern aus ihrer Lethargie aufgerüttelt, hat den Volksblock zur Höchflanspannung aller Kräfte veran- laßt und den Erfolg gezeitigt, daß das deutsche Volk sich doch wenigstens zu einer deutlicheren und entschiedeneren Stellungnahme entschloß als am 29. März, wo ein Drittel der Wähler zu Hause geblieben war. Dabei ist das Merk würdige an dem Resultat, daß Hindenburg nur die rellative Mehrheit hat, während die für seine beiden Gegner ab gegebenen Stimmen die absolute Mehrheit darstellen. Hindenburg hat nicht den überwältigend starken Eindruck aus die Wählermassen verursacht, als viele das ursprüng lich wohl geglaubt haben, woran man aber in den letzten 14 Tagen vor der Wahl doch schon zu zweifeln begann. Die Kreise, die für Hindenburg eintraten, ziehen daraus "un die Lehre, daß sie zwar den Sieg errangen, daß aber « dieser Sieg nicht in einer Weise ausgenutzt werden soll, die den immerhin sehr starken Gegner schwer verletzen würde. Die Hauptlehre der Wahl ist aber aus der Tatsache zu riehen, daß sich, abgesehen von der kleinen Schar der Kom munisten, das deutsche Volk das erstemal zwischen nur zwei Gegnern zu entscheiden hatte, und zwar in der Form, daß man diese Gegner, gleichgültig ob mit Recht oder Unrecht, zu einem Gegensatz zwischen rechts nnd links aüstempelte. Die Wahl hat nun gezeigt, daß die Kräfte, die nun einander gegennberstanden, ungefähr gleich sind. Die Umstellung des deutschen Volkes gegenüber den Stimmungen und Meinungen von 1918/1919 ist ins Ruge springend, wenn man bedenkt, daß z. B. die jetzt im Neichsblock vereinigten Deuischnationalcn und die Deutsche Bolkspartei in ver Nationalversammlung kaum ein Viertel der Mandate besaßen. Alle möglichen politischen Seiten- stromungen haben den Fluß der politischen Entwicklung nie w gerade dahinsließen lassen, wie das bei der Wahl vom 26. sich verdeutlicht hat. Ob diese Entwicklung so in dreier Art weilcrgehcn wird, hängt natürlich aber ganz von der Art ab, in der der neue Reichspräsident wirken und arbeiten wird. Natürlich wird als besondere „Lehre" ans der Wahl seitens der Unterlegenen ein Schelten aus die angebliche politische Unreife des deutschen Volkes sich erheben. Aber der Vorwurf, daß ein großer Teil des deutschen Volkes dem Zuge des Herzens gefolgt sei, aber nicht dem Kopfe, geht vorbei an der Tatsache, Laß die übergroße Masse der Wähler überhaupt unbestimmten und unbestimmbe .n Er wägungen folgt. Wer jedoch verlangt, daß der Wille des Volkes herrschen und entscheiden soll, der muß sich zm kiedengebeu mit dem, U»ie das entscheidet.