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LMsaruNer Tageblatt 2. Matt Nr. -z — Mittwoa,» a«n 22. Upril IY2S. hilf vu au» mit! Hin ist di: Nacht, ein neuer Tag Sicht an dem Firmament: Dein Hindenburg, mein deutsches Boit, Den Jung' und Mädel leimt, So wie er einst am Iuütag Uns aus der Nacht erstand. So ruft ihn heut fein Pflichtgefühl Fürs teure Vaterland. Meint, Deutsche, -Ihr, daß Uebermut Ihn für das Amt entflammt? Es dient doch dieser Greis allein Dem Land, dem er entstammt. Was fragt man, was das Ausland sagt? Was schert dem unser Weh? In -unserm Haus herrscht unser Recht Und nicht Poincare. Drum Treu nm Treu! Du gingst voran In Deutschlands schwerer Feit. Du bist auch jetzt der starke Mann, . Der aus der Not befreit. Dich Heden wir aus -unsern Schild, Dich, Hindenburg-Siegfried. Sei du der Hermann, der uns führt, Des neuen Reiches Schmied. Der alte Fluch, der alte Streit, Laßt ihn begraben sein. Was bringt uns der Parteien Zwist, Was Segest's Wühlen ein? Wir brechen ihm den Drachengahn, Sein falsches Hirn entzwei. Vorüber fei der Bruderkrieg, In Ewigkeit vorbei! Held Hindenburg, er ruft uns jetzt, Wir wollen mit ihm geh'n. Er .sagt es selbst: Hilf du auch mit Zu Deutschlands Auferstch'n! Alfred Pfützner, Grumbach. Saarland. <Bon einem besonderen Mitarbeiter.) Saarbrücken, im April. Bor einigen Jahren wäre es noch nicht so leicht ge- wesen für einen deutschen Tagesschriftsteller, in das be- setzte Saargebiet zu gelangen. Jetzt war es nicht allzu schwierig, den der Re g i e r u n g s k o m m i s s i o n ein- gesandten deutschen Paß mit der Einreifeerlaub- »ls zurückzuerhalten. Der Eindruck ist nicht AU ver wischen, daß doch vieles besser geworden ist, wenn auch die Lage jener Gaue unseres Vaterlandes im allgemeinen höchst beklagenswert geblieben ist. So gestaltete sich die Fahrt jenseits des Rheins, vom Wetter begünstigt, an genehm und reizvoll. Man sah Gegenden, Vie man lange nicht oder auch nie zuvor gesehen, mit fruchtbarem Boden und herrlichen Weinbergen, aus deren Trauben ein gar köstlicher Tropfen gewonnen wird. Die Natur war aus ihrem Winterschlaf noch nicht völlig erwacht, nur hin und wieder sproßte das Grün aus den Feldern, aber die Bäume begannen zu knospen, trugen vereinzelt sogar schon Laub, kurz, man hatte die wohlige Empfindung,' daß wieder einmal Frühling geworden war: Hoffnung auf einen ge segneten Sommer schwellte die Brust. Für das Saargebiet spielen freilich die weiten hügeligen Fluren nicht Vie Haupt- rolle, die Landwirtschaft ist längst hinter die I n d II st r i e '.urückgetreten und bildet für die Bevölkerung zumeist nur noch eine Nebenbeschäftigung. Die Stadt Saarbrücken ist eine Arbeitsstadt, wie es der Charakter des Wirtschaftslebens mit sich bringt, obwohl sie gar mancherlei Sehenswürdigkeiten in ihren Mauern birgt. Allein, man wandelt in ihr auf historischem Boden, reich an Erinnerungen aus alter und neuerer Zeit. Sie hat - wie vor 1870. auch nach dem unglücklichen Aus gangs des Weltkrieges wieder dicht an der Grenze Frank reichs gelegen - mehr als einmal den gewalttätigen Drang oes Franzosen, sich nach Osten auszubreiten spüren müssen. Sie spürt ihn ja gegenwärtig aufs neue, aber die Bevöl kerung ist, mochte auch die Herrschaft wechseln, in ihrem Sinne und in ihrem Wesen immer deutsch geblieben, und sie wird es weiter bleiben. Ruhig trägt sie den Druck der vom Völkerbund ein gesetzten, aber überwiegend von Frankreich beeinflußten Negierungskommission, in der der eine Saarländer na- «iirlich nicht viel ausrichten karkn. Aber beharrlich hält sie an ihrem Deutschtum fest und macht aus ihrer Ge sinnung in Rede und Schrift gar kein Hehl. Sie hat für hr vaterländisches Gefühl eine Ari Jungbrunnen draußen im Ehrental. Das ist der Friedhof von 1870, auf dem :ber 500 tapfere Soldaten zur letzten Ruhe bestattet sind, Deutsche und Franzosen, Opfer der heftigen Kämpfe, die ich zu Beginn des Feldzuges in der Gegend von Saar- orücken abspielten; unter ihnen General v. Fran ko i s, der für die Erstürmung der Spicherer Höhen sein Leben einsetzte. Unfern seinem Grabe lenkt noch ein anderes, ein neueres, die Aufmerksamkeit auf sich, weil es die sterb- ichen Überreste einer weiblichen Person in sich birgt; als Schmuck trägt es einen von der Stadt gesetzten Stein mit >er Inschrift: „Dem heldenmütigen Mädchen Katha- linaWeißgerber.Inhaberin des Eisernen Kreuzes.' Sie hat, obwohl sie heil davongekommen ist, die Ehrung wohl verdient. Es war eine einfache Dienstmagd, die nach hrer Herrschaft im Volke die „Schultze-Kathrin' genannt vurde. Sie wagte sich, während die Schlacht am heftigsten obte, trotz wiederholter Warnungen von Offizieren mit iner Bütte voll Wasser auf dem Kopf in den wildesten Kugelregen, um verletzten oder ermatteten Kriegern das 'abende Naß zu reichen, und so oft sie zur Stadt zurück kehrte, nm neues Wasser zu holen, schleppte sie einen Ver wundeten mit sich zum nächsten Verbandsplatz. Stehen die Saarländer treu zum Deutschen Reich, wissen sie sich eins mit dem gesamten deutschen Volke, so haben sie bedauerlicherweise die Empfindung, als ob man ihnen nicht mit gleicher Treue, wenigstens nicht mit gleicher Anteil nahme im Reiche gegenüberstehe. Sie führen insbesondere Klage, daß sich die deutsche Öffentlichkeit nicht genug mit ihrem Schicksal beschäftige, und rühmen im Gegensatz dazu die Beflissenheit, mit der sich die schwedischen und nament lich auch die englischen Blätter ihrer Interessen annehmcn. Die deutschen Zeitungen dürfen an solchen Stimmungs äußerungen keinesfalls achtlos vorübergehen, aber darüber hinaus sollten sie von den weitesten Kreisen beherzigt werden. Wer die Gelegenheit dazu hat, möge das Saar- zebiet besuchen; er wird dabei nicht schlecht fahren. Er wird dort besonnene, freundliche Menschen mit stark rhei- üschem Einschlag finden, denen die schwersten Sorgen die Heiterkeit des Gemütes nicht ganz rauben können. Er wird ils Deutscher gut ausgenommen werden und daneben die Vorteile genießen, die die Valutaverhältnisse dem Aus- änder bieten. Denn im Saargebiet^ das von der Re- tierungskommisston mit der Frankwährung be- ilnckt worden ist, liegen die Dinge jetzt ähnlich wie bei uns n der Zeit der beginnenden Inflation. ' '?r Besucher des Saarlandes kann also dort gut und billig leben und kann ich manchen Genuß gestatten, den sich zu .Hause auch der ilessergestellte versagen muß. Vor allem at er kann er sich m der Gesinnung der Saarländer erfreuen und lernen, Vie man das Unvermeidliche mit Würde trüg!. H. N. Goldene Hindenburg-Worte. „Ein Volk, das den lebendigen Glauben an die allwaltenve Gerechtigkeit in der Ge schichte hat, kann auch durch schwerste Schicksalsfügung nur gebeugt, nicht zerbrochen werden. Des halb ist es unsere Pflicht, auch in schwärzester Zeit stark im Hoffen zu bleiben. Dann folgt auf Harren und Handeln Sieg!" Im November 1919. „Ich hab das Heldeuringen meines Volkes ge sehen und glaube nie und nimmermehr, daß es sein Todesringen gewesen ist." Den Greifswalder Studenten am 6. Juni 1921. „Seid einig, treu, unverzagt und ar- veitsam, dann wird Deutschland wieder zu Ehren kommen." Zu deutschem Landvolk in Hannover am 19. Februar 1922. „Weiter in Treue und Liebe zum Vaterlande, dann werden wir auch wieder zu Ehren kommen." An die deutschvolksparteiliche Jugend, April 1924. „Ich reiche jedem Deutschen die Hand, der national denkt, die Würde des deutschen Namens nach innen und außen wahrt und den konfessionellen und sozialen Frieden will." Osterbotschaft 1924. Hindenburg über das Handwerk. Ich bin stolz darauf, Ehren meist er des deutschen Handwerks zu sein. Der Handwerkskammer Hannover spreche ich zu der heutigen Jubelfeier meine herzlichsten Glückwünsche aus. Sie wissen besser als ich, was das deutsche Handwerk im Laufe der Jahre an Werten geschaffen hat. Mein Wunsch geht dahin, daß die aus aller harten Arbeit von Handwerk und Handwerkskammer erwachsenen Früchte erhalten bleiben und dem ehrlichen deutschen Handwerk ein weiteres Gedeihen blühe." Hindenburg am 17. Aprn in der Jubiläums- fitzung der hannoverschen Handwerkskammer. Dom Wahlkampf. Der Volksblock an die Landwirtschaft. Der Volksblock erläßt einen Aufruf an die deutsche Landwirtschaft, in asm er auffordert, Marx zu wählen, «der volles Verständnis für die Bedürfnisse der kleinen und mittleren Landbevölke rung besitze. Hindenburg sei aber nur Soldat und sei auf den guten oder schlechten Rat seiner Ratgeber angewiesen. Der Landesansschust der Dcutschdemokratischen Partei in Bayern erläßt einen Aufruf zur Wahl von Wilhelm Marx. In dem Ausruf heißt es: „Für uns ist Marx als Reichspräsident nicht der Kulturpolitiker, sondern der Ver treter des republikanischen Deutschlands." Keine Parteizeichen im Wahllokal. In einer Ver-i ordnung des preußischen Innenministers zur Vorbereitung des zweiten Wahlganges für die Neichspräsidentenwahj wird getadelt, daß in verschiedenen Abstimmungsbezirken die Abstimmungsvorsteher oder Beisitzer Abzeichen ge tragen haben, aus denen ihre politische Einstellung zu er sehen war. Der Minister bezeichnet cs als überaus un erwünscht, wenn zum Abstimmungsvorstand gehörige Per sonen bei Ausübung ihrer amtlichen Tätigkeit derartige Abzeichen tragen. Der Minister ersucht daher die Nachge ordneten Behörden, darauf hinzuwirken, daß dies unter bleibt. Marx in Dessau und Zerbst. Reichskanzler a. D. Marx sprach auch in Zerbst und Dessau. In Dessau hielt er im Kristallpalast seine siebente Rede. Er betonte, daß der Reichspräsident Politik zu treiben habe. Das ent spreche den Aufgaben seines Amtes. Insbesondere habe er die auswärtige Politik zu beeinflussen Es sei falsch, wenn man sage, am besten wähle man den Mann, der sich überhaupt niemals mit der Politik beschäftigt hat. Die Reichsgewerkschaft Deutscher Verwaltungsbemn- len, die dem Allgemeinen Deutschen Beamtcnbund ange schlossen ist, hielt in Berlin ihren Gewerkschaftstag ab. Nach Erledigung einer Anzahl von Geschäftsfragen wurde eine Entschließung angenommen, die die Verteidigung der repu blikanischen Staatsverfassung bei der bevorstehenden Reichspräsidentenwahl fordert. Die Umbildung der Ncntenmark. Der preußische Landwirtschaftsminister und dei preußische Finanzminister lassen aus Anfrage mitteilen, daß das Staatsministerium der Errichtung der R e n t e n b a n k k r e d i t a n st a l t grundsätzlich zuge - stimmt habe. Inzwischen hat auch der Reichsrat der Einbringung der Gesetzesvorlage der Reichsregierung über die Errichtung der Rentenbankkreditanstalt mit ge wissen Abänderungen, durch die insbefondere ein reibungsloses Zusammenarbeiten zwischen den Regierun gen der Länder und den vorhandenen landwirtschaftlichen Kreditanstalten einerseits und der künftigen Nentenbank- kreditanstalt andererseits gewährleistet werden soll, zuge stimmt. Die Form, in welcher die Rentenbankkreditanstalt arbeiten wird, ist noch nicht endgültig festgesetzt. HA VopiMsvt du v»Nas, IHSnddsn „Soll ich mein Gedicht Voltaire senden? Spreche» Sie ganz aufrichtig! Ich möchte nicht wieder von diefem großschnauzigen Herrn gerüffelt werden. Es erregt mich zu sehr, müßte ich wieder anhören, wir seien „barbarisch'!' Friedrich nickte erregt: „Gewiß, Er hat ja einstweilen recht," sagte er, „unsere Sprache hat noch nicht ihre fest- , stehenden Regeln, sie ist noch arm, von Dialekten und Fremdanleihen zerrissen; wir haben eben bisher zu viel Unglück erfahren, zu wenig Wohlleben! Kunst gedeiht nur im Glück! Aber,' Friedrich blickte siegesgewiß. „Seien Sie versichert, Catt: unsere guten Tage kommen! Sie werden da sein, sobald ich die Basis ruhiger Geistesentwick lung, sobald ich feste, sichere Grenzen für uns als Reich erstritt! Wir werden dann schnell die gleiche Literatur haben wie die Griechen und die Franzosen! Wir werden dann unseren Geist nicht mehr weiter von den Fremden leihen müssen, wir werden dann unsere eigene Klassik haben, man wird dann auch uns, als allen wertvoll, in fremde Sprachen übersetzen! Wir werden in keiner Beziehung hinter dem Auslande mehr zurückstehen! Wir Überholen es, denn wir sind bessere Charaktere!" Friedrich stellte, anklagend und stolz, den scharfgemodelten Kopf vor: „Glauben Sie," sprach er, „ein deutscher Poet hätte, vorausgesetzt: es gäbe schon einen Voltaire voll wertigen! mir das angetan, was mir dieses indezente französische Schwein jetzt antat?" Friedrich ging flink -um Tisch: „Hier!" Friedrich zog einen Papierpack aus dem Schreibwust. „Diese schäbige Dreckseele hat, indiskret und unpassend, wider meinen ausdrücklichen Befehl, jetzt, ausgerechnet jetzt, meine Gedichte in die Öffentlichkeit tzebracht! Gestern erhielt ich das Buch!' Friedrich griff einige Blätter hoch. „Ich werde ihm aber schnell seine Hosen flicken! Sie müssen mir dabei helfen! Nehmen Sie diese Blätter, blättern Sie sich, bitte, meine Ergießungen dann, wenn ich arbeite, durch; ich habe gestern nacht dran gefeilt und gehobelt als wär' ich ein Schreiner! Sagen Sie mir morgen Ihr Urteil! Halten Sie die abschwächen den Umarbeitungen meiner Gedichte für zweckentsprechend, so gebe ich das Zeug in dieser Form sofort in Druck und leugne schlankweg jedes Wort der Voltaireschen Veröffent lichung als apokryph! Ist das nicht gemein?" fragte Fried rich erbittert. „Jetzt, in diesem für mich höchst kritischen Augenblick, gibt der Lump die Schmähgedichte gegen meine feisten Kollegen auf dem Thron und deren Huren in Pur pur; Poetereien, die doch nur für meinen intimsten Freun deskreis bestimmt waren; in Feindes- und in neutralen Ländern, mir zum Schaden, heraus? Voltaire ist ein ge hässiger Hund! Das hätte mir ein Deutscher nie angetan! Er ist heimtückisch. Wie hat er Maupertuis ge quält! Haben Sie übrigens Maupertuis noch gekannt? Nein? Ein griesgrämiger Gesell'; Sie sind nichts dagegen, nicht einmal heute! Eifersüchtig, dickköpfig und grob, wie's nur Gelehrte zusammenbringen! Aber, Catt: er hatte ein Herz von Gold! Größtes Wissen und das Talent, alles in seiner Nähe zum Denken zu zwingen! Das ist viel! Maupertuis und Voltaire!' Friedrich lachte herz lich, in Erinnerungen verfangen. „Sie haben meinen „Kreis' nicht gekannt! Nicht meine göttliche Tafelrunde in Sanssouci!' Stolz sah Friedrich Catt an. „Ich habe Diners ge geben, die alle entzückten! Jeden Tag, bis dieser verfluchte Krieg kam! Da war Algarotti, ein Mann, Catt, schön, schön, wie ihn Praxiteles nicht schöner ersann! Gewandt, vielseitig, er wußte m eh r als Voltaire! Er war schmeich lerisch. Zugegeben! Doch man konnte drüber wegsehen! Da war La Mettrie! Ein lustiger, wüster Bursch', mit einer Phantasie, der man alles, aber schon alles zutrauen konnte! Einmal, man hatte ihm gesagt, um ihn zu foppen, daß all sein Geld verloren wäre! Wissen Sie, was er tat? Er saß auf den Parketten, schlug sich die Schenkel und jubelte: „Bravo, ich hab' kein Geld mehr; ich bin glück lich!" Friedrich lachte. „Das war ein wirklicher Philo soph! Keyserlingk Ein Mensch, vom Himmel nieverge- stiegen. Schön, schön sage ich Ihnen. Catt; es gibt seines gleichen nicht mehr! Eine Brust, weiß wie Schnee!' Friedrich riß sich los: „Sie hätten auch Jordan kennen müssen! Lieb, treu, gut, weich: er weinte, als er aus den Zeitungen das Gemetzel in Amerika erfuhr! Er ist tot. Verzärteln Sie sich ja nicht, Catt!" warnte Friedrich. „Jordan starb nur, weil seine Hypochondrie, seine Todes furcht, zu groß war; er hatte zuviel Angst vor dem Tode! d'Argcns die Ehrlichkeit selbst; ein malpropres Schwein wie ich; Sie lächeln?" Herausfordernd sah Friedrich den Vorleser an. „Sagen Sie ruhig, daß ich wie ein Schwein aussehe! Ich weiß es!" „Majestät! Sie sind im Feldlager!" „Ich bin auch sonst ein Schwein! Immer! Schon seit langem! Mein Hut und mein Nock sind schäbig! Die Hose hat feit Wochen ein Loch! Es kümmert sich ja auch kein Mensch um mich, seit meine Mutter starb! Wie kann das anders sein? Meine Weste ist stets bedreckt; da!" Fried rich sah mit Genugtuung an sich nieder. „Wenn ich schnupfe, bleibt alles an ihr hängen! Ich nehme keine Serviette! Ich schnupfe zu viel! Mein Herr: meine Sol daten stinken zu viel! Reichen Sie mir die Dose! Die armen Kerls können weder Wäsche noch Kleider wechseln; ich muß schnupfen!" Friedrich schnupfte. „Dabei war d'Argens," sprach Friedrich, „von höchster Moralität! Er wollte immer mehr wissen als jeder andere! Grün und blau giftete er sich, wenn's nicht gelang. Er schrie wie ein Besessener, wenn er im Unrecht war. Haben Sie bemerkt? Ich tue das auch, wenn mir die Argumente ausgehen!" Friedrich seufzte. „Ach Gott! Wo sind sie alle bin? Ge storben, an mir wankend geworden; verdorben." Grimmig sah er Catt an. „Die Gauner haben mich alle verlassen, als mein Unglück anhub!" Friedrich tat einen rasben Schritt; er nahm wieder ein beschriebenes Blatt vom Tisch. „Das kennen Sie auch noch nicht!" sagte Friedrich. „Hören Sie!" tFortsetzung folgt.)