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AilsümIterTagebiatt r glatt Nr. 7S — virnriag, arn SI. MSrr l-2S. WintermüÄe Es jagen Sturm und Wetter sich Schon viele lange Tage. Da drängt sich aus dem Herzen mir Der Zweifel und die Mage. Ist's wahr, bah einstens jung ich war, Im Herzen voller Liede. Und mich erfreute wie «in Kind h Der ersten Rofentriebe? Ist's wahr, daß einst die Sonne schien Auf grüne Flur hernieder? - Und wird nach dieser dangen Zett Die Sonne scheinen wieder? Aufwertung? Zu den bekanntgewordenen Rcgierungsentwürfen zur Aufwertungsfrage wird uns von sachkundiger Seite ge schrieben: In einer sehr stark unterstrichenen Zusatzerklärung zu den beiden soeben erschienenen Gesetzentwürfen über die Auswertung stellt die Regierung noch einmal fest, daß mit den beiden Entwürfen nun eine endgültige Regelung des Auswertungsproblems gegeben würde. Schon das ist der äußeren Form nach sehr sraglich; denn daß diese Entwürfe bei ihrer Beratung im Reichstag noch sehr er heblicher Kritik ausgesetzt sein werden, daran zweifeli wohl niemand, und wie ihre wirklich endgültige Gestatt sein wird, läßt sich heute angesichts des erbitterten Kampfes um Las Aufwertungsproblem noch viel weniger sagen. Außerdem hat der Reichstag genügend Zeit, die Entwürfe zu beraten, weil ja alle Parteien einer Verlange, rung der Gültigkeitsdauer für die 3. Steuernotverordnung zugestimmt haben. Die Hoffnung der Regierung, eine end- gültige Regelung der ganzen Frage mit ihren Entwürfen erzielen zu können, ist eine sehr zweifelhafte; denn daß der Kamps mit derselben Energie fortgesetzt wird, daran zweifelt niemand, der weiß, daß viele Hunderttausend, vielleicht Millionen Deutscher das Problem der Aufwer tung zum Drehpunkt ihres Hoffens gemacht haben. Wenn man grundsätzlich dem Staat als einer Rechts ordnung die Verpflichtung zuspricht, eine Aufwertung der durch die Inflation zerstörten Ncntenvermögen herbeizu führen, so trifft diese ethische Verpflichtung aber vor allem den Staat selbst hinsichtlich der Schulden, die er gemacht hat. Das geschieht in dem ersten Entwurf zur Aufwertung, geschieht aber unter stärkster Einschränkung der finanziellen Möglichkeit, während der Staat für die Hypotheken, also die Privatschulden, eine Auf wertung bis zu 25 A des Nennwertes verfügt. Dagegen benimmt er sich aber bei der Aufwertung der eigenen Schulden und der anderer öffentlich-rechtlicher Körper schaften ganz außerordentlich zurückhaltend, indem er hier nur eine Aufwertung von 5 genehmigen will. Außer- dem ist diese neue Anleiheablösungsschuld, die also 5 A der Vorkriegs- und Kriegsanleihe beträgt, unverzinslich und bis zur Erfüllung der Reparationsverpflichtungen auch nicht kündbar. Etwas erträglicher wird diese außerordentliche Zu- rückhaltung des Staates gegenüber der Aufwertung seiner Verpflichtungen dadurch, daß er im Interesse schwerster sozialerNot stände ein Paar Ausnahmen macht. Den Anleihealtbesitzern sowie den Mündeln, Stif tungen und Anstalten, die im Altbesitz von Neichsanleihe sind, sollen Zinsen gezahlt, soll vor allem die Rück erwerbung der gezeichneten Anleihen, allerdings immer nur von 5 des Papierwertes, in bestimmten Fällen freilich noch unter Gewährung einer Zusatzprämie, ermög licht werden. Weitere derartige Bestimmungen zur Hebung schwerster sozialer Übelstände kommen noch hinzu, so daß hier ein Kompromiß geschlossen zu sein scheint zwischen sozialen Verpflichtungen und finanziellen Möglichkeiten. Es muß dabei freilich immer daran festgehalten werden, daß der Kernpunkt der Aufwertungsfrage mindestens 91 du FUdoft wanokTa Zieten-Husaren sohlten um ein Lagerfeuer. Einer hatte «kn Neifrockgestell umgebunden und schwenkte jauchzend eine erbeutete Allongeperücke. In einem geblümten Schlaf rock, unter dem grotesk die derben Sporenstiefel vorsahen, tanzte ein anderer, mit rohem Gesicht, patschend, einen wilden, plumpen Wirbel, daß der wüste Zopf flog. Mit derber Koketterie, eine gelbe Weiberhaube auf dem struppi gen Kopf, drehte sich anstößig ein Seydlitz-Kürassier vor dem erbeuteten Handspiegel, den seine Linke hielt, dieweil die Rechte heftig einen Fächer, im schallenden Jubel der Kameraden, handhabte. Spreizbeinig stand Seydlitz, mit dem Rücken gegen Friedrich, auf seinen Hieber gelehnt; er lachte, was das Zeug hielt. Psalmieren klang auS einem dunklen Fenster, dessen Scheiben zertrümmert waren, bibelfestes Gebet und Epottgesang. Ein verschmarrteS, aufgedunsenes Säufer gesicht, über herausgeblähtem Bauch, grinste, eine gestiku- lierenve Hand gab würdevoll den Umsitzenden Len Segen: „Dieweil der Fritz ein Ketzer ist . . ." Eine rumpelige, schon lange in Pension gewesene Kutsche fuhr, von abgerackerten Knochenpferden gezogen, vor: für Fouquöl Feinhauchig lag der Feuerschein brennen der Dörfer am dunklen Himmel; der Wind wirbelte Schnee in die Lagerfeuer. Gestank verbrannten Heues und Getreides füllte die kalte Luft. Schnarchen erklang; die Melodie der Müdigkeit. »Marsch, marsch!" schrie, mit gewürgtem Gellen, eine Stimme irgendwo aus unruhigem Traum. „Sie fliehen! Teuer! Feuert..." Prüfend sog Friedrich die verpestete Luft ein: Geruch ^bratenen Pferdefleisches kam vom Lagerfeuer vor der ^schossenen Schule! Schnell und ttrena trat Friedrich f ebenso stark die Reichs-usw.-Anleihen betrifft wie die pri- ! vaten Schulden, also der Hypotheken, Grundschulden und Reallasten. Gerade, wenn man auf dem Standpunkt der Sozial notwendigkeit der ganzen Aufwertung steht, wird man gegen den zweiten Entwurf, der die Aufwertung dieser letzten Verpflichtungen zum Inhalt hat, schwerste Be-. denken nicht verhehlen dürfen. Die Bestimmung, daß Hypotheken usw. nur aufgewertet werden sollen, und zwar aus 25 A, wenn die genannten Rechte zur Zeit des Erwerbes innerhalb der ersten Hälfte des Wehrbei- tragswertes des belasteten Grundstücks liegen, wird Gegenstand schärfster Angriffe in der Öffentlichkeit werden. Denn in der Praxis liegen die Dinge so, daß bei Hypo theken wohl nur die erste große Hypothek, meist von Sparkassen, Versicherungsgesellschaften usw. gegeben, in diesem Rahmen liegt, daß also die von Sparern, Klein rentnern usw. hergegebene zweite und dritte damit -von der 10 prozentigen Zusatzanfwertung ausgeschlossen sind. Praktisch kommt ja, wenn man im Hinblick nämlich auf die 'schwere wirtschaftliche Not dieser betroffenen Kreise sich die Frage vorlegt, wie nun wirklich geholfen werden kann, eigentlich gar nichts dabei heraus, weil weder Anleihebesitzer noch Hypothekengläubiger im Falle der Not selbst an die aufgewerteten Summen heran kommen, sondern sich mit einer Verzinsung begnügen müssen, die für die allermeisten eine Besserung der wirt schaftlichen Lage kaum darstellt. Damit rührt man übrigens gleich an der Hauptschwierigkeit, der Wirtschaftliken Seite des ganzen Problems. An und für sich wird selbst die Feststellung des Altbesitzes an Anleihen schon recht schwierig und langwierig werden, wie überhaupt jeder Versuch der Jndividual-Auswertung fast unlösbar erscheinenden Schwierigkeiten gegenübersteht; vor allem aber wäre eine sofortig greifbare Aufwertung nichts anderes als eine neue Inflation. Es entstehen auf dem Papier Vermögens werte, die einfach nicht mehr da sind. Irgendwohin müssen doch Lie 160 bis 180 Milliarden Volksvermögen, die uns der Krieg und seine Folgen gekostet haben, nun doch wohl verschwunden sein. Hier ist die Zwickmühle, die durch die sozialen Bestimmungen des Gesetzentwurfs nm sehr geringfügig geöffnet ist. Aber man müßte jetzt einmal zu irgendeinem Ent schluß kommen. Und zwar zu einem, wenn nur irgend möglich endgültigen. Die Belastung unseres ganzen Kreditwesens durch die Ungewißheit in der Aufwertungs- frage wird immer unerträglicher und der wirtschaftlich! Schaden, der dadurch verursacht wird, ist um so bedeut samer, als wir ja in kurzer Zeit infolge der Reparations bestimmungen an die Ausführung finanzieller Verpflich tungen Herangehen müssen, die stärkste Anspannung unsere, ganzen wirtschaftlichen Kraft verlangt. Und darum wird so manches, was ethisch in der Auswer ung berechtigt sein mag, doch noch unter den Tisch fallen müssen, weil härtere ; Forderungen der Gegenwart das beste und edelste Wollen «unmöglich machen. I politlfckr kunckfchau j Hindenburgs letzte Bitte an Ludendorff. Der Brief, den Generalfeldmarschall von Hinden burg an General Ludendorff wegen Übernahme der Präsiventschafiskandidatur gerichtet hat, wird jetzt inhalt lich bekannt. In dem Brief heißt es, daß er, Hindenburg, den Empfänger wohl kaum jemals um etwas gebeten habe. Jetzt hätte er eine Bitte an ihn, und das würde vielleicht die letzte Bitte seines Lebens an seinen Freund Ludendorff sein: die, von dieser schädlichen Sonderkandidatur zurückzutreten. — Ludendorff hat be- kanntlich trotz dieses Briefes an seiner Kandidatur fest- gehalten. Der Parlamentskonflikt in Oldenburg. Das oldenburgische Staatsministerium erläßt eine Be kanntmachung, worin es die von der Mehrheit des Land tages für Dienstag, den 31. März, anberanmte Plenar sitzung für verfassungswidrig und etwaige Beschlüsse für nichtig erklärt. Es steht zu erwarten, daß sich das Zentrum, Demokraten und Sozialdemokraten, die der Regierung das Vertrauen verweigern und die Mehrheit im Landtag haben, sich durch diese Bekanntmachung von ihrem Vor haben nicht abbringen lassen. hinzu: „Freßt ihr vielleicht schon meine Kavallerie?!" Sie sprangen auf. „Der Gaul ist von drüben, Majestät! Wir schossen einen Württemberger Plänkler ab!" — „Gebt mir einen Bissen Brot!" — „Da, Majestät!" — „Bon mir auch, Herr König!" „Danke! Ich habe mit dem Stück genug! ES ist mir das schon zu groß! Danke! Gme Nacht, Kinders!" „Gute Nacht, Fritz! ..." — „Schlafen Sie jut, Herr König!" Friedrichs Mundwinkel zuckte spöttisch auf. „Ich leg' mich jetzt gleich ins Bett!" rief er zurück. Sie sahen sich fragend an und starrten ihm, betreten und wortlos, nach. „Er sieht schlecht aus!" sagte einer. „Sein Brustübel nimmt zu," sprach ein anderer. — „Wir sind hin!" — „Kotz dich an!" Friedrichs Augen sahen, scharf und stechend, zu seinem Quartier; er biß hastig, im Geheir, große Bissen vom Brotschnitt. Funkige Garben sprühten neben Friedrich; die Regimentsfouragiere schliffen stumpfgewordene Waffen. Der Stahl schrie und kreischte. Nasch schritt Friedrich. Condö lief nach. Als er die samtene Schnauze schmeichelnd an Friedrich stieß, erhielt er den Rest deS Brotes. Prüfend schmatzte Friedrich: Gott sei Dank: der Brand- und Leichen geruch in meinem Munde ist getilgt! „Er kommt!" Die Offiziere fuhren in honette Haltung, wie Schutz suchend, drängte sich alles, Militär und Zivil, aneinander. Die Kappen und die Hüte flogen von den Köpfen: Fried rich hielt vor den Wartenden. „Staboffiziers!" sprach Friedrich, die ganze Schar fest im Blick: sie machten ja recht erfreulich desolate Visagen! „Ich habe Ihnen nichts Neues zu sagen!" Friedrichs Kopfwendung unterstützte seinen Befehl: „Kommen Sie aber doch etwas abseits!" Sie gehorchten eilig, alle Blicke waren scheu und erwartungsvoll in seinem Antlitz. Fried rich drehte den Kopf; er fragte gleichgültig: „Vom General Finck ist wohl noch keine-Meldung da?" „Nein, Eure Majestät!" sagte Zielen. Mit mächtigen Sätzen kloa Sevdlis heran. Mit den Buae» Zwinkernd. Einigung Über die 26prozentige Export abgabe. Zwischen dem Reichsfinanzminister, dem britischen Schatzamt und dem Generalagenten für die Reparations zahlungen ist hinsichtlich der 26 prozentigen ReparationS- abgabe ein Übereinkommen erzielt worden. Das Ab kommen, durch das die-Au f h e b u n g der Sonder abgabe geregelt wird, ist bereits paraphiert und hat auch schon die Zustimmung des Transfer-Komitees ge funden. Es fehlt aber noch die Billigung des Abkommens durch die Neparationskommission, die am 30. März über das Abkommen Beschluß fassen wird. Die für den deut schen Exporthandel hocherfreuliche Aufhebung der Sonder abgabe dürfte schon in allernächster Zeit, voraussichtlich noch vor Ostern erfolgen. Württemberg gegen die Reichsbesoldungs- sperre. In der Frage der Aufhebung des Besoldungssperr gesetzes hat die württembergische Regierung anläßlich einer Anfrage im Landtage die Antwort erteilt, daß der stimm- führende Neichsratsbevollmächtigte in Berlin angewiesen worden ist, im Reichsrat zu beantragen, daß die auf di« Gemeinden und sonstige öffentliche Körperschaften sich er streckende Zuständigkeit des Neichsfinanz- Ministeriums und des Neichsschiedsgerichts im Gesetz beseitigt werde. Wenn dieser Antrag abgelehnt werde, so sei die Stimme Württembergs gegen die Verlängerung des Vesoldungssperrgesetzes abzugeben. Luxemburg. Luxemburgs Parlament. Die Luxemburgische Ab- geordnetenkammer wählte den Sozialisten Blum zum Präsidenten und nahm mit 25 Stimmen zwei provisorische Nudgetzwölftel bei 22 Stimmenthaltungen der Rechts parteien an. Das Kabinett Prüm kann also auf eine ge ringe Mehrheit rechnen. Die bevorstehende Regierungs erklärung wird besonders die luxemburgischen Ho Heils rechte bei den belgisch-deutschen Wirtschastsverhandlungen betonen. Aus Zn- und Ausland. Berlin. Der Finanzausschuß des vorläufigen Reichswirt- schastsrals lehnte das im Finanzausgleichsgesetz vorgesehen« Zuschlagsrecht der Länder und Gemeinden grundsätzlich ab, do es nach Ansicht der Mehrheit den Anfang vom Ende der Fi- »anzhohcit des Reiches und die Wiederherstellung der ungleich- mäßigen Besteuerung der Vorkriegszeit bedeuten würde. Berlin. Die Meldung, wonach Erwägungen darüber im Gange sein sollen, die beim Staatsgerichtshos noch schwebenden Prozesse wegen Beleidigung des verstorbenen Reichspräsidenten einzustellen, wird amtlicherseits dementiert. Berlin. In der Angelegenheit der Landespfand brief a n st a l t ist nunmehr auch der Bankier Kunert aus Berlin wegen dringenden Verdachts des Betruges in Haft genommen. Leipzig. Im Tschekaprozeß wurde am 33. Verhand lungstage Beweismaterial gegen die K. P. D. verlesen. Gegen die Art der Verlesung erhoben die Verteidiger Einspruch. Augsburg. Das Bildnis König Ludwigs lll. von Bayern über dem Eingang des städtischen Konzertsaales in Augsburg, das in der Revolution entfernt werden mußte, ist aus Mehrheitsbeschluß des Stadtrats gegen die Stimmen der Sozialdemokratie wieder an seine alte Stelle gebracht worden. Köln. Dr. Jarres ist an Grippe erkrankt. Aus ärzt liche Anordnung mußte er die letzten von ihm in Aussicht ge nommenen Wahlvorttäge in Erfurt und Leipzig absagen. London. Wie aus Delhi gemeldet wird, ist der General kommandant der indischen Armee, Lord Rawlinson, ge storben. Lord Rawlinson hat während des Weltkrieges 1311 den Rückzug der feindlichen Truppen von Antwerpen gedeckt. Mr Aufhebung des Reichsmietengesehes. Ein Antrag der Deutschen Volkspartet. Die Deutsche Volkspartei hat im Reichstag einen An trag eingebracht, das R e i ch s m i e t e n g e s e tz aufzu- heben und an seine Stelle ein Übergangsgesetz mit Gültig keit bis zum 30. Juni 1026 unter Berücksichtigung folgender Gesichtspunkte und unter Aufrechterhaltung eines gesun den Mieterschutzes zu setzen: 1. Die Miete ist ab 1. Iuli 1925 dieFrle ben s m i e t e. 2. 10 der Friedensmiete sind für Darlehen, zum Teil zu Neubauten und zum Teil zur Instandsetzung von trat Friedrich, ihm Platz machend, zur Seite: Friedrichs Nerven vibrierten. „Zur Stelle, Majestät!" meldete sich unbekümmert Seydlitz. Eng und atemlos umstanden die Offiziere den König. Leise und eindringlich sprach Friedrich: „Es gilt! Halten Sie Ihre Leute die Nacht über in den Kleidern und unter den Waffen! Seydlitz, Eure Reiterei sattelt nicht ab! Kommen Sie noch näher!" Sie umdrängten ihn wie ein Wall. „Die Höhe der Ver luste, der bisherigen und der kommenden, ist st r e n g st e n S geheim zu halten!" sprach Friedrich nachdrücklich, mit durch bohrendem Blick, zwingend und befehlend in ihre starren, ergebenen Augen sehend. „Alle Fouragierzüge, die noch draußen sind, sind sofortigst inS Lager zu beordnen. Die Schwachmaroden werden für morgen in ihre Regi menter eingestellt! Wer irgendwie renitent ist, hängt; Offizier und Mann! Sie gehen heute nacht fleißig bei Ihren Leuten runvum; sprechen Sie vernünftig zu ihnen! Behandeln Sie sie heute einmal durchaus so, als wären sie alle das, was wir von ihnen wollen: Helden! Bereiten Sie den gemeinen Mann, der im Minns leicht alles PluS vergißt, aus die Dinge vor, die kommen! Vergessen Sie dabei nie, daß der gemeine Soldat die größten Lasten des Krieges trägt!" Zielen nickte beistimmend; Friedrich ärgerte sich über den Widerspruch zwischen Müssen und Fühlen, den sein letzter Satz neuerlich vor ihm ausriß; Zierens Gesicht war die Gelassenheit selbst. Woher nimmt der Alte sein zufriedenes, geruhsames Gesicht in diesem Hundewirrwarr? dachte Friedrich. „Sonst," die im Kreise angespannt lauschenden Dreispitze hoben sich neuerlich; der König sprach nuu laut, fürs Zivil: „Halten Sie sich stelS meiner weiteren Befehle gewärtig; es stehl gut!" Wieder nickte Zielen beistimmend, als sei Friedrichs Wort Gottes Wort, unvermittelt brach Friedrich gegen Zielen aus: „Hal Er sein Abendbrot, das Fleisch und Blut seines „göttlichen Herrn", so gut verdaut, daß Er ewig grinst?" Der Menschenring erstarrte. Friedrichs Gesicht ver zerrte sich; die Rede, die seine Jnnenstimmung scheußlich verriet, war nicht mehr zurückzunehmen! Jähe Röte stieg la ZictenS verwelkte Züge. Seine Reiterfignr straffte sich. (Fortsetzung folgt.)