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Wilsdruffer Tageblatt : 29.03.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192503291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19250329
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19250329
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-03
- Tag 1925-03-29
-
Monat
1925-03
-
Jahr
1925
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 29.03.1925
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t-rü'kmrisi S^LL Z LN«- »lLL: ^L'L^ Ab« nicht jedes Trünflrtter eignet sich für Schweine', sie verschmähen rohsascrrciche und verholzte Stengel, da der ganze Vcrdauungs- apparat nicht auf eine so umfangreiche Roh- jascrverdauung eingestellt ist wie bei den Wieder käuern. Comfreystengel verholzen aber niemals, sondern bleiben immer sastreich und zart. Die Erfahrungen in der Praxis haben in Tausenden von Falten bewiesen, daß sür alle Zweige des Schweinebetriebe- (Aufzucht, Zucht und Mast) Comsreh das geeignete Futter ist, um die Tiere kräftig, gesund und frohwüchsig zu erhalten, um schnelle Mast zu erzielen und gute Qualität (Fleisch und Fett) aus den Marit zu bringen. In vielen Fällen reicht Comsrey als alleiniges Fntlcr aus, sür gewisse Zwecke sügt man geringe Beigaben von Mollereiabsällen, Schrot und der gleichen hinzu. Es war mir interessant, von einem vergleichenden Fütternngsversuch zu hören, den seinerzeit die staatliche Gutsverwaltung Powalkcn aus Veranlassung der staatlichen An- sicdlungSkommission sür Westpreußen und Posen angestcllt hat, der das überraschende Ergebnis brachte, das; die mit „Matador"-Comsrey ge fütterten Schweine mehrere Monate früher an den Schlächter verkauft werden konnten als die Schweine, die sonst das gleiche Futter, aber keinen „Matador" erhalten hatten. Wie ist dieser Vorsprung zu erklären? Prof. Lehmann in Göttingen suchte ihn darauf zurückzuführen, daß Matador" ein hervorragendes „Weiterungs- fnttcr" für Schweine darstellt, welches nament lich bei langandauernder Fütterung den ge säurten Verdauungsschlauch so weitet, daß die gleichzeitig verabreichten Kraftfuttermittel aufs höchste ausgenutzt werden. Vielleicht fpielen auch hier gewisse Formen von Eiweißverbindun gen, Albumine, oder gar jene Stoffe, denen man erst neuerdings große Beachtung schenkt, näm lich die Vitamine, eine ausschlaggebende Nolle. Wer sich eingehend über den Anbau dieser Fritterpflanze unterrichten will, dem empfehle ich, sich sofort eine alles Wissenswerte enthaltende Krilturanweisung kommen zu lassen, die ver schiedentlich umsonst und postfrei zu haben ist, so durch die Saatstelle der Deutschen Landwirt- schastsgcsellschast in Berlin 8VV 11, Dessauer Str. 14, sowie durch die Saatstellen sämtlicher deutschen Landwirtschaftskammern und Bauern vereine. Auch die landwirtschaftlichen Lokal vereine werden Auskunft geben können. Neuere Erfahrungen mit der Verabfolgung von Zutterkalk. Von 0r. W.- Das Tier ist ein Erzeugnis der Scholle. Auf einem kalkhaltigen Boden wachsen kalkhaltige Pflanzen, und diese wiederum verleiben mit ihrem Verzehr dem tierischen Körper nicht un beträchtliche Kalkmengen ein, die er so not wendig zu seinem Gedeihen und seiner Entwick lung braucht. Das äußert sich dann in einem stärkeren Knochenbau, rascherer Entwicklung und munterem, gesundem Wesen. Besonders milchende, dann aber auch junge, heranwaü;- sende Tiere, brauchen schon im Mutterleibe viel Kalk, weshalb nicht unterlassen werden darf, den trächtigen Muttern Kalk im Futter zu zusetzen, wenn er sonst darin fehlen sollte. Wo nun der landwirtschaftliche Betrieb auf einem kalkarmen, sandigen Boden belegen ist, auf dem auch nur ein kalkarmes Futter wächst, oder wo viel Heu von sauren Wiesen, die gleichfalls kalkarm sind, verfüttert wird, dort wird man nicht umhin können, Kalk im Futter zuzusetzcn. Den Schweinen wird man den Kalk am vor teilhaftesten wohl in der Weise verabfolgen, daß man ihnen mergelige Erde in den Trog oder auf einen Haufen in den Stall schüttet, oder kesser noch, man läßt die Tiere täglich, auch im strengsten Winter, sür einige Zeit auf den Lchweinehof oder auf eine Weide, wo sie dann Lelegenheit h < e», mit den erdigen Massen »leie mineralischen Bestandteile und wohl auch Kalk aufzunehmen. Fehlt es den anderen > Tieren an Kalk im Futter, vielleicht auch des halb, weil sie außer einem kalkarmen Futter auch noch ein weiches, kalkarmes Tränkwasser zu sich nehmen, dann muß zur Verabfolgung von Futterkalk geschritten werden, sonst dürften Knochenbrüchigkeit und verschiedene Ernäh rungsstörungen die unausbleibliche Folge sein. Im Futterkalk müssen wir zwei chemische Verbindungen voneinander unterscheiden, ein mal den Kohlensäuren Kalk und dann den phosphorsauren Kalk. Handelt es sich ledig lich um Ersatz von kohlensaurem Kalk, wie das bei kalkarmem Boden und Tränkwasser meistens der Fall ist, dann dürfte ost die Ver abfolgung von Schlämmkreide genügen, die eben nur aus kohlensaurcm Kalk besteht und keinerlei phosphorsaure Verbindungen enthält. Meistens handelt es sich aber um einen starken Ersatz von kohlen saurem und phos phorsaurem Kalk. Sich nun den phos- phorsauren Kalk in der Weise zu verschaffen, daß man Knochen sammelt, sie verbrennt und die zerkleinerte Knochenasche verfüttert, ist ziemlich zwecklos, weil der tierische Magen den in der Knochenasche enthaltenen dreibasisch phosphorsauren Kalk so gut wie gar nicht aus- zuschliehen und zu verwerten vermag. Er muß also in einer löslicheren Form geboten werden. Dieses Ausschließen geschieht meistens durch An wendung von Salzsaure. Es entsteht dabei der zwcibasisch-phosphorsaure Kalk. Weil aber die Salzsäure oft arsenhaltig ist, können Spuren von Arsen in den Futterkalk übergehen und ihm eine giftige Beschaffenheit verleihen. Man bedinge sich deshalb beim Ankauf von Futter kalk die Freiheit von Arsen aus. Neuerdings wird zum Aufschluß von phosphorsaurem Kalk auch Schwefelsäure benutzt, was zur Folge hat, daß Neste davon im Futterkaik verbleiben, die nicht minder schädlich wirken. Vereinzelt ist auch Fluornatrium im Futterkalk festgestellt worden. Es hat tödliche Wirkung! Es sind öfters schon schwere Erkrankungen bei Schweinen nach dem Verfüttern von Fluornatrium ent haltendem phosphorsauren Kalk aufgetreten, die nach schweren Lähmungserscheinungen meistens zum Tode führen. Deshalb nochmals: Vorsicht beim Ankauf von Futterkalk! Wie überall, so muß auch bei Verabfolgung von Futterkalk Maß gehalten werden. Viel hilft hier nicht viel, sondern schadet nur. Denn zu starke Gaben von kohlensaurem Kalk stumpfen die im Magen befindliche Salzsäure ab, so daß sie nicht mehr ihre verdauende" Wirkung äußern kann. Es bildet sich dann im Magen ein neutrales Salz, das salzsaure Kal zium. Am meisten hat man solche ungünstige Wirkung bei den einmagigen Tieren, wie dem Pferd und Schwein, beobachtet. Bei ihnen sollte deshalb die Kalkgabe sich immer inner halb mäßiger Grenzen hallen und in der Regel 15 bis 20 A pro Kopf und Tag nicht über steigen. Bei den mehrmagigen Tieren, wie: Rind, Schaf, Ziege, hingegen wird bei der Gärung im Pansen eine so erhebliche Säure menge erzeugt, daß damit schon erheblich größere Kalkmengen neutralisiert werden können. Jedoch ist auch hier Maß zu halten und die tägliche Gabe nicht über 50 x hinaus gehen zu lassen. Schon aus verschiedenen Anzeichen kann man merken, daß dis Tiere ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Kalk haben, so, wenn die Kälber an den Wänden lecken und hier den Mörtel zu verzehren versuchen, wenn Schweine Jauche saufen, wenn die Tiere die Krippen benagen. In all solchen Fällen sollte man wenigstens einen Versuch mit der Verwendung von Kalk machen, der dann in pulveriger Form über die Krippe gestreut wird. Auch die sonstige Nahrung spielt bei der Verabfolgung des Kalkes eine ganz wesentliche Rolle. Kalkarme Futtermittel sind Kartoffeln, Rüben, Sauersutter, Mais, Gerste, Flcisch- futtermehl, Molken, saures Heu, Schnitzel, Rübcnblätter, Schlempe, Melasse, bei ihnen ist eine Beigabe von Kalk erwünscht. Von einem anderen Kalkfuttermittel, dem Lhlorkalzium, ist in den letzten Jahren viel die Rede gewesen. Gewiß, die Magensäure wird durch diese Verbindung nicht neutralisiert, aber trotzdem haben die bisherigen Versuche keinerlei außergewöhnliche Vorzüge des Chlor- Kalziums gegenüber den obengenannten Kalk verbindungen erkennen lassen, ganz abgesehen davon, daß diese Verbindung keine Phosphor säure enthält und überdies auch weit teurer ist als die beiden Futterkalke. Man erreicht durch die Vcrsütterung von Lhlorkalzium keinen größeren Erfolg als durch die Verabfolgung von Schlämmkreide oder einer anderen vom Tierkörper aufnehmbaren Kalkverbindung. Weißblütigkeit -er Hühner. Von A. Der Bakteriologischen Anstalt der Landwirt- schastskammer Braunschweig wurden aus einem größeren Bestände zwei Hühner eingeliefert, die morgens tot im Stalle gelegen hatten, ohne daß vorher Krankheitserscheinungen wahrgenommen waren. Die beiden Hühner waren mäßig genährt, Kamm und Kehllavpen welk und blaß. Beim Offnen des einen Kadavers wurde innerhalb der Bauchhöhle eme größere Menge Blut festgestellt, das aus der Leber stammte, die in einer Aus dehnung von 1,5 em geborsten war. Die inner« Verblutung hatte den sofortigen Tod des Tieres herbeigeführt. Das Lebergewebe war brüchig und von weißen Punkten und Streifen durch zogen. Milz und Nieren waren geschwollen. Bei dem andern Huhn waren Leber, Milz und Nieren hochgradig vergrößert. Normal wiegt die Leber 30 bis 40 g, die Nieren 10 bis 12 g, die Milz 1,5 bis 2,5 g; bei diesem Huhn wog die Leber 190 z, die Nieren 27 g und die Milz 9 g. Die Leber wies zahlreiche bis erbsengroße, weißgraue, unscharf begrenzte Flocken auf; die Konsistenz war weich, die Farbe hellgelb. Ein ähnliches Bild boten die Nieren; die Milz war gleichmäßig hellrot. Das Knochenmark war graurot verfärbt und weich. Mikroskopisch und kulturell ließen sich aus dem Blut und den veränderten Organen Krankheitserreger nicht nachweisen. Die Diagnose lautete daher auf I-suoasmi» gallinsrum (Weißblütigkeit der Hühner). Da über diese Krankheit wenig bekannt zu sein scheint, sei nachstehend einiges aus den Aus führungen von Tierarzt vr. A. Machens-Braun- schweig mitgeteilt. Die I^uoasmia xallinaruw ist eine Blutkrankheit, die seuchenhast unter Hühnern auftritt. Der Erreger ist bisher nicht näher bekannt; es kann aber als erwiesen gelten, daß es sich um ein ultravisibles Virus handelt, ein Kleinlebe wesen also, das wir mit unseren jetzigen optischen Hilfsmitteln noch nicht darstellen können. Der Ansteckungsstoff ist in sämtlichen erkrankten Or ganen enthalten; die Ansteckungsfähigkeit geht jedoch schon 24 bis 48 Stunden nach dem Tode des Tieres verloren. Die Neizwirkung des Krank heitserregers veranlaßt eine starke Vermehrung und Neubildung von weißen Blutzellen, die sowohl um die Haargefäße der Leber, Milz, Nieren und des Knochenmarkes herum gelagert sind, als auch in den Gefäßen selbst auftreten können und die oben beschriebenen krankhaften Veränderungen Hervorrufen. Gleichzeitig entsteht Blutarmut infolge mangelhafter Bildung von roten Blut zellen. Die klinischen Krankheitserscheinungen sind wenig charakteristisch und lassen eine sichere Diagnose nicht zu. In einem Teil der Fälle sterben die Hühner unerwartet, in andern Fällen kränkeln sie längere Zeit, magern ab und sind matt und träge. Der Tod erfolgt nach ein bis fünf Monaten. Ausschlag gebend ist der Sektionsbefund. Eine Behandlung der kranken Hühner verspricht wenig Erfolg; immerhin kann man den Versuch machen mit b'errum sulkurioum (I Zß Lösung als Trinkwasjer). Da die Krankheit ansteckend ist, liegt das Haupt gewicht in der Verhütung der Ansteckung der noch gesunden Tiere. Diese sind in einen reinen Stall zu bringen. Der andere Stall mit den kranken Tieren ist zu säubern und zu desinfizieren, der Kot zu verbrennen. Wie die Ansteckung unter natürlichen Verhältnissen erfolgt, ist nicht bekannt; empfänglich für die Krankheit sind nur Hühner, anderes Geflügel ist immun dagegen. Die Auf klärung dieser beiden Todesfälle von Hühnern zeigt, wie außerordentlich wichtig es ist, ein gegangenes Geflügel nicht einfach zu verscharren, sondern den Bakteriologischen Anstalten der in allen preußischen Provinzen bestehenden Land- wirtsch stskammern zur Untersuchung einzusenden, denn nur durch eine sichere Diagnose ist es möglich, den auftretenden Krankheiten nach Möglichkeit zu begegnen. Neues aus Stall un- ho^. Die b.slen M stresult te haben bei Schweinen bas Krenzungsprodukt von extremen Rassen, als» Berkshire mit unveredeltem Landschwein, ergeben. Aber von solchen Kreuzungsprodukten darf man nach Ansicht von Praktikern nicht weilerzüchten. Diese unveredelten Landschwcine können wir nur an gewissen Stellen Deutsch lands finden. Es ist sehr wichtig, diese alten Extensivjorten unbedingt zu erhalten, damit man immer mit ihr wieder von neuem auf bauen kann. Diese Krcuzungsprodukte geben die besten Mäster. Daß man mit dem veredelten Landschwein in der Züchtung zweifellos nicht dahin gehen darf, das; man es zu edel züchtet, ist also selbstverständlich. Deshalb ist auch die Ansicht der Deutschen Landwirtschafts-Gesell schaft richtig, daß das Tier, das neben größter Gesundheit und Robustheit die besten Körper- sormen aufweist, das bei weitem wertvollere ist. Es lassen sich aber in der Züchtung nicht alle Anforderungen an Körpersorm und Leistungen vereinigen. So ist es auch nicht möglich, eine außerordentliche Frühreife mit großer Fruchtbarkeit zu vereinigen, schon des halb, weil dar Tier bei sehr großer Frühreife nicht in der Lage ist, ebenso viele und gesunde Milch zu geben als ein Tier, das langsamer «ufgezogen worden ist. W.— Ratten vertreibt man häufig in ganz kurzer Zeit durch folgenaes einfache Nüttel. Hat man die Schlupflöcher derselben gefunden, gießt man in diese gewöhnlichen Teer, möglichst etwas an- gewärmt, um ihn dünnflüssiger zu machen. Die Slatre ist, trotzdem sie oft in den schmutzigsten Winkeln anzutreffen ist, ein peinlich sauberes L er, daS sich viel und eingehend putzt und reinigt. Teer ist ihr deshalb äußerst un angenehm, da er an den Pfoten, dem Fell »rkw. sest hastet und durch Ablecken und der gleichen nicht'leicht zu entfernen ist. Die Ratte meidet mit Teer behandelte Schlupflöcher sssort. " Erz. Zur Erhöhung der Eicrcrzeugung darf ein Teil des verabfolgten Körnerfutters oorgekeimt werden. Durch den Keimungsvorgang verwandelt ,sich die Stärke des Kornes in Zucker, der leichter verdaulich als jene ist und unmittelbar in das Blut übergeht. Man darf jedoch niemals das ganze Körnersuttcr vorleimen, weil sonst der Kropf seiner vorvcrdauenden Tätigkeit entwöhnt wird und später harte Körner nicht mehr so gut verarbeiten kann. Deshalb empsiehlt es sich auch, die harten Körner des Abends zu geben, damit das Tier sie über Nacht verdauen kann, des Morgens aber etwas vorgekeimte Körner zu verabfolgen. Das Vorkcimen kann in höchst einfacher Weise geschehen durch Ilebergießcn der Körner mit Wasser, um sie ausguellen zu lassen, und sie dann bei annähernd Zimmertemperatur und nach Entfernung des Wassers keimen zu lassen, wobei man den Keim aber nicht länger als Korn länge werden läßt. Will man anstatt Gerste den Hühnern Hafer verabfolgen, gebe man »von niemals zu viel, weil die Haserivelzen sich nur zu leicht im Kropf festsetzen und hier verstopfend wirken können, was nicht ohne nachteilige Wirkung aus das Wohlbefinden des Huhnes und seine Eie»- und Fleischerzeugung ist. I. — w. Neues aus Fel- un- Garten, Treibhaus un- Blum^nzimmer. An Psirsichbäumen stellt sich ost die Kräusel krankheit ein, weiche die Blätter der Bäume auf da» häßlichste verunstaltet, indem sie sich völlig verkrümmen und rot verfärben, so daß sie ihrer Aufgabe, der Ernährung des Baumes zu dienen, nicht mehr nachkommen können. Auf den Biätlern zeigt sich dann ein mehliger Beleg; es ist das der Pilz esoa-eus ckekormens, der Erreger der Krankheit. Seinem Umsich greifen beugt man vor durch Bespritzen mit Schwefelkaik- oder Kupserkalkbrühe in 2pro- zentiger Lösung, und zwar hat das zu geschehen vor dem Austrieb und nach der Blüte. N. Topinamburknollen. Gegen Ende des WmterS, an dem unser Gemüse schon knapp geworden ist, ist es angenehm, mit dem Spaten in den Garten zu gehen und sich eine Portion Topinamburknollen zu holen, um sie zu verspeisen. Die Knollen werden wie Kartoffeln geschält, in Salzwaffer gekocht und dann mit drmlnrr Datier ober einer holländischen Soße genossen. Sie schmecken vorzüglich. Ich baue die Topinambur zu diesem Zwecke schon viele Jahre lang an. Sie sollten auch in diesem Frühjahr möglichst frühzeitig im März wie Kar toffeln ausgelegt werden. Geerntet werden sie, da sie absolut winterhart sind, etwa elf bis zwölf Monate später. Or. Ws. Erdbeecrbeete im Frühjahr. Im allgemeinen gilt als Regel, Erdbeeren im Spätsommer oder Frühhcrbst zu pflanzen. Es kann aber auch im Frühjahr geschehen, wenn es frühzeitig vor- qenommen wird, denn dann befindet sich die Pflanze noch im Zustande der Ruhe und kann die vorgedildetcn Blutenknospen noch ent wickeln. Man kann dann noch auf einen kleinen Ertrag im ersten Jahre hoffen. Frei lich werden die Pflanzen im ersten Jahre durch das Tragen oft sehr geschwächt und in der Ent wicklung gehindert. ^Schon vorhandene Beete, die den Winter über mit Fichtcnreisig, Torf mull oder Spreu bedeckt waren, sind, wenn die stärksten Fröste vorüber sind, freizumachen. Dann reinigt man jede Pflanze von den ab gestorbenen Blättern, die man am besten mit einer Schere abschneidet, lockert den Boden um die Pflanze auf, wobei dec veraltete Mist untergchackt wird, begießt nach Bedürfnis und überbraust täglich bei Heller, warmer Witte rung, bis sich die Pflanzen zu entwickeln be ginnen. Ist die Entwicklung der im. Frühjahr gepflanzten Erdbeeren keine allzu kräftige, so tut man wohl, auf den Ertrag im ersten Jahre zu verzichten und die sich zeigenden Blüten auszubrechen; die Pflanzen kräftigen sich da durch sür das kommende Jahr, und der höhere Ertrag entschädigt reichlich das Opfer. Die im Laufe des Sommers erscheinenden Ranken oder Ausläufer werden ganz oder teilweise entfernt. Eine teilweise Entfernung der Ranken sinket bei solchen Sorten statt, welche eine starke Neigung haben, Ausläufer zu bilden. Wollte man bei ihnen jede erscheinende Ranke unter- drücken, so würde dadurch der Stock veranlaßt, immer neue zu bilden und sich zu schwächen. Man entfemt die Ranken dann, wenn die jungen Senker anfangen, Wurzeln zu bilden. Bei Erdbeersorten, die nur wenig Ranken treiben, sind diese schonungslos zu ent fernen. R. R. Neues aus Haus, Nüche und Ueller. Einen Abstreicher zum Reinigen des Schuh» zruges sollte man zwischen Haus und Garten an einer passenden Stelle anbringen, damit nach dem Betreten des Gartens bei nassem Wetter nicht zu viel Schmutz in das Haus geschleppt wird, zum großen Leidwesen der auf Sauberkeit des Hauses bedachten Hausfrau. In höchst einfacher Weise kann wohl jedermann sich solchen Schuhabstreicher folgendermaßen selber unfertigen. Zwei Pfähle werden in etwa 20 bis 30 em Abstand in die Erde geschlagen, oben erhaltest sie mittels einer Säge «inen Spalt, und in diesen Spalt wird irgendein flaches Eisenband eingeschlagen. Unter Umständen ge nügt ein Teil von einem Radreifen oder ein Fabband. Weiterhin ist es empfehlenswert, im Garten besonderes Schuhzeug zu tragen, das sich schnell an- und ausziehen läßt. Ein paar alte Schnallenschuhe sind hierzu am geeignetsten. Oder aber man trägt im Garten ein Paar Holz pantoffeln, was sich aber als weniger praktisch empfiehlt. Ew. Fülle für Enten und Gänse. 100 g geriebene und in Wasser eingewcichte Semmel drückt man gut aus, brennt sie mit Butter auf dem Feuer ab und gibt, sobald die Masse nicht mehr kocht, 2 bis 3 Eier dazu. Nach dem Erkalten fügt man die gewiegte Leber, r/, Pfund gehacktes gehackte» Schweinefleisch hinzu, würzr dXe mit Salz, sciaem Pfeffer und Muskm. Belieben kann etwas Zwiebel daran geriesten Wersten. E. I-— Ananas-Speise. Gute süße Srstne schlägt man mit Zucker, gibt etwas aufgelöste weist» Gelatine hinein und mischt die geschnittene Ananas darunter, süllt die Masse in eine passende Schale und stellt sie recht kalt. Z. F. Bienenzucht. Verstärken der Bienenvölker. Wieviel» Imker versuchen im Frühjahre ihre e.ende« Schwächlinge zu verstärken, um aus dcn Bienenvölkern etwas Herauszuhalen. Sie ent- nchmcn ihren besten Völkern schöne, beüeckelt» Brutwaben und hängen sie dem Krürvel z». Wenn der erwarteie Erfolg nicht eimrisjt, nu» der Versuch wiederholt, und doch wird nicht». Weshalb? In dem Schwächling Kanu die schöne Brutwabe nicht von den Bedeckungs- biencn bis unten hin belagert werden uns di» schöne Brut ist elend zugrunde gegangen. Wie viel Honig ging verlören für die Auszuclft dieser Brut, wieviel aber erst dadurch, Laß ein oder gar mehrmals eine solche Menge Samm lerinnen zum ToA verurteilt wuroen? Der Imker merke: Vor der Haupttracht ist kein Volk zu stark. Ist im schwachen Volk dl» Königin nicht zu schlecht, so kann durch Ueber- süttern allein dem Volke Verstärkung geboten werden. Schm. Erstarrte Bienen. Findet ein Reinigungs- ausfiug in früher, kälterer Jahreszeit statt, so liegen auf der kalten Erde stets mehr oder weniger erstarrte Bienen. Ist die Ursache der Erstarrung plötzlich einsetzender kalter Wind, o können große Volksverluste eintre.en. Man ammelt die erstarrten Bienen in eine Kiste und äßt die im warmen Zimmer sehr bald zum Leben erwachenden einem schwachen Volke zu ziehen. Die auf der Erde liegenden sind zwar nicht sür längere Zeit zu retten. Sie sind in der Regel abgelebt und sterben bald. Kräftiger sind die, welche am Bienenhausdach, an den Wänden, Wohnungen oder aus andern Gegen ständen am Stande erstarrt sitzen. Sie wären auf dem Fluge ermüdet, setzten sich auf die kalten Ruheplätze und erstarrten infolge der Kälte. Sie zu sammeln ist also ein nutz bringendes Geschäft, da sie in der Wärm« bald erwachen und dann lebenskräftig sind wie zuvor. Mit dem Aufsammeln darf natürlich nicht zu lange, wohl gar bis zum nächsten Tag» gewartet werden, da dann der Tod bereu» eintrat. Sch. Neue Bücher. Der gerecht» Jäger. Praktischer Leitfaden zur Erlernung des Iagdbetriebes und der Schieß kunst. Von Oden wälder. Zweite Auf lage. Verlag von I. Neumann in Neudamm. 1925. Preis 6 Emk. Ein Buch, das sich zur Aufgabe gestellt hat, weidmännischen Sinn und weiogereastes Jagen zu fördern. Die Neubearbeitung erfolgte durch die bekannten Schriftleiter und Mitarbeiter der „Deutschen Jäger-Zeitung" Preuß, Andrea» und Teuwsen, wodurch gründlichste Sach kenntnis und streng weidmännische Gesichts punkte bei Behandlung des gesamten Inhalte» gewährleistet sind. Der im Jahre 1903 schon verstorbene Verfasser (Ludwig Hans Pieken- broik-„Odenwä!der"), dessen Eigenart bei der Neuausgabe, getreu dem alten Neudammer Grundsätze, pietätvoll gewahrt wurde, miss hinein ins volle Iägerleben, so daß das Buch sich hauptsächlich mit praktischen Fragen be faßt und die in anderen jagdlichen Werken sich häufig wiederholenden Kapitel von der Lebensweise der einzelnen Iagdtiere u. «. sehr richtig außer Betracht läßt. Dafür ist der Be handlung, der jagdlicken Erziehung junger un» alter Anfänger, des Verhaltens gegenüber dem Wilde, dem Iagdgenossen, dem Nachbarn u. «. um so mehr Raum gewährt. Das Buch (338 Seiten umfassend) wird somit der ihm nach dem Titel gestellten Aufgabe durchaus gerecht und kann Anfängern sowohl wie auch älteren Jägern darum bestens empfohlen werden. Oberförster K.
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