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Wilsdruffer Tageblatt : 29.03.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192503291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19250329
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19250329
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-03
- Tag 1925-03-29
-
Monat
1925-03
-
Jahr
1925
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 29.03.1925
- Autor
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Das Wahlresullat aas dem Amtsgenchtsbezirk Wilsdruff und etwa bis zur Zeit der Ausgabe noch eingehende Resultate anderer Städte geben wir morgen Sonntag abend sofort nach Fertigstellung durch Extrablatt bekannt. Die Herren Wahlvorsteher in den Ge meinden bitten wir auch hierdurch nochmals um schnellste telepho nische Uebermittlung. Die Fernsprechstellen tun am Sonntage Dienst wie an anderen Wahltagen. Zu einer erhebenden nationalen Kundgebung gestaltete sich der gestern abend vom Reichsblock im „Löwen" veranstaltete vater ländische Abend zugunsten der Reichspräsidentenwahl Dr. Jarres. Alle, die unter dem Zeichen schwarz-welß-rot für deutsche Ehre und Freiheit eintreten, waren anwesend. Herr Erbgerichtsbesitzer Kaiser-Grumbach eröffnete den Abend mit Begrüßungsworten und wies aus die Wichtigkeit geschloffenen Eintretens für den Neichs- block-Kandidaten Dr. Jarres hin. Patriotische Weifen der Stadt kapelle, prächtige Gedichtvorträge von Frl. Hille und den Herren Pfützner, Kratzsch und Zeiler, und nicht zum letzten die von allen Anwesenden begeistert gesungenen vaterländischen Lieder bereiteten den Boden und umrahmten den gehaltvollen Vortrag von Frau Landtagsabg. Dr. Hertwig- Dresden von der Deutschen Vvlks- partei. Das alte deutsche Erbübel, die innere Uneinigkeit, so führte die geschätzte Rednerin kurz zusammengesaßt aus, hat sich auch bei dieser 1. Präsidentenwahl gezeigt. Nicht weniger wie sieben Kandi daten ringen um den Sieg. Ein großer Fortschritt ist dabei aber doch zu verzeichnen. Alle Parteien und Verbände miß nationaler Gesinnung haben sich auf einen Kandidaten, den Oberbürgermeister Dr. Jarres von Duisburg, geeinigt, der allein über den Parteien steht. Wichtige Aufgaben hat der neue, auf sieben Jahre zu wäh lende Präsident zu lösen, wir sind überzeugt, daß Dr. Jarres der rechte Mann dazu ist. Er hat den festen Willen und auch die Gaben dazu. Sein Verhalten gegenüber Feinden im Innern und französischer Brutalität haben es eklatant bewiesen. Alle Kräfte müssen angespannt weiden, damit er als Sieger hervorgeht und als Steuermann das Reichsschlss führt. Mit dem poetischen Wort des Dichters Warncke, das wir gestern an der Spitze unserer Beilage veröffentlichten, schloß Frau Dr. Hertwig ihre von zustimmendem Beifall oft unterbrochenen Ausführungen, die Herr Erbgerichts besitzer Kaiser im Schlußwort noch besonders unterstrich mit der Aufforderung: wählt den ausrechten deutschen Mann Dr. Jarres! In der Landwirtschaftlichen Schule für Mädchen sand am Frei tag Prüfung und Entlastung des 3. Jahrgangs statt. Daran schloß sich eine Besichtigung all besten, was an Nadelarbeiten und leckeren Erzeugnisten der Backkunst und Käserei ausgestellt war. Im „Adler" folgte dann eine gemütliche Kaffeetafel mit Kostproben der Aus stellung. Nach dieser unterhielten die Schülerinnen ihre anwesenden Eitern und sonstigen Gäste durch Vorführung eines Frühlingsreigens und einer Uebung im Keulenschwingen. Danach erfreuten sie noch die Zuhörer durch Aufführung der Märchenspiele „Schwan, kleb an!" und „Das Wunderkistchen" und der Singspiele „Wie du mir, so ich dir" und „Stadt und Land". Ausstelluna und Ausführungen gaben beredtes Zeugnis von Fleiß und Geschicklichkeit der Lehrkräfte und Schülerinnen. Nach vergnügten Spielen ging die Abschieds- seier zu Ende. Sinfonie-Konzert der Stadtkapelle. Im „Löwen" findet Dienstag, den 31. März ,abends 8 Uhr das 1. Sinsoniekonzert der auf 30 Mann verstärkten Stadtkapelle unter Leitung des Herrn Stadtmusiküircktors Philipp statt. Die Vvrtragsfolge bringt nach stehende Werke: Ouvertüre zum Trauerspiel „Egmont" von L. v. Beethoven, „Aus der Wanderschaft", große Orchestersuite von Pro- festor A. Kiughardt, Sinfonie Nr. 11 (Militär) von I. Haydn, Ouvertüre zur Oper „Nienzi" von N. Wagner. Der Flötist Herr Heinrich Sieber wird mit einer Fantasie über F. Abts „Gute Nacht, du mein herziges Kind" für Flöte-Solo aufwarten. Allen Musik freunden wird also hier etwas Besonderes geboten. Da starke Nach frage nach Eintrittskarten vorhanden sein dürfte, werden sie gut tun, sich beizeiten damit zu versorgen. Der Iungdeutsche Orden, Bruder- sowie Schwesternschaft Wilsdruff, ladet alle seine Freunde und Gönner zu seinem am 1. April statljindenden Vollbruderabend im Lindenschiößchen ein. Der Abend wird gleichzeitig mit einer Bismarckfeier verbunden. Unter anderen wird ein Film, betitelt „Deutschland, du mein Heimat land!" gezeigt werden. Die Schlesische Volkszeitung schreibt über diesen wie folgt: „Unter dem Titel „Deutschland, du mein Heimat land" führt der Film die deutsche Ostmark vor, wie sie ist und wie sie — war. Schmerz und Erbitterung überkommen den Zuschauer, wenn die blühenden Städte und Landschaftsbilder aus dem ent rissenen Posen und Westpreußen, Szenen aus der oberschlesischen Aufstands- und Besatzungszeit (Le Rond und Korfanty) und die gewaltigen Industrieanlagen, die uns durch den Genfer Spruch ge raubt wurden, vorüberziehen. Freudiger Beifall wird laut, wenn der „alte Fritz" auf Schlesiens Schlachtfeldern erscheint, wenn Lützows „schwarze Schar" herangaloppiert, und in Oberschlesien nach der Leidenszeit die preußische Flagge wieder hochsteigt und deutsche Reichswehr in die befreiten Städte einzieht. Köstliches Heimatgefühl endlich erwacht, wenn Bilder aus Breslau und Glatz sowie reizende schlesische Dorfidylls aus der Leinewand erscheinen . . ." Die Vor führungen werden durch Vorträge der Stadlkapelle und eines Männerquartetts umrahmt. Aerztlicher Sonntagsdienst. Sonntag den 29. März: Sanitäts- rat Dr. Bartcky-Wilsdruff und Dr. Aucrbach-Burkhard'walde. Ein Wah'flugblatt für die Reichspräsidentenwahl Dr. Jarres liegt der heutigen Gesamtauflage unseres Blattes bei. Die Aprilmiete. Gestern Freitag fand im Landeswohnungsamt eine längere Besprechung zwischen der Regierung und den Ver tretern der Mieter und der Hausbesitzer über die Gestaltung der Aprilmiete statt. Die Regierung wird ihre Beschlüsse erst heute Sonnabend, vielleicht sogar erst am Montag fassen. Die Entscheidung läßt sich noch nicht voraussehen. (Die Hausbesitzer verlangen eine Mieterhöhung um 5 v. H., so daß die gesetzliche Miete dann 75 v. H. betrüge.) Der Steuer- und Wohnungsbauanteil bleibt auf jeden Fall mit 27 v. H. unverändert. Mohorn. (Einbruch.) Ende voriger Woche wurden hier verschiedene Einbrüche verübt. Hausierer oder Handwerksburschen drückten bei Schuhmachermeister Weise das Ladenfenster ein und stahlen ein Paar Stiefel, bei Bäckermeister Richter entwendeten sie aus der Ladenkaffe etwa 40 Mark, bei Schmiedemeister Reichelt einen kleinen Geldbetrag. Wahrnehmungen erbittet die Gendarmerie. Mohorn. (Kirchenvorstandswahl). Bei der am Sonntag nach dem Frühgottesdienst abgehallenen Ergänzungswahl für die Kirchgemeindevertretung war die Beteiligung der Mohorner Wähler eine befriedigendere als früher; hatte man jedoch zuvor in den verschiedenen Vereinen Vorbesprechungen abgchalten und Be stimmungen getroffen, nach welchen die Wahlen mit einem günstigen Ergebnis abschließen sollten. Meist schlagen derartige Maßnahmen in Mohorn zumal fehl; und so war es auch diesmal. Von den ab gegebenen 124 Stimmen entfielen 28 auf Gutsbesitzer Ludwig Henker, 23 auf Gutsbesitzer Mar Ludewig, 24 auf Holzhändler O. Säurich, 24 auf Schmiedemeister Rob. Wagner, 5 auf Guts besitzer Richard Stirl, 13 auf einen Tischlermeister, je eine Stimme auf die Gutsbesitzer Fritz Hempel und Emil Burkhardt, 4 aus Guts besitzer Max Beuchel, eine Stimme aus den Holzbändler Curt Säu rich. Als gewählt gelten die Herren Henker, Ludewig, Wagner. Gegen die Wahl des ersteren erhob Pfarrer Grumbt Einspruch aus für ihn maßgebend glaubenden Gründen, und das hat eine scharf» Auseinandersetzunng zwischen Pfarrer Grumbt und den Wählende» zur Folge, so daß sich Pf. Grumbt zum endgültigen Entscheid an die Superintendentur Dresden II wenden mußte; die enttäuschten Wähler beriefen am darauffolgenden Tage eine Protestverfammlung ein, die von etwa 100 Personen besucht war und von Gutsbesitzer Bennewitz geleitet wurde. Die bewegte Debatte brachte ungefähr folgendes Schreiben fürs Konsistorium sertig: 1. Der Kirchenvor stand genießt nicht das Vertrauen der Gemeinde. 2. Die Wahl wird beanstandet, weil von vier zu wählenden Mitgliedern nur drei ge wählt werden dursten, 3. weil Mängel in der Kaffenverwaltung vorliegen, 4. weil ein altes 82jähriges Mitglied in K. durch ein neues zu ersetzen ist, 5. weil die Kirchensteuern nichr 'n gerechter Weise erhoben werden, 6. weil gegen die Stimmzettel Wagner Einspruch erhoben werden muß, 7. weil die Wahl eines kirchlich gesinnten Gemeindegliedes vom Pf. Grumbt beanstandet wurde usw. Die Versammlung beschloß, eine Eingabe ähnlichen Inhalts dem Konsistorium wie der Superintendentur persönlich zu überbringen, eine Hausväterversammlung einzuberufen in Gegenwart von Ver tretern des Konsistoriums, um alle Beschwerden über Kirchenvor stand, Wahl, Pfarrer vortragen zu können. Mohorn-Grund. (Schulentlassung.) Am Montag wur den 13 Fachschüler nach dreijährigem Besuche aus der gewerblichen Fortbildungsschule entlasten. Lehrer Sobe wies zunächst in seiner Ansprache aus die saische und wahre Freiheit hin und ermahnte die Schüler zur Begeisterung in dem Handwerk, in dem sie vor kurzem ihre Gesellenprüsung abgelegt hätten. Eine frohe Stunde einte Lehrer und Schüler nach der Entlastung; ebenfalls wurden 15 Fortbil dungsschülerinnen und 9 Fortbildungsschüler im Schulbezirk Mohorn durch den Schulleiter entlasten. Die feierliche Entlastung der Kon firmanden war für Mittwoch und Donnerstag angstetzt worden. Unter Anteilnahme von Mitgliedern der Gemeinde, Kirch- und Schul gemeinde konnten 17 Schüler und 11 Schülerinnen die Schulent- laffungszeugniste unter herzlich ermahnenden Abschiedsworten: Ver geßt der Schule nicht, sie tat Euch Gutes! ausgehändigt werden. Von den 28 Schülern entfallen 20 auf die Kirchschule, 8 aus die Schule zu Grund. Während der größere Teil der Mädchen sich dem Hausfrauenberus widmet, wenden sich die Knaben erfreulicherweise dem Handwerk zu. Wetterbericht. Zunächst stark bewölkt, zeitweise Niederschläge, im Laufe de» morgigen Tages Uebergang zu veränderlicher Bewölkung ohne er hebliche Niederschläge. Temperaturen im allgemeinen wenig ge ändert, nur um Mittag etwas milder. Z.emlich lebhafte Winde aus nördlichen Richtungen. ———— lSachsen unckNaÄbarlchalt I Taubenheim. Ueber rücksichtslose Radfahrer ist in unserem Orte schon immer geklagt worden. Am Donnerstag abend kam einer derselben, ein in Miltitz wohnender Büchsenmacher lehrling, mit großer Geschwindigkeit hinter dem Rittergut hervor und überfuhr das vier Jahre alte Söhnchen des Tischlermeisters Altmann, das mehrere klaffende Wunden am Kopf und Händen davontrug. Ohne sich um das verunglückte Kind zu kümmern, ist er weiteigefahren. Ein empfindlicher Denkzettel für den rohen Patron wäre hier sicher am Platze. Meißen. (Keine Wurstvergiftung.) Der Tod des Maschinisten Kluge und seiner Tochter ist nicht, wie berichtet wurde, auf den Genuß polnischer Wurst zurückzuführen, sondern aus eine Kohlenoxydgasvergiftung. Die Eheleute Klunker hatten in der Küche gefeuert und gegen Abend den Osenfchieber zugefchoben, was zur Folge hatte, daß die Kohlenoxydgase nicht entweichen konnten. Tharandt. (Lehrerjubiläum.) Am 1. April vollenden sich 25 Jahre, daß Lehrer Iakob-Fördergersdorf, Lehrer Sobe-Mohorn des Lehramts walten. Beide Lehrer amtieren über 20 Jahre in obenerwähnten Orten, geachtet und geehrt von ihrer Gemeinde, geliebt von ihren Schülern. — (Konferenz.) Bezirksschulrat Dr. Kraner hielt am Donnerstag eine Iunglehrerver- fammlung in Kleinopitz ab. Rundfunkspielplan der mitteldeutschen Sender Dresden und Leipzig Sonntag, den 29. März: 8,30—9 Uhr vorm.: Orgelkonzert aus der Leipziger Um'ver- sitätskirche (Prof. Ernst Müller). — 9—10 Uhr vorm.: Morgen andacht. — 11—12 Uhr vorm.: Hans-Bredow-Schule. — 11 bis 11,30 Ühr vorm.: 13. Vortrag: Zusammenfastender Ueberblick über den Inhalt der bisherigen Vorträge „Aus dem Gebiet der Elektro technik": Pros. Dr. Bangert-Chemnitz. — 11,30—12 Uhr vorm.: 13. Vorlesung über Charakterköpse aller Zeiten: Prof. Dr. Georg Witkowski: „Jean Paul". — 12—1 Uhr mittags: Musikalische Stunde der Mitteldeutschen Sendestelle Leipzig. — 4 Uhr nachm.: Im Saaie der alten Handelsbörse: „Elias" von Mendelssohn (Wiederholung). — Ab 8 Uhr abends: Bekanntgabe der Wahlresul- tate zur Reichspräsidentenwahl (bis etwa 12 Uhr nachts). — 8,15 Uhr abends: Lustiger Abend. Anschließend (etwa 10 Uhr) Hackebeils Sportfunkdienst. Montag, den 30. März: 6,30—7,30 Uhr abends: Sonderdarbietung: Musikgeschichte in Beispielen. Eine stilgeschichtliche Vortragsreihe von Di. Wilh. Hitzig. 5. Vortrag: Oper und Lied des 17. Jahrhunderts. — 7,30—8 Uhr abends: Vortrag Dr. Luther, Bibliothekar der Deutschen Bücherei: „Der Geist der russischen Literatur". — 8,15 Uhr abends: Operetten- Abend (am 7. März wegen Reichstrauer ausgefallen). — An schließend (etwa 9,30 Uhr) Pressebericht und Hackebeils Sportfunk dienst). — 10—11,30 Uhr abends: Funkbrettl. Berliner Produktenbörse von heute, dem 28. März. Weizen 24,80—25,10; Roggen 23,30—23,70; Sommergerste 22,50—24,60; Wintergerste 20,50—22,40; Haser 18,50—19,30; Weizenmehl 33,25—36,00; Roggenmehl 31,50—34,00; Weizenkleie 14,00; Roggrnkleie 14,50; Raps 39,50—40,00. Verantwortlich für die Schrifllcitung Hermann Lässig, für An zeigen und Reklame A. Nötiger. vo«» O,7S llk., '/, Vos» Uk., '/, Vos, L,So Mr. kiwen: Paul kletrsed, Droxerie. VetraG««g für de« Smug Mika. Pf. 43, 1: Nichte mich, Gott! Das -ist der Spruch, der dem Sonntag d m Namen gegeben hat. Wir -wenden ihn an auf das Gericht, in dem -wir den Sün-denheiland für uns stehen sehen. Heute aber wenden wir ihn an im Hinblick auf die Prüfung, die die Konfirmanden in den Kirchen bei uns haben. Was soll ihre Prüfung? Sie sollen selbst veranlaßt werben, die heilsame Lehre -der Kirche, -die ihnen einen guten Grund fürs Leben gibt, noch einmal zu überdenken. Die Gemeinde aber wird bei -ihrem Zuhören -veranlaßt, nicht bloß zu merken, inwieweit -die Kinder berechtigt -sind, in die Abendmahlsgemeinde ausgenommen zu werden, sondern sich selbst zu prüfen. Stche ich noch auf dem Glauben, den ich einst zur Konfirmation bekannt habe? Ist er mir je länger, je mehr aus einer Derstandessache zur Herzens- und Lebenssache geworden? Ist es der Grundsatz, von dem ich zehre in Freuden und Leiden des Lebens? Hat er sich bewährt in den Tagen von damals bis jetzt? So gewiß unser Glaube eine ewige Zuversicht zu unserm breieinigen Gott sein muß, -so gewiß er das ganze Leben burch- Lringen und beherrschen muß, so gewiß darf -die erste Seite des Glaubens, daß er eine Erkenntnis ist, die im Verstand onfängt, nicht gering geachtet werden. „Wie sollen -sie g'arcken, von dem sie nichts gehört haben?" stehet geschrieben. So laß dir und den Konfirmanden die Prüfung dazu gesegnet sein, dein Misten um die Glaubenssätze zu wiederholen, damit sie im Kampf des Lebens sich dir immer mehr als Gla-ubensschätze erweisen! Amen. iNur unserer kselmal I Wilsdruff, 28. März 1925. Merkblatt für den 29. und 30. März. Sonnenmttqana s" 5" II ptoaoaMqaaz 8" V. (8" V. Sonnmnnteraana 6'* 6^ " Nonannt-raanr 11°' N l ) 29. März 1873 Die Deutschen räumen das französische Gebiet. — 1918 Ter Dichter Timm Kröger in Kiel gest. 3l). März 1763 Rückkehr Friedrichs des Großen aus dem Siebenjährigen Kriege nach Berlin. — 1814 Schlacht vor Pa ris. — 1856 Neutralisierung des Schwarzen Meeres. O Jur Wahl des Reichspräsidenten. Tiefer Ernst ruht auf der Wahl des Reichspräsidenten. Nach ollen Seiten von den verschlagensten Feinden umlauert, gilt es, «inen Mann an die Spitze des Reiches zu stellen, der erprobt ist im Kampfe gegen die Hinterlist unserer Bedrücker. Für uns alle ist es heiligste Pflicht, sestzuhalten an einem großen deutschen Daterlande, in dem das ganze Volk, alle Klasten, alle Schichten in ihrer Existenz gesichert sind, friedlich und glücklich wohnen können, vor dem selbst unsere Feinde Achtung haben müssen. Dazu vermag uns nur eine charaktervolle Persönlichkeit zu verhelfen, die mit der Tat bewiesen hat, in völliger Selbstlosigkeit sich ganz einzusetzen für bas Wohl des Staates. Von den Franzosen gemißhandelt, hat sich Dr. Jarres doch nicht vor ihrer Macht gebeugt, sondern alle maß losen Forderungen entschieden zurückgewiesen. Ersüllt von der hohen Idee, sein Vaterland einer schöneren Zeit entg.genzusühren, steht er ein für deutsches Recht, um darauf einen festen deutschen Staat aufzubauen. Für unsere Nachkommen will er ein freies Deutschland schaffen durch deutschen Geist. Darum muß jede deutsch denkende Mutter, jede deutsche Frau, jeder Mann am Wahltage dem er probten Führer im besetzten Gebiete — Dr. Jarres — die Stimme geben! In den Wahlsturm, wild empöret, Klingt des Dichters Mahnung neu: „Nimmer wird das Reich zerstöret, Wenn ihr einig seid und treu!" Lastet, was uns trennt, dahinten! Siegreich schlagen wir den Feind, , Nun sich alle Gutgesinnten Um den einen Mann vereint. Sind wir auch aus Bajonette Nicht, nur aus uns selbst gestützt, Freudig schließen wir die Kette, Die die treue Heimat schützt. Die aus nächtigem Bezirke Uns auf sonn'ge Höhen zieht. Und zur Kraft der Kette wirke Jedes, doch auch jedes Glied! Keiner aus der Reihe tanzen! Hand in Hand, und Mann an Mann! Jeder wicht'gcs Glied des Ganzen! Geh zur Wahl! Ausdichkommt'san! Die Wahl findet am Sonntag, den 29. März 1925 von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr nachmittags statt. Die hiesige Stadt ist in 2 Stimmbezirke eingeteilt worden. Der 1. Simmbezirk wird aus dem links der Freiberg-Tharandt-Meißner Straße gelegenen Stadt teile (westlicher Stadtteil) und der 2. Stimmbezirk aus dem rechts von dem angegebenen Straßenzuge gelegenen Stadtteile gebildet. Als Abstimmungsräume sind für den 1. Bezirk der Sitzungssaal des Rathauses und für den 2. Bezirk das Jugendheim im Verwaltungs gebäude bestimmt worden. Die Stimmzettel werden amtlich herge- stellt und mit dem Umschläge im Abstimmungsraume ausgehändigt. Die Stimmzettel enthalten alle zugelaffenen Wahlvorschläge. Der Stimmberechtigte hat bei der Stimmabgabe durch ein Kreuz oder durch Unterstreichen oder in sonst erkennbarer Weise den Anwärter zu bezeichnen, dem er seine Stimme geben will. Der Stimmberech tigte, der keinem vorgcschlagenen Anwärter seine Stimme geben will, hat den Namen der Person, der er seine Stimme geben will, aus den amtlichen Stimmzettel, in das hierzu sreigllassene Feld zu schreiben. Stimmzettel, die dieser Bestimmung nicht enisprechen, sind ungültig. Zur Wetterlage. Die Witterung war in der vierten Märzwoche außerordentlich verschiedenartig. Während an der Ostseeküste in den ersten Tagen noch leichte Schneefälle vorkamen, hatte das mittlere Norddeutschland schnellen Temperaturanstieg und trockenes, vorwiegend heiteres Wetter zu verzeichnen. In Süddeutsch'and und in den Mittelgebirgen hielt anfangs noch das leichte Frostwctter an. Mitte der Woche setzte aber auch dort kräftiges Tau wetter ein, das mit den Schneemassen aufrärw te. Während in Oberwiesenthal i. S. am 25. März noch über ein Meter Schnee lag, wurden einen Tag später nur noch 60 Zenti meter gemessen, und an den folgenden Tagen schmolzen auch die letzten Neste weg. Ende der Woche stieß vom Mittelmeer ein Tiefdruckgebiet nach Norden vor.
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