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M. Das blonde Märchen. Ich träume ein blondes Märchen Und träume es immer neu. Ich träume von meiner Liebe Und träume von mancherlei . . . Die Bäume vor meinem Fenster, Raunen das alte Lied; Und heimlich sind welke Rosen Zu neuer Pracht erblüht. Ich träume ein blondes Märchen Und träum es mit wirrem Sinn: Ich kann es, ich kann es nicht saften, Daß ich so glücklich bin. MsäruNer Tageblatt! r Matt Nr.bs — Mlltwoeb.aentZ MSrLlgrs.S Vom Wahlkampf. Die Deutschvölkischen für Jarres. Das Organ der deutschvölkischen Freiheitsbewegung stellt parteioffiziös fest, daß die deutschvölkische Freiheitsbewegung geschlossen für die Kandidatur Jarres eintritt und an die Auf stellung eines Sonderkandidaten nicht denkt. Die Nationalliberale Reichspartci für Jarres. Die Nationalliberale Reichspartei hat nach dem Austritt ihres bisherigen Vorsitzenden Dr. Maretzky in einer Vertreter versammlung einen neuen Vorstand gewählt. Die Partei tritt für die Präsidentschaftskandidat»:: Jarres ein. Wahlaufruf der Bayerischen Volkspartei für Held. Nach Aufstellung des bayerischen Ministerpräsidenten Held als Kandidat für die Reichspräsidentenwahl durch die Bayerische Volkspartei erläßt die Partei einen Wahlaufruf, in dem es heißt, das Scheitern der Bemühungen um eine Einheitskandidatur habe dazu gezwungen, dem Vorgehen der übrigen Parteien zu folgen und mit einer eigenen Kandidatur vor das deutsche Volk zu treten. Sie empfiehlt den Wählern, am 29. März den bayerischen Minister präsidenten Dr. Held zum Reichspräsidenten zu wählen. Dr. Held habe als bayerischer Ministerpräsident bewiesen, -aß er ein durch und durch deutscher Staatsmann ist. Prozeß gegen die deutsche Tscheka. (24. Verhandlungstag.) § Leipzig. 16. Mär». In der heutigen Verhandlung wurde die Vernehmung des Kriminalkommissars Heller-Berlin beendigt. Der dann vernommene Kriminalsekretär Palm schilderte die vor der russischen Handelsdelegation in Berlin erfolgte Verhaftung der Angeklagten Maver und Kuhls. Mayer habe, als er sest- genommcn wurde, aus die Polizei schießen wollen. Mayer be- streitet das entschieden und behauptet, daß er von Palm miß- handelt worden sei Auch Kuhls will von Palm schlecht be handelt worden sein; der Polizeisekretär habe ihn und Mayer auf dem Polizeipräsidium als Strolche bezeichnet. Im übrigen aber sei alles ordentlich zugegangen. JisVenülitiMrrhaMuna inRagdeburg (6. Verhandlungslag.) §Magdeburg,16. März. Vernommen wurde heute zunächst der Reichstagsabge- ordnete Otto Wels, Vorsitzender der S. P. D. Er verwies darauf, daß der Parteivorstand schon 1917 in der Fackel sich sehr scharf gegen drohende General st reik- bewegungen ausgesprochen, und daß vor allem Ebert den Generalstreik im Kriege als Hellen Wahn sinn bezeichnet habe. Auch Wels behauptet, daß der Partei vorstand während des Munitionsarbeiterstreiks nur deshalb in die Streikleitung eingetteten sei, weil er den Streik so lenken wollte, daß möglichst wenig Schaden für das Reich entstände. Die S. P. D. habe schon 1907 aus dem sozialistischen Kongreß in Stuttgart über ihre Haltung im Falle eines solchen Kricgs- streiks keinen Zweifel gelassen, und es sei damals gerade des wegen zwischen Bebel und Jaurös zu heftigen Ausein andersetzungen gekommen. Es wurde dann Regierungsrat Henninger vernommen, der in der fraglichen Zeit Leim Oberkommando in den Marken tätig war. Zum Streik bekundet er, daß für den Fall eines solchen beschlossen worden war, 10 der Streikenden ins Feld zu schicken und außerdem zur Militarisierung einiger Betriebe uberzugehen. Zu einer etwaigen Einziehung Eberts teilt der Zeuge mit, daß das Auswärtige Amt den Bescheid er teilt habe, Ebert aus Politischen Gründen nicht ;einzu»i«hen. Mittige Kommuniflendemonstralion. Berlin, 16. März. Wie die Polizei mitteilt, passierte ein Zug von etwa 450 kommunistischen Demonstranten den Hermannplatz in Neukölln. Sie brachten einen Straßenbahnwagen, der den Zug durchfahren wollte, gewaltsam zum Halten, und ein Demonstrant schlug mit der Weichenstellstange auf den Führer ein. Die an der Nordseite des Hermannplatzes aufgestellten Verkehrsposten der Schutzpolizei versuchten den Täter festzunehmen und zur Wache zu bringen, wurden aber von den Demonstranten hieran gehindert und der Festgenommene ihnen wieder entrissen. Nunmehr gab ein Schutzpolizeibeamter, der zufällig in Zivil des Weges gekommen und seinen gefährdeten Kameraden beige sprungen war, Schreckschüsse ab. Es sollen auch Schüsse aus der Menge gefallen sein. Hierbei wurde ein Mann, dessen Name noch nicht festgestellt ist, durch einen Ober schenkelschuß getroffen. Er ist infolge Verblutung kurz darauf gestorben. Später brachte ein herbeigerufenes Überfallkommando durch gütliches Zureden die Menge zum Auseinandergehen. Die Zahl der Todesopfer der Schießerei im Volks- Park zu Halle a. d. S. hat sich auf neun erhöht. Ein weiterer Fall ist hoffnungslos. Kastentlaffungen in der dannat-Sache. Berlin, 16. März. Die Strafkammer des Landgerichts I entschied heute über die Beschwerde der Gebrüder Barmat, die ihre Haft entlassung beantragt hatten. Der Untersuchungsrichter hatte die Entlassung abgelehnt. Die Strafkammer wies nun die Beschwerde Julius Barmats zurück, gab aber der Beschwerde Henry Barmats statt, so daß dieser freigelassen wurde. Zu gleicher Zeit wurde auch der wegen Untreue verhaftete Geheime Finanzrat Dr. Fritz Rühe entlassen. MM»»»«»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»,,«* politische kunckschsu l Die deutsch-belgischen Wtrtschasts- verhandlungen. Nach Blättermeldungen sollen die deutsch-belgischen Wirtschaftsverhandlungen kurz vor dem Abschluß - stehen. Das Abkommen wird sich auf folgenden Linien aufbauen: Vollständige Abschaffung der Einfuhrbewilli gungen für belgische Waren nach Deutschland unter gegen- - fettiger Einräumung Ler Meistbegünstigung und der Bei- behaltung einer Diskriminierung gewisser deutscher Ar tikel w5)oend einer Übergangsperiode von neun Monaten bis zu einem Jahr. Ermäßigung des deutschen Mindest- tarifes zugunsten gewisser belgischer Produkte. Um die preußische Reaierunosbilduno. Der Ministerpräsident Marx bemüht sich um die Bil dung einer Regierung, die eine feste Mehrheit im Landtage hinter sich haben soll, ist aber mit den Besprechungen bis jetzt nicht weitergekommen. Es erscheint ausgeschlossen, daß Dr. Marx schon am Mittwoch eine Regierung vorzu stellen in der Lage ist. Ebenso aber ist es zweifelhaft, ob bis zum Mittwoch die Frage der Regierungsbildung durch Dr. Marx überhaupt in bejahendem oder verneinendem Sinne entschieden ist. In letzterem Falle würde Marx wahrscheinlich zurücktreten und abermals eine Minister präsidentenwahl stattzufinden haben. Verbotene Kundoebunaen Der Polizeipräsident von Berlin hat die öffentliche Kundgebung des Reichsbanners, die am Abend des 18. März im Friedrichshain in Berlin gleichzeitig mit einer öffentlichen Betriebsrätedemonstration der Kommu nistischen Partei Deutschlands stattfinden sollte, verboten. Beide Kundgebungen sollten unter freiem Himmel statt- sinden. Zweifellos haben die letzten betrüblichen Ereig nisse in Halle und Berlin Anlaß zu diesem Verbot ge geben, da wohl nicht mit Unrecht Zusammenstöße zwischen Len feindlichen Demonstranten erwartet werden. Franki-eich. Einweihung eines JaurLs Denkmals. In Jauros' Geburtsstadt Castres ist ein Jaurös-Denkmal enthüllt worden, wobei Herriot eine Rede hielt, in der er be tonte, daß die Werke Jaures' ein Protest gegen die Gewalt sind und daß das Frankreich, wie es Lauros erstehen sehen wollte, nunmehr aufzustelleu versucht werde. Dieses Frank reich vertrete zwei großeJdeen: nach außen hin das Evangelium unter den Menschen und im Innern des Landes die Freiheit der modernen Nationen. Der Flugdienst Paris-Warschau wird nicht mehr über deutsches Gebiet führen, da, wie französische Blätter melden, die deutsche Regierung angeblich Schwierig keiten bei der Notlandung von französischen Fliegern auf deutschem Gebiet gemacht haben soll. Dafür wird der Weg über Zürich, Innsbruck und Prag genommen, so daß in Zukunft deutsches Gebiet nicht mehr überflogen wird. Nordamerika. Eine Abrüstungskonferenz in Washington. Eine amtliche Erklärung des Weißen Laufes besagt, Präsident die 59 Orte der erwähnten Dienste enthoben, ausgenommen die Baudienste mit den Pferden und der Hand, da die Besitzer für jede Hufe 10 Gulden aufs Jahr be zahlten. Huhndorf umfaßte 12 Hufen, es zahlte also jährlich 120 Gulden Dienstgeld. „Koppach" (Kausdach) entrichtete für seine 30'/., Hufen 307-4 Gulden und „Rode- well" (Radebeul) für 9 Hufen 90 Gulden. ZelbttlM. Die Triebifch hat bekanntlich ihren Ursprung im Walde südlich von Grillenburg, etwa 1 Kilometer vom Bahnhof Klingenberg entfernt. Auf ihrem Laufe durch den Staatsforst ist ihr stärkster Zufluß der Warnsdorfer Bach, der Abfluß der Warns- dorfer Quelle. Ehe Tharandt (wohl um 1910) diese Quelle faßte und einen Teil des Wassers für seine Wasserleitung wegnahm, lieferte sie Sommer wie Winter, in trockenen wie in nassen Zeiten gleichmäßig jede Min. 160 Lit., das sind täglich 2304 Hektvl. oder 4608 Zentner Wasser. Sie liegt 369 Meter über dem Meere, etwa 2^ Kilometer südlich vom Kurort Hartha auf der Wasserscheide zwischen Triebifch und wilder Weißeritz. Das Wasser fließt von jeher als Warnsdorfer Bach nach Nordwesten, schneidet die Tharandt-Freiberger Staatsstraße und mündet bald darauf in die Trie- bifch. Es leuchtet ein, daß die Warnsdorfer Quelle für die Mühlen an der Triebifch als Spenderin solcher Wasserkraft von außerordentlich^ Bedeutung war und noch ist. Nun hatte im Jahre 1790 der damalige Kurfürst und spätere König Friedrich August I. von Sachsen den Besitzern zweier an der Wilden Weißeritz gelegenen Mühlen die Erlaubnis auf Ableiten der Warnsdorfer Quelle und des auf jetzigen Karten nicht mehr angegebenen Eulenborns nach der wilden Weißeritz hin erteilt. Dieser Bau war jedoch zunächst nicht ausgesührt worden, wohl aber hatten jene zwei Mühlen ihre Be sitzer gewechselt. 1835 gehörte die eine dem Müller Hartmann und die andere einer Witwe Schaarschmidt. Die Mitte der dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts brachte ziemlich trockene Zeiten, so daß allenthalben Wassermangel herrschte. Unter der Wasserarmut der Wilden Weißeritz hatten auch die daranliegenden Mühlen zu leiden, und so kam es, daß man sich wieder auf das Wasser der auch in trockenen Zeiten starkfließenden Warnsdorfer Quelle besann. Im Jahre 1835 begannen deshalb Hartmann und Witwe Schaarschmidt mit dem Bau eines langen Grabens, durch den das Warnsdorfer Wasser der Triebifch ent- zogen und der Weißeritz zugesührt werden sollte. Kaum hatten aber die Anwohner der Triebisch Kenntnis von der geplanten Ableitung des Wassers erhalten, als auch von allen Seiten starker und entschiedener Widerspruch dagegen erhoben wurde. Außer den Gemeinden Grund-Mohorn, Herzogswalde, Helbigsdorf, Steinbach, Blankenstein, Schmiedcwalde, Groitzsch, Tanneberg, Miltitz, Roitzschen, Robschütz, Garsebach und der Stadt Meißen forderten folgende Mühlenbesitzer die Einstellung des Grabenbaues: Karl Gottlieb Dietrich in Grund, Kassierer Kaiser in Dresden als Besitzer der unteren Mühle in Grund, Karl Gottlob Schubert in Mohorn, Karl Traugott Pfeifer, Tännichtmühle in Herzogswalde, Johann Gottlob Winkler in Herzogswalde, Karl Gottlob Jähnichen in Mohorn (Semmelmühle), Johann Gottlieb Timmel in Helbigsdorf, «Mre Heim" — Vellage zm Wilsdruffer Tageblatt. Original stsulk Welk über Das Dorff Klein Schönberg wie solches Lhurfürst Augustus nebst Erd-Gerichte Goldt und Getreyde Zmnßen Pferde und Handt Diensten auch allen andern Ge rechtigkeiten von Friedrichen von Berbißdorff Zu Kliphaußen um und vor 5450 fl (Gulden) Kauf Summa verhandeln laßen. d. d. 1. Ian. 1570". Vor (für) dem Durchlauchtigsten Hochgebornen Fürsten vnd Herrn Herrn Augustum Hertzogen zw Sachssen des heiligen Römrichen Reichs Erzmarfchalch vnd Churfürsten, Landtgraffen in Dohringen, Marggrasfen zu Meissen, vnd Burg- graffen Au Magdeburgs, Meinem gnädigsten Herrn, Vnd sonsten legen (gegen) allermenniglich (jedermann) dieser Briefse ansichtigen, Thue Kundt vnd bekenne Ich Friederich von Berbchißdorff Zw Kliphausen, Vor Mich meine Manliche scheue, vnd alleandere anwarttende Erben ", das hochgedachtem Meinem gnedMen Herrn, Ich auß eigenem bewegknus mein Dorfs Klein Schonbergk, welches Ich mitt meinem gutte Kliphausen erlangst, Erblich Zuuorkauffen vnderthenigst angebothen Vnd S. Churs. G. (Seiner Churfürstlichen Gnaden) solches In einem Recht- messigen destendigen VnwiederruMchen ErbkaM, mit nachbeschribenner Zuge- hörunge verkaufst habe Reinlich Izt bemeldt (jetzt genanntes) borst klein Schon bergk, Darinnen Acht huffenner oder Pferdesrohner, Vnd yl (15) Gertner ge sessen, Die sindt Iherlichen (jährlich) yiii y yvii gl ii -Z (13 Gulden 17 Groschen 2)4 Pfg.) Walpurgis. yliii R iy gl ii h (44 Gulden 9 Groschen 11 Psg. 1>4 Heller) Michaelis an gelbe. Lyv (65) Hüner Michaelis vi schogk L Eier (6 Schock 50 Eier) Michaelis yi sch Korn vnd iy sch. Haffern (11 Scheffel Kom und 9 Scheffel Hafer) Michaelis, Inhalt (gemäß) des vbergebennen Versiegelten Erb Registers, Zutzinssen vnd dem Erbherrn Iherlichen Zubringen schuldigt, Vnd seindt die Acht Anspanner, vermöge (vermöge) Hertzogt Heinrichen Zw Sachssen Auffgerlchten schiedes (Bescheides, Urteils), Welcher der weniger Zahl, Montags nach Lamperti, Anno s yl Tatirt (im Jahre 1540 gegeben) ein Iber Hufener In- sonderheit Iherlichen yyiiii (24) tage mitt dreien Pferden Zudienen schuldigt, Als mist (Mist) hienauß, Hew, getreide, vnd grummat einzuführen, Zu Pflügen, Zu Ackernn, ob erlaubt Zufuhren Oder worzu man sie sonsten fordert, auch an Stadt (anstatt) Jedes tages mitt ii Egden Zu Egen (mit 2 Eggen zu eggen), Boer (über) solchen diensten giebet man Ihnen, von Walpurgis bis vff (aus) Michaelis Zu Mittage eine frohner Malzeit, auch das Morgenbud (soll wahrscheinlch heißen Morgenbrot) vesperbrodt, Als Zumittage eine Suppe Zwey Zugsmüß, brob-t vnd Kofent notturfft, Zu morgen vnd Vesper Zeitt, aber Jeder Person, ein frohner- kehs, vnd ein frohner Heunichen (Brotgebäck von bestimmter Größe), vnd nach der Herrschafft gefallen, Den Pferden Zu mittage Brachweide, Zwischen Michaelis vnd Walpurgis aber alleine des (das) morgenbrodt. Hirüber sindt obbemeidte viii (8) hüsenner vnuorschadt (unbeschadet) der Pferde dinste, Iherlichen ein Jeder vviiii (24) tage mitt den Senften, Sicheln, Rechen, oder warzu man sie sonsten fordert, Als Holz Laubholz hawen (hauen) Zeunen Grabenheben, In Weinbergen Arbeiten oder dergleichen, mitt der Handt Zudienen verbunden, Darüber wirbt Ihnen - Hptst.-Arch. j. Dr. Rep. K. Nr. 1057 Lit. K. Mr mich und meine Manniebnerben und ander« anwartende (Anwartschaft habead«) Erben-