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ihre Arveilen über den Ausbau des Kontroll rechts des Völkerbundes in Deutschland, Österreich, Ungarn und Bulgarien beendet. Die Mit teilung setzt hinzu, das? die juristischen Experten dem im Februar von der Völkerbundslommiffion für Militär-, Marine- und Luftschifsahrtsfragen ausgearbeitetcn Bericht über Mittel und Wege zur Sicherung der Freiheit und vollständigen Durchführung der Aufgaben der Unter suchungslommifsion eine juristische Form gegeben haben. Der Bericht wird dem Rat im Laufe dieser Tage zur Be- schlutzsafsung vorgelegt werden. Lnverän-erte Lage im Merbahnerstreil Schlichtungsaktion des Neichsarbeitsministeriums. Die Lage im Eisenbahnerflreik hat sich nach den letzten von amtlicher Seite ausgegebenen Nachrichten gegenüber den Vortagen nicht geändert. Zwar haben die Eisen- bahnerorganisationen Sympathiezustimmungen abgegeben, doch kommt ihnen nach Ansicht der Verwaltung keine größere Bedeutung zu. Die Gesamtzahl der Streikenden betrage im Reich nach den letzten amtlichen Feststellungen 6600. Auf die gesamte Eisenbahnarbciterschaft von 430 000 Köpfen umge rechnet, sei die Zahl der Ausständigen nur 1,54 Aus Sachsen entfielen davon 5387 Streikende, die für den Dresdener Direktionsbezirk 18 N der Arbeiterschaft aus machten, während die Ziffer, mit der Gesamtzahl der sächsischen Eisenbahnarbeiter verglichen, nur 10 A betrage. In Breslau betrage die Zahl der Streikenden 345. In allen übrigen Direktionsbezirken werde nach Angabe der zuständigen Stellen voll gearbeitet. Für die nächsten Tage wird ein Eingreifen des Reichs arbeitsministeriums erwartet, das die Absicht hat, späte- stcns am Donnerstag Schlichtungsverhandlungcn zu be ginnen. Deutscher Reichstag j (33. Sitzung.) Oft. Berlin, 1V. März. Auf der Tagesordnung steht zunächst die dritte Beratung des Gesetzentwurfs über die Stellvertretung des Reichspräsidenten. Abg. Graf Westarp (Dtn.) erklärt, daß seine Freunde der Vorlage zuslimmen, weil sie den höchsten Justizbeamten des Reiches mit der Stellvertretung betrauen will. Nachdem aber inzwischen der demokratische Vorschlag einer Kandidatur Dr. Simons erfolgt sei, stelle er ausdrücklich fest, daß aus der Zustimmung zu der Vorlage keine Schlüsse aus die Haltung seiner Partei zur endgültigen Wahl des Reichspräsidenten gezogen werden dürfen. Abg BrüninghauS (D. Vp.) gab eine gleiche Erklärung ab und bedauerte, daß durch den Vorschlag der Demokraten die Person des Neichsgerichtspräsidemen in dte politische De batte gezogen worden sei. Abg. Koch-Weser <Dem.) erwiderte, daß auch die Zustim mung seiner Freunde zur Vo.lage keine Vorbedeutung ,ür die endgültige Wahl des Reichspräsidenten haben solle. Dte Vor lage wurde daraus gegen Nationalsozialisten und Kommunisten endgültig angenommen. Ebenfalls in dritter Lesung endgültig gegen Nationalsozialisten und Kommunisten verabschiedet wurde der Gesetzentwurf zur Übernahme der durch das Ab leben des Reichspräsidenten entstandenen Kosten aus das Reich Vercinsrecht der landwirtschaftlichen Arbeiter. Zn erster Lesung wurden dann die Gesetzentwürfe über die Genfer Übereinkommen, über das Vereinsrecht der landwirtschaftlichen Arbeiter und die Entschädi gung der Handarbeiter bei Arbeitsunsällen beraten. Abg. Obendicck (Komm.) forderte, daß auch auf den Gütern Betriebsräte zugclassen werden. Abg. Schmidt-Cöpenick (Soz.) erklärte, mit leeren Nedens- artcn würde den Landarbeitern nicht geholfen. Die Gewerk schaften seien bemüht, ihre wirtschaftliche Lage zu verbessern. Die Vorlage wurde daraus dem sozialpolitischen Ausschuß überwiesen. Zur Kenntnis genommen wurde dann das Washingtoner Übereinkommen über die Beschäftigung der Frauen vor und nach der Entbindung. Abg. Frau Nemitz (Soz.) forderte, daß das Übereinkommen als Gesetz vorgelegt werde. Vom Arbeitsministerium sei leider aus diesem Gebiete wenig geschehen. Abg. Frau Arendsee (Komm.) verlangte staatliche Ent- bindungs- und Kindersürsorgeanstalten und lehnte die privaten und kirchlichen Einrichtungen ab. Die Vorlage ging ebenfalls an den sozialpolitischen Ausschuß. Darauf wurde in die zweite Lesung des Haushalts des Reichsjustizministeriums eingetreten. Dabei berichtete zuerst der Abg. Dr. Norsch jKomm.) über die Ausschußverhandlungen. Der Redner erstattete einen stark einseitig gefärbten Be. richt, so daß der Vizepräsident Gräf ihn ermahnen mußte, fach, lich zu berichten und persönliche Werturteile zu vermeiden. Alg. Dr. Levi (Soz.) forderte Beseitigung del letzten In st izresorm des Justizministers Emminger, die nur eine Verstopfung des Justlzbelriebes zur Folge gebabi hätte. Er erklärte, er hätte zu, Reichsrcgierung nicht das Ver trauen, daß sic das Maß von Charakterstärke und Takt besäße, um parteipolitische Einflüsse in der Rechtsprechung auszuschal- jen. Ma» solle nur an Len Prozeß Bewersdorsj-Klohnel oenft. . Becaucrticv ier es wcnn A»güoaic wegen itanvesvercais vci urieftl würden, weil sie geht,ine Wauenlager oder Crgani janonen aus rcpublilanischcr Gesinnung anzeigien. Im weite ren Verla,ije seiner Aiisiüh"Mgen übic rann der Redner onßerordenftich sctaric Krutt ew dem Siaaiegerichlshos zum Sclmye »er Republik, der a'les andere sei als ein Institut für Pen Zweck, für den es eingesetzt iei. . - Sächsischer Lancktag * Dresden, 10. März. Die heutige Sitzung des säch sischen Landtages wurde müder einmal mit kommunistischen Er klärungen und Anträgen eingeleitet. Die Heroen verlangten, daß ihr Antrag, der sich mit dem Streik der Eisenbahnardeiter besaßt, noch heute zur Beratung käme, muhten sich aber schließ lich damit bescheiden, daß er nicht einmal auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung, sondern erst der übernächsten, am Diens tag, kommt. Ein anderer Antrag zum Verbot der kommunisti schen Poesie dagegen soll bereits am Donnerstag verhandelt wer den. Dann wurde eine Reihe brafverfolgungsanträge von Ab geordneten genehmigt. Die Vorlagen über Aufhebung von Vor schriften des Hausgesehes vom 30. Dezember 1837, zur Abän derung des Gesetzes über die Unfallversicherung in der Land- und Forstwirtschaft vom 4. Dezember 1912 und über die hypo thekarische Belastung der Landwirtschaftsbetriebe des Wirtschafts- Ministeriums wurden ohne besondere Aussprache unverändert angenommen. Ein-: ausgiebige Debatte entwickelte sich über den Entwurf eines Landwirtschaftskammeogesetzes. Die Deutsch- nationalen beklagten sich darüber, -daß hier politischen Kreisen die Möglichkeit gegeben wende, in rein wirtschaftliche Dinge hin einzureden. Die Kommunisten meinten, die Landwirtschafts kammer sei keine wirtschaftliche, sondern eine politischeInstitutivn. Die Negierung wies gegenteiligen Behauptungen gegenüber dar auf hin, daß sie und der Ausschuß den Wünschen der Landwirt schaft sehr weit entgegengekommen seien. Es würben'schließlich die Minderheitsanträge der Kommunisten, Demokraten und Deutschnativnalen abgelehnt und die Vorlage fand den von der Ausschußmehrheit vorgeschlagenen Abänderungen Annahme. Wesentlich sind folgende Aenderungen: Die Lanvwirtschasts.am- mer soll nicht aus 35, sondern aus 40 Mitgliedern bestehen und zwar sollen die Vorsitzenden der fünf landwirtschaftlichen Kreis- vereme den gewählten Mitgliedern beigefügt werden. Weiter sollen wahlberechtigt und wählbar sein Besitzer von landwirt schaftlichen Betrieben bis drei anstatt vier Hektar. Schließlich wurden noch kommunistische Anträge, die sich mit landwirtschaft lichen Dingen beschäftigen, abgelehnt und ein Antrag Beutler (D. Vp.) und Genossen auf Aenderung des Gesetzes über den Verkehr mit Grundstücken vom 20 November 1920 an den Aus schuß verwiesen. Die nächste Sitzung findet Donnerstag den 12. März nachmittags 1 Khr statt. Hetzte Melsungen - Simons ab Donnerstag AeichsprGoem. Berlin, 10. März. RcichsgerichtSpräsiücnt Dr. SimonS wird voraussichtlich am Donnerstag das Amt eines Stellvertreters des Reichspräsidenten übernehmen. Frankreich und der Sicherheitspali. London, 10. März. „Times" veröffentlicht ein Tele gramm ihres Pariser Berichterstatters über den StimmungS- Umschwung in Frankreich in der Frage des Sicherheits- Problems. Der Korrespondent weist daraus hin. Vast noch vor zehn Monaten die meisten Franzosen an den Gedanken ge wöhnt waren, daß die Sicherst t Frankreichs von feinen Heere» und dem System der Verteidigungsbündnisse abhünge, die eS i mit Deutschlands östlichen Nmzbarn Polen und der Tschecho slowakei abgeschlossen habe. Der Gedanke an eine britische Unterstützung oder eine britische Garantie sei damals außer acht gelassen worden. Heule lägen die Dinge vottkommeen anders. Nach der Ansicht des Berichterstatters ist dieser Mci- nungsumschwung in der Hauptsache auf den Regierungs wechsel in Frankreich zurückzusiilften. Die Negierung Herriot habe sicherlich in der Außenpolitik Fortschritte erzielt, und cs bestehe ein allgemeines Bestreben nach internationaler Zu sammenarbeit. Die finanzielle Unterstützung des polnischen f Heeres und der Kleinen Entente durch Frankreich werde künftig nicht mehr als möglich erkannt, und cs müßten daher andere Mittel gefunden werden, um Frankreich gegen Deutschland z» sicher». Schweres Eisenbahnunglück bei Bukarest. Bukarest, 10. März. In der Nähe der Station Clutila bei Bukarest ist infolge falscher Weicheusteümig ein Lastzug mit einem gemischten Zug zusammengestoßen. Zwölf Sol- d 0 tcn wurden getötet, L8 Personen schwer verletzt. s Nsues sur sller kielt j Aushebung eines Schwindelnnternehmens. „Preußi sche Grundstücks-Aktiengesellschaft" nannte sich ein Unter nehmen, das im vergangenen Jahre in Berlin gegründet wurde und jetzt mit ver Verhaftung seiner drei Direktoren endete. Die Gesellschaft wandte sich an Leute, die Hypo theken aus ihre Grundstücke suchten Den Bewerbern teilte sie mit, das; sie an Stelle baren Geldes „goldwertgedeckte Schuldafteste der Preußischen Grundstücks-Aktiengesell schaft" gäbe, die an der Börse bereits mit 150 Prozent ge handelt würden. Die Bewerber mußten ihre Provisionen in bar zahlen. Eine 40löpsige Räuberbande festgenommen. La»cn- burg und das benachbarte Mecklenburg werden seit länge rer Zeit von einer Einbrecherbande unsicher gemacht, namentlich hatten die Landbewohner unter fortwährenden Einbrüchen und Diebstählen zu leiden. Jetzt ist es der Polizei in Ratzeburg gelungen, die ganze Diebesgesell- schaft anfznheben. Nachdem zuerst der Führer der Bande, Schöning, verhaftet worden war, führten die weiteren Ermittelungen zur Festnahme von 39 anderen Spieß gesellen, die sich an den organisierten Raubzügen beteiligt batten. Vermutlich kommt auch eiu Teil der vielen Brand stiftungen in Mecklenburg auf das Konto der Räuber- band:. Ein Lrnchtturm in München. Auf dem Gelände der deutschen Verkehrsaussiellung wird gegenwärtig eilt großer Leuchtturm aus Eisenbeton errichtet, der das ge- samte Stadtbild hoch überragt und dessen Blinkfeuer eine Streuweite von 100 Kilometer hat. In den Turm werden Läden eingebaut. Die Schnellbahn Köln—Dortmund. Ter Beschluß des Baues der Schnellbahn Köln—Dortmund soll be schleunigt werden. Es>ist ein Ausschuß gebildet worden, der die Unterlagen für die Finanzierung des bedeutende Mittel erfordernden Projektes zusammenstellen wird. In unterrichteten Kreisen nimmt man an, daß mit dem Bau bald begonnen werden kann. Ein Stinnes-Monumrnt. Die Familie Hugo Stinnes bat den Schöpser des Hamburger Bismarck-Denkmals, Hugo Ledirer, den Bildhauer Professor Pe'er Behrens (Berlin) nnd den Dresdener Bildhauer Prosesior Wrba mit Entwürfen für ein Monument znm Andenken an Hugo Stinucs betraut. Jeder der Künstler erhält für seinen Entwurf 10 000 Mark. Tie Mutter von Hugo Stinnes g«storben. In Mülheim starb im Alter von 81 Jahren die Mutter des verstorbene» Großindustriellen Hugo StinueS, Frau Adeline Stinnes-Eouvierme, Vie wegen ibres auge- prägten Wohltätigkeilssinnes stadtbekannt war. Ein Ebert-Platz in Köln. Die Stadtverordneten in Köln beschlossen auf einen sozialdemokratischen Antrag hin. einen Platz oder eine Straße nach dem Namen des verstorbenen Reichspräsidenten zu beueuuen. Sie bewillig ten gegen die Stimmen der Kommunisten 10 000 Mark für die Hinterbliebenen der Opfer der Katastrophe in der Zeche „Minister Stein". Das Schiffsunglück bei Hoek. Es ist gelungen, von der 15 Mann betragenden Besatzung des Schleppbootes „Schelde" 7 Mann zu retten, unter ihnen auch den Kapitän deS Schiffes. Der Sohu von Jules Berns gestorben. Jean- Jules Verne, der Sohn des berühmten Jules Verne welcher sich ganz der Verfilmung von Werken seines Vater- gewimdet hatte, ist 67 Jahre alt gestorben. Tumulte in der Pariser Universität. Die Antritts Vorlesung des linksstehenden Rechtsgelehrten SoeLr in der Sorbonne konnte wegen unerhörter Tumnltszenen nicht abgehalten werden. Hunderte von royalistischen Studenten stauten sich in dem Vorhofe und in dem Hörsaal. Kaum hatte der neuernannte Professor den Mund geöffnet, als ein Hagel von Geschossen, faulen Eiern, Äpfeln usw. auf ihn herabregnete und gleichzeitig Knallfrösche zum Platzen gebracht wurden. Die Royalisten gingen mit unerhörter Brutalität vor. Sie schnitten Türfüllungen aus und zer- trümmerten wahllos Fenster und Bänke. Es wurden fünf Verhaftungen vorgenommen. Der Kultusminister hat schwere Strafen angelündigt. Der Sachschaden beziffert sich auf 10 000 Frank. Ein Missionar von Räubern entführt. Nach einer Meldung aus Brüssel hat die Missionsgesellschaft von Scheut die Nachricht erhalten, daß einer ihrer Missionäre, der Pater Maurice de Olippale, der sich seit fünfzehn Jahren in China aufhält, von chinesischen Räubern entführt worden ist. Er wurde am 31. Januar gelegentlich eines Besuches, den er einem kranken Christen machte, von 23 Räubern gefangenge nommen. Chinesische Soldaten haben die Verfolgung der Räuber ausgenommen. Nach den letzten in Scheut einge- gangenen Nachrichten ist der Missionar, der seine Glaubensbrttder bis zum 4. Februar benachrichtigen konnte, an eine andere Räuberbande von 200 Mann verkauft worden. Lunte Taaesckrontk. Berlin. Der Kreuzer „Berlin"" hat am 7. März ans der Rückreise von Westindien den letzten Auslandshafen Punta dcl Gada (Azoren) verlassen nnd läuft planmäßig am 15. Mar in Kiel ein. Kiel. Im deutsch-dänischen Grenzverkehr ist nach Besprechungen, die in den letzten Tagen stattgesunden haben, schon vom Sommer ab mit größeren Erleichterungen im Ver kehr und einer Erweiterung des Fahrplanes zu rechnen. Paris. Belgien und Frankreich haben sich über eine ge meinsame Sommerzeit geeinigt. Sie wird in beiden Ländern in per Nacht zum 5. April beginnen. Stockholm. Der Schwedische Klub gab im Opernkeller zu Stockholm ein Frühstück zu Ehren von Dr. Eckener. Der Oberst Amundsen dekorierte Eckener mit der Goldenen Me daille. der höchsten Auszeichnung des Klubs. - Nus unlerer Heimat - Wilsdruff, am 11. März 1925. Merkblatt für den 12. März. Sonnenaufgang 6" t! Monvautgung 8" N. Sonm-imiUeranna 5-'" ff Oiondunteraana 7^ V- 1850 Ckesetz über die Vereinigung der HohenzoLernsche» Fürstentümer mit Lem preußischen Swat. — WM vo» Parseval bayerischer General der Jusainerie, in München gest. Der Nutzen der NeAame. Verhältnismäßig oft hört man im Publikum die Äußerung, daß die Reklame die Ware ver teuere. Die hohen Neklamepreise würden doch immer aus die Warenpreise ausgeschlagen, und der Käufer müsse eine unnötigerweise verteuerte Ware bezahlen. Wer so rechnet, vergißt, daß sein Urteil nur bedingt Geltung hat und häufig vollständig falsch sein wird. Es kann ihm leicht passieren, daß er ein Produkt, für das keine Reklame gemacht wurde, zu viel höherem Preise erwerben muß als ein anderes der gleichen Gattung, aber von noch weit besserer Qualität, obwohl oder richtiger weil für das letztgenannte eine großzügige und wirksame Reklame gemacht worden ist. Wir sind heute erfreulicherweise so weit, daß schwindelhafte Anpreisungen sich im Lichte der Öffentlichkeit nicht lange halten und keinen großen Schaden mehr anrichten können. Abgesehen von ver gesetzlichen Regelung des Reklamewesens im Urheber recht, Warcnzeichenrccht und Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb sorgt die Leistnngsfähigkeit solider Firmen vasür, Laß der Käufer seine Wahl treffen kann, ohne über vorteilt zu werden. Durch die Reklame wird erreicht, daß jeder Vergleiche in bezug auf Qualität und Preis der Waren anstellen kann. Man braucht heute nicht mehr „die Katze im Sack" und alte Ladenhüter zu kaufen. Durch die Reklame wird eine natürliche Auslese geschaffen. Die Qualitätsware scheidet sich scharf von minderwertigem Zeug; vor den Angen eines Publikums, das aus der moderne» Reklame gelernt hat, findet unreelles Geschäfts gebaren keine Gnade. Die Reklame hat erzieherisch nnd aufklärend auf den Geschmack des Publikums gewirkt, ucue Bedürfnisse geweckt und eine neue oder doch erweiterte Produktion hervorgerusen. O Es schneil! Monat« sind ins Land gegangen, ohne baß man Gelegenheit gehabt hat, den überraschenden Rus: „Es schneite" aus zusprechen. Es herrschte eine derartige Frühlingsstimmung in der Natur, daß kein Mensch mehr an den Winter dachte. Um so größer ist das Erstaunen, wenn man jetzt an jedem zweiten Tage e-in regel rechtes Schneetreiben erlebt. So dicht wie gestern vormittag und in dieser Nacht ist es allerdings in diesem Winter wohl noch nicht ge wesen. Dazu ein pfeifender Wind, der sich viel kälter bemerkbar macht, als er ist. Wer nicht hinausgezwungen wird, bleibt gern im behag lichen Zimmer, wenigstens mutzten wohl oder übel Diberette und Pelz- kasak noch einmal hervorgesucht werden, während zur Bewegung im Freien noch in der Mitte der Vorwoche leichtere Uebergang-garderobe möglich war. So unpassend uns diese winterlichen Erscheinungen Vor kommen, so liegen diese jedoch nicht außerhalb des möglichen Winter verlaufs, und der März ist immerhin berechtigt, zweideutig zu sein. Die Landschaft hat alfo ringsum ein winterliches Aussehen und den Wetterberichten zufolge dürste sie dieselbe auf einige Zeit behalten. Preisschilder und Preisaurhänge. Obwohl auf die für die An bringung von Preisschildern und Preisaushängen bestehenden gesetz lichen Vorschriften wiederholt hingewiescn worden ist, mutz auch jetzt noch beobachtet werten, daß die Preisbezeichnungen in manchem Schau fenster, Verkaufsstand usw. entweder gänzlich fehlen oder mangelhaft angebracht sind. Geschäfts- und Standinhaber, Markt- und Stratzen- händler werden deshalb wiederholt und im eigenen Interesse auf die Vorschriften über die Preisschilder und Preisaushänge hingewiescn. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften ziehen strafrechtliches Ein schreiten nach sich.