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No. 104 PAPIER-ZEITUNG. 3031 schnitte ersetzt, die zugleich mit dem Typensatz gedruckt wurden. Anfangs sind die Holzschnitte, unter denen sich verschiedene englischen Ursprungs befinden, noch sehr roh geschnitten und ohne Verständniss gedruckt, in den späteren Nummern kommen jedoch auch einige bessere Schnitte vor. Den Abdruck eines Holzschnittes aus der zweiten Nummer des Jahrganges 1834 zeigt Fig. 3. Sauberer als im Heller-Magazin sind die Holzschnitte in dem kurz nach ihm erschienenen »National-Magazin« gedruckt, dessen typographische Herstellung die Brockhaus’sche Druckerei in Leipzig besorgte. Der Inhalt dieser alten illustrirten Zeitschriften unterscheidet sich von demjenigen der heutigen Familienblätter durch das Fig. 3. Fehlen längerer Erzählungen und Romane. Die Heller- und Pfennig-Magazine wollten gemeinnützige Kenntnisse verbreiten und brachten daher nur belehrende Aufsätze aus allen Gebieten des Wissens, die theilweise illustrirt waren. Der Erfolg war in Deutschland wie in England glänzend. Schon zwölf Wochen nach Beginn seines Erscheinens theilte das Heller-Magazin mit, dass es eine Auflage von 15 000 Exemplaren erreicht habe; einige Wochen später war die Auflage auf 20 000 Exemplare gestiegen. Der Erfolg reizte zu neuen und grösseren Unternehmungen. Die Belletristik wurde in den Dienst der Zeitschriften gezogen, zur Belehrung gesellte sich die Unterhaltung; Holzschneidekunst und Illustrationsdruck nahmen einen mächtigen Aufschwung, und endlich entstand die gewaltige, grossartige Zeitschriftenliteratur unserer Tage. Diese schreitet in ihrer Entwickelung rüstig weiter, ihr Einfluss wächst von Jahr zu Jahr, ihre Bedeutung macht sich täglich mehr fühlbar, und schon sieht man der Zeit entgegen, in welcher ein Theil der Literatur, besonders die Belletristik, grösstentheils in den Zeitschriften aufgehen wird. E. Grosse. Perforirlinien. In vielen Buchdruckereien finden die Stahl-Perforirlinien Verwendung, und daher dürfte die Frage, welche Höhe dieselben haben sollen, interessant genug sein, um sie kurz zu erörtern. Die meisten Fabrikanten halten die nach meiner Ansicht allein richtige Höhe ein, welche etwa 1/8-Petit niedriger als Schrifthöhe ist, wie die mir vorliegenden Proben der hiesigen und Leipziger Messinglinienfabriken und Fachgeschäfte beweisen. Es ist aber auch schon das Verlangen nach Perforirlinien von gleicher Höhe wie die Schrift hervorgetreten, und diesem Verlangen bedauerlicher Weise von einigen Fabrikanten entsprochen worden, sodass man auf Bestellung dann und wann derartige Perforirlinien erhält. Dies ist sehr unangenehm. Wenn die Auftrag-Walzen der Maschine ordnungsmässig stehen, so senkt sich das Schriftbild beim Durch gang um die Stärke einer '/ ä -Petit, manchmal noch mehr, in sie hinein. Ist die Walzenmasse gut, so wird dadurch keine Gefahr für die Walzen entstehen, da das Schriftbild der Form »stumpf« ist. Der scharfen Stahlperforirlinie gegenüber können aber, bei aller Elastizität der Masse, die Walzen nicht standhalten, und letztere werden zerschnitten. Und um Diesem vorzubeugen, müssen die Perforirlinien so niedrig sein, dass sie von den Walzen kaum berührt werden. Die Zurichtung der Perforirlinien muss auf dem Cylinder oder dem Tiegel durch entsprechende Unterlage von Karton- oder Pappstreifen geschehen. Daher ist es Aufgabe des Setzers, in allen Fällen dafür besorgt zu sein, dass Perforirlinien an beiden Seiten je mindestens einen Durchschuss-Raum von etwa einer Nonpareil haben. In den Fällen, bei welchen die Perforation zwischen zwei Zeilen erfolgen soll, die nicht weitern Durchschuss zwischen sich haben, ist die Verwendung der Perforirlinie sehr schwer, wenn nicht gar unmöglich. Eine Bitte hätte ich an die Perforirlinien-Fabrikanten zu richten: nämlich die, dass die Schneidestellen der Perforirlinien möglichst kurz gemacht werden möchten. Manchmal trifft man Perforirlinien, bei welchen diese Schneidestellen je über eine Nonpareil lang sind (- —). Die Schneidestellen und die diese unterbrechenden Stellen sollen nach meiner Ansicht möglichst kurz sein. Jg. Berliner Typographische Gesellschaft. Sitzung vom 28. Dezember. Tages-Ordnung. 1. Geschäftliches. 2. Dampfmaschine für das Kleingewerbe. 3. Neues Numerirwerk. 4. Farben-Buchdruck in deutschen und ausländischen Weihnachts-Blättern. Farbwerke vorm. Meister, Lucius & Brüning Höchst am Main Fabriken von Anilinöl, Anilinsalz, Anilin-, Resorcin- und Naphtalin - Farbstoffen, Alizarin, chem.-techn. Producten, Säuren und pharmaceutischen Präparaten (Antipyrin, D. R.-P.) Vertretungen und Niederlagen in allen Industrie-Centren: Aachen, L. van Erckelens. Barmen, Fr. de Brünn. Berlin, Richard Galli, Koepenickerstrasse 115, SO. Bremen, Heinrich Harjes. Breslau, S. E. Goldschmidt & Sohn. Cöln, Winter & Albach, Wolfstrasse 10. Cottbus, Robert Hildebrand. Crefeld, Gust. Heimendahl. Düren, Jul. Hoesch. Feldkirch i. Vorarlberg, C. Frei & Co. Forst i. d. Lausitz, C. F. Hackenschmidt. Gronau i. Westfalen, Nellen & Quack. Hamburg, W. Köhnk, Hahntrapp 3. Hannover, C. & G. Schmidt. Leipzig, Bormann & Ronnger. Magdeburg, Max Flohr. Mülhausen i. Els., Favre & Bernard. München, C. Ostertag & Co. Neumünster i. Holstein, Paul Bousset. Niedersessmar, Reg.-Bezirk Cöln, Emil Landmann. Osnabrück, A. Lüning. Sommerfeld N. L., A. 0. Martini. Netstal, Canton Glarus, Alexander Spelty. Zürich, J. H. Krahforst. Asch i. Böhmen, Carl Wagner. Budapest, Albrecht Jemnitz, V. Göttergasse 20. Prag, Adolf Schmidt, Heuwagsgasse 1. Reichenberg i. Böhmen, Friedrich Bablich. Rumburg i. Böhmen, Ernst Winkler. Wien, F. Sedlaczek, Stephansplatz 6. Kopenhagen, Wm. Gottchalch, 67 Nyhavn. Gothenburg, Friedr. Oldenburg. Christiania, Georg M. Hansen. Bergen i. N., Hans CI. Claussen. etc. etc. [58580