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3004 PAPIER-ZEITUNG. No. 103. als Ausgangspunkt gewählt würfle. Jedoch hat die Farbenlehre darin nicht ihre Grenzen. Sie greift in jedes Gebiet, das mit Farben zu thun hat, und wird sich dort nicht weniger nützlich erweisen, als im Buch druck-Fache. Wir machen besonders Buntpapierfabriken, Papier-Ausstattungs geschäfte, Luxuspapierfabriken und dergleichen auf Hoffmann’s Farben lehre aufmerksam. Selbst den Händlern, welche zu praktischer Ver- werthung keine Gelegenheit haben, werden Vortheile geboten, indem die darin enthaltenen Skalen eine sichere Bezeichnung bunter Farben töne gestatten, wie man sie vordem nicht kannte. Im Anhänge befindet sich eine Anzahl praktischer Rathschläge für die Farben-Anwendung in bestimmten Fällen, auch Hinweisungen auf neue, das Arbeitsgebiet des Buchdruckers erweiternde technische Maass- nahmen. Von solchen besonders beachtenswerthen Kapiteln nennen wir: Graudruck, Verwendung mattgetönter Papiere, Glanzfarben’, Druck von Broncefarben und Blattmetallen. Aus diesen Abschnitten kann der fachmännische Leser reiche Anregung schöpfen. Die Ausführung des veranschaulichenden Theils der in der Mappe vereinigten Tafeln, verdient hohes Lob und gereicht der ausführenden Druckerei, Förster & Borries in Zwickau, zur Ehre. Ohne die in diesem Theil bemerkbare verständnissvolle, emsige Mitarbeit hätte sich eine so abgeschlossene, vollständige Gesammtwirkung nicht erzielen lassen. Auch wer ohne vorläufige Durchsicht des Textes diese Mappe durch blättert, empfängt schon eine Fülle von Anregungen, die den strebenden Fachmann zur vollständigen Kenntnissnahme des Werkes reizen muss. Die Ausstattung ist einfach, aber würdig und geschmackvoll. Beide Theile, Text und Beilagen, sind in gleichem Format und gleicher Aus stattung ausgeführt. Von braunem Kaliko hebt sich auf den Vorder decken die in solidem Golddruck ausgeführte Titel-Inschrift ab. Form und Inhalt vereinigen sich zu einem in seiner Art klassischen Ganzen, dessen Werth von Jedem, der die Fülle des hier gebotenen Neuen zu übersehen vermag, freudig anerkannt werden wird. Anlegefröschchen »Stabil«. Der Erfinder des in Nr. 98, Seite 2849 besprochenen Anlege- fröschchens macht uns darauf aufmerksam, dass an demselben eine Vorrichtung angebracht ist, welche beim Ankleben den von dem 4 - senkrechten Vordertheil des Stahlstreifens 4? ausgeübten abdrängenden Druck vollständig sCMegupg, aufhebt. Schleife 5istnämlichbeweglich, und Ge wenn man sie nach dem hinteren Ende des —ens, Fröschchens schiebt, wird der vordere Theil des Stahlstreifens 2 gehoben, so dass er nicht mehr über die untere glatte Fläche vorragt. Diese kann nun unbehindert mit Klebstoff bestrichen und auf dem Aufzug befestigt werden. Der federnde Draht 3 kann auch umgekehrt eingesteckt werden. Kalligraphie als Gewerbe. Veranlasst durch die Mittheilungen über gewerbliche Kalli graphie in Nrn. 96 und 100 legte uns ein Freund der Papier- Zeitung eine Sammlung von 50 Besuchskarten vor, deren jede in einer andern Schrift hergestellt ist, und zwar theils unverziert, theils mit immer neuen Verzierungen versehen. Die Kärtchen sind aus Glaceekarton geschnitten und mit hartem, fein gespitztem Bleistift beschrieben. Bewundernswerth zart und schön sind namentlich die kleinen und zierlichen englischen Schriften, in welchen Stand, Wohnort und Strasse wiedergegeben sind. Der Name ist oftmals in einer blumigen Schnörkelschrift ausgeführt, die dem heutigen Geschmack nicht entsprechen würde. Auch das Ornament, mehr noch die einige Male vorhandenen Vogel-Dar stellungen, bekunden eine auf diesem Gebiet dilettirende Hand. Die Schrift dagegen, für sich betrachtet, zeigt Geschmack und viel Hebung, und der Hersteller dieser mühsam angefertigten Kärtchen darf sich mit Recht »Kalligraph« nennen. Wie der Besitzer dieser Karten uns mittheilte, sind dieselben von einem amerikanischen »Tramp« geschrieben, der von Ort zu Ort wandert, Aufträge auf solche Karten sammelt und in über raschend kurzer Zeit erledigt. Der Preis für 100 Stück ist etwa 1 Dollar. Büchertisch. Musterbuch für graphische Gewerbe. Verlag von J. Engelhorn, Stuttgart. Jede Lieferung 1 M. 75 Pf. Von der dritten Serie dieses Sammelwerks ist die dritte Lieferung erschienen, die wieder eine Menge hübscher, in den graphischen Ge werben verwerthbarer Motive enthält. Ein Blatt mit sechs farbig aus geführten Tanzkarten von Fritz Bergen enthält allerliebste und humor volle Darstellungen des Tanzens im Palast, im bürgerlichen Ballsäal, im Bauernwirthshaus, auf der Waldwiese und im Hofe beim Leierkasten klang. Ein zweites Blatt enthält phantastische Kopfleisten von E. Unger in München, ein drittes lebhaft bewegte, mit Figuraldarstellungen ver bundene, praktischen Anforderungen leider sehr schlecht entsprechende Initialen. Erheblich besser sind die Anforderungen der Buch-Ausstattung bei den Kopfleisten von Leonhard Hellmuth, sowie bei den im RokoKO- stil gehaltenen Briefbogen und Geschäftskarten von Ilans Kaufmann in München berücksichtigt. Letztere werden bei praktischer Verwendung allerdings in zurückhaltenden Tönen gedruckt werden müssen. Das letzte Blatt des Heftes enthält eine dekorative Flächenfüllung von F. von Hollaky in Berlin. Papier- und Hülsenfabriken Ahlhelm & Co. 3 Bismarcksthal-Lössnitz i. Erzgebirge § empfehlen ihre Fabrikations-Specialität ” Papier-Pappen-Hülsen =- § (Röhren) 3 mit cylindrischem u. vierkantigem Durchmesser. Anerkennungsschreiben. Antwortlich Ihres Werthen vom 10. c. befriedigen mich Ihre Lieferungen Papierrohre in jeder Hinsicht, namentlich ist die letztempfangene stärkere Sorte recht widerstandsfähig und eignet sich gut für Rollenpapiere, welche mit schwerwiegender Farbe gefärbt sind, wie z. B. Glac- und Goldpapier, während ich die früher empfangene schwächere Sorte zum Be- rollen mit ordinär dünn Glanzpapier verwende. Jedenfalls sind auch die Papierrohre vortheilhafter als die früher zur Verwendung ge kommenen Holzhülsen, da letztere einen weit grösseren Durchmesser beanspruchen und ferner weil dieselben wegen ihrer rauhen, mitunter eckigen Oberfläche den Anfang der ge färbten Papierrolle nicht gleichmässig aufnahmen und denselben auch durch mehrere Lagen hindurch beschädigten, welches Vorkommniss bei den Papierrohreu vermieden wird. Breslau, den 12. December 1891. Hochachtend’ Louis Dittberner. In höflicher Beantwortung Ihrer gestrigen Anfrage bescheinigen wir Ihnen hiermit gern, dass wir mit den uns von Ihnen gelieferten Papphülsen in allen ihren Eigenschaften ganz zufrieden sind und dieselben sich für unsere Zwecke sehr gut eignen. Schneeberg, Sachs., den 15. März 1892. Hochachtuagrvoll! Gebrüder Willseh. Wir bestätigen hiermit mit Vergnügen den Herren Ahlhelm & Co. in Bismarcksthai, dass wir mit den wiederholt bezogenen Pappen-Hülsen oder Pappen-Röhren sehr zufrieden sind. Dieselben eignen sich vorzüglich für Rollenpapiere und wir verwenden dieselben an Stelle der seither benutzten Holzhülsen. Goldbach b. Bischofswerda i. Sachsen, den IG. März 1892. Bunt- und Luxuspapierfabrik Goldbach gez. Wilhelm Pfaff. Di« gelieferten Hülsen Anden meinen Beifall. Kassel, Preussen, den 19. März 1892. Hochachtend! Philipp Schnell. Kleine Muster gratis und franko, Gebrauchsmuster billigst berechnet. [62399 Die „Gutenberg“-Presse ist die vorzüglichste Tiegeldruckpresse für Accidenzdruckereien. Bei Bedarf einer Presse verlange man im eigensten Interesse Spezialprospekt, Druckproben und Referenzen. Die Vor züge der „Gutenberg“-Pressen sind auch in No. 85 der „Papier-Zeitung“ redaktionell erwähnt. [62404 Gutenberg-Haus Franz Franke Berlin W., Mauerstrasse 33. Elisabeth Ufer 31. Fernsprech-AmtIV 9902. sowie /TD-" Anfertigung . von Buchdecken in Gold- und Farbendruck, . Preislisten, Catalog-Umschlägen, Plakaten, Etiquetten, Adresskarten etc., Pressungen auf Leder und anderen Stoffen.