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Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original-Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. Dir jede Patentschrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin SW., Oranien- Strasse 91, an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der ge wünschten Patentschrift. Dieselben können auch durch jede Reichspostanstalt bezogen werden Vorrichtung zum Anzeigen von Unregelmässigkeiten in der Bänderführung von Schnellpressen von Paul Weinlich in Berlin und Richard Liebscher in Charlottenburg. D. R. P. 63129. (Kl. 15.) [Siehe auch Nr. 1, Seite 7.] Die auf dem Cylinder einer Schnellpresse bedruckten Papier bogen werden bekanntlich durch paarweise angeordnete Bänder aufgenommen und dem Ausleger zugeführt. Diese Bänder sind häufig Ursache von Betriebsstörungen, wenn ein Reissen derselben nicht sofort bemerkt wird. Auch das Schlaffwerden der Bänder allein kann zu solchen Betriebs störungen führen, indem einestheils das Band leicht aus seiner Führungsrolle springt, anderntheils aber auch das Papier nicht mit genügender Sicherheit oder Schnelligkeit abgeführt wird und daher Verstopfungen herbeiführt. Auch ist das Straffhalten der Bänder schon für das Durchstechen der Punkturstifte von Wichtigkeit. ist der Hammer l verbunden, welcher bis nahe an die Glocke m heranreicht. So lange die Rolle d durch das straff unter derselben her laufende Leitband B in höchster Lage gehalten wird, drückt der Arm a den Ankerhebel e gegen das Hemmrad f, und dieses bleibt unter dem Einfluss der Spiralfeder gespannt. Bei eintretendem Reissen oder Erschlaffen des Bandes B sinkt der Hebel b mit der Rolle d in die punktirte Lage (Fig. 2), und der Arm a giebt den Ankerhebel e und das Hemmrad f frei. Letzteres dreht sich, der Spannung der Spiralfeder nachgebend, schnell mehrere Male herum, und indem die Zähne desselben an die Ankerzähne an stossen, wird der Hammer l gegen die Glocke geschleudert. Vor Inbetriebsetzung der Maschine wird, nachdem die Rolle d auf das straffe Band aufgesetzt ist, durch Linksdrehen der Achse g die Spiralfeder gespannt und somit die Vorrichtung auf gezogen. In Fig. 1 ist nur das eine Band als mit der Vorrichtung ver sehen dargestellt; indessen ist es zweckmässig, bei Anwendung mehrerer Bänderpaare jedes Band mit einer solchen Vorrichtung auszustatten. An Stelle der Rolle d könnte auch ein einfacher Stift angewendet werden, der auf dem Band ruht. Patent-Ansprüche: 1. Eine Vorrichtung zum Anzeigen von Unregelmässigkeiten in der Bandführung von Schnellpressen oder zum selbstthätigen Abstellen der Schnellpressen beim Eintritt solcher Unregelmässig keiten, gekennzeichnet durch einen Hebel b mit Rolle d oder Stift, welcher sich gegen eines der Führungsbänder für die Papierbogen lehnt, so dass beim Schlaffwerden oder Reissen des Bandes der Hebel b sich bewegt und ein Alarmwerk oder eine selbstthätig wirkende Ausrückvorrichtung auslöst. 2. Eine Ausführungsform der durch Anspruch 1 gekenn zeichneten Vorrichtung, bei der ein auf der Welle c des Hebels b angeordneter Arm a unmittelbar einen Ankerhebel e mit Hammer l eines Alarmwerkes und damit auch das von einer Spiralfeder treibbare Hemmrad f so lange anhält, bis ein Schlaffwerden oder Reissen des Bandes eintritt. Die- vorliegende Erfindung bezweckt, behufs Vermeidung aller vorhin geschilderten Uebelstände entweder jede Unregelmässigkeit in den Bandleitungen zur sofortigen Kenntniss des Arbeiters zu bringen, oder aber in solchen Fällen eine selbstthätige Abstellung der Maschine herbeizuführen. Es geschieht dies durch eine auf dem Bande aufliegende Rolle bezw. einen Stift, welcher an einem Hebel sitzt und in normaler Lage ein aufgezogenes Uhrwerk oder dergleichen sperrt, das in Thätigkeit kommt und ein Signal giebt, sobald das Band reisst oder schlaff wird; damit ist dem Wärter der Maschine das Zeichen zum Anhalten derselben gegeben, oder es wird der fragliche Hebel unmittelbar zur Auslösung einer Abstellvorrichtung benutzt. Fig. 1 der Zeichnung zeigt schema tisch die Anordnung des Druckcylinders A der Presse mit den beiden in bekannter Weise angeordneten Bandleitungen B B l und der als einfaches Alarmwerk ausgebildeten Sicherheitsvorrich tung D. Fig. 2 veranschaulicht letztere selbst in Seitenansicht und grösserem Maassstab. Die Vorrichtung D wird in geeigneter Weise am Gestell der Presse so befestigt, dass die am Hebel b befindliche Ro’le d auf dem Bändchen B frei läuft. So lange das letztere straff gespannt ist, drückt der Arm a der mit dem Hebel b verbundenen Welle c gegen einen Ankerhebel e, welcher somit das Hemmrad f gehemmt hält. Dieses Hemmrad f sitzt lose auf der Achse g und wird gegen dieselbe durch eine Spiralfeder ge spannt gehalten. Ein kleines Sperrrädchen i, welches fest aut der Achse g sitzt und in dessen Zähne die Federklinke k greift, verhindert das Nachgeben der Achse g. Mit dem Ankerhebel e Fadenheftmaschine von Fr. Ernst Krümichen in Berlin. D. R. P. 63 131. (Kl. 11.) Dieser Fadenheftmaschine liegt das an sich bekannte Heft verfahren zu Grunde, nach welchem die Kniffkanten der zu heftenden Papierbogen an einzelnen Stellen eingesägt und die Bogen in aufgeschlagenem Zustand auf den Hefttisch nach ein ander aufgelegt werden, wobei Nadelspitzen durch die Sägeschlitze dringen, ein Längsheftfaden über jedes aufgeschlagene Blatt von einer Seite der Nadelreihe bis zur anderen vor den umgebogenen Nadelspitzen entlang gelegt, dann das Papierblatt umgekniffen, ein neues Blatt aufgelegt und wie vorhin verfahren wird. Bei der vorliegenden Maschine wird aber nicht ein Längs- heftfaden, sondern es werden zwei benutzt, welche gleichzeitig von je einer Seite der Nadelreihe über das aufgeschlagene Papier blatt fortgeführt werden, sich hierbei überkreuzen, dann wiederum in Ueberkreuzung über das zweite Papierblatt gelegt werden usw., bis die gewünschte Anzahl Bogen durch die beiden Fäden mit einander verbunden worden ist. Bezüglich der Einzelheiten der Maschine muss auf die Patent schrift verwiesen werden. Patent-Anspruch: 1. Eine Fadenheftmaschine, bei welcher zwei Fadenführungs hebel von je einer Seite der Nadelreihe über jeden der Reihe nach auf den Hefttisch in aufgeschlagenem Zustande gelegten Papierbogen gleichzeitig fortgeführt werden und hierbei jedesmal sich überkreuzende Fäden vor die Nadeln in die Bogenkniffkante einlegen, während Hebel die Fäden auf dem Bogen festhalten. 2. (Betrifft Einzelheiten). Verfahren zur Herstellung von lockeren und weichen pflanz lichen Faserstoffen von Sebastian Wolf in Stahlhammer (0.-Schlesien). D. R. P. 63180. (Kl. 55.) Die für die Papierfabrikation verwendeten Faserstoffe haben bekanntlich die Eigenschaft, dass sie beim Eintrocknen in eine steife, zusammenbackende, schwer in Wasser auflösbare Masse übergehen. Je nach der Art des Faserstoffes tritt diese Erscheinung in grösserem oder geringerem Grade ein; so wird z. B. Sulfit zellstoff härter und fester als Natronzellstoff, und Holzschleifstoff wird härter und schwieriger auflösbar als Sulfitzellstoff usw. Entsprechend diesem Verhalten der verschiedenen Faserstoffe werden auch die damit erzeugten Papiere härter oder weicher. Nach dem vorliegenden Verfahren hat man es nun in der Hand, die Faserstoffe in mehr oder weniger lockerem Zustande