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PAPIER-ZEITUNG. 2280 [59314 arbig gestrichene u. geprägte Lederpappen, Universalmappen, Yersandtschachteln, Pappenfalzmaschine. Lederpappenfabrik Pischwitz bei Limmritz i. S. Explosion eines Kugelkochers. In einer Papier- und Pappenfabrik im Weistritzthaie explodirte ein Kocher für Hadern und Holz am 12. November 1891 abends. Der Kon struktion nach war derselbe ein sogenannter Kugelkocher. Die Kugel des Gefässes war aus Blechen von Schweisseisen hergestellt, mit 6 mm Blechstärke, die durch einfache Nähte mit einander verbunden waren. — Die Welle, auf welcher sich der Kocher drehte, war hohl und mit beiden Enden auf gusseisernen Böcken gelagert, welche ein gemeinschaftliches starkes Steinfundament als Unterlage hatten. Durch die hohle Welle strömte der Dampf aus der angeschlossenen Dampfrohrleitung in das Innere des Kochers, um die Hadern oder das Holz zu dämpfen und zum Papierstoff vorzubereiten. In der Mitte zwischen den Lagern war auf dem Mantel des Kochers ein gusseiserner Aufsatz mit Oeffnung zum Füllen angebracht, welch letztere durch einen flachen Deckel mit 6 Schrauben nach der Füllung verschlossen wurde. Als Gegengewicht für diese Füllöffnung mit Deckel war an der entgegengesetzten Seite der Kugel eine gusseiserne starke Platte von gleichem Gewicht mit acht Schrauben an den schmiede eisernen Mantel angeschraubt. Die Arbeitsweise mit dem Dampffasse war eine solche, dass dasselbe mehrere Male am Tage zu 3/4 seines Inhaltes mit lockeren Hadern usw. beschickt und dann bis etwa 600 mm hoch über die Hälfte mit Wasser angefüllt wurde. Nach dampfdichtem Verschluss des Deckels auf der Füllöffnung wurde das Dampfventil auf der Rohrleitung geöffnet und der Dampf durch die hohle Welle des Dampffasses in das Innere der Kugel gelassen, worauf nun der Inhalt 3—4 Stunden unter 3 Atmosphären Spannung kochte. Dann wurde das Ventil geschlossen, der Inhalt des Kugelkochers langsam abgekühlt und nach umgedrehtem Kocher und geöffnetem Deckel durch die Füllöffnung wieder abgelassen und der weiteren Verarbeitung zugeführt. Der Kocher war 1868 von C. Kulmiz in Saarau gebaut und 1869 in Betrieb gesetzt worden. Bei der am Tage nach der Explosion durch uns erfolgten Unter suchung befand sich der Kocher selbst seitlich auf dem Fundament; ein Stück des Kugelmantels nebst dem aufgeschraubten Gegengewicht war rund herum herausgerissen, gegen die 2 m entfernte Gebäudewand ge schleudert und dort zu Boden gefallen. Der rechte Mauerklotz auf der Seite des Antriebs war bei der Explosion abgehoben, setzte sich dann aber wieder nahezu auf seine alte Stelle; das Räderwerk des Getriebes wurde verbogen und zum Theil zerbrochen; das Dampfzuleitungsrohr war abgebrochen, das Reduktionsventil hatte das Handrad verloren und verbogene Spindel; das Sicherheitsventil war herausgefallen und sein Hebel abgebrochen. Das Manometer ist seltsamer Weise unbeschädigt geblieben. Das Dach des Gebäudes über dem Kocher war zerstört und ebenso die Umfassungsmauern soweit beschädigt worden, dass sie abgetragen werden mussten. Glücklicher Weise war aber kein Mensch in der Nähe, so dass Niemand verletzt oder getödtet worden ist. Die Untersuchung des mit dem aufgeschraubten Gegengewicht fort geflogenen Mantelstücks ergab sofort die Ursache der Explosion Das Blech war durch Abrosten der äusseren Mantelfläche zwischen dem Gegengewicht und dem Mantel so stark geschwächt, dass es an einer Stelle nur noch 1,35 mm maass; vielleicht ist es noch dünner gewesen, oder es hatte sich ein Loch an irgend einer Stelle des Bruches gebildet. Kurz, die Schwächung war derart, dass das Mantelblech nicht mehr der Dampfspannung von 3 Atmosphären widerstehen konnte. Die Abrostung ist vermuthlich dadurch entstanden, dass die Schraubenlöcher undicht waren und die Lauge aus dem Kocher in den Zwischenraum austreten liessen. Auch hatte der zu kochende Stoff durch seine Bewegung im drehenden Kocher das Innere desselben etwas aus geschliffen; doch war die hierdurch entstandene Abnützung nur unbe deutend und hätte noch lange nicht gefährlich werden können, wenn nicht die äussere Abrostung stattgefunden hätte. Aus den Berichten der Kesselrevisionsvereine nach »Dampfe E. Spangenberg, Papier-Ausstattung, Gravir- und Monogramm-Präge-Anstalt, Siegeloblaten - Fabrik. — (Begründet im Jahre 1868.) == Berlin SW., Leipziger-Strasse 66, offerirt seine diesjährigen Neuheiten von Briefbogen-Kassetten in eleganter Form mit hochfein geprägten und glatten Papieren in jeder Preislage, sowie Glückwunschkarten zu jeder festlichen Veranlassung, ebenso Menu-, Tisch-, Ball- u. Tanz-Karten von den einfachsten bis zu den feinsten Mustern in künstlerischer Ausführung. [58858 WB Muster-Sendungen und Preis-Listen stehen jederzeit zur Verfügung. I Maschinenfabrik Germania vorm. J. S. Schwalbe & Sohn, Chemnitz. 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