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2502 PAPIER-ZEITUNG. No. 87. Der zweite Punkt der Tagesordnung betraf die Höhe der Quadraten und Stege. Herr Smalian berichtete, dass bei einer vor einigen Jahren vorgenommenen Statistik sich herausgestellt habe, dass 24 deutsche Schriftgiessereien die Quadraten und Durchschussstücke auf 54 Punkte liefern, eine kleinere Zahl auf 51. Welche Höhe zweckmässiger sei, darüber seien die Ansichten getheilt. Um bei Auflegung von Cicero- Stereotypplatten auf Stegblöcke bequem annähernde Schrifthöhe (621/2 Punkt) zu erzielen, bevorzuge man vielfach für Stege die geringere Höhe. Die Mehrheit der Anwesenden gab einer Quadratenhöhe von 54 Punkten den Vorzug, weil diese Höhe von Schrifthöhe genügend abweiche, um Abschmutzen der Walzen zu verhüten, und weil umgelegte Quadraten dieser Art gut ins Cicero-System passen. Ferner wurde darauf aufmerksam gemacht, dass eine Uebereinstimmung der Höhe von Stegen und Quadraten weder erforderlich, noch auch allgemein üblich sei, sowie darauf, dass bei Leipziger Schrifthöhe, die auch noch vielfach vertreten ist, die Höhe von 54 Punkten, welche in Verbindung mit der Stereotypen höhe 66 Punkte ergebe, gerade richtig sei. Im Anschluss an einen Aufsatz der Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker wurde die alte Forderung, dass diejenigen Interpunktionen, denen stets ein Spatium vorangesetzt wird, mit diesem Spatium gegossen geliefert werden sollen, kurz erörtert. Keiner der Anwesenden war geneigt, sich für diese Forderung zu erwärmen. In weiterer kritischer Betrachtung dieses Aufsatzes wurde ausgesprochen, dass das runde 2 der Fraktur völlig entbehrlich sei, und dass der Wunsch des Ver fassers, die Giessereien möchten sich dahin einigen, alle Schriften gleichen Kegels, gleichviel von welcher Giesserei sie geliefert seien, in der Linie übereinstimmend zu gestalten, als Phantasterei eines Un kundigen bezeichnet werden müsse. Nachdem Herr Albert Hoffmann die Wellblechstege von Gursch & Klemm und neue von Wohlfeld in Magdeburg hergestellte Proben farbigen Druckes auf Kalblederpapier der Aktiengesellschaft für Bunt papier- und Leimfabrikation in Aschaffenburg gezeigt hatte, erfolgte Schluss der Sitzung. Nächste Vorstands - und Kommissionssitzung Mittwoch, 2. November, Abends 8 Uhr. Kleine Mittheilungen. Nachtarbeit der Mädchen. Der deutsche Bundesrath hat eine Petition des 8. Kreises (Berlin) des Deutschen Buchdrucker-Vereins, welcher die Gestattung der Nachtarbeit von Buchdruck-Hilfs arbeiterinnen erbat, abgelehnt. Farbendruck-Ausstellung. Seit Mittwoch, 26. Oktober, ist im Königlichen Kupferstich-Kabinet zu Berlin eine Ausstellung von Farbendrucken eröffnet, die einen Ueberblick über die Entwickelung dieser Technik auf dem Gebiet des Holzschnitts und Kupferstichs von ihren Anfängen bis zum Ende des XVIII. Jahrhunderts giebt. Vortreffliche pantographische Leistungen, ausgeführt in der »Bok- och Stentryckeri« von F. Tilgmann in Helsingfors, kamen uns kürzlich zu' Gesicht. Sie sind mittels eines Gummihaut- Pantographen ausgeführt, — welchen Systems konnten wir nicht ermitteln — und stellen Verkleinerungen von Landschaften, Bild nissen, Zeitschriftenseiten und Schriftzeilen dar. Die Verkleinerung ist theilweise so stark, dass man die Schrift auf den zur Wieder gabe gewählten Titelseiten der Zeitschriften mit blossem Auge nicht mehr erkennen kann, während sie unter der Lupe deutlich lesbar ist. Die Uebertragung der auf der Pantographenhaut ver kleinerten Bilder usw. erfolgte ausschliesslich auf Steine, der Druck auf der Steindruckpresse,- und die vortreffliche Reinheit und Schärfe der Verkleinerungen lässt die günstigsten Schlüsse sowohl auf die Genauigkeit der verwendeten technischen Vorrich tungen als auf die Schulung der betheiligten Arbeiter zu. Be sondere Aufmerksamkeit verdient ein Blatt, auf welchem Schriften nicht allein in der Grösse, sondern auch in Dimension und Richtung verändert sind. Eine der bekannten mageren Renaissance-Schriften wurde z. B. erst ohne Veränderung der Höhen- und Breiten-Ver hältnisse in etwa 6 verschiedenen Grössen wiedergegeben, dann wurde durch einseitiges Zusammenschrumpfen der Gummi haut eine magere, und durch Zerrung in der einen Schrumpfung in der andern Dimension eine breite Schrift erzeugt. Das Verblüffendste aber ist die Erzeugung von rechtsschrägen und linksschrägen Kursivschriften aus derselben, den andern Veränderungen zu Grunde gelegten Renaissance - Schrift. Die Schrift kann in dieser Weise schlank und breit und unter den verschiedensten Neigungswinkeln dargestellt werden. Ein solches Verfahren hat vielleicht für Schriftgiessereien Werth, welche nach einer gut geschnittenen Antiqua eine Cursiv schneiden lassen wollen. Dieselben könnten auf solche Weise unmittelbar für den Schnitt brauchbare Vorlagen er halten, und durch Probiren feststellen, welcher Neigungswinkel sich am besten macht. Von dem von den typographischen Ge sellschaften einst angestrebten Normal-Neigungswinkel ist ja leider keine Rede mehr. Ernst Hoffmann Maschinenfabrik Niederschlema (Sachsen). [58090 4 4 4 4 • ■ Alle Sorten Leim, speciell 0y y i fett- u ' säurefreie Leime 1111 • für die Papierbranche empfiehlt billigst [58620 GUSTAV ADLER, Neu-Ulm a/Donau. NB. Muster zu Diensten. Vertreter gesucht. 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