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2498 PAPIER-ZEITUNG. No. 87. Düten- und Papier-Ausgabe-Apparat. Die nachstehend be schriebene und durch Abbildung veranschaulichte Vorrichtung hat den Zweck, dem Verkäufer Düten oder lose Papierblätter in griffbereiter Lage darzubieten. Dabei ist die Einrichtung getroffen, dass durch das Hervorziehen des obersten Blattes immer das nächstfolgende in bequem fassbare Lage gebracht wird. Die Vorrichtung ist zuvörderst für Ladengeschäfte, Apotheken usw. bestimmt, und wird in der Weise angeordnet, dass man so viele einzelne Halte-Vorrichtungen nebeneinander anbringt, als Papier- oder Dütengrössen zur Verwendung kommen. Diese Halte-Vor richtungen bestehen im wesentlichen aus dem die geschichteten Düten usw. tragenden Grundbrett, je einer rechts und links vom Dütenstoss angebrachten Stiftschraube und einer zwischen den Schrauben angebrachten Walze, welche durch Spiralfedern gegen den Dütenstoss gepresst wird. Die Axe der Walze endet auf beiden Seiten in ringförmige Führungen, welche die Stiftschrauben lose um fassen und gestatten, dass die Axe auf- und abgleiten kann. Die Walze ist um ihre Axe frei beweglich. Um den Druck der Walze auf den Dütenstoss beliebig zu verstärken, sitzt am oberen Ende der Stiftschrauben je eine Schraubenmutter, durch deren An ziehung oder Lockerung die Spannung geregelt werden kann. Wenn der Stoss verkleinert wird, wird die Walze allmälig herab gedrückt. In der vorstehenden Abbildung ist eine besondere Ausführungsart der Vorrichtung dargestellt, wie sie für Cigarren läden geliefert wird. Das Grundbrett trägt hier drei Halte-Vor richtungen für drei verschiedene Dütengrössen und vereinigt die selben zu einem zusammenhängenden, leicht hantirbaren Apparat. Lieferant ist Fr. Schmidt, Fermersleben bei Magdeburg, Schönebeck erstrasse 51. F. Soennecken’s Kalender - Briefbeschwerer ist eine flache, rechteckige, ziemlich schwere Glasschale mit geriffelten Rändern, in deren Innenfläche ein Jahreskalendarium und 12 auf Karten blättchen gedruckte Monatskalendarien eingefügt sind. Dieselben Die Aktiengesellschaft für Buntpapier- und Leimfabrikation in Aschaffenburg versandte an ihre ausländische Kundschaft eine Sammlung von mustergiltig ausgeführten Drucken auf Kalbleder papier, welche in ähnlicher Weise vorbildliche Bedeutung hat, wie das in Nr. 83 von 1891 besprochene, für inländische Abnehmer bestimmte erste Heft. Die im Auslands-Hefte enthaltenen Muster sind noch entschiedener dem englischen Stile angepasst, als dies bei dem vorjährigen deutschen der Fall war, und die technische Ausführung in mehreren auf der Buchdruck-Schnellpresse ge druckten Farben zeigt in einer überaus einnehmenden Weise, welch’ prächtige Wirkung bei verständigem Druck mit Deckfarben auf diese dekorativ höchst wirksamen Papiere erzielt werden kann. Obschon der Drucker nicht genannt ist, lässt sich leicht erkennen, dass auch dieses Heft der Wohlfeld'schen Druckerei in Magdeburg seine Entstehung verdankt. Die Einzelblätter, sämmtlich Em pfehlungen grosser Firmen enthaltend, sind in fremden Sprachen ausgeführt, insbesondere englisch, französisch, spanisch und italienisch. Von hervorragend schöner Wirkung sind die auf rautenförmiger Fläche gedruckten italienischen Farben auf dem ein Verzeichniss der italienischen Vertreter der Aschaffenburger Firma enthaltenden Blatt. Nicht minder reizvoll wirkt der nur in Gold und Schwarz auf feuerrothem Papier ausgeführte Umschlag 11 Carnevale di Roma«. Als letztes Blatt des interessanten Heftes ist eine Tafel angefügt, welche in kleinen Papier-Abschnitten die wichtigsten der Farben zeigt, in welchen Kalblederpapiere geliefert werden können. Schurich’s Skatblock. »Wergiebt^< Die gewissenhafte Lösung dieser beim Kartenspiel oft aufgeworfenen Frage wird durch den von H. Schurich in Gommern gefertigten Skatblock ihrer Lösung näher gebracht. Dieser Skatblock ist in seiner Einrichtung wie jeder andere beschaffen, auch nicht theurer, nur zeigt er nach je zwei blauen Linien je eine rothe Linie. In nachstehendem Beispiel, werden von einer in ein geschliffene Furchen der Langseite ein greifenden Feder gegen den Boden der Schale gepresst. • Das Jahreskalendarium wird so angebracht, dass es von oben sichtbar ist. das Monats-Kalendarium gemäss vorstehender Abbildung so, dass es mit dem Gesicht nach unten liegt und durch das Glas hindurch besichtigt werden kann, wenn man die Schaale umdreht. Auf den Rückseiten der Monatszettel sind Empfehlungen gangbarer Waaren aus F. SoenneckeFs Verlag in Bonn abgedruckt. Dänische Wunschkarten. Von der Firma Svend Fischer in Kopenhagen gingen uns einige nach Entwürfen dänischer Künstler gut ausgeführte Bilderkarten zu. Sie enthalten meist Darstellungen aus dem Volksleben; z. B. einen Schlachtviehhändler hinterm Ladentisch, einen vollbesetzten Omnibus im Regen, eine Markt- frau, einen Zeitung lesenden Dienstmann usw. Einige sind vom Stein, andere von autotypischen Platten auf der Buchdruck-Schnell presse gedruckt. Äusser der charaktervollen und lebendigen Figuren-Darstellung ist die günstige Wirkung der sehr sparsam verwendeten Farben beachtenswerth. welches etwa den vierten Theil eines Blockblattes darstellt, sind die blauen Linien durch feine, die rothen durch fette Linien ver anschaulicht. Ueber die Benutzungsart dieser Liniatur wird in der Ge brauchsanweisung Folgendes gesagt: Die wiederkehrenden rothen Striche zeigen an, wer von den drei Spielern geben muss. A., B., C. spielen; A. giebt an, und wenn das erste Spiel gemacht und angeschrieben ist, so zeigt der Strich unter der Linie von B. an, dass derselbe geben muss. Ist das zweite Spiel angeschrieben, so zeigt der Strich bei C., dass jetzt C. geben muss usw. Falls B. angeben soll, so ist zu merken: »Schreibe das erste Spiel jedesmal auf die Linie, unter welcher der zuerst Gebende den ersten Strich hat.« Bei vier Spielern regelt sich das Geben dadurch, dass immer einer sitzen muss, von selbst. Die kleine Hilfsvorrichtung ist als Gebrauchsmuster geschützt. Cigarrenspitzen gehören gleich vielen in ihrer ursprünglichen Form von einer andern gewerblichen Technik erzeugten Gegen ständen der Papier-Industrie an. Papier-Cigarrenspitzen werden wegen ihrer Handlichkeit, Leichtigkeit und Billigkeit viel gekauft und sind fast in jedem Cigarrengeschäft vertreten. Eine ver vollkommnete Art solcher Cigarrenspitzen bietet die Firma Heinrich Heisler in Chrast, österr. N.-W.-Bahn, an. Wie die uns vorliegenden Muster erkennen lassen, besteht die Neuerung darin, dass die aus einem Federkiel bestehende Spitze an der Stelle, wo sie in den Mund gesteckt wird, mit einer aus der Federpose selbst erzeugten Wulst versehen ist. Diese Wulst, welche augen scheinlich unter dem Einfluss von Hitze geformt wurde und eine Art Umkrempung des Mundstücks auf den Belauf etwa eines Millimeters darstellt, erleichtert das Halten der Spitze im Munde, erhöht ihre Dauer und schützt die Lippen vor den bei glatt ab geschnittenen Federposenspitzen nicht selten vorkommenden Mund verletzungen. Auf die bei Papier-Cigarrenspitzen wichtige Ver bindung der Pose mit dem Papiertrichter ist die erforderliche Sorgfalt verwendet, so dass die vorliegende Papierspitze wohl die vollkommenste ihrer Art darstellen dürfte.