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2496 PAPIER-ZEITUNG. No. 87. Kosten wieder in Stand gesetzt wurde. Es geschah dieses übrigens nicht zum Zwecke der Ausbeutung, sondern um das Modell als Merkwürdigkeit den späteren Geschlechtern zu erhalten. Fig. 2 rührt von einer Photographie dieses Kuriosums her und ist seiner Zeit im »Scientific american« erstmals veröffentlicht worden. Die sehr stark gebaute Maschine zerfällt im wesentlichen in ein horizontales Typenrad, welches sich um seine eigene fest stehende Achse dreht, und in eine Papierwalze, welche sich auf ihrer Längenachse hin- und herbewegen lässt. Die Greifer zum Festhalten des Papiers erinnern lebhaft an den Druckcylinder einer Schnellpresse. Der die Typenstempel tragende Radkranz ist an seiner oberen und unteren Kante rechtwinklig eingebogen und je mit einem oberen und unteren kreisrunden Loche zur genau senkrechten Führung eines Stempels versehen. Die nöthige Federkraft wird dem Stempel durch eine Spiralfeder verliehen, die zwischen den ebenerwähnten Kanten des Radkranzes ihren naturgemässen Sitz hat. Zur seitlichen Führung der Stempel ist denselben ein nach abwärts gerichteter rechtwinkliger Haken angegossen, der sich in einem aus der senkrechten Wandung des Radkranzes gefrästen Schlitze bewegt. Eine über der Druckwalze angebrachte fest stehende Gabel, in welche dieser Führungshaken passt, dient als Anhaltspunkt für den jeweilig beigedrehten Typenstempel, sowie zur Regelung des Druckes. Durch einen auf der rechten Seite zwischen Walze und Rad angebrachten Hebel wird das Fort rücken der Papierwalze um eine Buchstabenweite bewirkt. Druck und Walzenverschiebung waren zwei vollständig getrennte Hand bewegungen. Ein aus der Abbildung nicht ersichtlicher zweiter Hebel bewirkte die Drehung der Papierwalze zum Zwecke des Zeilenabstandes. Es bedarf wohl kaum besonderer Erwähnung, dass die Arbeit auf dieser Schreibmaschine sehr langsam gehen musste, dagegen mag der Druck schon ganz befriedigend gewesen sein. Wir haben eben in diesem Thurber’schen Modelle ein Seitenstück zu der ersten Lokomotive, wie überhaupt zu den Erstlingsfrüchten beinahe einer jeden maschinellen Erfindung: schwerfällig und weit hergeholt. In Amerika übersteigt gegenwärtig der Absatz von Schreib maschinen alles zuvor Dagewesene, und nicht mit Unrecht be tont eine der leitenden Fabriken, dass es bereits zum guten Tone gehöre, eine Schreibmaschine zu besitzen. Die Remington- Gesellschaft behauptet in ihren neuesten Ankündigungen, dass alle fünf Minuten irgendwo auf dem Erdenrunde eine ihrer Schreibmaschinen abgesetzt werde. Es würde das für die Reming ton allein 12 auf die Stunde, oder während eines Jahres in runder Summe 100 000 Maschinen ergeben. Die Richtigkeit dieser An gabe ganz dahingestellt, wird die Verbreitung der Schreib maschine in Zukunft ausserordentlich gross sein. Wie schon jetzt von den vielen amerikanischen Modellen der billigeren Klasse mit beson derer Rücksicht darauf gebaut wurden, entweder ihres geringen Gewichtes wegen auf der Reise, oder ihres geringen Preises wegen in der Familie Verwendung zu finden, so wird auch allen Ernstes an einer Schulschreibmaschine für die Hand des Schülers gear beitet. Wäre es nicht um des erheblichen Geräusches willen, das störend auf den übrigen Unterricht einwirken muss, so wären wohl auch in dieser Richtung schon praktische Ergebnisse zu verzeichnen, wenn auch nicht äusser Acht gelassen werden darf, dass hier schon die Preisfrage eine grosse Rolle spielt. Zu dem Mittel der Maschinenschrift - Nachahmung durch Buchdrucktypen hat man hier schon zu Ende der siebziger Jahre ge griffen. Man glaubte damals, dass dessen Wirkung nur von be schränkter Dauer sein würde, weil es im Grunde genommen auf eine Täuschung abgesehen war. Inzwischen ist aber Schreib maschinenschrift in allen Kreisen so bekannt geworden, das Auge hat sich derart an ihre Züge gewöhnt, dass beim Druck von Rundschreiben nicht mehr so sehr die Täuschung als die Zweck mässigkeit den Ausschlag giebt. Der Amerikaner findet, dass er die Seite eines Maschinenbriefes im Vergleich zu handschriftlicher Ausfertigung besser überfliegen kann. Dadurch ist ihm Maschinen schrift unentbehrlich und sogar sympathisch geworden, Grund genug, diese Schriftart auch bei gedruckten Zusendungen beizu behalten, zumal angenommen werden darf, dass dieselbe auf lange Zeiten hinaus wenigstens in ihrem Grundcharakter eine Ab änderung nicht erfahren wird. G. Kraft. i! Maschinenfabrik Germania h vorm. J. S. Schwalbe & Sohn, ;! 3; Chemnitz. 061708:! ;Special-Fabrik für Einrichtung’ von Holz-,;; I! Stroh- u. Zellstoff-, Pappen- u. 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