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Wilsdruffer Tageblatt : 22.02.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192502229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19250222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19250222
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-02
- Tag 1925-02-22
-
Monat
1925-02
-
Jahr
1925
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 22.02.1925
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"MG HHÄbUZ KI ' «s LLMKr ^o f«N « -2 .d L.sr.8 El 8 <«>« ^>.:- »4i^t .8 --e -r» Lk LV (s> tp> §? '^ Kt K .§ o o d V -§> ^«L)"?8-O^LV " — s »<"o « ,rc 2 sckp ^2 «L Q k. -« L /» s> -o <« Ä> L »- N L ^o«v.2 Was im ersten Lebensjahre In der Ernährung versäumt wird, läßt sich nicht wieder einholeni Zuchtkälber sollen mindestens zehn bis zwölf Wochen Vollmilch erhalten. Die Mehrausgabe macht sich später sehr bezahlt. Das schnelle Wachstum der Kälber erfordert große Nähr- siofsmengcn. Kein Futter kann die Vollmilch gänzlich ersetzen. Als Beifutter gibt man von der sechsten Woche ab außer gutem Heu, tzafer- und Eerstenschrot oder -Mehl und Leinkuchen. Zu Heu von kalkarmen Wiesen ist eine regel mäßige Beigabe von Schlämmkreide oder Lhlorkalzium empfehlenswert, da hierdurch Knochenwciche und Knochenbrüchigkeit ver mieden werden. Lecksucht wird durch Salz- und Kalkbeigabe behoben. Während des Sommers gehören die Kälber auf die Weide. Ausreichende Bewegung ist un bedingt erforderlich. 2m Stall ist die Aufzucht von Zuchttieren ausgeschlossen. Auf der Weide sind die Tiere dem Wind und Wetter aus gesetzt, und es wird Gesundheit und Wider standsfähigkeit gegen Krankheiten gefestigt, die Körperformen werden verbessert. Leider läßt sich die Einrichtung von Weiden nicht in allen Gegenden Deutschlands durchführen. Ungünstige Boden- und Niederschlagsverhältnisse, Klein- bcsitz, Gemengelage wirken dem vielfach ent gegen. Dagegen lassen sich bei etwas gutem Willen überall Gcnossenschaftsweiden für das Jungvieh cinrichten. — Auf der Weide ist ein Beifutter für Kälber nicht nötig. Das junge geführt, so leidet das weitere Wachstum, auch werden die Kälber nie den Anforderungen ent sprechen. L. Line brauchbare Rattenfalle. Von I. von Davier. (Mit 3 Abbildungen.) Daß die Wander- oder Wasserratte Pest und Trichinose verbreitet, ist ebenso bekannt wie der Schaden, den sie in Schweineställen und Leich dämmen anrichtet; weniger aber scheint es beob achtet worden zu sein, daß sie auch gegen lebende Fische vvrgeht. Ich habe schon mehrere Mate von Ratten angefressene Karpfen und Schleien gefunden, die in den oben offen gelassenen Fisch kästen einige Tage standen. Daß es Ratten waren, war einwandfrei an der Art und Weise der Ver letzungen zu erkennen, abgesehen auch davon, daß sie sich mit besonderer Vorliebe an dem Kasten aufhielten. Daß sie aber im Freien gegen ge sunde Fische etwas ausrichten könnten, glaube ich trotz ihrer ausgezeichneten Tauch- und Schwimm fertigkeit nicht. Als Mittel zur Bekämpfung der Rattenplage wird meist eine große Zahl verschiedener Präpa rate empfohlen, die aber doch wohl zum größten Teil wegen der Hunde, Hühner, Schweine und auch anderer Haustiere nur mit Vorsicht zu ge brauchen sind. Und jemand, der durch eenes dieser Präparate einmal Unglück gehabt hat oder, was ja im Effekt dasselbe ist, es auf deren Konto bucht, läßt lieber die Ratten leben, als einen erneuten Versuch zu wagen. Im folgenden möchte ich noch aus ein andereswirlsames Mittel zur Be kämpfung der Ratten aufmerk sam machen, das sich in der Praxis recht gut bewährt hat und, soweit ich weiß, ziemlich unbekannt ist. Eine Vernichtung der Schädlinge ist damit nicht mög lich, wohl aber eine starke Dezi- Abbildung I. Lußenansicht. Abbildung L Innenansicht. 2m Winter bringt man bas Jungvieh am (stellen, mit den beiden Abbildung S. Lattenrost. Bewährte ^allenfalls. besten in einen Laufstall, in dem es sich ge nügend umhelbewegen kann. Sehr zu wünschen ist es auch, deik Kälbern im Winter ebenfalls auf einem Laushofe Bewegung in freier Luft zu verschaffen. Als Winterfutter kommen vor wände bestehen aus vier gut halbzöllige.. Latten, während man die beiderseitigen Verschlußstücke zweckmäßig etwas stärker wählt. er Kasten ist in der Mitte — siehe Abbildung — durch ein Brettchen in zwei Teile geteilt, weswegen auch die beiden Einschlupslöcher notwendig sind. Alle laufenden SO ow werden weitere senkrecht stehende Brettchen eingebaut, die aber in der Mitte durchbohrt sind und ein Loch von etwa 7 om haben, so groß, daß die dickste Ratte bequem durchschlüpfen kann. In jedes so erhaltene Kämmerchen tue man reichlich Stroh, das aber nicht geschichtet sein darf. Über das Ganze legt man einen Lattenrost, wie aus der Abbildung 3 ersichtlich. Darauf kommt der gut Passende Deckel, und die Falle ist fertig. Aus der ganzen Bauart ersieht man schon, daß es sich um eine Nistfalle handelt. Entsprechend ist auch ihre Ausstellung. Auf meinem elterlichen Gute kam sie besonders in den von Natten bevorzugten Schweinestall. Über einen Koben wurden vielleicht drei bis vier Bretter gelegt, und auf sie direkt an der Wand und mit der Öffnung nach der der Wand abgekehrten Seite kam die Falle zu stehen, die unter einigen aufgelösten Bunden Stroh versteckt wurde. Nun blieb sie etwa sechs Wochen unter dem gleichen Haufen stehen, ohne daß sich jemand um sie kümmerte oder etwa das Stroh aufschüttelte oder erneuerte. Tie Ratten vermuten keine Gefahr und richten sich bald häuslich ein, da der Kasten warm und allen gutes Heu, Haserstroh, Runkeln, Möhren, Weizenkleie, Schrot und Leinkuchen in Frage; Schlempe und Sauerfulter sind für Kälber un geeignet. Frühreife Tiere müssen mehr Kraft futtermiltei bekommen als wie spätreife. Im zweiten Jahre sind die jungen Rinder schon widerstandsfähiger geworden. Während des Sommers kommen sie wieder auf die Weide. Im Winter dürfen die Tiere nicht zu reichlich ernährt werden, da sonst die Frucht barkeit ungünstig bcinflußt wird. Heu, Stroh, Rüben und geringe Mengen von Kraftfutter mitteln sind ebenso wie im ersten Jahre am zweckdienlichsten. Nicht zu warme und weich liche ltung! Im Winter knapp gehaltenes Jung- eh macht erfahrungsgemäß im nächsten Jahre auf der Weide besonders gute Fort schritte. Die Zulassung der Bullen zur Zucht darf nicht or IV» Tahren erfolgen. Im ersten Jahre sind ie nur mäßig zum Decken zu verwenden. Erst im Alter von 2 bis 2V4 Jahren kann ihnen die volle Zahl der Kühe, etwa 80 bis 100 — bei zusammentiegender Deckperiode nur SO bis 60 — zugeteilt werden. Färsen sollen im Alter von ' r bis 2 Jahren belegt werden, nur in Aue ryeföllen bei frühreifen Tieren bereits mit Jahren. Werden sie früher zum Bullen Abbildung I zeigt die Falle, bereir zum Auf- f Zen, mit den beiden Einschlupslöchern und Vcrschlußjchiebern. Die Falle ist etwa S m lang, gegen 25 om breit und ebenso hoch. D" Außen mieruna. Es ist eins Falle, die so einfach ist, daß jedermann sie sich Gras ist so nährstoffreich, daß es vollkommen > leicht selbst Herstellen kann, und obendrein ist sie ausreicht. Junge Kälber, auch Bullen bis zu! billig und gut, so daß eine Beschreibung sich sechs Monaten, erhalten mitunter noch Mager-i wohl lohnt. mUch-Beifütterung. ; ; - . — dunkel ist und an einem vor Zug und Störung geschützten Plätzchen steht. Nach Ablauf der sechs Wochen wird das Stroh, unter dem der Kasten verborgen ist, vorsichtig und ohne ihn zu berühren, entfernt und schnell der Sperriegel vor die beiden Eingangstüreu geschoben. Zwei Männer tragen ihn hinaus auf einen freien Platz, und der Deckel wird abgehoben. Durch den Latten rost kann man sehen, ob sich Ratten gefangen haben. Ein oder mehrere Hunde verrichten nun die Henkersarbeit. Die Tür der einen Ab teilung wird geöffnet, und mittels eines Stockes werden die Tiere nacheinander Herausgetrieben. Ist der Kasten von Ratten gesäubert und mit einem Strohwisch gereinigt, tut man neues Stroh hinein und stellt ihn wieder auf seinen Platz, nachdem man sich vorher vergewissert hat, daß nicht ein Blutspritzerchen irgendwo am Kasten sitzt, da die sehr vorsichtige Ratte Ver dacht wittert und die Falle so leicht nicht wieder annimmt. Man beseitigt es am besten, indem man die betreffenden Stellen nur mit Wasser gut abspült und den Kasten einige Tage im Freien lüftet. Nach sechs Wochen kann man dieselbe Prozedur wiederholen. Ab und zu kommt es allerdings vor, daß eine solche Falle leer bleibt, doch dürfle das meines Erachtens nur an verkehrter Aufstellung oder Beunruhigung durch Neugierige liegen. Daß man aber in einer Falle beim einmaligen Nachsehen innerhalb der genannten Frist 10 bis 20 alte Ratten, im ganzen vielleicht 30 bis 40 Stück fängt, ist keine Seltenheit, und fast immer sind mehrere Nester auf jeder Seite besetzt. Neues aus Stall und Hof. Neber die Entstehung des Rübengeschmacks der Milch und Butter wissen wir jetzt, daß er dadurch entsteht, daß während des Verfütterns der Kohlrüben Bakterien von diesen oder auch vom Kuhkot in die Milch gelangen und ihr den wenig angenehmen Geschmack verleihen. Zur Vermeidung dessen muß das Seihen der Milch außerhalb des Stalles erfolgen, weil sonst die Milch in starke Berührung mit der Stalluft kommt und viel Geschmacks- und Duftstoffe aus ihr aufnimmt. Es läßt sich fernerhin der Rübsn- geschmack aus der Milch durch deren vorüber gehendes Erwärmen aus 80 Grad Celsius ver treiben, der eine sofortige Abkühlung folgt. Wei! aber hierdurch auch diejenigen Bakterien vernichtet werden, welche das Säuren des Rahmes bewirken, so muß durch Zusatz von Milchsäurereinkultur dem Rahm die zum Sauerwerden nötige Klein lebewelt wieder zugeführt werden. Den meisten Landwirten dürfte das zu umständlich sein. Er wird sich dann in der Weise helfen, daß er in keinem Falle mehr als 8 bis 10 Kg Kohlrüben auf Kopf und Tag verabfolgt. Sollten große Kohlrübenmengen vorhanden sein, dann kann er, bevor sie faulen, sie auch mit Vorteil dem Mastvieh geben, das davon größere Mengen ohne Schaden vertilgen kann. Dem von mancher Seite an geratenen Verfahren, die Kohlrüben zu kochen oder zu dämpfen, kann ich nicht beipflichten. Alles, was man roh verfüttern kann, sollte man mit Ausnahme der Kartoffel, auch roh den Tieren geben, weil durch das Kochen gewisse lebens notwendige Stoffe zerstört werden. S—z. Die Schmutz- od:r Modcrhinke stellt sich häufig bei den Schafen im Frühjahr ein, wenn der Schashof schmutzig ist oder die Tiere auf nassem Dünger stehen müssen. Hierbei ent wickelt sich in der Klauenspalte ein Geschwür, das allmählich in die Tiefe eindringt, wobei sich oft das Horn abiöst. Diese Erkrankung wird durch Infektion mit dem Nekrosebazillus hervorgerufen. Wenn solche Tiere im Stalle verbleiben, durchsetzen sie dauernd die Streu mit dem Krankheitserreger und stecken auch die Lämmer an. Deshalb müssen außerhalb des Stalles die erkrankten Horntcile fortgeschnitten und dann die Klaue mit Jodtinktur oder Kupfervitriol bestrichen werden. Die ab- getrenn'.en Hornteile aber müssen verbrannt werden. Ist durch das Verschneiden ein großer Teil der Klaue bloßgeiegt, wird sie mit Werg umwickelt. Vielfach kann bei den Schafen auch ein Hinken oadurck) eintceten, daß sich Lehm in ; die Hornspalte setzt, dort harttrocknct, die j Klauen wundreibt und somit eins leichte Mög- j lichkeit zum Eintritt von Krankheitserregern ins Blut gibt. In solchen Fällen läßt man Vie von der Weide zurückkchrenden Schafe durch Wasser treiben und dann durch einen mit Teer gefüllten Kasten gehen. W.— Das sogenannte Feuer bei Gänsen ist eine eigenartige, bisher nicht aufgeklärte Krank heit. Wir verschiedene Gänscziichlcr annahmen, soll di-le Krankheit nur aus eine Verstauchuna zurückzuskhren sein. (?) Man weiß zwar, daß dis von "der Krankheit befallenen Gänse lahm gehen, jedoch bann man diese Lähmung nur als die 'Folge einer inneren Krankheit ansehcn. Dabei ze-gt sich die Fußwurzel geschwollen und heiß; auch kann eine Lähmung des Rückens eintrctcn. Als gutes Miller hat eine Einpir.se- lung von in Spiritus ve-aänuter Jodtinktur sich bewährt. In der Regel sterben .aber 75 °,'o und mehr der erkrankten Tiere, so daß man auch die Kosten und Mühen einer laaz- stvierigen Bchand'ung am besten spart und di: Gänse gleich bei Beginn der Krankheit schlachtet und verwertet. Kl.— Neues aus §el- und Garten, Treibhaus und Blumenzimmer. Richt immer ist der Boden sävrekrank. Bon der Bodensäure ist in der landwirtschaft lichen Fachpresse in den letzten Monaten viel die Rede gewesen und liegt daher die Ver suchung nahe, alle eigentümlichen abnormen Wachstumserscheinungen sofort einer etwa vor handenen Bodensäure zuzuschreiben. Wenn die Getreidepflanzen rine hellere Verfärbung zeigen, wenn auf dem tzackfruchischlage ein Kümmern des Bestandes beobachtet wird, soll alsbald die Bodensäure cs veranlaßt haben, so glaubte man bisher. Wenn aber nach langen Regen- verioden solche Erscheinungen auftreten, dann sollte man denn doch etwas bedenklich werden, zumal mit Sicherheit wohl anzunchmen ist, daß die reichen Niederschläge doch wohl auch eine etwa vorhandene Bodensäure in d:n Untergrund gewaschen haben dürste. Seltener treten nach den visherigen Beobachtungen die genannten Erscheinungen chei den stickstoff- sammelnden Gewächsen zutage, das dürste zu bedenken geben. Auch die Untersuchung solcher kranken Stellen geben keinen Beweis für vor handene Bodensäure, auch Stellen von alka lischer Reaktion konnten diese Erscheinungen Hervorrufen. Wenn man nun, wie vr. L. Nolte- Berlin, solche erkrankten Stellen mit ver schiedenen Düngern düngt, dann zeigen Kalk mergel und Phosphat einige Wirkung, be sonders gute aber Kalkstickstoff, und noch besser wirkte Natronsalpeter, auch das physiologisch saure schwefclsaurc Ammoniak zeigw ausfallende Erfolge, und selbst eine Lhlorkaliumdlmguna ließ eins Besserung des Bestandes eintreten. Diese Wirkung physiologisch saurer Dünge mittel spricht entschieden gegen die so sft ge glaubte Ursache der Bodensäure. Zn Wirklich keit ist die Ursache der im Boden poryauoene Stickstoffmangel, der ja durch die' Regengüsse von allen Nährstoffen am ersten ausaewoschen wird, und die Ergebnisse von Probedungungen haben die Mutmaßung als richtig bewiesen. Hiernach kann man den Schluß ziehen, daß eine sofortige Stickstoffdüngung bei kränkelnden Stellen das Aussehen und den Ertrag in kürzester Zeit wesentlich zu bessern vermag. Auf diese Weise kann der Landwirt ost die schweren Schäden von zu starken Frühjahrsniederschlägen rechtzeitig völlig beseitigen und sich die Ernte sichern. ' Ew. Die Kohlhernle und der Einfluß der Bod-n- tempcratur und Bodcnftucktigkeit. Nach Unter suchungen von Montheith - Washington ist die Bodcntemperatur unter den Verhältnissen der Praxis nur i» verhältnismäßig sehr geringem Grade sür das Auftreten des Herniepilzes bestimmend. Dagegen erwies sich der Feuchtigkeitszustand als ein außer- oroentiich wichtiger Faktor. Die untersuchten Wasser nengen wurden dem Wasserhaltungs- vermc^en des Bodens angepaßt (fünf Wasser- mengen, entsprechend 30, 45, 60, 75 und 105 °/o der Wasserkapazität). Es zeigte sich Hernie befall an den Pflanzen in all den Boden proben, worin der Wassergehalt 60 der Wässerkapazität und darüber ausmackte, wäh rend bei 45 g? kein Befall auftrat. Bei 30 °/s gelang es nicht, das Wachstum in Gang zu halten, wogegen bei 45 «/o eine gute Pflanzen- entwick'.ung erreicht werden kann. Die Schäd lichkeit des Befalls nahm mit der Wasser- menge zu Der vorherrschende Einfluß, den ein ungünstiger Feuchtigkeit^zustand im Boden aus die Entwicklung des Herniepilzes ausübt, ist nach der Meinung Christensens die Haupt ursache, für die abweichenden Ergebnisse, Lie verschiedeneVersuchsanstettec beiUnte-suchunuen über den Einfluß der Bodenreaution oder der Kalkzufuhr auf HernWbefal! erziel! haben, ebenso wie die Tatsache, daß der Feuchftgksst-,» zustand eines Bodens von Jahr zu Jahr narb schwanken kann, es zu erklären vermag, oaß der Kohlherniepilz in den einzelnen Jahren in demse ben Boden in stark schwankendem Grade auftritt. Rrs. BuchsbaumanlaZeu. Der von unseren Vor fahren zur Einfassung von Gartenbeeten ver wendete Buchsbaum ist, nachdem er längere Zeit vernachlässigt war, neuerdings wleder zu Ehren gekommen, da der Gartenfreund erkannt hat, daß er nächst Ziegelsteinen das dauer hafteste und ansehnlichste Material zu Ein fassungen liefert. Zur Neuanlage von Buchs- baumeinfassungcn werden die alten Stauden verwandt oder man beschafft fich solche vom Nachbar oder einem Gärtner. Beim Aus heben des Buchsbaums suche man ihn möglichst zu schonen; man nehme nicht mehr Büsche auf, als man in einigen Stunden verwenden kann, andernfalls sinh diese in halbliegender Stellung in einem Graden einzuschlagen, wobei die Wurzeln des Buchsbaums mit Erde bedeckt werden. Oefteres Ueberbrausen der Wurzeln von frei daliegenden Pflanzen erhält die letzteren ebenfalls frisch. Vor der Einpflanzung silH die Büsche zu teilen, und zwar in so viele Einzelpflanzen, als man mit den anhaftenden Wurzeln erwngen kann. Unnötig lang« Wurzeln sind mit der Schere zu kürzen; eine starke und reich belaubte Pflanze braucht mehr Wurzeln zum Leben als eine kleine mit weniger Blättern. Nachdem man den Riß der Ein fassung an einer Schnur vorgezeichnet hat, säumt man die Beete oder Rabatten mit einem spatenstichbreite» und etwa 40 Zenti meter tiefen Graben, kessen Auswurf außer halb des Zierrandes, also der Beetseite ab- gekehrt, zu liegen kommt. Darauf klopft man die Beete an der Einfassungswand oben und seitlich mit dem Spaten an, damit der vorher gegiavene Boden nicht nachstürzt. Vor dem Einlegen des Buchsbaumes, wobei man je nach der Belaubung eine bis fünf Pflanzen zusammenfaßt, sind diese mit der Schere oder einem Beil an den Spitzen zu kürzen, wodurch ein nachheriges Beschneiden des Buchsbaumes entbehrlich wird. Beim Einlegen hat man den Zierrand zur linken Hand, man kniet dazu im Graben nieder. Die Pflanzen werden hand vollweise mit der linken Hand gehalten, so daß d e Spitzen gleichmäßig abschneiden und nur e nen Finger lang aus der Erde hervorstchen. Die Pflanzen liegen der inneren Grabenwand dicht an. Mit der rechten Hand zieht man sv viel lose Erd« herbei, als zur Befestigung der Pflanzen notwendig ist. Nach dem Einlegen > es Buchsbaumes wird der Graben halb mit Erde gefüllt, die Erde angetreten und der Buchsbaum ohne Brause gehörig angegossen. Wenn das Wasser in den Boden eingezoacn st, füllt man den Graben völlig und tritt die Erde nochmals an. Das Angießen ist nach Bedarf zu wiederholen. Die beste Pflanzzett ist im Frühjahr und Herbst. R ch. Neues aus Haus, Rüche und ReNer. Echte Spitzen zu wasche«. Kostbare Spitzen sollte eine Dame niemals aus den Händen geben, auch dann nicht, wenn sie einer gründlichen Reinigung bedürfen. Es ist so einfach, echte Spitzen zu säubern, da der Staub und alle un reinen Stellen durch Waschen in ungekochter, lauwarmer Milch leicht und gründlich heraus- gchen. Natürlich dürfen Spitzen niemals ge rieben werden. Man drückt sie immer wieder leicht aus und erneuere die Milch rin zweites Mal, um die Spitzen ganz gewiß sauber zu haben. Es erfolgt ein Spülen in lauwarmem Wasser. Um ihnen wieder ein wenig Steifheit zu geben, zieht man die Spitzen durch Zucker wasser und bügelt sie daun in noch halütrackenem Zustande am vorteilhaftesten auf einer weichen Wolldecke, da durch diese weiche Unterlage das Muster des zarten Gewebes am besten wieder hervortritl. . M. T. Kochkäse (Matz). Eine pikante Käse schussel wird aus folgende Weise hergestelit: Meißen Käse, frisch gewonnen, der aus rein schmeckender Dickmilch hergestelit ist, preßt man gut ab und stellt ihn in einem sauberen Geschirr (Steintopf) in der Nähe der Küchenherdes mehrere Tage Mag auf. Ein passender Deckel schützt gegen Staub und Flie en. Jeden Tag rührt man den Käse mit hölzernem Löffel gut durcheinander, bis er in einigen Tagen zur Hälfte speckig, zur andern Hälfte noch weißkrümelig erscheint. Nun läßt Wan reichlich Butter in einem irdenen Topfe kochen. Wenn die Butter steigt, gibt man den Käse hinein, und läßt ihn unter beständigem Rühren lgründlich kochen, bis kein weißes Knöt chen mehr sichtbar ist. Nun erst wird etwa eine Tasse Vollmilch hivzugefügt, außerdem etwas Kümmel und entsprechend Salz. Ist alles mit einander gut durchgekocht, so wird der Topf vom Feuer gehoben und der flüssige Käscbrci in eine Porzellanschüssel gegossen. Tie Masse erstarrt beim Erkalten und wird aufs Brot gestrichen. Dieser Kochkäse findet ungeteilten Verfall und hat nicht den üblen Käseduft an sich, trotz seine- pikanten Geschmacks. L. M. SchürZkuchcn. Man bereitet aus 250 x Mehl, 250 x Zucker. 4 ganzen Eiern und einer- kleinen Obertasse Wein einen Teig; statt des Weines kann man auch ein Weinglas Wasser und drei Eßlöffel Rum nehmen. Nachdem man den Teig gut verarbeitet hat, läßt man ihn einige Zeit am warmen Ort verdeckt stehen. Dann rollt man den Teig messerrllckendick aus, schneidet ihn mit einem Messer oder Kuchen rädchen in Streifen von 1 Finger Länge und 2 Finger Breite, schneidpt jeden Streifen der Länge nach in der Milte etwas ein uno zieht das eine Ende durch die Oeffnung. Nun gibt man die Kuchen sofort in das heiße Schmalz, bäckt sie goidge-b und bestreut sie mit Puder zucker. K. Sch. Neue Bücher. Kalender für Geflügelzüchter 1925. Verlag von Fritz Psennigstorf, Berlin. Preis I Gmk. Der neue Geflügelzuchtkalender, der in seiner diesjährigen Auflage in jeder Beziehung alle seine Vorgänger übertrifft, genügt mit seinem Kalendarium, den Buchfllhrungs- und Notiz tabellen den verschiedensten Ansprüchen. Indem textlichen Inhalte bietet er uns Beiträge der be kanntesten und erfahrensten Fachleute. Ganz besonders hervorzuheben sind die Artikel von Prof. vr. Lehmann-Göttingen über Futterwert und Fütterung in der Geflügelzucht und von Georg Wieninger-Wien über Fulterausnützung. Andere Fragen über Geflügel- und Kleintier zucht werden in ausführlicher Weise beleuchtet durch Artikel von Direktor Römex-Cröttwltz, P. Sweers, Frau von Sanden, H. Engel- tohbrüggerhöhe und vr. Weinmütter. Auch für die Rassegeflügelzucht bringt der Kalender reichhaltige Beschreibungen. Wir finden weiter kleine, lehrreiche und anregende Aufsätze über die Arbeiten in einem Hllhnerbetriebe während der vier Jahreszeiten, einen Ueberblick über sie wichtigsten Vorkommnisse des letzten Jahres auf dem Gebiete der Geflügelzucht, Angaben der verschiedenen Tagesarbeiten bei der Brut von Hühner-, Enten- und Gänsceiern, Winke für Aussteller, Anleilungcn zum Bau sür K ein- stallungen, nicht zu vergessen das reichhaltige Züchterverzeichnis und der Anzeigcnanhang. Kurz und gut ein Inhalt, wie er nicht reicher und vielseitiger gedacht werden kann. K. Sch. Der Kleingarten. Von Garteninspektor Kark Riemann. (Sammlung Wissenschaft und Bildung Nr. 190.) 160 S-i.en mit 31 Ab- bildungen. Verlag Quelle L Meyer, Leipzig. Preis 1,60 Mk. Alle sür den Kleingarten in Betracht kom menden Pflanzen und ihre Kulturen sind in leicht süßlicher Weise dargeslellt. Jeder Kleingärtner, der aus dem Boden die größten Erträge erziel«« will, sollte sich das Büchlein anschaffm. Rz.
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