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1408 PAPIER-ZEITUNG. No. 49. Zeilenbreite. In einer Zuschrift an die »London Press News« spricht ein Augenarzt die Ansicht aus, dass der ungünstige Einfluss vielen Lesens auf die Augen hauptsächlich der gegenwärtig üblichen viel zu grossen Zeilenbreite zuzuschreiben sei. Das Auge werde dabei gezwungen, abwechselnd langsame Bewegungen von links nach rechts und rasche von rechts nach links zu machen, und werde dabei ungebührlich angestrengt. Der einzige Weg, diesen Uebelstand zu bekämpfen, besteht nach Ansicht dieses Arztes darin, die Zeilen nicht breiter zu machen als zwei Zoll = etwa 51/2 cm. Dass die Schriftgrösse bei dem verderblichen Einfluss vielen Lesens auf das Auge ebenfalls eine Rolle spiele, erkennt derselbe an und verweist auf die mehrfach behauptete, allerdings nicht hinreichend erwiesene Thatsache, dass bei Herstellung der aus mikroskopischer Schrift gesetzten Dante-Ausgabe zwei oder drei Setzer ihre Sehkraft erheblich geschwächt haben. Was die Schriftform anlangt, so bezeichnet der ärztliche Rath geber enge und magere Schriften als besonders verderblich, empfiehlt dagegen die breit laufenden, kräftigen, gerundeten Schriften, über welche das Auge mühelos hingleitet. Quadraten- und Ausschlusskasten. Das wichtigste Arbeitsgeräth des Accidenzsetzers ist ein Kasten, der das gesammte blinde« Material enthält. In gut ein gerichteten Druckereien hat jeder Accidenzsetzer einen solchen Kasten zur Verfügung, und ihm ist gewöhnlich der beste Platz ist, durch das orangefarbige Glas wird Blau ausgeschieden und das violette Glas erzeugt ein Bild, in dem die gelbe Farbe fehlt. Die so hergestellten Negative werden in einen mit drei Ver grösserungslinsen versehenen Projektionsapparat gebracht, und das von diesen auf eine helle Fläche geworfene Licht wird durch eingeschobene gefärbte Gläser oder zwischen Glastafeln eingefügte farbige Flüssigkeiten roth, blau und gelb gefärbt. Setzt man nun vor jedem der drei Objektive das betreffende Negativ ein und stellt so ein, dass alle Bilder aufeinandertreffen, so entsteht ein stark vergrössertes, ziemlich getreu dem Vorbilde entsprechendes, leuchtendes Farbenbild. Die »Pall Mall Gazette«, welche auf Grund der Mittheilungen eines Berichterstatters das Verfahren beschreibt, bemerkt dabei, dass die Wahl der Farbstoffe für die Farbfilter zur Isolirung und Wiedervereinigung bedeutende Schwierigkeiten be reite. Die Belichtungsdauer bei der Aufnahme währt etwa zwei Minuten. Nach der angegebenen Quelle ist es Herrn Ives noch nicht gelungen, durch Aufeinanderdruck von Platten, die nach den drei Negativen hergestellt sind, gute Ergebnisse zu erzielen. Ives hat eine Anzahl hübscher Blumen-Aufnahmen, insbesondere Ge ranien , sowie Ansichten aus dem Yellowstone-Park bereits öffent lich durch seine Dreifarben-Projektionsapparate vorgeführt Ausserdem soll Ives ein »Heliochromoskop« konstruirt haben, welches ähnlich wie ein Stereoskop gebaut ist und bei der Besich tigung die drei farbigen Bilder vereinigt. Da drei Farben ver einigt werden sollen, aber nur zwei Augen zu Gebote stehen, ist es schwer, sich die Konstruktion dieses Apparates zu vergegen wärtigen. . ler die 9 Cüic wunschfarten tevencer aMS bugartifef! ► 2 • 57772] E. Zimmermann, Papierfabrik, Halberstadt. verdient ein sehr verständig eingerichteter Kasten, wie der vor stehend abgebildete, Erwähnung. Er wird von der Schriftgiesserei Flinsch in Frankfurt a. M. geliefert und ist durch Gebrauchs musterschutz gegen Nachbildung geschützt. kühl überlegenden Komponisten, de. di schichte eines Strebers, eines feste Absicht •n lZuskeen Naturfarben im Projektionsapparat. In Verfolgung eines ähnlichen Gedankenganges, wie derselbe dem Vogel-Ulrich’schen Naturfarben-Lichtdruckverfahren zu Grunde liegt, gelangte der bekannte amerikanische Photochemiker Frederick C. Ives in Philadelphia zur Zerlegung farbiger Vorbilder in drei Platten für den Projektionsapparat oder die Laterna magica. Die Farbenzerlegung findet in einer mit drei identischen Ob jektiven versehenen Kamera statt, wobei je ein Objektiv, durch Einschaltung eines grünen, orangegelben bezw. violetten Glases die Primärfarben Gelb, Roth und Blau isolirt. Das Objektiv mit grünem Glase erzeugt ein Bild, aus welchem Roth ausgeschieden Büchertisch. Carriere. Roman von Olga Wohlbrück. Berlin 1892. Verlag des Vereins der Bücher freunde. Die Verfasserin erzählt die Ge- , Ko gte&® ,° machen. Nachdem er eine Handlung, die seine Pläne zu stören drohte, - die Verheirathung mit einer begabten und warmherzigen Sängerin — rück sichtslos durch Scheidung »korrigirt« hat, gelangt er zum erstrebten Wohl leben durch eine sehr vermögende Wittwe, deren Tochter seine zweite Frau werden sollte, aber nach kurzer Verlobungszeit starb. Auf die Charakteristik dieser seltsamen Frau, die den Helden derart be herrscht, dass er sie nach kurzem Zusammenleben heirathet, hat die Verfasserin grosse Sorgfalt verwendet, und es gelingt ihr auch, derselben die Sympathie des Lesers zu er werben, ebenso wie sie es ver steht, das Interesse für den wenig charakterfesten, aber im Grunde nicht übelgesinnten Helden wach zu erhalten. Die Lösung: der Tod des reuigen Strebers und eine friedliche Verständigung der ersten und der zweiten Frau, die sich in Liebe zu dem Töchterchen des Verstorbenen freundlichen und versöhnlichen Schluss. Szikz Rconharis© Secfin 0t. 4 * (6639 i: Goudronne - Post - Packpapier i: 3 , in fester Qualität u. verschiedenen Farben liefert als Spezialität billigst! ! d • -7on K1 r/:wwN..... n • c, .1 xu ... hat, »Carriere« zu eingeräumt. Auf zweckmässige, systematische und übersichtliche | zusammenfinden, gestattet einen Anordnung der »blinden« Stücke kommt viel an, und daher ............. • . . ■ •AA--AaAAaae