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1346 PAPIER-ZEITUNG. No. 47. 8. Besprechung über Vorschläge zur Besserung der geschäft lichen Lage. 9. Besprechung der neuen gewerbegesetzlichen Bestimmungen, namentlich in Hinsicht auf den Erlass von Fabrikordnungen. 10. Besprechung über Maassnahmen bezüglich weiterer Ab schlüsse von Handelsverträgen. 11. Die neuen Papiernormalien. 12. Sonstige Vereinsangelegenheiten. 13. Wahl des Orts der nächsten Generalversammlung. Nachmittags 41/2 Uhr: Gemeinschaftliches Mittagessen im Euro päischen Hof; abends 81/2 Uhr: Zusammenkunft im Neuen Konzerthaus am Kgl. Grossen Garten. IV. Mittwoch, 15. Juni 1892 Ausflug nach der Edmundsklamm bei Herrnskretschen. Ab fahrt per Schiff morgens 6 Uhr. Von Herrnskretschen nach der Edmundsklamm, dort gemein schaftliches Mittagsmahl. Nachmittags Besuch des Prebischthors. Abends Nachtmahl im Elbpavillon zu Herrnskretschen und Rück fahrt abends 9 Uhr nach Dresden. Zu den vorgesehenen Vergnügungen können Damen und Gäste eingeführt werden. Lachendorf b. Celle, 3. Juni 1892. Der Vorstand des Vereins Deutscher Papierfabrikanten Carl Drewsen, Vorsitzender. Geh. Kommerzienrath Albert Niethammer, I. stellv. Vorsitzender. Alfred Beckh, II. stellv. Vorsitzender. Gustav Arndt. Max Dresel. Dr. Haerlin. Oscar Meissner. Friedrich Quincke. H. Richter. Kommerzienrath G. Rostosky. Philipp Sonntag. Friedrich Westphal. Hilfsverein für Fachgenossen und Beamte der deutschen Papier-Industrie. Generalversammlung Dienstag, 14. Juni, mittags 12 Uhr, zu Dresden, Hotel Europäischer Hof. TAGES-ORDNUNG. 1. Bericht über die Lage des Vereins. 2. Kassenbericht und Gutachten der Rechnungsprüfer. Ent lastung des Kassirers. 3. Besprechung über Unterstützungsgesuche. Die Mitglieder des Hilfsvereins werden zum Besuch der Ver sammlung freundlichst eingeladen. Bei dieser Gelegenheit machen wir wiederholt bekannt, dass äusser den Besitzern und den Beamten der Papierfabriken auch Besitzer und Beamte von Zell stoff-, Strohstoff- und Holzstofffabriken die Mitgliedschaft unseres Vereins erwerben können. Penig, Juni 1892. Der Vorstand des Hilfsvereins Kommerzienrath Julius Vogel. Vorsitzender. Verein der Holzzellstofffabrikanten. Ich beehre mich, hiermit die verehrl. Mitglieder unseres Vereins zur diesjährigen Generalversammlung Mittwoch, 15. Juni, vormittags 10 Uhr, nach Dresden, Hotel Belle Vue, ergebenst einzuladen. TAGES-ORDNUNG: 1. Bericht des Vorsitzenden. 2. Rechnungs-Ablage. 3. Austausch der Ansichten über die Lage der Holzzell stoffindustrie. 4. Wahl eines neuen Vorsitzenden und dessen Stellvertreters. Aschaffenburg, 14. Mai 1892. Philipp Dessauer, z. Z. Vorsitzender. Verein Deutscher Braunholzpapier-Fabrikanten. Wir laden hiermit alle Fachgenossen, auch die ausserhalb des Vereins stehenden, ganz ergebenst ein, am 14. Juni er. früh 1/,9 Uhr in der »Deutschen Schänke zu den 3 Raben«, Marien strasse Dresden, zu einer Konferenz erscheinen zu wollen. Der Vorstand. I. A. Richter. Papierprüfung. Der Widerstand gegen Reiben und Knittern. Im 7. Jahresberichte der Leipziger Papierprüfungs - Anstalt bekennt Schreiber dieses Aufsatzes, dass die Prüfung auf Wider stand gegen Reiben und Knittern früher von ihm unterschätzt wurde, während die Erfahrung deren bedeutende Brauchbarkeit erwiesen habe. Dieses an sich weder befremdliche noch besonders interessante Vorkommniss, dass Jemand aus einem früheren Gegner einer Methode allmälig zu einem Freunde derselben geworden ist, dürfte allein kaum ein weiteres Eingehen auf diesen Gegenstand rechtfertigen, wohl aber wird die Mittheilung, wie wir uns diesen Werthmesser der Papierqualität dienstbar gemacht haben, von allgemeinerem Interesse sein. Die Gegner der Methode behaupten, wie auch ich auf Seite 124 des im Jahre 1886 von mir geschriebenen Papierkenners angab, »dass der Versuch (des Reibens und Knitterns) sich leider nicht in zahlenmässigen Werthen ausdrücken lasse«. Andere behaupteten, dass die Probe bei jedem neuen Versuche anders ausfallen müsse, je nachdem der Prüfende grösseren oder geringeren Druck anwende, ja dass je nach Stimmung oder Erregung des Untersuchers abweichende Ergebnisse gefunden werden. Der Vertheidiger der Methode, W. Herzberg, sagt selbst in seinem Buche »Papierprüfung« (Berlin, Springer 1888): »Es ist dieser Versuch ein rein subjektiver und von der Person des Prüfenden abhängig; ihn aus diesem Grunde aber zu verwerfen und ihm den Vorwurf der Unzuverlässigkeit zu machen, wie es in letzter Zeit vielfach geschehen ist, ist völlig unberechtigt.« Es ist also selbst von diesem wie andern Freunden dieses Prüfungsmittels zugegeben, dass es ein mangelhaftes Mittel sei. Dagegen ist unsers Wissens bisher nirgends angegeben, aut welche Weise die Mängel des Versuches einzuschränken sind, oder wie man es anfangen könne, die Methode so zu üben, dass man bei jedem neuen Versuche an gleichem Papiere auch zu an nähernd gleichen Ergebnissen gelange. Herzberg sagt im bereits erwähnten Buche (Seite 25): »Viele ausgeführte Kontrollversuche haben bewiesen, dass das Urtheil über die Widerstandsfähigkeit eines Papiers gegen Reiben und Knittern stets nahezu das gleiche war, auch - wenn die Versuche von verschiedenen Personen ausgeführt wurden«. Ueber Ausführung der Reib- und Knitter-Probe aber ist auf Seite 24 nur Folgendes zu finden: »Der Versuch selbst wird nun in folgender Weise ausgeführt. Ein halber Bogen des zu prüfenden Papieres wird zunächst fest zusammen geballt, dann wieder aufgewickelt und dieser Prozess einige Male wiederholt, bis der Bogen voll kurzer Kniffe ist; Papiere von äusserst geringer Festigkeit erhalten hierbei bereits Löcher; so dass der Wider stand gegen Zerknittern bei diesen als »ausserordentlich gering« be zeichnet werden muss. Das gekniffte Papier wird nunmehr mit voller Hand gefasst und tüchtig zwischen den Handballen gerieben, etwa so, wie die Waschfrau die Wäsche beim Reinigen behandelt. Bei einiger Uebung in der Aus führung dieses Versuchs hält es nicht schwer, aus der Reihe der nach folgenden 7 Beurtheilungsgrade, wie solche in der Versuchsanstalt ge bräuchlich sind, den passenden auszuwählen. 0 ausserordentlich gering, 1 sehr gering, 2 gering, 3 mittelmässig, 4 ziemlich gross 5 gross, ß sehr gross, 7 ausserordentlich gross.« Auch hierbei ist nicht angegeben, welcher Anhalt dem Neulinge zur Seite steht, damit er im Stande ist, sein Prüfungsobjekt in eine der weiteren 7 Klassen einzureihen. Es ist auch nicht gesagt, ob das Reiben mit Anwendung eines mehr oder weniger energischen Druckes stattzufinden hat, um zu Resultaten zu ge langen, die den in der Charlottenburger Anstalt gefundenen gleich sind. Wir haben bei unseren Lehrkursen über Papierprüfung folgende Anweisung gegeben, und unsere Hörer haben nach Be folgung derselben bald eine gewisse Sicherheit erlangt. Wir schneiden aus einer Papierfläche ein Stück etwa in Grösse von Schreib-Quart (17—21 cm), drücken dieses Blatt zu einem kleinen Ballen dicht zusammen, so dass er in der zusammen gedrückten Faust Platz hat, und entfalten diesen Ballen mit Vorsicht wieder zu einem Blatte. Dieses Zusammenballen wird am besten wiederholt ausgeführt, um viel kleine Kniffe zu erhalten. Nun greifen wir das Papier mit beiden Händen von zwei Seiten an, so dass eine grössere gekniffte Fläche zwischen diesen frei bleibt. Wir beginnen ohne jede Druckanwendung zu reiben, als wollten wir einen Fleck aus einem Stück Zeug durch Aufeinander-