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1236 PAPIER-ZEITUNG. No. 43. Lagermetall wird besonders eine Phosphorbronce mit 4—5 pCt. Zinn empfohlen. Eine gelegentlich untersuchte Bronce enthielt: Blei, Kupfer, Zinn, Antimon, Spuren von Eisen und Phosphor. Weissmetall oder Weissguss ist die als Lagermetall gebräuchlichste Legirung. Es hat die Eigenschaft, schon bei niedriger Temperatur zu schmelzen und sich dann ohne besondere Formen direkt um den Zapfen herumgiessen zu lassen. Es lässt sich auch sehr leicht bearbeiten, hat jedoch lange nicht die grosse Widerstandsfähigkeit wie Rothguss und Messing, und beim Er ¬ hitzen des Lagers ist sogar die Gefahr des Abschmelzens der Lagerschaalen nicht ausgeschlossen. Trotzdem wird es eben wegen seiner Leichtschmelzbarkeit sehr viel verwendet. Seine vorwiegendsten Bestandtheile sind bekanntermaassen Zinn, Antimon und Blei, dann auch Kupfer, Zink und Wismuth in wechselnden Mengen. Im Folgenden will ich einige auf deutschen Eisenbahnen besonders gebräuchliche Legirungen anführen: Zinn, Kupfer, 80 » » » viele andere. meiner Arbeiten über »Argentine«, 20 84 7 8 40 60 und 7) Blei, 1,5 pCt. Kupfer, pCt. » » » pCt. » 11 12 10 13 20 Blei, 16» » von mir gelegentlich Papier-Zeitung 1891 Nrn. 95, 96 und 97, untersuchten Weissguss späne enthielten sämmtlich Antimon, Zinn und Blei in ziemlich bedeutenden Mengen, ferner noch eine geringe Menge Eisen. Antimon, n Vor längerer Zeit hatte ich in einer Zellstofffabrik Gelegenheit, ein besonders empfohlenes Weissgussmetall einer chemischen Untersuchung zu unterwerfen. Dasselbe enthielt viel Zinn und viel Antimon, ferner wenig Kupfer, etwas Wismuth und etwas Eisen; dann als sehr geringe Verunreinigungen eine Spur Schwefel, eine Spur Arsen und eine winzige Spur Mangan. Eine quantitative Bestimmung nahm ich bei dieser Legirung nur mit zwei Metallen vor: 0,180 pCt. Eisen und 9,768 pCt. Kupfer. Ferner wurde mir gelegentlich das sogenannte »Wolfram- Mangan- Weissmetall B« von der Firma G. A. Kroll in Hannover zur Untersuchung vorgelegt. Bekannt ist, dass Stahl hie und da mit sehr geringen Mengen Wolfram, Chrom und Mangan legirt wird, und dass man dadurch ein bedeutend widerstandsfähigeres, festeres und härteres Material erhält, als gewöhnlicher Stahl es ist. Auch Manganbronce wird manchmal in den Handel gebracht, und man behauptet, dass die geringe Menge Mangan, welche im Stahl vorhanden ist, in ähn ¬ licher Weise wirke, wie der Phosphor in der Phosphorbronce. Ich hielt es daher für leicht möglich, dass man auch ein Wolfram-M anganlagermetal I konstruirt habe, entweder, um damit denselben Erfolg zu erzielen, wie beim Wolfram- und Manganstahl, oder um durch die Namengebung allein wenigstens ein besseres Geschäft zu machen. Es war daher für mich ganz besonders interessant, zu erfahren, ob dieses Wolfram-Mangan - Weissmetall auch die beiden genannten Metalle wirklich ent halte. Ich unterzog dasselbe nun selbst einer genauen Unter suchung und liess zur Kontrolle auch noch von drei anderen Herren damit Prüfungen anstellen, deren übereinstimmendes Er gebniss das folgende war: Die Legirung enthielt sehr viel Zinn, Antimon und Blei, wenig Zink, eine Spur Kupfer, eine Spur Eisen; ferner eine fragliche Spur Mangan. Wolfram konnte trotz wiederholter und eingehender Prüfung nicht in dem Metalle nach gewiesen werden. In Oesterreich wird ein Weissmetall sehr viel verwendet, die sogenannte Jannowitzer Legirung. Dieselbe besteht vor wiegend aus Zinn, Antimon und Blei; ferner enthielt die von mir untersuchte Probe etwas Kupfer, etwas Zink und eine Spur Eisen. Dies wären die gebräuchlichsten Lagermetalle. Während man aber früher besonders danach getrachtet hat, das beste Material für Lagerschaalen zu suchen, ist man in den letzten Jahren davon abgegangen und bestrebt sich, die Konstruktion des Lagers möglichst zu vervollkommnen. Man benutzt heute, wie bekannt, die sogenannten Seilers-Lager, bei welchen die Lagerschaalen einfach aus Gusseisen sind. Bei den früheren Lagern war das Verhältniss zwischen der Länge des Zapfens und seinem Durch messer meist 1,5 : 1, bei den Seilers-Lagern aber ist der Zapfen 4 mal so lang als er dick ist. Hierdurch vertheilt sich der Druck, welcher von der Welle ausgeübt wird, so dass auf 1 Dem nur noch etwa der vierte Theil von jenem Druck kommt, welchen der Zapfen früher ausgeübt hat. Bekanntlich läuft der Zapfen in Del, und man bestrebt sich, durch diese Vergrösserung der Lagerfläche den Druck so zu verringern, dass ein Ausquetschen des Oeles durch den Zapfen, also ein Heisslaufen der Welle, un ¬ möglich wird. Endlich haben die Seilers-Lager oben und unten noch eine passende Vorrichtung, ein Kugelgelenk, damit sie einem etwa stattfindenden Stoss nachgeben und der Welle Spielraum gewähren können. (Schluss folgt.) Neuheiten. Unter dieser Ueberschrift werden alle von Beziehern der Papier-Zeitung eingesandten Muster von Erzeugnissen des Papier- und Schreibwaaren - Faches, welche Neues oder Bemerkens- werthes bieten, kostenfrei besprochen. Praktisches Bücherbrett. In jedem Geschäft giebt es eine Anzahl Bücher, die man bequem zur Hand haben, möglichst auf dem Pult selbst unterbringen möchte. Als Aufbewahrungsort für solche Hand- und Nachschlagebücher ist das nachstehende, in Figg. 1 und 2 abgebildete, von der Firma Sigm. Kohn, Berlin S., Mathieu-Str. 9, angebotene Bücherbrett gut geeignet. Es ist aus Fig. 2. Eichenholz sauber gearbeitet und an den Längsseiten mit einem eigenartig durchbrochenen Blechbeschlag versehen. Ein Blech streifen B von Länge des Bretts und etwa 21/2 cm Breite ist in der durch Querschnittskizze, Fig. 3, veranschaulichten Weise gebogen, B mit den aus Figg. 1 und 2 ersicht- liehen Schlitzen versehen und an A la der Brettkante befestigt. Die in den gleichen Abbildungen veranschaulichten Drah t wän d e wer- . den so eingefügt, dass ihre Füsse Fig 3. in zwei einander gegenüberliegende Schlitze eingepasst werden, wobei die abgebogenen Enden von der Aussparung a (Fig. 3) auf genommen werden. Die Stellwände müssen beim Einfügen etwas auseinandergebogen werden, und der elastische Druck, mit welchem sie in ihre frühere Stellung zurückstreben, hält sie fest. Man kann auf diese Weise jedem einzelnen Buche seinen bestimmten Platz anweisen. Die Bretter sind in Längen von 30, 50, 70 und 100 cm auf Lager. Andere Längen werden auf Wunsch gefertigt. Von Briefumschlägen, Musterdüten und Anhänge-Etiketten giebt die Couvertfabrik Konstanz und Emmishofen, Aktien- Gesellschaft in Konstanz, hübsch angeordnete und ausgestattete Mustersammlungen aus. Es sind in »Leporello«-Form aufschlag- bare Mappen in Quartformat, welche auf der Aussenseite in Goldschrift auf schwarzem Grunde die Inhaltsangabe tragen und Muster je einer Abtheilung enthalten. Geschäfts-Briefumschläge, Keichs- und Kanzlei-Briefumschläge, weisse und Trauer - Brief umschläge, Anhänge-Etiketten, geklebte und genähte Musterdüten haben je ihre besondre Mappe, in welcher sie sich in zweck mässiger Uebersichtlichkeit dem Auge darbieten. Die Brief umschläge sind aus guten Stoffen sauber gearbeitet und mit gut klebendem Klebstoff bestrichen,