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No. 28. PAPIER-ZEITUNG. 795 Bilderrahmen und Albumkulissen mit schräger Unterseite des Ausschnittes wurden dem Buchbindermeister A. Müller in Berlin W., Charlottenstrasse 24, als Gebrauchsmuster geschützt. Der Schutz-Inhaber legte uns solche Rahmen und »Passe partouts« in einfacher und reicher Ausstattung vor, bei welchen die eigenartige Form des Ausschnitts recht an sprechend wirkte. Die im unteren Theil des Rahmens entstandene Dreieckfläche ist mit zierlichen, in Plattstich ausgeführten Blüthenzweigen geschmückt, die sich nament lich von dem mehrfach be nutzten purpurnen Sammet grunde reizvoll abheben. Die nebenstehend gezeigte Abbildung stellt einen zum grossen Theil mit Purpur- sammet überzogenen Rahmen dar, bei welchem an einzelnen Stellen das glattgehobelte, un- polirte Birnbaumholz des solcher Rahmen wirkt eigen- die Technik der Verbindung des Sammetüberzugs mit der Holz-Unterlage. Alles liegt so fest, glatt und sauber, alle Kanten des Stoffs sind so sorgfältig be arbeitet, dass nirgends ein Fäserchen an unrechter Stelle zu Tage tritt. Herr Müller, der diese schwierigen Arbeiten theils selbst ausführt, theils unter persönlicher Leitung ausführen lässt, ist zweifellos ein Künstler in seinem Fach und fand Anerkennung seiner Leistungen auch am Kaiserhofe, indem er wiederholt mit einschlägigen Arbeiten in den Berliner, Charlottenburger und Potsdamer Schlössern betraut wurde. Tektorium nennt die Firma Otto Köhsel & Sohn in Berlin N.O., Neue Königstrasse 25, jenes aus Drahtgewebe be stehende, mit oxydirtem Leinölfirniss überzogene Ersatzmittel für Fensterglas, welches wir gleich nach seinem ersten Auftauchen in England im Jahrgang 1889, Seite 232, besprachen. Das Erzeugniss ist also eigentlich keine Neuheit mehr, wurde aber bisher in Deutschland wenig angewendet, und die Gelegenheit zum bequemen Bezug durch die genannte Firma wird Vielen noch nicht bekannt sein. Das Tektorium hat eine Anzahl vortrefflicher Eigenschaften: Es ist unzerbrechlich, biegbar, wasserfest, spezifisch leicht, durch scheinend, wird durch Sonnenstrahlen nicht erweicht, lässt sich mit der Scheere schneiden und mit gutem Erfolg bemalen. Seine einzige schlechte Eigenschaft ist die Brennbarkeit, die indess an scheinend auf ein Mindestmaass herabgesetzt ist und nur selten die Anwendbarkeit beeinträchtigen dürfte. Die zunächst gelbliche Farbe wird von der Sonne allmälig ausgebleicht. Am vortheil- haftesten dürfte das Tektorium für Oberlichträume, Gewächs häuser, Frühbeetfenster usw. sein. Gepresste farbige Pappen. Die Fabrik von Dr. Forke & Co. in Neuhammer a. Queis hat sich der Herstellung glatter und gepresster weisser und farbiger Lederpappen und Kofferpappen zugewendet. Die uns vorgelegten Proben zeichnen sich durch reine und schöne Farben, sowie ansprechende Pressmuster aus. Von Farben sind vertreten: Gelb, Grün, Anilinrosa, Anilinviolett, Hellblau und Naturbraun. Solche Pappen sind zu sehr mannig facher Verwendung in der Schachtelfabrikation geeignet. Wunderblumen (Kotillon-Rosen). Als Erzeugerin der in Nr. 25, Seite 722 erwähnten Kotillonrosen, die vermuthlich der Anregung in Nr. 16, Seite 439 ihr Dasein verdanken, hat sich uns die Firma Pohl & Weber Nachfolger in Berlin S. vorgestellt. Die »Wunderblumen« sind sämmtlich aus weissem, gesteiftem Stoff in Gestalt von Rosen, Lilien, Nelken usw. gefertigt und mit Gräsern und Blättern zu hübschen, kleinen Sträusschen vereinigt. Blüthen und Blätter sind mit Drahtstielen versehen und diese mit Zinnblättern umwickelt. Zu jeder Kotillontour gehören sechs grössere Sträusschen für Damen und sechs kleinere für Herren, sowie ein Zerstäuber-Fläschchen, aus welchem der Tanz-Ordner einen feinen Regen über die Blüthen stäubt und auf ihnen dadurch lebhafte Farben hervorzaubert. Die mit kölnischem Wasser wohlriechend gemachte Flüssigkeit färbt die Blumen hellroth, dunkelroth, gelb, blau und violett. Eine bleibt weiss. Die Sträuss chen sowie der Zerstäuber werden in festen Pappschachteln ge liefert. Die hübsche Neuheit hat, wie wir hören, noch zum Schluss der Ballzeit grosse und willige Aufnahme gefunden. [57295 fertigt als Spezialität: Vorschriftsmässige Entwerthungsdatumstempel als Selbstfärber und Handstempel zur vorschriftsmässigen Ent- werthung der Marken für die Invaliditäts- und Altersversicherung. > Numerir-Rahmen *e zur Massennummerirung in Schnell- und Handpressen. Neu! Automatische Ziffernwerke. Neu! D. R.-Patent angem. Zum Numeriren im Schriftsatz der Schnellpresse. Numeroteure, Paginirmaschinen zum Hand- und Fussbetrieb, D. R.-Patente Nr. 38 820, 39 702, 43 260. Datumstempel u. Selbstfärber. Perforir-Maschinen Selbstf. Paginir- zum Hand- und Fussbetrieb für Linien, Maschine. Zahlen, Wörter und verstellbares Datum. Pagin.-Masch. No.|2 Briefm.-Perf.-Pr. No. I. 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