Volltext Seite (XML)
1150 PAPIER-ZEITUNG No. 40. 5. Die Grundstriche entstehen durch leichte Beugung der 3 Schreib finger, so dass die Federspitze gegen die Mitte der Brust bewegt wird. Durch starke Beugung der Finger entstehen linksschiefe Grundstriche. 6. Im Verlauf der Zeile ist der Arm wiederholt nach rechts zu rücken. Nach 2—3 Zeilen muss das Heft nach oben geschoben werden. 7. Bei Bänken mit geringem Abstand ist Rücklehnung beim Schreiben zu fordern. 8. Die Verbindungslinie sowohl der Schultern als auch der Augen muss während des Schreibens genau waagerecht gerichtet bleiben, der Oberkörper darf sich nicht vornüber beugen, die Brust nicht an den Pultrand gestützt werden. Der Kopf sei leicht gebeugt, der Abstand der Augen von der Schrift betrage 30—35 cm. Die Beine dürfen nicht übereinandergeschlagen werden, die Füsse ruhen auf dem hierfür bestimmten Fussbrett. Scharff fasst die Vorzüge der Steilschrift folgendermaassen zusammen: 1. Vom hygienischen Standpunkt: Die senkrechte Schrift schützt vor Verkrümmung der Wirbel säule und vor ungleichmässiger, die Sehkraft störender Thätigkeit der Augen. 2. Vom pädagogischen Standpunkt: Die senkrechte Schrift lässt sich schnell und sicher erlernen, da ihre Buchstabenformen leicht aufgefasst werden, ein jedes Kind die Vorstellung von dem einzuhaltenden Richtungswinkel in die Schule mitbringt, und die Gleichgewichtsstellung des Körpers die Schreibthätigkeit günstig beeinflusst. 3. Vom praktischen Standpunkt: Die senkrechte Schrift übertrifft die anderen Schreibarten durch Deutlichkeit, durch Erparniss an Zeit und Papier und durch die Bequemlichkeit und Ausdauer in gleichem Maasse sichernde Körperhaltung. Als Hilfsmittel zur Erlernung der Steilschrift sind bereits verschiedene Vorlagen vorhanden, von welchen uns »Scharff’s Schreibschule« aus dem Verlage der Huwald'schen Buchhandlung in Flensburg vorliegt. Dieselbe enthält in je 6 Grossoktav-Heften Vorbilder für deutsche und lateinische Schrift auf vorgedruckten Schreiblinien. Für die Steilschritt werden ferner noch geltend gemacht: übersichtlichere Anordnung von Zifferreihen, also Erleichterung der Rechen - Operationen und grössere Lesbarkeit der Schrift. Otto Sperling verweist auch darauf, dass man jahrhundertelang steil schrieb. Bis ins 16. Jahrhundert finde man auch bei Brief schrift fast ausschliesslich steile Schriftzüge, welche die Schreib schrift der Druckschrift ähnlicher erscheinen lassen; erst im 17. und 18. Jahrhundert habe sich die Schrägschrift ausgebildet. Ueber die bei Steilschrift meist eintretende Verringerung der Schreibgeschwindigkeit setzen sich die Vertheidiger dieser Schrift leicht hinweg. »Nicht die Steilschrift um ihrer selbst willen«, sagt Sperling, »sondern die davon untrennbare günstige Heftlage ist das werth- volle Ziel der Reformbewegung.« Neuheiten. Unter dieser Ueberschrift werden alle von Beziehern der Papier - Zeitung eingesandten Muster von Erzeugnissen des Papier- und Schreibwaaren-Faches, welche Neues oder Bemerkens- werthes bieten, kostenfrei besprochen. Original-Post-Karton nennt die Erste Karlsruher Karton- nagen-Fabrik Friedrich Böss in Karlsruhe einen aus Braun holzpappe gearbeiteten, mit Holz versteiften und mit eigenartigem Verschluss versehenen Pappkasten für den Postversandt. Fig- 1. Der Kasten besteht, wie Fig. 1 zeigt, aus zwei Theilen, dem durch gezahnte Blechkanten und einen den oberen Rändern ent lang laufenden Holzrahmen gesteiften Behälter, und dem ebenfalls durch einen aufgenagelten Holzrahmen versteiften Deckel. Der Deckelrahmen ist so gearbeitet, dass er sich genau in den Kasten rahmen einfügt. An zwei Ecken des Kastens (Fig. 1, rechts) sind dreieckige Blechstücke am Rahmen befestigt. Der Zusammen halt von Kasten und Deckel wird dadurch bewirkt, dass mau einerseits beim Aufsetzen des Deckels die nach den Blechstücken gerichteten Ecken des versteifenden Deckelrahmens unter die Blechecken drückt, anderseits den eingefügten Deckel mit dem Kasten durch einen Holzpflock a verbindet, welcher durch zwei aufeinandertreffende Löcher in den Schmalwänden der beiden Rahmen gesteckt wird. Sicherer Verschluss wird erzielt, indem man eine beigegebene Siegelmarke über den Verschlusspflock klebt. Die beschriebene Steifung durch Blech und Holz macht die Kästen ausserordentlich fest. Ein weiterer Vorzug besteht in dem sehr bequemen und einfachen Verschluss, der jede Ver wendung von Bindfäden entbehrlich macht. Bleistifthülse mit federndem Messband. Die Eagle Pencil Co. in New York, 73 Franklin Street, fügte den bekannten, am Ende von Bleistiften zu befestigenden Blechhülsen mit Gummikopf eine Vor richtung an, welche ein federnd zusammengerolltes Messband enthält. Das Messband ist zwischen zwei gezahnten Rädchen aufge rollt, und die Länge einer Linie oder Kurve kann in einfacher Weise dadurch bestimmt werden, dass man eins der Rädchen auf derselben abrollt. [56288 14 rue de Conde Paris. 15 City-Road London. DWMwGweweweNeMSNegeBwew@wGM®BOMe®WG Schwed. Seiden, gerippt, ; helle Waare, dem besten Fabrikat an Güte und Haltbarkeit gleich- j stehend, geschmeidig-, chlorfrei, in 3 Qual, (von 1312 M. an pro j Ballen 50—76 bei Parthien) offerirt als Spezialität [56676 | Adolph Flegel, Papierfabriken, Berlin. Sonenenenenenewenanenaesnenenanenanenewenene»s Brissard's iniirmaschinen. Neue doppelte Maschine für Längs- und Querliniatur, abgesetzt und durchlaufend in einem Durchgänge. Zinkbleche für Satinir- Umdruck- 4---------- u. Buntdruckzwecke, Lagermetall u. s. w. liefern Jacob Raven Söhne & Co. BERLIN C., Wallstrasse 93.