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1118 PAPIER-ZEITUNG. No. 39. Papiermacher-Berufsgenossenschaft. Sektion I (München). Einladung zur diesjährigen ordentlichen Sektionsversamm- lung auf Montag, 30. Mai, vormittags 11 Uhr, in München, kleiner Saal des Bayr. Kunstgewerbe-Vereins, Pfandhaus-Strasse 7,1. TAGES-ORDNUNG: 1. Geschäfts- und Kassenbericht für 1891, sowie Prüfung und Abnahme der vom Sektionsvorstande über die Sektionsausgaben im Jahre 1891 aufgestellten Rechnung. 2. Aufstellung des Etats für 1893. 3. Ersatzwahl für die Ende 1892 ausscheidenden Mitglieder des Sektionsvorstandes und deren Ersatzmänner. 4. Bestimmung der Zahl und Wahl der Delegirten zur Ge nossenschaftsversammlung für 1893. 5. Wahl der Rechnungsrevisoren für das Jahr 1892. 6. Stellungnahme zur Tagesordnung der Genossenschafts versammlung für 1892. München, 5. Mai 1892. Der Sektionsvorstand: Dr. Haerlin, Vorsitzender. Sektion VII. (Hannover.) Die geehrten Mitglieder der Sektion werden hierdurch zur diesjährigen ordentlichen Sektionsversammlung auf Sonnabend, 28. Mai 1892, Mittags 1 Uhr, in Hannover, »Kasten’s Hotel«, Theaterplatz, ergebenst eingeladen. TAGES-ORDNUNG: 1. Geschäftsbericht; Prüfung und Abnahme der Jahresrechnung von 1891. 2. Wahl einer Kommission zur Prüfung der Rechnung von' 1892. 3. Feststellung des Etats für 1893. 4. Neuwahl von drei Mitgliedern und drei Ersatzmännern des Vorstandes. 5. Wahl der Delegirten zur Genossenschaftsversammlung am 13. Juni. 6. Geschäftliches. Alfeld-Hannover, 12. Mai 1892. Der Sektionsvorstand A. Kreipe, Vorsitzender. Eingetragene Normal-Wasserzeichen. Bekanntmachung. Auf Grund des § 3 der in Nr. 284 des Deutschen Reichs und Königlich Preussischen Staats-Anzeigers vom 2. Dezember 1891 veröffentlichten und am 1. Januar 1893 in Kraft tretenden »Vor schriften für die Lieferung und Prüfung von Papier zu amtlichen Zwecken« haben ferner die nachfolgenden Fabrikanten ihr Wasserzeichen bei der unterzeichneten Anstalt angemeldet. Die Anmeldungen Nrn. 1—7 wurden in Nr. 35 veröffentlicht. Lfd. Nr. F i r m a Wortlaut des Wasserzeichens 8. Georg Drewsen in Lachendorf bei Celle G. Drewsen Lachendorf Normal.. 9. Georg Drewsen in Lachendorf bei Celle G. Drewsen Lachendorf .. Normal.. 10. J. W. Zanders in Berg. Gladbach J. W. Zanders B. Gladbach Normal.. 11. Felix Schoeller & Bausch in Neu-Kaliss bei Dömitz Schoeller & Bausch Normal.. 12. Gebrüder Laiblin in Pfullingen Gebrüder Laiblin Pfullingen .. Normal.. 13. Freiberger Papierfabrik zu Weissenborn Papierfabrik KT . , Normal.. Weissenborn 14. Gebr. Ebart in Spechthausen Gebr.EbartSpechthausen .. Normal.. Charlottenburg, 5. Mai 1892. Königliche mechanisch-technische Versuchs-Anstalt gez. A. Martens. Papier-Markt. Aus Süddeutschland, 10. Mai 1892. Wir sandten heute folgenden Brief an den Vorstand des Vereins Deutscher Papierfabrikanten: Verehrl. Vorstand des Vereins Deutscher Papierfabrikanten, Berlin! In Nr. 37 der Papier-Zeitung schildert ein »alter Papiermacher« ganz richtig die jetzige Lage des Papiermarktes und wendet sich an den Verein Deutscher Papierfabrikanten um Herbeiführung eines gemein schaftlichen Beschlusses zum Zweck der Abhilfe. Wir möchten uns dieser Anregung, bezw. Bitte, aus voller Ueber- zeugung anschliessen. Der Dank der deutschen Papiermacher für die betreffenden Bemühungen wird Ihnen sicher sein. Der Vorschlag in obigem Artikel — einen ganzen Monat zuzu stellen — scheint uns aber nicht praktisch. Was soll in diesem Monat aus unseren Angestellten und Arbeitern werden? Wir möchten deshalb einen anderen, zu demselben Ziele führenden und viel besser durchzu führenden Vorschlag dahin machen: Die Papierfabriken verpflichten sich, während des Jahres 1892 den Betrieb spätestens Samstag (Sonnabend) abends 6 Uhr einzustellen und denselben frühestens Montag vormittags 6 Uhr wieder aufzunehmen. Wir ersuchen den verehrl. Vorstand dringend, die Angelegenheit in die Hand zu nehmen und zeichnen hochachtungsvoll Braunholzpapier. Hamburg, 8. Mai 1892. Alexanderstrasse 2. Zu dem Artikel »Braunholzpapier« in Nr. 36 der »Papier- Zeitung« kann ich nicht umhin, einige Glossen zu machen. Der deutsche Braunholzpapier-Export ist keineswegs so unbe deutend, wie Herr Z., der demselben ferner zu stehen scheint, annimmt. Allerdings haben im Laufe der letzten Jahre eine Anzahl Fabriken in Norwegen und Schweden dem deutschen Braunholzpapier - Export Konkurrenz gemacht, die vorher nicht existirte, weil die aUgemein als die besten anerkannten skandi navischen Papiere bis vor wenigen Jahren zu weit höheren Preisen als das deutsche Fabrikat ihren bestimmten Absatz gehabt hatten. Wohl ist diese Konkurrenz und damit zusammenhängend der erhebliche Preisrückgang in erster Linie eine Folge der Ueberproduktion, veranlasst durch Aufstellung einer im Ver- hältniss zum Papierbedarf allzugrossen Anzahl von Papier maschinen, hauptsächlich in den skandinavischen Ländern. Aber diese Konkurrenz allein hätte nicht genügt, den Preisrückgang der deutschen Braunholzpapiere auf den jetzigen Punkt herbei zuführen, wenn nicht vor einigen Jahren seitens eines der be deutendsten Hamburger Kommissionäre in Braunholzpapier auf eine ganz unerhörte Art die Preise des deutschen Braunholzpapiers planmässig geworfen worden wären. Ich sass »an der Quelle« und hielt es für eine Ehrenpflicht, den betreffenden Fabrik-Mitbesitzer auf die in seiner Anstalt vor gekommenen Unregelmässigkeiten aufmerksam zu machen. Diese Angelegenheit ist aber merkwürdigerweise im Sande verlaufen, trotzdem ich mich seinerzeit zur Beweisführung bereit erklärt ha^te, und trotzdem der Fabrikant mir gegenüber noch äusserte, dass ihm selbst schon ein beträchtlicher Mehrverbrauch von Stoff in seiner Fabrik aufgefallen sei, der nicht im rechten Verhältniss zur fakturirten Papiermenge stehe. Zu Nutz und Frommen der Fachwelt will ich den Fall der Oeffentlichkeit übergeben; denn unsere Papier-Industrie kann nicht oft genug auf solche Maassnahmen gewisser Kommissionäre aufmerksam gemacht werden. Infolge eines allem Anscheine nach privaten Abkommens des Kommissionärs mit dem Direktor einer Braunholzpapier- Fabrik wurden die Aufträge von Papieren im Gewicht von etwa 35 g auf das •m und dicker in der Regel um etwa 10 (zehn) Prozent leichter, als vom Exporteur bestellt, der Fabrik über schrieben, und wenige Tage darauf der Direktor durch einen vor sichtigerweise »eingeschrieben« gesandten Privatbrief des Kom missionärs verständigt, in welcher Stärke die bestellten Papiere (Ordre soundso) zu liefern wären. Der Direktor, den ich ebenfalls vor den schweren Folgen solchen Gebahrens, auch schriftlich noch, gewarnt hatte, übergab dann, wie er mir selbst gestand, die auszuführenden Aufträge unter Berücksichtigung der laut Privatbrief nachträglich gewünschten Stärke des Papiers dem Werkführer, und der Kontorist, welcher die Fakturen schrieb, stellte einfach — da ihm andere Angaben fehlten — die auf Grund der ursprünglichen Kommissions- Nota verlangten (leichteren) Gewichte in Berechnung. Auf diese illoyale Weise gewann der Kommissionär nahezu mühelos seine etwa 10 pCt., konnte nach Belieben zum und unterm Kostenpreise — der immer billiger war als derjenige der Konkurrenz — ver kaufen, ohne etwas dabei zu verlieren.