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No. 31 PAPIER-ZEITUNG. 887 ausgeführte Kolbenpumpen einen Wirkungsgrad von 85 pCt. bis 90 pCt., und bei sorgfältiger Ausführung von 95 pCt. bis 98 pCt. ergeben. Bei Aufwendung von 100 Pferdestärken wird also von Centrifugalpumpen mit 45 — 70 Pferdestärken Wasser gefördert, während bei Kolbenpumpen für die Förderung 85 — 98 nutzbar werden. Bei guten Kolbenpumpen bleibt auch, wenn man von den Reibungswiderständen in den Rohrleitungen absieht, der Nutz effekt fast ganz gleich, ob man die Wassermenge um einige Meter höher fördert, während derselbe bei Centrifugalpumpen für eine Wasserforderung auf mehr als 12 m Höhe bis auf 35 pCt. herabsinkt. Nachstehende, dem Ingenieur-Taschen buche »Hütte« ent nommene Tabelle einer Maschinenfabrik, welche sich mit dem Bau dieser Pumpen beschäftigt, liefert den Beweis für vorstehende Behauptung. Centrifugalpumpen, von Gebr. Sulzer in Winterthur und Ludwigshafen a. R. Förderhöhe in m 1 2 1 4 6 8 10 12 Wassermenge F n = Tourenzahl, N — Kraftbedarf in der Sek. in cbm in Pferde-Stärken 0,009 n 1340 1610 1790 1940 2050 N 0,61 1,04 1,5 1,9 2,4 0,015 n 960 1150 1280 1380 1462 1540 N 0,85 1,45 2,05 2,6 3,16 4,00 0,0235 n 614 737 820 885 940 985 N 1,32 2 21 3,1 4,00 4,85 5,7 0,0333 n 471 583 660 720 769 814 N 1,87 3,00 4,2 5,5 6,6 7,8 0,0666 n 262 357 426 484 533 575 N 3,42 5,8 8,2 10,6 13,00 15,3 0,108 n 190 260 310 351 386 416 N 5,5 9,4 13 17,8 20,5 24 0,1666 n 148 200 240 272 300 322 N 8,25 14 19,7 25,5 31 36,4 0,25 n 118 160 192 218 240 258 N 12,5 21 30 42 54 60 0,5 n 87 120 142 162 178 192 N i 25 42 60 84 105 120 Rechnet man nach dieser Tabelle das Verhältniss der theoretischen zur effektiven Arbeit in Prozenten aus, so wird man finden, dass dasselbe 40—66 pCt. beträgt. Ausserdem entsprechen die in der Tabelle enthaltenen Tourenzahlen nur den reinen Förder höhen, und um den wirklichen Kraftbedarf zu ermitteln, muss man diesen die Druckhöhe zufügen, welche von den Reibungswider ständen in den Rohrleitungen und Fussventilen verbraucht wird. 1. Nehmen wir an, dass eine Wassermenge von 0,009 cbm (9 1) in der Sekunde auf eine Höhe von 2 m zu fördern sei, so braucht 9X2 man hierzu —At = 0,24 theoretische Pferdestärken. Da aber 75 nach obiger Tabelle 0,61 Pferdestärken wirklich verbraucht werden, 0 24 so werden von dem Aufwand an Kraft nur A‘, = 0,40 Theile d. h. 0,61 40 pCt. nutzbar gemacht. Es gehen 60 pCt. verloren, und der Nutzeffekt ist 40 pCt 2. Eine Wassermenge von 0,009 cbm in der Sekunde ist auf eine Höhe von 10 m zu fördern. Die theoretische hierzu er forderliche Kraft ist 91 = 1,2 Pferde-Stärken. Die nach 75 obiger Tabelle wirklich nöthige Kraft ist 2,4 Pferde-Stärken. Der Nutzeffekt ist also 5’2 = 50 pCt. von 0,5 cbm ist in der Sekunde auf die Die theoretisch erforderliche Kraft ist 3. Eine Wassermenge Höhe von 2 m zu fördern. 300X2=1000 — 1333 Pferde-Stärken. Die wirklich erforderliche 7 o 75 Kraft nach der Tabelle ist 25 Pferde-Stärken. Der Nutzeffekt ist also 1333 = 53 pCt. 4. Eine Wassermenge von 0,5 cbm ist in der Sekunde auf die Höhe von 12 m zu fördern. Die theoretisch erforderliche Kraft ist 500 —12 _ 6000 _ 80 Pferde-Stärken. Die wirklich erforderliche 75 75 80 Kraft ist 120 Pferdestärken. Der Nutzeffekt ist also 20 — 662/3 pCt. Vergleichung der erhaltenen Zahlen ergiebt, dass die Leistungs höhe wie bei Kolbenpumpen mit der Menge der zu fördernden Wassermenge wächst. Man sieht auch, dass diese Pumpen namentlich für geringe Wassermengen eine sehr hohe Tourenzahl, die auch über 2000 anwächst, erfordern. Die grösste Riemen geschwindigkeit, die man im Maschinenbau anwendet, ist 1200 bis 1800 m in der Minute, da erfahrungsgemäss bei grösserer Ge schwindigkeit das wachsende Zentrifugalbestreben des Riemens der Kraftübertragung hinderlich wird. Dies zu Grunde gelegt, ergiebt für 2000 Umdrehungen die Gleichung: 1 g 2000 d T = 1800 und hieraus d = 20 - = 29 cm. Der Riemscheibendurchmesser darf daher nicht über 29 cm sein, welcher kleine Krümmungsradius für die Haltbarkeit des Riemens schon von Nachtheil ist. Die in der Tabelle angeführte Maximalförderhöhe beträgt 10—12 m. Man kann zwar, um die erforderliche Wassermenge noch höher zu fördern, die Touren zahl der Maschine vermehren, erhält jedoch bei zu grosser Steigerung der Geschwindigkeit einen so schlechten Wirkungsgrad, dass man besser zwei oder mehrere Zentrifugalpumpen hinterein ander kuppelt uud die Tourenzahl der einzelnen Pumpen, dem halben, dritten usw. Theil der Förderhöhe anpasst. Nur auf solche Art oder durch Pumpen mit abnormen Flügeldimensionen können Förderhöhen von 40—50 m erzielt werden. Wenn man Obigem zufolge die bei hohen Leitungen entstehenden grossen Kosten und den verhältnissmässig geringen Nutzeffekt in Betracht zieht, so findet man, dass dort, wo es der Platz zulässt, eine Transmissionskolben pumpe vortheilhafter ist. Hat man jedoch in der Nähe der Fig- 1. Wellenleitung noch Platz für eine Centrifugalpumpe und müsste andernfalls zu einer Dampfkolbenpumpe greifen, so ist bei ge ringen Wassermengen, für welche die Dampfpumpe einen kleinen unvortheilhaft arbeitenden Dampfeylinder erheischt, zur An schaffung einer Centrifugalpumpe zu rathen. Hierbei ist jedoch vorausgesetzt, dass die Transmission von einer gut arbeitenden grossen Kondensations- oder Compound maschine getrieben wird, die bekanntlich nur 6—12 kg Dampf auf die Pferdestärke und Stunde braucht, während bei Dampf pumpen eine Pferdestärke in der Stunde ungefähr 45 kg Dampf erfordert. Wenn jedoch bei Zentrifugalpumpep, die Saughöhe gleich Null wird, d. h. das Flügelrad unter Wasser arbeitet und auch nur eine Druckhöhe von nicht mehr als 2—4 m zu über winden ist, so ergeben sie 80 pCt. Nutzen. Dies spricht für ihre Anwendung bei Beförderung des Sieb wassers auf den Sandfang der Papiermaschine, an Stelle des ungemein plumpen, nicht billigeren und dabei schwer zu reinigen den Schöpfrades. Für Papiermaschinen, auf denen farbige Pack- und Adjustir- papiere hergestellt werden, die also nicht eine so gründliche Reinigung wie bei Verarbeitung von gebleichtem Stoff erheischen, geschieht die Reinigung derart, dass man die Pumpe einige Minuten in reinem Wasser laufen lässt. Für Maschinen, die eine peinliche Reinigung der Siebwasserpumpe fordern, empfiehlt sich die Anwendung von etwa 4 -6 Bügelschrauben, wie in Fig. 1 skizzirt, welche das, wie Fig. 2 zeigt, senkrecht zur Achse getheilte Gehäuse der Pumpe Zusammenhalten. Da sich dieselben schneller als Kopfschrauben lösen lassen, so geht die Reinigung