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MsärutterTZgeblstt 2. Matt Ni". 39 — Sonntag, 15. Februar I9TS. Sinnsprüchs M-chr tun Äs sagen, mehr helfen Äs klagen, mehr sein als scheinen, 'das suche zu vereinen. (Warteneg.) Etwas sürchen und hoffen Md sorgen Muß 'der Mensch für den koenmenüen Morgen. (S ch ille r.) SelssÄcherischunq ist die einKge wahre Freiheit, die es für den einzelnen Menschen' gibt. (Fr. Pert h e s.) Es gibt keifie Tugend, die mit Recht so genannt wirb, ohne Sieg über uns Mst; und was uns nichts 'kostet, ist auch nichts wert. (de Ma ist re.) Willst du 'deine Ehre bewahren, so Halle auf die Ehre an derer Menschen. (Buch des Kabu s.) Wer eines Menschen Freude stört — der Mensch ist keiner Freude wert. (Gleim.) Die Opfer her GrÄsMüMphe. 123 Bergleute tot. Das Grubensicherheitsamt beim Mini st eriu >n für Hail del und Gewerbe gibt über das Dort munder Grubenunglück folgenden Bericht heraus: Es sind 129 Bergleute Lot. Davon sind bisher 121 geborgen worden. Außerdem wurden 6 Mann ver letzt. Die Wetterführung ist wieder in Gang gesetzt; dach sind dis betreffenden Baue noch in einem sehr schlechten Zustand. Die Aufräumungs- und Bergungsarbeiten werden mit aller Energie betrieben. Die Ursache der Ka tastrophe ist eine Explosion von Schlagwettern in Verbin dung mit Kohlenstaub. Dis Grubensicherheitskommission des Bcrgamts Dortmund !I tritt baldigst zusammen, um die näheren Ursachen des Unglücks zu erforschen. Die Beerdigung der Opfer findet wahrscheinlich am Montag statt. Die Bergungsarbeiten. Die Nettungsarbeiten haben sich äußerst schwierig gestaltet. Nach Angaben der Rettungsmannschaft waren die Sohlen 2 und 3 Freitag von Toten frei. Dagegen nahmen die Arbeiten auf Sohle 1 einen außer ordentlich langwierigen Verlauf, vor allem, weil die noch nicht geborgenen Leichen hinter starken Brnchmassen liegen und der Ort zum Teil versumpft ist, was die Gefahr für die Rettungsmannschaften verstärkt. Immer wieder werden durch Gasvergiftung in Mitleidenschaft gezogene Rettungsleute zur Verbandstube gebracht. Bei fünf von ihnen ist der Zustand bedenklich. Ein Rcttungsmann ist gestorben. Ursachen der Katastrophe. Die Ursachen der Explosion sind noch ungnlärt. Weder die Verwaltung noch das Oberbergamt noch die Rettungs mannschaften können bestimmte Angaben machen. Es heißt, daß die verletzten Bergleute an einekStelle gearbeitet haben, hinter der man vielleicht den Explosionsherd vermuten kann. Bestimmtes läßt sich erst feststellen, wenn sie ver nehmungsfähig sind. Der zuständige Betriebsbeamte bat der Verwaltung gemeldet, daß er noch am Abend vorher sämtliche Vetriebsstellen genau untersucht und sie betriebs sicher befunden habe. Die Gerüchts, die über die Explo sionsursachen in Umlauf sind, entbehren der Begründung. Zurzeit kann nur gesagt werden, daß Kohlenstaub bei der Explosion mitgewirkt hat. Die Sicherung der durch die M irret Wses BemWsens. 22) Roman von Fr. Lehne. Auch Anneliesens Fröhlichkeit war verstummt. I« langen Briefen an ihren Fritz suchte sie Zerstreuung. Es dämmer,e bereits, als Thora von einem Kran kenbesuch zurücktehne. Sie Haile den Wag.m fortge- schickt, weil sie es vorzog, zu Fuß nach Hause zu ge hen. Lang'am schritt sie der Promenade zu, die, sich rmgs um die Stadt ziehend, in der schöneren Jahres zeit immer sehr belebt war, jetzt aber völlig verein samt lag. Es war ihr gerade recht so, niemand zu begegn:«, konnte sie sitzt doch mit ihren Gedanken Zwie- spräche halten, brauchte „die Maske nicht vor dem Ge sicht zu tragen" wie sonst. So hatte Harald ja gesagt. Wie genau er sie kannie! B's ins Innerste hatte er sie mit se nem mussten Wer' getroffen, als ob er darin gelesen und das Erfahrene dann auf dis Leinwand ge bannt hätte. Beinahe körperliche Pein hatte sie beim Betrach ten seines Gnnäides empfunden. Wie alter Hüllen ent- blößt und vor die neugierigen, grausamen Augen der Mengs gestellt — so kam sie sich vor. Dis Frau, die barfuß über das glitzernde Schneefcld in kalter Win ternacht ging — die Frau war sie! Der Klang von Schritten hinter ihr riß sie aus ihren Gedanken. Sie verlangsamte die ihren, um den Folgenden vorbeiznlassen. Da erkannte sie beim Schein der Straßenlaterne, daß es Harald Florstedt war. Gewaltig klopfte ihr Herz. Das war kein Zufall! Er grüßte sie und sprach sie an. „Gestatten Sie, gnädige Frau, daß ich Sie begleite oder mich wenig stens in Ihrer Nähe au'halte, bis Sie die Querstraße passiert haben. Um diese vorgerückte Tageszeit treibt sich häufig Gesindel hier herum, und ich möchte nicht, oaß Sie vielleicht unliebsame Berührnng kom ¬ men — Sie sah ihn iest an. „Herr Florsted', unsere Begeg- MNg ll.cr ist Hoch ke n Zu all!" sagte sie. Er lächelte. „Rein, gnädige Frau! Ich habe Sie §s UN,:, sah Sie aus dem Hanse Ihrer EUsru kommen und bin J-n.n nachgcgMgcn." »Warum?« mußte Sie einmal sprechen." »Aber wir haben uns doch n chis z» sagen.' „Dennoch bitte ich Eie: lassen Sie mich an Ihrer Seite ge^cn." „Damit Sie wieder Studien machen können?" „Ist das einem Künstler nicht erlaubt? Ist er nicht sogar dazu verpfl.chtet, sich aus solche Weise zu bereichern?" Explosion betroffenen Baue gegen den Kohlenstaub war beabsichtigt, aber noch nicht vollkommen Lurchgeführt. Die vorgeschriebenen Beriefelungseinri'chtungen waren vor handen. Die einzelnen Abteilungen waren außerdem teil weise durch Gesteinsstaubhauptsperren gesichert. * Der Reichskanzler an der LlnglückssiZiie. In Begleitung des Staatssekretärs Kempner traf Reichskanzler Dr. Luther, von Karlsruhe kommend, in Dortmund ein. Zunächst wurde am Hauptschacht „Mi nister Stein" haltgemacht und hier an Hand der Gruben karte eine Erklärung des Grubenfeldes gegeben, auf dem sich das Unglück ereignete. Von dort wurde die Fahrt zum Wetterschacht 3 fortgesetzt. Hier angekommen, fand zunächst eine kurze Besprechung mit den Bergbehörden statt, worauf der Reichskanzler die Toten in der Leichen halle besuchte. Beim Anblick der verstümmelten und ver brannten Bergknappen verlor-der Kanzler vor Erschütte rung fast die Haltung. Er ließ allen Betroffenen das Beileid der Reichsregierung aussprechen und trat dann die Rückfahrt nach dem Bahnhof an, um dis Reise nach Berlin fortzusetzen, wo er mittlerweile eingetroffen ist. Hilfsaktionen und Beileidskundgebungen. Die Anteilnahme der Bevölkerung ist in ganz Deutschland außerordentlich groß. Gleich nach Beünurt- werden der Katastrophe sandte der Reichspräsident Sin ausführliches Beileidstelegramm und überwies gleich zeitig als erste Beihilfe für die Hinterbliebenen aus seinem Dispositionsfonds 50 000 Mark. Inzwischen sind aus allen Teilen des Reichs, von Behörden und Einzel personen Beileidskundgebungen aller Art eingeiroffen. Die Reichsgeschäftsstelle der Deutschen Nothilfe, Berlin W.8, Wilhelmstr. 62, hat auf dringendes Ersuchen des Re gierungspräsidenten in Arnsberg im Einverständnis mit den maßgebenden Behörden eine Hilfsaktion für die not leidenden Hinterbliebenen eingeleitet. Spenden werden er beten an dis Zentrale der Deutschen Bank, Berlin, Konto „Deutsche Nothilfe, Dortmunder Grubenkatastrophe", oder auf das Postscheckkonto der Deutschen Nothilfe, Berlin Nr. 420. Außerdem hat die Neichsgeschäftsstelle aus eigenen Bestünden als erste Hilfe 10 000 Mark zur Ver fügung gestellt. ' * Die BeerdiHUnq der Dortmunder Opfer. Dortmund, 14. Februar. Die Stadt Dortmund und die BergbcuverwMung haben die Beerdigung der Opfer der Erubenkatafirophe auf Dienstag, den 17. Februar, 10,30 Uhr vormittags festgesetzt. Am Begräbnistage dürfen keinerlei Lust- barkeiten stattfinden. EngUschcs Beileid für Dortmund. London, 14. Februar. Das schwere Berg-verksungliick bei Dortmund sinder in der englischen Presse allgemeine Teil- naHure, die auch in dem Beileidstelegramm der englischen Berg- arbeitergeWerkfchast zum Ausdruck kommt. Prozeß gegen hie druische Msks. «Dritter Tag.) 8 L e i p z i g, 13. Februar. Die Sitzung beginnt mit einer kleinen Überraschung. Der Angeklagte Neumann den die Mitangeklagten als Spitzel und Kronzeugen bezeichnen, ist nach seiner große» Anklagerede in seiner Zelle zusammen?,ebrochsn und har sich den Schädel wund geschlagen. Seine ehemaligen Genossen und deren Ver teidiger behaupten, daß er E p i l e p t i l e r sei, und daß infolge dessen keine Auskaaen als die eines nickt aauz zurecknunas- dell d enen," sagte sie scharf. „Gnädige Frau —" „Sie können doch nicht leugnen, daß Sie zu Jhrent Gemälde —" „Ich leugne auch gar wcht, gnädige Frau -- jetzt, Ihnen allein gegenüber. Beweisen kann man mir aber Nichts." „Nein, leider nickt. So porirätühnlich ist die „Ver schneite Seele" ja nicht, daß man Sie zwingen könnte, das Bild zu entfernen." „Sonst würden Sie es getan haben?" „Unäed'ngt!" entgegnete sie rasch. „Weil ich nicht so hüllen os vor aller Äugen dastshen möchte." „Das ist doch nicht der Fall — im Gegenteil." „bm Sinne des Wortes natürlich nicht. Aber ich habe S e verstanden, Harald Florstedt!" „Dann habe ich also recht gehabt!" > „Wieso?" „Weil Sie verstanden haben, was ich habe sagen wollen, Gräfin Thora: daß Sie in der Irre gehen, Sie arme ver'chneite Seels!" Sie erschauerte unter seiner Nähe, unter dem wei chen Tonfall se'ncr St'mme. Da nahm Florstedt sie fest an der Hand. „Gräfin Thora, m.ch tonnen Sie n.cht täuschen. Und einmal muß ich es Ihnen sagen: Sie haben mir einst sehr Wehs getan, Gräfin Thora Bernhausen, haben mich ge kränkt und niedergezogen, wke es ein stolzer Frauen mund n ir tim kann! Und das nur darum, weil — doch gleichviel — —! Nur der Gedanke, daß Sie sich selbst viel weher noch getan haben, hat mich das ver gessen lassen, weil S e mir leid tun, weil —" „Kein Men ch ha! das Recht, mich zu bemitleiden!" stieß sie schroff hervor. „Die nicht, denen Sie gleichgültig sind. Aber de nen Sie alles sind, können Sie das nicht verbieten! — Kann eine Thora Bernhausen sich glücklich fühlen in dem go denen Käfig, in dem man sie gefangen hält — ach, gnädige Frau, reden Sie nicht dagegen, ich glaube Ihnen ja ooch nicht, denn sonst würden Ihre Augen anders blicken! S.e leben im kühlen, frostigen Schat ten, und draußen tachl die warme Sonne und lockt! Sie sind jung — jung und schön, Thora Bernhaufen, und wenn Sie liebten, wenn der Frost und der Schnee gefallen wären, würden Sie noch viel schöner sein!" „Was wagen Sie mir zu sagen!" stieß sie halb- erstickt hervor. Er lächette und sah tief in ihre Augen. „O, ich erzähle Ihnen ja nur ein Märchen von einer verzau berten, gelangen geMtenen Prinzessin. Traurig starrt sie ins Leben. Zwei Seelen wohnen in ihrer Brust, sind im Widerstreit mit sich. Und üe ersehnt einen Be fähigen Menschen zu bewerten waren. Sein eigener Verteidiger spricht von einem Nervenzusammenbruch als Folge der von den andern Verteidigern gegen Neumann gerichteten konzentrischen Angriffe. Der Gefängnisarzt aber meint, daß es sich bei dem Anfall nicht um etwas Epileptisches, sondern um' den Anfall eines Husterikers gehandelt habe, und das sei etwas ganz anderes. Sicheres könne allerdings erst nach län gerer Beobachtung festgesteLt werden. Das Schlußwort zu die- seu Vorfall erhält Neumaun selbst: er schildert seinen Zustand, erklärt sich für etwas erschöpft, betont aber, daß er durchaus verhandlungs- und vernehmungsfähig sei. Dis Vernehmung wird denn auch fortgesetzt und wendet sich der Sprcngstoffbcschaffung für die Tcrrorgruppen zu. Neumann gibt zu, daß Sprengkapseln, Handgranaten, Äs« krodit, Zündschnur und andere Dinge dieser Art vorhanden ge wesen seien. Der Sendung hätten mehrere Broschüren über den Bürgerkrieg beigelegen. Die Verteidiger behaupten, daß diese Broschüren nichts Geheimnisvolles.gewesen seien, da sie in zahlreichen Buchhandlungen ganz öffentlich verkauft worden wäre». Ern Brief an Trotzki. Der Vorsitzende erwähnt nun einen Brief, den Neumann im Dezember 1923 anTrotzki geschrieben, aber nicht abgeschickl hat. Er spricht darin von neuen kommunistischen Kampfmctho- den und empfiehlt u. a. die W n w endung des persön lichen Terrors. Außerdem betrag» er sich darüber, daß er von der Parteileitung nicht genügend unterstützt werde. In zwei anderen, an Brandler gerichteten Briefen wird die mangelnde Unterstützung von neuem erwähnt: cs seien z. B. die zur Ausführung des Seeckt-Attentats angcfordertc» 5000 Dollar nicht gezahlt worden. Es werden dann noch Einzelheiten über die Organisa tion der Tscheka — Bedeutung des Fünserkomilees, des Direktoriums usw. — besprochen, worauf dis Besprechung der einzelnen Fälle beginnt, und zwar mir der Erörterung des Attcntatsplanes gegen Seeckt. Seeckt, gegen den zwei Terrorgruppen mobil gemacht wurden, sollte entweder durch eine Bombe getötet oder er schossen werden. Man verschaffte sich ein Bild des Generals, um ih» im gegebenen Augenblick zu erkennen, und beobachtete das R e i ch s w e h r m i n i st e r i u m, um fcstzustellen wann der General das Gebäude zu verkästen pflege. Zuerst beschloß man, Seeckt während eines Morgenritts im Berliner Tiergarten vom Pferde zu schießen und dann in einem Auto die Flucht zu ergreifen. Dsuischer Reichstag. (23. Sitzung.! 68. Berlin. 13. Februar. Präsident Löbe machte zu Beginn der Sitzung Mitteilung von einem Beileidstelegramm des Danziger Volrstages an läßlich des Dortmunder Unglücks. Neu eingetreten in den Reichstag ist der Nachfolger des ehemaligen Reicks- kanzkcr und Abgeordneten Bauer, der soziallmsche ttvg. Perl-Magdeburg. Die zweite Lesung des Etats des Rcichsarbeitsministcriums wurde fortgesetzt. Dabei begründete der Abg. Koch-Diissel- dors (Dtn.si einen Antrag, der die Reichsregierung ersucht, auf die Rcichsbahnverwaltuna dahin zu wirken, daß die weiteren Entlassungen von Arbeitern, insbesondere im besetzten Ge biet, unterbleiben. Staatssekretär Geib erklärte, daß deswegen mit der Reichsbahn schon Fühlung genommen sei. Die Unzulänglichkeit der Kriegsopferversorgung bob bei Besprechung des Kapitels „R-lcksverwrarriigsamt" der Abg. Roßmann (Soz.) hervor. Abg. Brümugtzaus (D.Vp.) bestritt, daß beim ReickSversorgungsgericht aus po litischen Rücksichten geurteilt werde - Abg. Schmidt-Hannover (Dtn.) begrüßte die Entscheidung des Reichsversoraungsgcrichts in der Frage der Pension der Offiziere, wodurch eine Rechtssicherheit geschaffen worden fei. Abg. Roßmann (Soz.j wies den erhobenen Vorwurf der Ofsiziershctze zurück. Es handle sich lediglich um Rechts- fragen. Aba. Rädel lKomm.i wandte kick daaeaen. daß aus den freier. Und der Bc'rcier ist da. Sie braucht ihn nur zu rufru — er wartet darauf. Und daun wird er dem, der die schöne Prinzessin gefangen hält, sagen: „Laß deins Gefangene frei, denn ihr Herz, ihre Seele j-nd doch n.khl bei dir — und nur ich bin es, der sie dem Glück, der Sonne entgegenführen kann, der an Nich s Weiler denkt!" Ja, das werde ich!" Er nahm ihre Hand, schob das feine Leder ihres Handschuhes zurück und drückte aus die frei geworden« Stelle ehrerbieich seine Lippen. Sie zitterte un er dieser Berührung und schloß wie im Schwindel die Augen. Aber dann richte e sie sich hoch auf, entzog ihm d s Hand und ließ ein hartes, trockenes Lachen vernehmen. „Sie sind ein Phantast, Florstedt! Aber dafür sind Sie ja ein Künstler, und ich sehe mit Bewunderung, daß Ihnen auch die Gabe der Dichtkunst eignet. Ihr Märchen kenne ich auch — nur mit e nem anderen Schuß. Ihre Prinzessin war tet gar nicht aus den Befreier. Sie hat ja alles, was sie will, und sie fühlt sich sehr wohl so, wie sie es hat. Sie lacht über den Phantasten, der sich Dinge ein bildet, die überhaupt nicht existieren." Sie bemerkte sein Erble.chen und verzog spöttisch den Mund. Traur g sah er sie an. „Thora Bernhausen, es gibt Mensch:», die von Anfang an sür einander bestimmt sind — auch wenn sie sich im Leben nie näher kamen, ja, auch wenn sie sich fe.ndlich gsgeniiberstehen — wie wir! Sie wissen es nur mcht, Thora, aber Sie fühlen es unbestimmt, und darum glauben Sie, mich hassen zu müssen. Und Sie könnten settg sein, wenn Sie aus die Stimme Ihres Herzens hörten. Hätten Sie doch den Mut zum Leben! So ist alles Halbheit in Ihnen, und Sie sind arm und besauernswerN Thora, wir ge hören zusammen — eine S unde wie dis'e kommt n cht wieder! Ich lege Ihnen mein Herz, mein Leben zu Füßen." „Nun denn: ich danke Ihnen für Ihre Begleitung, Herr Florstedt! Doch ich will Sie nicht weiter be mühen!" Gemessen neig'e sie den Kopf und ging von ihm. Wie betäubt starr'e er ihr nach. War ihr Stolz denn wirklich das Höchste in ibrcm Leben? Hatte sie denn gar kein Herz? Ach, und er liebte sie so un aussprechlich. Dcn Himmel aus Erden Halle er ihr be reitet. er hätte um sie gskämvft, gerungen! Aber ne'n — ihr unbänd'ger SMz und H^ckmm hatten ihr verboten zu saaen. was sie fühlte. Lieder lebte sie weiter im Schatten. (Fortsetzung solgt.)