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Ikt. vorher i o,so* 2,6 4,4 12»,0 vorher 0,71 9,0 0,61 vorher 23,L 8,0 1,4 4,12» iss 1 Hsuss »inksuks vorher 0,8» 8,1 1,0 4,0 4,4 95 25 118,75 Hg > trgsn« >usMLts uns««« K !lrie ng l gegen L»« 25. «ff. ele ebruar ibend» n US 'A«e. iende lon. ratze. LMsaruNerTagrblatt r. Matt Nr. ZS — Sonnavrna^.^edruarl-rs. Mahnung. Ob rechts, ov nuts in rrchqen Reihen, Fhr Brüder, hört mich an, Ich will rin Wert ins Herz euch schreien. Das eint such, Lienn kür Manu. Der Ru> soll taut ins Herz euch gelle», Er macht die Trägsten wach, Er soll den StnrniwiUs überschwellen, Der Rn, non se.jcher Schmach. Wollt ihr im deutschen Haus- streiten. Dieweil oer Feind vor'm Toe, Dierscit aus euren Ackerbreiten Scho-r heult jein schwarzer Korps. Wollt ihr mit Stahl und Worten hader« Um Platz und Celd im Haus - Schon rüttelt an den besten Quadern Des Schicksals Sturmgebraus. Laßt das erbärmliche Gezanke, Das euch die Seelen trübt, Das Klim- euch macht gen Truo und Muke, Die welsch- Raubgier übt! Ihr werder nichts vom Erb: retten Vor dieser welschc.i Brut, Sie treibt euch selbst in Sklavenkette« V-u eurem Hab und Tut. Drum soll der Zwist im Hause schweigen, Der Bruder ist leiu Feindt Schlickt um das Haus den Schwerterreigen, Zur Abrerhc stets vereint. Strslsik. Auswertung und SroduMon. (Von unserem volkswirtschaftlichen Mitarbeiter.) Das Aufwertuugsproblem steht wieder einmal im Mittelpunkt der Erörterungen. Es handelt sich jetzt darum, wie die Besitzer von Reichs-, Staats- und Eemeindeanleihen einen Teil ihres eingeschrumpften Vermögens wieder erhalten sollen. Die beiden wichtigsten Seiten des Problems sind die staarsfinanzielle und die wirtschaft liche Seite. Es wird sich darum handeln, au- den Ein künften des Reiches und der Länder größere Summen bereit- zustellen, mit denen die Kriegsanleihe, Konsols usw. in ge wissem Umfange verzinst werden. Dadurch erhalten diese Papier« neuen Wert, können an der Vörie verkauft werden und geben ihren Besitzern ein gewisses, gegen früher aller dings sehr stark gekürztes Vermögen zurück. Es ist Sache des Reichsfinanzministeriums, zu entscheiden, welcher höchste Betrag laufend zur Verfügung gestellt werden kann, ohne daß der Reichshaushalt abermals in Unordnung gerät und unsere Währung aufs neue erschüttert wird. Die wirtschaft liche Seite des Problems besteht in folgendem: Durch die Aufwertung wird die Kaufkraft gerade weiter Mittelstands kreise, die bisher ein klägliches Dasein führten, gestoben. Die Folge davon wird eine verstärkte Nachfrage nach Waren sein. Hält sich unsere Produktion in den bisherigen Grenzen, so ist eine weitere empfindliche Steigerung der Preise nicht zu verhindern. Damit würde die Aufwertung in ihren günstigen Wirkungen für die Geschädigten zum erheblichen Teil wieder aufgehoben. Darum ist es notwendig, gleich zeitig milder Lösung des Aufwertungs problems auch eine Reformdsr Produktion vorzunehmen, d. h. die Warenerzeugung zu steigern. Nun steht bekanntlich die Frage des Ueberganges zum lückenlosen Achtstundentag zur Diskussion Jeder sozial empfindende Mensch wird es dem tagaus tagein mechanische Arbeit ver richtenden Mann des Volkes von Herzen gönnen, wenn er nur acht Stunden am Tage zu arbeiten braucht und weitere je achl «stunden zur muye uno zur Muye veyau. In unserer gegenwärtigen Lage wäre jedoch der mit der allgemeinen Verkürzung der Arbeitszeit auf acht Stunden verbundene Produktionsausfall in vieler Beziehung verhängnisvoll. Die durch die Aufwertung hervorgerufene gesteigerte Kauf kraft würde auf ein verringertes Warenquantum stoßen. Die Folge davon wäre ein noch stärkerer Auftrieb Ler Preise. Unser Volk hat es in sechs traurigen Nachkriegsjahren er fahren, datz mit formalen gesetzlichen Bestimmungen allein keine Not gelindert wird. Eine Aufwertung ohne gleich zeitige Produktionssteigerung würde dem verelendeten Mittelstand nur eine ganz kurze Atempause gewähren. Oie deuisch-französischen Wirtschastsverhandlungen. Wenig Hoffnung auf Einigung. Die in den letzten Tagen aus Paris verbreiteten Nachrichten von einem günstigen Fortschreiten der deutsch französischen Wirtschastsverhandlungen haben sich nicht bewahrheitet. Die Lage hat sich im Gegenteil wieder verschärft, da es bei der letzten Besprechung nicht möglich war, eine geeignete Vcrhanvlungsgrundlage be züglich der Bestimmungen sür das Handelsprovisorium unL für den endgültigen Handelsvertrag zu finden. Infolge- dessen ist vorerst ein neuer Zeitpunkt für weitere Be sprechungen der beiden Delegationen nicht vereinbart worden. Auf deutscher Seite gelangt man immer mehr zu der Erkenntnis, daß sich die Aussichten auf eine Verstän digung verringert haben. Aus dem Sarmat-AusWuß. Berlin, 12. Februar. „Baron Barmat" — so soll Julius Barmat von den Holländern, die ihm nie recht getraut haben, genannt worden sein. Der Zeuge Davidsohn behauptet cs vor dem preußischen Barmal-Ausschutz und knüpft daran weitere Unfreundlichkeiten gegen alles, was in der offiziellen Sozialdemokratie eine Rolle spielt. Er und der frühere Ge- werkschastsangestellte Bernhard Baumeister, der gleichfalls der Partei den Rücken gekehrt hat, hätten immer schon gegen die Verquickung der Partei mit den Barmats Front gemacht, aber man habe ihnen, genau so wie seinerzeit in der Sklarz- Angelegenheit, die Gefolgschaft verweigert. Diese Dar stellung Davidsohns ruft immer wieder den Abgeordneten Kuttner aus den Plan. Er behauptet, datz Davidsohn sich bei feinen Anschuldigungen von fixen Ideen leiten lasse. Es werden dann an den Zeugen von verschiedenen Ausschußmit gliedern zahlreiche Fragen über Einzelheiten gerichtet, aber man kann nicht sagen, daß viel Wertvolles dabei herauskäme. Es geht alles ins Uferlose, und das Ergebnis sind schließlich immer nur kleine und kleinliche Gehässigkeiten und gereizte Ausein andersetzungen zwischen Davidsohn und Kuttner. Der Zeuge Heilmann versichert dann noch einmal, daß er für seine Tätigkeit im Barmat-Konzern nie eine Vergütung er halten habe. Daß, wie von kommunistischer Seite behauptet wird, der freigebige Barmai auch die Zentrum spartet mit Geld unterstützt haben könnte, hält er für gänzlich ausgeschlossen. Und nun erscheint zum zweitenmal ans dem Zeugcnstand der Berliner Polizeipräsident Richter. jEr habe, erklärt er sofort, seinen früheren Aussagen nichts hin- .zuzusügcn. Aber das Diner, das Barmai einmal dem kommuni stischen Abgeordneten Koenen im Speisewagen spendiert haben soll, muß noch einmal durchgenommen werden. Richter bleibt dabei, daß Varmat auch für Koenen bezahlt habe, während die kommunistischen Ausschußmilglieder energisch be tonen. datz ihr Freund Koenen damals seine Rechnung beim Speisewagenkellner aus der eigenen Brieftasche beglichen habe. Sb das wirklich so wichtig istr Nach Richler irin auch noch sein Stellvertreter, der Pölizeivizepräsident M o l l, aus. Er sE Auskunft geben, wie es bei den Ausenthallsbewilti- gungen für die Barmats zugegangen ist Es wird festgestellt, daß Julius Barmal die Aufenthaltsbewilligung aus Grund eines Empfehlungsschreibens des damaligen Minister- Bauer erhalten hat. während den andern Barmats durch schriftliche Anordnungen des Polizeipräsi denten der Aufenthalt in Berlin gestattet wurde. Wieder einmal Kutisker. Plötzlich Wird man wieder einmal daran erinnert, daß der Ausschuß ja eigentlich auch über Kutisker und nicht bloß über die Barmats zu befinden hat. Ter frühere Staats sekretär Dr. Meyer, jetzt Syndikus der Industrie- und Handelskammer zu Berlin, soll sich darüber äußern, weshalb die Handelskammer ein Gutachten des gerichtlichen Sachver ständigen Baer, in dem Kutisker ein Schwindler genannt worden war, als unerheblich zurückgewiesen hat Dr. Meyer erwidert, daß Baers Gutachten sich nicht durch besondere Sach kenntnis ausgezeichnet hätten, und daß er wiederholt sein« Sachverständigenbefugnisse überschritten habe. Die Handels kammer, so fährt der Syndikus fort, habe auch Kutisker? Zinsforderungen nicht als Wucher ansehen können. Ku tisker habe zwar damals, als die Frage zur Diskussion stand, 22 Zinsen täglich verlangt, aber das sei in jenen In- slalivnstagen so ungefähr Usus gewesen. Nach diesem Zwischenspiel kann man sich wieder den Barmats zu wenden. Ministerialdirektor Köpke vom Auswärtige« A m t berichtet über die vielerörterte Erlaubnis zur Ein- oder Durchreise der Barmats und hebt hervor, daß das Auswärtige Amt durch den früheren Reichskanzler Bauer für die Familie interessiert worden sei. Eine Randbemerkung de- Reichspräsidenten, der den Wunsch ausdrückte, daß der deutsche Gesandte im Haag nochcinmal mit der (zuerst ver sagten) Einreiseerlaubnis besaßt werden möge, sei sür die Beaniten des Auswärtigen Amts kaum als amtliche Ver pflichtung aufzusassen gewesen. Aber schließlich sei eine solche Frage nicht eben leicht zu beantworten. Die Verhand lung wird lebhafter und spannender, als nunmehr Le gn- tionsrat v. Pannwitz, der von 1917 bis 1919 der deutschen Gesandtschaft im Haag zugeteilt war, sich über Barmats erste Beziehungen zur Gesandtschaft ansläßt, f Man habe ihn dort zuerst als Bolschewisten, der mit Trotzki in Verbindung zu kommen suchte und diesem allerlei freundliche Angebote machte, kcnnengelernt. Später sei er als Sozialist ausgetreten. Beim Unterstaalssckretär Töpfer habe er sich darüber beschwert, daß ihm die deutschen Behörden in Holland dauernd Schwierigkeiten bereiteten, und da der Unterstaatssekretär gehört halte, daß zwischen dem Ukrainer und dem Reichspräsidenten intime Be ziehungen beständen, habe man dem Julius Varmat schließ lich einen Dauersichtvermerk erteilt. ' Im Verlaus der Verhandlung macht der Vorsitzende Dr. Leidig die Mitteilung, daß der Ausschuß noch eine kurze Litzung abhalten wird, um sich dann sür etwa eine Woche z« vertagen. Oer Prozeß gegen die deutsche Tscheka. 8 Leipzig, 12. Februar. In den Abendstunden des zweiten Verhandlungstages vor der Vertagung auf Freitag kam noch zur Sprache, daß Patronen, die beiNeumann gefunden worden sind, nach Art von Dum-Dum-Geschossen abgefeikt waren. Die mit Cholera- und Typhusba zillen gefüllten Reagenzgläser, von denen Neumann bei feiner Vernehmung gesprochen hatte, waren bei dem Angeklagten Poege entdeckt worden. Poege und zwei andere Angeklagte wollten sich von der Echtheit der Ba zillen sofort überzeugen und experimentierten teils mit, teils ohne Neumann an einem Kaninchen herum. Da- Kaninchen aber reagierte auf den Inhalt der Reagenz gläser nicht, und Neumann war darüber so ärgerlich, daß er wütend ausrief: „Alles ist Schwindel. Man hat uns um unser Geld betrogen." Da die Ansichten über die Jie drei Mm Bernhausens. 21) Roman von Fr. Lehne. vr aver zog fle fest an sich. Sein weindunstiger Atem erfüllte sie mit Ekel. Trotz ihres heftigen Wider strebens preßte er seinen Mund auf ihre Wangen, ihre Augen und Lippen. Von Abscheu übermannt, schlug sie ihn mitten ins Gesicht. Sinnlos vor Zorn schüttelte er sie. „Du, du wagst es — du hochmütige Bettelprinzessin! Ich will dir zeigen, wer hier Herr ist! Der Louis Hosemann hat Nicht nötig, vor dir zu kuschrn!" Es war ihr gelungen, sich durch eine geschickte Be wegung seinem brutalen Griff zu entwinden. Die Per lenschnur war dabei gerissen. Sie bückte sich aber nicht «ach den kostbaren Perlen, die verstreut aus den Tep pich rollten. Sie reckte sich zu ihrer vollen Größe au? Und maß den Gatten mit einem verächtlichen Bl-ck. Er lachte höhnisch auf. „Zeige du nur die M'ene einer beleidigten Königin! Du hast gerade Ursache da zu—du, die Tochter deines Vaters? „Latz meinem ^ca,en Bernhau, dem SP.el!" „Sei nur nicht so Mz auf den Namen Bernha fen! Wenn der Name Hosemann dir auch noch so la cherlich erscheint, bei ehrlichen Leuien hat er mehr Klang «ls der eure! Du kannst froh sein, daß ich ihn dir überhaupt gegeben habe, dir, der Tochter — eines Be trügers!" Sie zuckte wie von einem Peitschenschlag getroffen zusammen. Jeder Blutstropfen war aus ihrem Gesicht gewichen. „Warum hat sich Bibra wohl mit deinem Vater ge- ßchoffen, weil er dasselbe gemerkt hat wie ich — nur daß er n'cht geschwiegen hat, wie ich es aus verblen deter Liebe zu dir getan habe — daß du's nur weißt: dein Vater ist ein Falschspieler!" „Du — du lügst!" schrie sie gellend auf. „Du glaubst mir nicht? Dann wirst du wenigstens doch dem schriftlichen Bekenntnis de nes Paters glau ben, in dem er mir bestätigt, daß ich ihn beim Ver tauschen der Karten ertappt habe. Bemühe dich nur zu mir in mein Arbei'szimmer — da will ich dir's zei gen. — Du willst nicht? Willst du lieber den Herrn Grasen selbst fragen? Er wird mir nicht auswe'chen können. Warum hat sich denn Bibra von deiner Schwe ster Gisela zurückgezogen und hat die kle ne Amerika nerin geheiratet? — Nein, du hast wirklich nicht nötig, dich auf's hohe Pferd zu setzen! — Mehr als dir lieb wäre, könnten die Leute einmal zwischen sich und der Gräkin Thora Bernbausen die nötiae Diltanr ball-,, — die Distanz, die du mir beibringen wolltest!" fügte er nachdrücklich hinzu. Sie verstand offenbar nicht, was er meinte. „Ja, mein Kind, über deine Empfindungen gegen mich hast du zu deiner Schwester Gisela in Worftn ge sprochen, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig ließen. Erinnere dich des Tages kurz vor unserer Hochzeit, an dem ich dir voller Glück die Perlenkette schenkte." Jetzt begriff sie. Langsam stieg ihr das Blut ins Gesicht. Ja, sie erinnerte sich ganz genau, was sie da- mals gesagt hatte. Und das alles hat.e er gehört. „Ich habe dich geliebt, Thora, und e.n wenig Ent gegenkommen und Rücksicht von dir hätten mich unend lich glücklich gemacht. Aber du Haft unsere Ehe zu einem Geschäft gemacht und bist mir dennoch den Kauf preis schuldig geblieben! Lange hab' ich mit dir Ge duld gehabt — die ist von heute c.n zu En e! So un begrenzt ist deine Macht über mich doch n cht, wie du dir einbildest! Alles hat seine Grenzen, Frau Twra Hosemann! So lächerlich dir der Name auch ist — Lu trägst ihn doch!" Wie gejagt eilte sie davon, stürzte in ihr Schlaf zimmer, verschloß es und brach dann zusammen. Ihr Vater hatte sie also verkauft! Sie war der Kaufpreis für das Schweigen eines ihr verhaßten Maw nes geworden! Ihre stolze Seele war bis in den Staub gedemütigt. Das konnte sie nicht ertragen! Fünfzehntes Kapitel. „Bitte, nur einen Augenblick! Welchen Fisch ißt der Herr Oberst am liebsten? Steinbutt, Lachs oder Seezunge? Frau Rittmeister Brandhagen sagt, der Herr Oberst sei so verwöhnt — So hör mir doch zu — das ist doch so wichtig!" „Nicht so wichtig, daß ich darüber den Dienst ver säume, Viviane!" sagte Karlernst v. Bibra, der ins Bouooir ,einer Frau getommen war, um sich zu ver abschieden. „Ach, der dumme Dienst! So auf die Minute kommt es doch nicht an! Der Dienst scheint dir Wohl wichtiger als deine Frau! Kaum daß wir gemütlich Kaffee trinken konnten! — Und das neue Gemci.de von Florftedt hast du dir auch noch nicht mit mir ange sehen! Er hat doch bei Neumeister wieder ausgestellt, und alle Welt spricht schon davon." Schmollend schob Viviane die Unterlippe vor. Sie saß in einem eleganten Hausgewand von weicher Seide vor ihrem Schreibtisch, einen goldenen Bleistift in der Hand haltend, mit dem sic Notizen aus einem Blatt Papier machte. „Hast du noch mehr Wünsche?" fragte Karlernst voller Ungeduld. „Kannst du noch immer nicht einsehen, daß ich pünktlich sein muß? Dann hättest du keinen deutschen Offizier beiraten dürfen." f „vcaiurncy! Du vftl meiner schon überdrüssig" schluchzte sie. „Aber, Vivi, so nimmt doch Vernunft an! Herr gott, was muß ich —" Er stampfte mit dem Fuße »us, daß die Sporen klirrten. „So — Kuß und Schluß!" Er faßte sie unter das Kinn und drückte lc-cht seine Lippen auf ihre Stirn. Sie warf sich an seine Brust. „Oh, wie wird mir die Zeit lang werden, bis du wiederkommst!" „Beschäftige dich erustuw, dann wird sie dir. schneller vergehen! Uno noch eins: mach ja das Menü nicht so luxuriös und teuer — auch den B.umenschmuü nicht zu üppig, denn jetzt im Februar sind Blumen sehr kostspielig. Du hast gesehen, wie es bei Ma ors war — einfach und schlicht. Nichte dich danach! Wir dürfen bei unserer ersten Einladung nicht protzen! — Also, adieu, Schatz! Gegen fünf Uhr bin ich Wiede» da. Dann gehen wir bummeln und sehen uns mei netwegen auch das Gemälde deines Freundes an!" Sie eilte an das Fenster, um ihm nachzusehen, winkte ihm lebhaft zu, warf Kußhände, und er mußte sich mindestens ein halbes Dutzendmal um.chaucn, eh« er um die Ecke bog, unwillkürlich erleichtert aufat mend. Beinahe ein Vierteljahr war er nun schon ver heiratet, und es war doch schwerer, als er sich gedacht, dieses verwöhnte, eigenwillige Mädchen als eine zu ihm passende Lebensgefährtin zu erziehen. Vie.er Ge duld und Nachsicht bedurfte es dazu, und nur Viv a- , nes große Zärtlichkeit entwaffnete ihn immer wieder, s obgleich ihm die Art manchmal lästig war, in der sie ! sie äußerte. Viviane war ost gar zu kindisch. Sie betrachtete j auch seinen Dienst, seine Pfi.chten n cht ecn i. Immer s nahm sie es ihm übel, wenn er manchmal schon beim , Morgengrauen aufstehen mußte und sie dadurch in ih- i rem Schlummer gestört wurde. Seine Un foun war i ihr nicht mehr als ein hübsches Toiletten.tick, in dem s ihr „Darling" bildschön aussah! Ziwcftcn mußte er ! über ihre Naivität lachen, meistenteils aber sich ^ r crn. Und ihn quälte der Gedanke an Gisela. Er kam sich schuldig ihr gegenüber vor. Seine L ebe zu ihr war zu groß — die ließ sich nicht von heu.e aus m^r- gen eindämmen! — Bis jetzt war er noch n cht m t ihr zusammengetroffcn. Seine Frau sprach oft von ihr. Sie bedauerte, daß der Verkehr mit G.icla habe aufhören müssen, denn sie würde sie so gern in ihccm Hause sehen. Dabei streiften den Gacken lauernde ! Blicke. Alles das war schwer zu ertragen. Um fünf Uhr kam er, wie er ver prochen hatte, i um sie abzuholen. Sie schlenderten durch Lie St.a,-cn, i bis sie vor dem großen Schaufenster der Neume.sier- 8 fchen Kunsthandlung standen. Wohlige Wärme und