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Wilsdruffer Tageblatt : 08.02.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192502082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19250208
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19250208
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-02
- Tag 1925-02-08
-
Monat
1925-02
-
Jahr
1925
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 08.02.1925
- Autor
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gebildet, auch im Auslands hat sich ei Zucht« stüiten erobert. So schätzt nian in Ungarn und in den Balkanländern dis Schafmilch sehr als ein vortreffliches Mittel gegen die Pellagrakrankheit, die recht häufig bei einseitiger Maisnahrung sich einstellt. Und neuerdings beabsichtigt man auch in Japan das Milchschas einzusühren, zu welchem Zwecke eine japanische Ankaufskommission in Oftsriesland weilte, um Tiere zu erwerben und deren Lebiens- und Zuchtbedingungen kennen zu lernen. WWeMWerie und ihre VeMWW. Von K. Sch- DiphtheNe Ist der Schrecken der Züchter. Jetzt ist Lie gefährliche Zeit, in der sie häufig auf tritt, die nasskalte Witterung begünstigt sie so sehr und welchen Schaden kann sie anrichicn. Es kann nicht genug gemahnt werden: Beob achte deine Tiere! Wenn es schummerig wird und Lie Tiere ausgeflogen sind, soll man in den Stall gehen, und wie oft hört man da ein leises Schnarchen oder auch ein verstärktes Röcheln. Solche Tiere müssen sofort heraus» genommen und in einen abgeschlossenen Raum gebracht werden. Der Stall wird am nächsten Tage ausgernuchcrt und man streut tüchtig trockenen Kalk, ein ganz hervorragendes Bor- beugemittel gegen Schnupfen und Diphtherie. Die erkrankten Tiere erfahren eine Sondcr- behandlung, diese besteh! darin, daß man den Diphtheriebelag, sofern er am Kehlkopf sitzt, zweimal am Tage mit Iod pinselt. Nach einigen Tagen verändert sich dieser Belag' in der Farbe, schrumpft zusammen und dann kann man ihn mit der Pinzette abheben. Schlimmer ist es, wenn der Belag oben am Gaumen sitzt, von wo aus der Bazillus durch die inneren Gange in den Kopf dringt, wo er eine schlimme Vereiterung der Augen usw. verursacht. Man nehme daher eine Untersuchung seiner Tiere öfters vor, damit mau die Leiden rechtzeitig er kennt und sich vor Verlusten schützen kann. Aber auch in dem Falle der Gaumenerkrankung kommt man mit der Iodbehandlung immer noch am schnellsten zum Ziel. Man begnüge sich aber nicht allein mit dem Bepinseln des er krankten Kehlkopfes und des Gaumens, sondern untersuche die Tiere auch unter der Zunge, wo nicht selten ebenfalls ganze Pilzlager sitzen, die man auch mit Iod bestreicht. Der Geruch, welcher dem Rachen der Tiere entweicht, ist ein widerlich süßer und erzeugt ein Ekelgefühl. Als Vorbeuge gebe man in das Trinkwaffer etwas Alaun; gut wirkt auch die bekannte Schröderünktur. Patzt man bei der Diphcherie sorgsam auf, kann man sie ohne Verlust be kämpfen, ist man aber sorglos, kann dieser autzerordentlich gross sein und oft ganze Stämme vernichten. Bei Len täglichen Pflichten, Lie uns au oen Hühnerhof und Stall fesseln, beobachte man die Tiere genau, um bei der ersten verdächtigen Er scheinung sofort helfend einzugreifen. Mit der Zeit schärft sich durch die wachende Fürsorge der Blick dermaßen für die Tiere, daß man sofort die geringste Veränderung an ihnen wahrnimmt. Als erstes Kennzeichen der Diph therie macht sich in den allermeisten Fällen eine Art Schnupfen bemerkbar, auf den man besonders aufpassen mutz. Die Nasenlöcher scheinen schmutzig und sondern einen zähen SchleiM^bb: Glaub und Schmutz setzen sich in diesem fest, wodurch sie schwarz und schmutzig erscheinen Bei weiterem Fortschreitcn der Krankheit schwellen die Augen an, in denen sich ebenfalls gelbe Käsemassen festsetzen, welche durch das Eindringen des Bazillus durch dis Gaumenspalte sich hier entwickeln und oft zur Blindheit führen Ferner macht sich ein stark röchelndes Almen bemerkbar, wobei die Tiere den Schnabel weit offen Hallen und gierig nach Lust schnappen In diesem Zustande ist Vas Leiden schon weit vorgeschritten und man wird Mühe haben es zum Stillstand zu bringen Da auch hier Vorbeugen leichter als heilen ist, sei man sehr auf der Hut, beobachte seine Hühner stündig und sorge vor altem für einen trockenen Stall und schütze die Tiere vor Zugluft. Frostschäden im Obstgarten. Von M. T. Man unterscheidet drei verschiedene Arten Winterfrostschäden. Die schlimmste Art ist, wenn der ganze Baum erfriert. Er treibt im kom menden Frühjahre nicht mehr, ist tot und kann kurzerhand abgehauen werden. Hier ist jede Kunst vergeblich, den loten Baum wieder zum Leben zu erwecken. Die zweite Art der Frostbeschädigung ist ein Austreiben im nächsten Jahre, aber schon nach kurzer Zeit stirbt der Baum ganz plötzlich ab. Nach jedem strengen Winter kann man ein solches plötzliches Absterben dieses oder jenes Baumes in einem Obstgarten bemerken, denn auch die Bäume sind verschieden in ihrem Kältewiderstand. Die dritte, leichteste Art der Frostschäden ist ein stellenweises Aosterben. Einzelne Zweige werden krank und vertrocknen. Der Baum hat aber-ammer noch die Kraft, sich zu erhv'cn und den Frostschaden zu überwinden. Der Garten besitzer muß in diesem Falle kräftig eingreifen und den Heilungsvorgang mit allen Mitteln unterstützen. Alle Obstbäume werden durch richtiges Düngen widerstandsfähiger gemacht, besonders Phosphorsäure, Kali und Kalk sind hier als Düngemittel dringend zu empfehlen. Auch der Kalkanstrich, der im Spätherbst den Stämmen gegeben werden soll, ist eine gute Abwehr gegen Frostschäden. Hat die Rinde oder das Holz durch Frost gelitten, so ist Schröpfen zu empfehlen. Nach strengem Winter muß im Frühnng die Rinde durch einen Ein schnitt untersucht werden. Zeigt sich beim Durch schneiden durch die Rinde Helles Fleisch, so ist der Baum gesund, zeigen sich aber schwarz braune Schichten, dann liegt bestimmt Frost schaden vor. Die kranken Stellen werden hier in den meisten Fällen durch Einfluß der ge sunden Stellen ausgeheilt. Sind Frostschaden an starken Stämmen oder Zweigen aufgetreten, so lege man ein Pflaster von Lehm und Kuhdung an. Hat man empfindliche Obstarten, besonders Spalierobst, in seinem Garten, so bedeckt man diese mit Zweigen von Tannengrün. Man nehme diese Arbeit aber niemals vor Ende No- vember vor, da sonst die Spaliere unnötig verweichlicht werden. Niemals verhülle man die Spaliere so sehr, daß die Luft nicht überall herankommcn kann. Ein stärkeres Zudecken der Spaliere mit Säcken und Strohmatten darf erst dann erfolgen, wenn im Frühling, zur Zeit der Blüte, starke Nachtfröste auftreten. Natürlich muß ein Lüften während der Tages stunden vorgenommen werden, denn Licht und Luft sind die Hauptbedingungen für das Ge deihen der Bäume. Die gefährlichste Zeit für Frostschäden sind die Frühlingstage mit ihren Nachtfrösten. Prallt die Sonne auf einen noch fest gefrorenen Stamm, so findet eine zu plötzliche Erwärmung statt. Ebenso plötzlich gefriert abends die Rinde und das Holz wieder, wodurch häufig eine Zer reißung der Gewebe stattfindet. Für alle Spaliere, die an südlichen Hauswänden auf gezogen sind, ist „diese Zeit die gefährlichste, dann kann der Gartenbesitzer nicht genug Schutz mittel anwcnden, um nachts seine Sorgenkinder vor dem Erfrieren zu schützen. Neues aus Stal! und Hof. Die Stallpslege ist beim Maultier anders! als beim Pferde dnrchzuführen. Man darf sic nicht mit Halfter und Kette tm Stalle an binden, das vertragen sie schlecht. Maultiere haben starke Neigung, sich öfters, besonders nach der Arbeit, zu wälzen. Ein sandiger Platz ist ihnen hierzu am angenehmsten Mil einer wahren Wonne wälzen sie sich dort umher. Nimmt man ihnen diese harmlose Freude, dann fehlt ihnen viel zum Wohlbefinden, und nervöse Störungen, wie: Bockbeinigkeil, Slörrischsein, KoUrigkeit, stellen sich ein Auch während der Nach! sollten sich die Maultiers unangebunden, frei in einer Äoxe bewegen können Trotz des vielen Wälzens brauchen die Maultiere nicht öfter als die Pferde geputzt zu werden Es gehl hier eine Zeitlang ganz gut ohne das, und die Maultiere, diese naturwüchsigen Burschest, gedeihen gut dabei und leisten ost mehr Arbeit als unsere von der Kultur angekränkelten Gäule. - Ew.— Neber künstliche Atmung bei neugeborenen Tieren. Die Sektion eingesandter toter Ferkel ergibt nach S.-R. vr. Engel, Berlin, in Heft 2 der „Zeitschrift für Schweinezucht" als Todes ursache nur zu oft eine fehlende oder mangelhafte Entfaltung der Lungen. Die Tiere sind demnach an Sauerstoffmangel zugrunde gegangen. Manche von ihnen sind überhaupt nicht zum Einatmen gekommen, sind also tot geboren, andere hatten nur die Kraft, einen mehr oder weniger kleinen Tei! der Lungen zu entfalten. Auch diese gehen meistens nach Wochen eines kümmerlichen Daseins ein und werden meistens als Kümmerer an gesprochen, Von irgend welcher seuchenhaften Lungenkrankheit ist bei ihnen nach dem Absterben jedoch nichts zu finden. Bei einer derartigen Lustlosigkeit der Lungen handelt es sich wohl um eine angeborene Schwäche der Atemmuskeln, eine Art Lebensschwäche, oder um ungünstige Momente bei der Geburt. Eine derartige Ein atmungsschwäche ist auch bei der Geburt des Menschen nicht selten. Der Neugeborene muß schreien, damit er viel Luft in die dadurch aus gedehnten Lungen einzieht. Infolge einer kräftigen Entfaltung der Lungen wird dann auch der ganze Körper reichlich mit Sauerstoff versehen. Meist genügt ein Klaps der Hebamme, wenn das Kind nicht laut genug schreit. Wenn aber ein solcher Reiz nicht ausreichend ist, taucht man das Kind abwechselnd in einen Eimer sehr warmen und kalten Wassers. Genügt auch das nicht, werden die sogenannten Schultzeschen Schwingungen aus geführt. Man hält dabei das Kind, das in derselben Richtung sielt wie der Geburtshelfer, mit den Fingern nach hinten in den beiden Achselhöhlen fest und schwingt es so in die Höhe, daß die Beine desselben über seinem Kopf kommen. Dadurch wird der Brustkasten stark znfammengepreßt. Dann läßt man die Beine wieder nach unten fallen, dadurch wird der Brustkasten stark erweitert und Luft dringh in die Lungen. — Diese künstliche Aus- und Einatmung läßt sich leicht auch bei neugeborenen Ferkeln und bei anderen neu geborenen Tieren durchführen. Eine künstlich? Atmung wird auch schon dadurch erreicht, daß man das Tier niit beiden Händen oben und unten am Rücken faßt und starke, Beugungen und Streckungen vornimmt. Angesichts der verhältnis mäßig häufigen Fälle von Tod neugeborener Ferkel infolge fehlender oder mangelhafter Lungen entfaltung erscheint es angebracht, aus diese einfache Methode der künstlichen Atmung be sonders hinzuweisen. Soweit die Ausführungen von S.-R. Engel-Berlin, angesichts deren es weiterhin wohl auch an dieser Stelle angebracht erscheint, aus den äußerst gediegenen Inhalt der „Zeitschrift für Schweinezucht" erneut hin- zuweisen, die für den Betrag von 2 Gmk. viertel jährlich vom Verlage I. Neumann, Neudamm, bezogen werden kann, eine Ausgabe, die sich jeder Schweinehalter leisten muß, weil sie sich hundertfältig wieder einbringt. W—e. Ganz frühe Taubcnbrulcn sind nur da an» gebracht, wo es sich um besonders warme Taubenschläge handelt. Auf kalten Schlägen gehen die Iungwubcn, wenn sie herangewachsen sind, also etwa Stoppeln haben und von den Alten in der Nacht nicht mehr bedeckt weiden, an Kälte zugrunde. Man kann die erstarrten Tierchen oft dadurch retten, daß man sie des Morgens ins geheizte Zimmer holt und mit einem angewärmten Tuche bedeckt, bis sie wieder munter sind Es empfiehlt sich auch, -eilig im Frühjahre oder im Winter, noch ehe die Tauben anfangen zu nisten, die Schläge gründlich zu reinigen. Braucht man den Taubcn- dünger nicht gleich, so kann man ihn in alten Fässern mit einer Schicht Erde bedeckt gut ouf- bewahren Sollten die Tauben ihre Schläge usw nur ungern aufsuchen und dabei Scheu zeigen, dann wird der Schlag sicher von Ratten oder von Raubzeug besucht. Dann ist es nötig, einmal gründlich nachzusehen und die Zugänge zu sperren, damit das Raubzeug fernbleibt. Ofl i o. tt das Raubzeug auch nachts durch den Aucf In diesem Falls muß am Abend der Am.-flug geschlossen und morgens geöffnet werden Eine Einrichtung dafür laßt sich leicht schaffen. Kl.— Neues aus Fel- und Garten, Treibhaus und Blumenzimmer. Eine neue Drillmaschine, die Einzelkorn- legemaschine, ist jetzt von deutschen Werken ge baut worden, mit der wir viel dünner siicn können, weil sie Korn sür Korn eins hinter dem andern in bestimmten Abständen abtegt. Diese Drillmaschine steht im Herbst in größerem Umfange zur Verfügung Eie legt tatsächlich Korn für Korn in einem ganz bestimmten Ab stande. Diese Arbeit ist für den Getreide- wie für den Rübenbau ganz besonders wichtig. Wir brauchen nichi mehr zu dibbeln, sondern legen das Korn in Lie Entfernung, wie wir die Rüben haben wollen. Wenn Las der Fall ist, können keine Fehlstellen entstehen und jeder Rübenkern kann bei normaler Keimfähigkeit zwei, auch vier Pflanzen bilden. Deshalb ist cs ratsam, jetzt keine neue Drillmasö ine nach altem System zu kaufen. Die neue Maschine ist auch für Hafer-, Roggen-, Erbsensaat, geeignet und legt jedes Korn für sich. Noch eine Bedingung wird an dis neue Maschine geknüpft, nämlich daß das Saatkorn in eine bestimmte Tiefs gelegt wird. Das können wir bekanntlich mit der alten Drillmaschine nicht. Iw Dis Ansichten über die Bekämpfung des Kartosfelkrebses haben sich dahin gekiärt, daß der Anbau wirklich krcbsfester Sorten am meisten geeignet ist, dieser verderblichen Er krankung Einhalt zu tun und ihrer Wsiicr- verbreitung cntgegcnzutreten. Auch der deutsche Pflanzenschutzdienst "betrachte! jetzt noch den allgemeinen Anbau krebsfester Sorten als das sicherste und zweckmäßigste Mittel, die Ver breitung des Kartosfelkrebses zu hindern, der allem Anschein nach immer weitere Ausdehnung gewinnt und dort, wo er einmal auf irgend einem Acker ausgetreten ist, nur zu oft weiter« Verbreitung gewinnt und die Umgebung ver seucht. Meistens geschieh! das Versteppen des Krebses durch die Ackergeräte, an denen Bodcn- teilchen von dem infizierten Acker haften. Der allgemeine Anbau krcbsfester Sorten kann um so mehr empfohlen werden, als wir darunter Sorten haben, die einmal ergiebig sind und dann den verschiedensten Ansprüchen genügen. Als wirklich krebsseste Sorten gelten jetzt von den frühen Sorten: Thieles Früheste, Kaiser niere, Kuckuck, Magdeburger Plaue, Juli, von den mittelspäten: Flora, Parnassia, Arnika, Jubel, Hindenburg, Pepo, Preußen, von den spaten Sorten: Bejeler, Danusia, Nephrit, Ge heimrat Werner. Bon diesen Sorten sind Ge heimrat Werner und Flora rotschalig, die übrigen wcißschalig. Sicherlich findet unter dieser reichen Auswahl wohl jeder Landwirt eine für seins Boden- und klimatischen Ver hältnisse passende Sorte. Es kann jedem Kar toffelbauer nur geraten werden, sich beizeiten mit einer geeigneten krebsfesten Sorte zu ver sorgen, denn das Unglück schreitet schnell: wenn erst einmal in seiner Gemeinde der Kartoffel- Krebs Eingang gefunden hat, dann ist es schlimm um.seine Kartoffelernte bestell! M. W. Dir Farbe der Spalierwand. Das Obst- fpalier ist eine in zahlreichen Fällen bewährte Einrichtung, die auch noch in höheren Lagen besseres Obst zu ziehen gestattet. So manche Wand, die kahl und nüchtern dasteht, kann durch ein Obstspalier eine Bereicherung erfahren, die annehmbare Erträge bringt und zugleich verschönernd mirkl. Hierbei spielt auch die Farbe der Spa'ierwand eine Rolle Daß ihre verschiedene Färbung von Einfluß ist, erschien ohne weiteres als feststehend, einwandfreie Ver- uche haben jedoch bicher darüber gefehlt Nun icgcn darüber die Bersuchsergebnisse zweier ränzösischer Forsche! vor. Sie machten «ine Mauer, vor der ein Pfirsichspaiier stand, auf der einen Hälfte schwarz, auf Ler anderen weiß. Die mittlere Temperatur betrug: vor derweiß.Mauer vorderschwaczeuMauei März . . . ch I0°13 4-10"1« Avril . . . 4-10"39 -s-l0°78 Mai ... -j-IÜ°60 -f-17°5S Juni . . . -s-22'82 4- 24"85 Juli ... 4-24 45 4-37°85 August . . 4-22°00 4-34 45 September -j-2ü"Sl 4 3S°22 Das Mittel der gesamten Derfuchszelt war vor der weißen Mauer 18°81 und vor der schwarzen 24°08. Bei der Betrachtung der Ziffern fällt auf, daß im Mai vor der weißen Mauer eine höhere Wärme erzielt wurde als vor der schwarzen, was einigermaßen dec gewohnten Annahme widerspricht. Doch ist der Fall nicht so seltsam, wie es scheint. Die Ursache liegt in dem Einsluß der reflektierenden Lichtstrahlen bei der noch geringen Wärme, die die Mauern ausstrahlen können. Vor der schwarzen Mauer stammt die Wärme allein von den direkten Wäcmestrahlen, die von der Mauer ausgehen, da nichts zurückgeworsen wird, im Gegenteil, alle Wärme wird reserviert und kommt erst später zugute. Die direkten Wärmestrahlen sind nicht imstande, das Thermometer bis zu dem Punkte steigen zu lassen, den es vor der weißen Mauer erreicht, die von den zurückgeworsenen Lichtstrahlen prositiert. Jedenfalls ist jedoch das mittlere Ergebnis vor der schwarzen Mauer höher. Diese Tatsache bleibt selbstverständlich nicht ohne Wirkung für das Pfirsichspalier. Die Reife setzte an der schwarzen Maucrhälfte weit früher ein, und die Ernte vollzog sich dementsprechend bedeutend schneller und eher als vor der weißen Mauerhälfte. Die schwarze Färbung der Spalicrwand sollte also für den Pfirsich überall da durchgrsiihrt werden, wo es möglich erscheint. Rrs.— Neues aus Haus, Rüche und ReNer. Neber die Vorzüge neuerer, elektrisch be triebener Waschmaschinen. Das Waschen mit der Hand erfordert bekanntlich große körper liche Anstrengung, der nicht alle Hausfrauen ge» wachfen sind. Es ist daher erklärlich, wenn die Hausfrau sich die Last der Waschtage zu mildern sucht. Die Wäsche außerhalb des Hauses waschen zu lassen, ist nicht immer vor teilhaft, weil dadurch nur zu oft die Sachen stark mitgenommen werden. Dagegen bietet die Verwendung von Maschinen auch im häus lichen Waschbetriebe die Möglichkeit, nicht nur die Arbeit zu erleichtern und abzukürzeir, sondern auch die Güte der Wascharbeit zu ver bessern. Besonders sind, wie Ingenieur Vor bach (Halle a.S.) in einem auf der letzten Ham burger landwirtfchafilichenAusstellung gehaltenen Vortrag sich äußert, die in den letzten Jahren ge- schasfenen, elektrisch angetriebenen Wäscherei- Maschinen recht empfehlenswert. Bon ihnen sind besonders dis Doppeltrommel-Waschmaschinen und die WäschezeMrisugen zu erwähnen. Eie sind durchaus erprob! und derartig leistungs fähig, daß ein Mädchen die mehrwöchige Wäsche eines zehnköpsigen Haushaltes ohne übermäßige Anstrengungen einem Tage fertig waschen kann. Dabei ist der Verbrauch an Strom, Kohle und Seife mäßig und die Wäsche wird dabei mindestens ebenso sauber wie bei quier Handwäsche. Besonders hat sich die Wäfchczentrifuge der Wringmaschine hinsichtlich Schonung der Wäsche weit überlegen gezeigt. Die Bedienung der Maschinen erfordert aller- Lings Aufmerksamkeit und Geschick, bietet aber Abwechslung and ist daher anregend. Der heute noch Hohs Anschaffungspreis für eine elektrisch betriebene Ha Wäscherei dürfte fie nur für größer« Hausho'.urigen als wirtschaft lich gerechtfertigt erscheinen lassen. Es wäre sehr erwünscht, wenn durch Massenherstellung der Preis ohne Minderung der Güte sich so weil senken ließe, daß auch kleinere Haus haltungen sich eine elektrisch betriebene Haus wäscherei beschaffen könnten. W.— Windbeutel. Vr Liter Wasser und 120 8 Butter werden zusammen aufgekocht, dann 240 8 Mehl dazugerührt, bis sich die Masse vom Topf löst Nun gibt man sie in eine Schüssel, rühr! nach und nach 12 Eier und Ve Pake» Backpulver darunter, fetzt auf ein ge fettetes Backblech runde Häufchen, bestreicht sie mi! Eigelb und däck! sie im heißen Ofen - Nachdem sie gebacken, kann man sie mii Staub zucker und Wasser g,öfteren oder auch durch» schneiden und mit Sahne oder Creme füllen — Dieses Rezept ist dem Land-Abreiß kalender 1925 (Verlag I Neumann, Neu damm, Preis 2 Nik.) entnommen, einem unent behrlichen Ratgeber, dessen Anschaffung jeder- mann zu empfehlen ist- HoklcindlM Apfelsinen - Limonade. Man reibt 10 Apfelsinen auf 3 KZ hartem Zucker ab. Auf 2 Liter Wasser kommen 70 bis 75 8 kristallisierte Zitronensäure, die in etwas warmem Wasser aufgelöst wird. Das Wafser wird über den Zucker gegossen, dieser dann fest zugedeckt und an einen Kühlen Ort gestellt. Täglich wird mehrere Male umgerührt, vis der Zucker ganz aufgelöst ist. Dann gießt man die Masse durch ein Mulltuch und füllt fie In Flaschen, die wohlverkorkt aufbewahrt werden. Man trinkt die Limonade in Wasser oder in Selterwasser zur Erfrischung. A. N. in L. Bienenzucht. Welche Vicnenrasse ist die beste? Ehe der Mensch durch sein Eingreifen die Natur ver- böserte, hatte jede Gegend seine beste Bienen rasse. Durch Jahrhunderte, ja Jahrtausende, hatte die Natur durch unbarmherziges Aus- merzen im Winter eine Zuchtwahl getrieben, die nur das wirklich gute, lebensfähige Bienen- Volk, das sich genügend Vorrat eingetragen, am Leben ließ. Da "verpflanzte der Mensch in seiner Weisheit Bienen aus einem warmen Klima in ein kälteres, brachte Völker aus den Bergen in die Ebene und umgekehrt, ließ Bienen aus Spättrachtgegenden in Orten mit Frühtracht fliegen und wunderte sich, daß dl« Erträge seiner Bienenzucht ständig zurück gingen. Jede Bienenrasse ist aut und die beste, wenn sie für die Gegend paßi. Für Deutsch- land ist also die deutsche Rasse noch immer die beste, schwarmiustige Bienen passen für Spät trachtgegenden, wie die Heidebiene für die Lüneburger Heide, schwarmfaule Bienen für Frühtrachtvcrhältnisse. Für seins Gegend wählt sich der Bienenzüchter das Passende aus und verbessert durch seine Wahlzucyt die Völker seines Standes. Natürlich ist eine derartige Verbesserung nicht im Laufe eines oder einiger Jahre zu erzielen, ober nach einer Reihe von Jahren kann der planvolle Bienen züchter behaupten: „Meine Bicnenrasse ist die beste." S. Neue Bücher. Zeitschrift für Fischerei. Die im Auftrage Les Preußischen Ministeriums für Landwirtschaft, Domänen und Forsten vom Geh Regierungsrat Professor vc. Schiemenz herausgegebene „Zeitschrift für Fischerei" wird von Anfang Januar 1925 ab im Verlage von I. Neumann- Neudamm erscheinen, und zwar in viertel jährlichen Heften von etwa je 130 Seiten. 4 Hejie bilden einen Band Der Bezugspreis betrag! bis aus weiteres für ein Einzelheft 8 Gmk., sür das Heit im Abonnement 6 Gmk. Der Preis ist so billig bemessen, daß die An schaffung weiteren Kreisen möglich ist. Be- slellung?'- sind an den Verlag zu richten Der Hsruissen-Vock und andere Iagderinne- cuugen. Bon Steinhardt Buchschmuck von H. A. Aschenborn. Verlag von I. Neumann. Reudamm Preis gebunden 4 Guck. Urwüchsiger Humoi und lebendige Nalur treue zeichnen Steinhardts Schriften aus vor allen anderen Büchern über Deutsch-Südwest» ajrika Auch diese neue Sammlung ernster und heiterer Iagderinnecungen reiht sich ebenbürtig den schon frühe, erschienenen „Ehombo", „Eteppenvolk' und „Fahrendes Volk" an. Der prächtige Einband und Lie. vielen trefflichen Zeichnungen von Lem bekannten Asrikamaler Aschenborn machen das Buch zu einem Ge schenkwerk, an dem jeder Naturfreund feine Freude haben wird M. Zimmer- und Balkonpflanzen Bon Garten direktor Paul Dannenberg (Samm lung Wissenschaft und Bildung Nr. 58.) 169 Seiten mit 39 'Abbildungen. Verlag von Quelle L Meyer, Leipzig Preis 1,60 Mk. Ein kleines, ousge eichneles Werk für den Pflanzenliebhabsr Ei finde! hier in aller Kürze und doch au ,uhrlich alle sür seine Zwecke brauchbaren P, auzen und deren Kul turen beschrieben Nr
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