Volltext Seite (XML)
MilsaruNer Tageblatt r. Matt Nr. 2S - Mittwoch arn 28. Januar IY2S Werktagsmorgen Wie sie so wandern, aus allen Schichten, Da noch die Sinne Derborgen hängt! Wohi jeder von chnen der schweren Pflichten, Wohl jeder des tröstenden Abends denkt. Wie sie so wandern . - am frühen Morgen . . Schlaffrvstelnd legen den Weg zurück; Ein jeder mit seinem Kopse voll Sorgen, Ein jeder mit einem Fünkchen Mück. E lsbeth Schmidtge n. Ltnbegrün-ete Lnflaiionssurchi. (V o n e i n e m v o l k s w i r t sch a f i l i ch e n M > 1 a r b e i i e r.) Eben Wo Begriffe fehlen, da stellt ein Wort zur rechten Zeit sich ein. Der Spruch des Dichters gilt auch, wenn die Begriffe nicht fehlen, sondern sich nur verwirrt haben. So ist die „Inflation" zu einem Schlagwort geworden, das viele ohne weiteres anwendew, sobald sich eine Entscheidung zeigt, die während der nun glücklich überwundenen wirk lichen Inflationszeit zu beobachten war. Seit Wochen stieg der Index wieder. Weil sein Steigen in der hinter uns liegenden Zeit eine Folge der Inflation gewesen ist, lassen sich die Leute zu dem Glauben verführen, das sei auch jetzt der Fall. Tatsächlich kann davon gar keine Rede sein. WasistdennJnflation? Kurz gesagt: Über fluß an Zahlungsmitteln. Sie kann ebensowohl ' künstlich herheigesührt werden, indem eine Regierung die s Geldzeichen vermehrt (aufbläht), wie auch ohne ihr Zutun l entstehen, indem die Menge der Zahlungsmittel aus na türlichen, wirtschaftlichen Gründen anschwillt. Zur ersten Art gehört die Inflation, die wir schaudernd erlebt haben. Die Negierung ist seinerzeit zu ihr geschritten, der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe. Da handelte es sich wirklich um eine Aufblähung der Zahlungsmittel, jetzt aber handelt es sich um eine Aufblähung der Preise. Die Regierung denkt nicht daran, das Experiment zu wiederholen, kann gar nicht daran denken. Einmal hat sie keinen Grund, es zu tun, und dann wird sie durch gesetzliche Bestimmungen, die auf internationalen Abmachungen be ruhen, daran gehindert. Warum aber steigt denn der Index, warum wird alles teurer? Die Ursachen sind mannigfach, lassen sich jedoch dahin zusammenfassen, daß der alte nationalökonomische Satz wieder zu seinem Rechte gekommen ist, nach dem sich die Preise gemäß dein Ver hältnis vom Angebot zur Nachfrage entwickeln. Gegenwärtig ist das Angebot an Waren, die wir znm Lebensunterhalt brauchen, geringer als die Nachfrage, oder anders ausgcdrückt, der Bedarf an Waren ist größer als der Vorrat. Deshalb muß man mehr dafür zahlen. Wir haben also eine Teuerung, nicht aber eine neue Inflation, deren üble Folgen Angstmeier schon wieder über uns hcreinbrechen sehen. Sie machen gern geltend, daß jede Teuerung doch ein Sinken des Geldwertes in sich schließe. Das klingt Wohl im ersten Augenblick so, als ob es etwas für sich hätte, es ist aber nur zu einem kleinen Teile richtig. Der Wert — vielleicht würde man besser sagen die Kaufkraft — des Geldes vermindert sich bei Teuerun- aen allerdings, gemessen an der Menge der Waren, die man >m <znlanoe sasur erhalt, aber er bleibt an sich unver ändert. Unser Geld hat jedenfalls gegenüber dem anderer Staaten nichts verloren. Ausländer, die heute nach Deutschland kommen wollten, um hier billig zu leben, würden sich höllisch schneiden. Die Gefahr, daß sie uns das, was wir brauchen, vor der Nase wegkaufen, ist end gültig beseitigt. Wir sind so weit von einer neuen In flation entfernt, daß wir vielmehr zurzeit die beste Valuta der Welt haben, daß der Wert des englischen Pfundes, des amerikanischen Dollar nicht so seststeht wie der unserer Reichsmark und, nicht zu vergessen, auch unserer Rentenmark. Dessen dürfen wir uns freuen, das sollten wir so laut als möglich betonen, nicht aber den Teufel an die Wand malen, als ob unsere eben erst neu geschaffene Währung schon wieder dem Verfall ausgesetzt sei. Groß britannien und die Vereinigten Staaten sind trotz ihrer Weltherrschaft in Wahrheit eher von einer — nicht künstlich herbeigeführten — Inflation bedroht als das Deutsche Reich. Diese Dinge klarzustellen ist wichtig, weil sie die größte Bedeutung für die Entwicklung der Finanzen und für die Stellung Deutschlands in der Weltwirtschaft haben. Natürlich darf darüber nicht vergessen werden, daß die herrschende Teuerung den einzelnen schwer trifft, daß es notwendig ist, ihr so kräftig wie möglich entgegenzuwirken. Dazu ist die Erkenntnis der Ursachen unbedingtes Er fordernis. Wenn sie, wie oben ausgeführt wurde, darin zu finden sind, daß der Vorrat an lebensnotwendigen Gütern zu gering ist, so muß, da der Bedarf sich nicht ohne schädliche Wirkungen herabdrücken läßt, danach gestrebt werden, den Vorrat zu vergrößern. Das will sagen, die Erzeugung von Gütern muß vermehrt, mit anderen Worten, wie es schon so oft als der Weisheit letzter Schluß hingestellt worden ist, die Produktion muß gesteigert werden. Glückt dies, dann sinken alsbald die Preise und die Teuerung schwindet. H. N. Sie Sonnenfinsternis vom 24. Zanuar. Erfolgreiche Beobachtungen. Die totaleSon nenfinsternis konnte auf dem Hapagdampfer „Liguria" von den Astronomen der Hamburger Sternwarte auf 49 Grad Breite und 28 Grad Länge bei wolkenlosem Himmel vortrefflich beobachtet werden. Die Sonnenkorona hatte eine ausgesprochen strah- lige Struktur bis über einen Grad Abstand vom Sonnen rande. In Amerika sind wichtige Feststellungen gemacht -oorden, die ein neues Licht auf die Einstein-Theorie wer fen. Zum erstenmal ist ferner der Mondschatten auf der Erde versuchsweise ausgenommen worden. Die Sachver ständigen der Naleuniversität berichten, daß die gesamte Verdunkelung der Sonne fünf Sekunden später einge troffen ist, als man erwartet habe. Die Sonnenfinsternis wurde in Newyork und in Neu-England unter idealen Be- ngen beobachtet. In Michigan und Ontario machten uedrige Wolken die wissenschaftliche Beobachtung unmög lich. In dem Augenblick als um 9,11 Uhr eine mitternächt liche Dunkelheit begleitet von einer wundervollen Sicht auf die Korona über die Stadt hereinbrach, jubelte die Menge der Beobachter auf den erhöhten Punkten und den Hügeln. In Lakehurst stieg Z. R. 3, jetzt „Los Angeles", wie angekündigt, um 5,45 Uhr morgens mit acht Astronomen an Bord zur Fahrt nach Nantucket auf, um an der Beob achtung der Sonnenfinsternis teilzunehmen. Der Himmel war ungewöhnlich klar. Es herrschte eine Windstärke von 15 Meilen und eine Temperatur von — 20 Grad Celsius. Da man ein weiteres Sinken der Temperatur bis auf — 28 Grad Celsius während des Fluges erwartete, wurde » die zur Wasscraufnahme dienende Anlage avmontiert. KM ' 11 Uhr Vorm, funkte die „Los Angeles",daß die Beobachtun gen der Sonnenfinsternis erfolgreich durchgesührt seien un» aß das Luftschiff jetzt nach Lakehurst zurückkehren werde. In Deutschland und England waren die dach nngsresultate infolge des ganz oder teilweise b<- .iien Himmels sehr unbefriedigend. politische kunckschsu 1 Unterbrechung der Pariser Wirtschafts verhandlungen. Die französische Regierung soll der deutschen Regierung vorgeschlagen haben, eine freundschaftliche Unter- brechungderHandelsvertragshandl ungen auf die Dauer von drei Monaten eintreten zu lassen. In der Panse soll beiden Regierungen die Möglich keit zur parlamentarischen Behandlung der neuen Zolltarife gegeben werden. An Berliner zuständiger Stelle wird als möglich bezeichnet, daß man auf einen in der Rich tung der Meldung liegenden französischen Vorschlag über kurz oder lang zurückkommen wird. Deutschland und der Völkerbund Englische Blätter berichten aus Genf, die Erklärung des Reichskanzlers Dr. Luther im Reichstage, die deut sche Negierung erwarte eine Antwort auf ihre Note an den V ölke rb u n d vor Formulierung eines Auf- uahmeantrages, habe die Frage aufgeworfen, welche Schritte jetzt vom Völkerbund unternommen werde» sollten. Wenn diese Frage nicht von einem Mitglied auf der Märzsitzung des Völkerbundsrates aufgeworfen werde, werde wahrscheinlich ein Schritt vor der nächsten Versamm lung des Völkerbundes erfolgen. Die preußischen Kirchenwahlen Am 25. Januar haben in der evangelische» Kirche der älteren preußischen Provinzen die Neu wahlen zn den kirchlichen Gemeindekörper- schasten stattgefunden. Es waren die ersten Kirchen wahlen seit dem Inkrafttreten der neuen Kirchenverfassung, die zugleich indirekt über die Zusammensetzung der Pro- vinzialsynode und der Generalsynode entscheiden. Die ge nauen Ergebnisse der Wahlen liegen noch nicht vor. Auf fällig ist. daß sehr viele Frauen gewählt sind. Endgültiges Wahlergebnis in Lippe. Das endgültige Ergebnis der Landtagswahl m Lippe liegt jetzt vor. Abgegeben wurden insgesamt 87 809 gültige Stimmen. Davon entfallen auf: Sozial demokraten 30 144, Deutschnationale und Deutschvölkische 22 285, Deutsche Volkspartei und Zentrum 13 817, Demo kraten 7115, Liste Viesemeicr (christlicher Gewerkverein) 4551, Kommunisten 3649, Wirtschaftliche Vereinigung der Haus- und Grundbesitzer, Hypothekengläubiger und Sparer 5570, aus die eigene Liste der Nationalsozialisten 678 Stim men. Es erhalten die Sozialdemokraten 8, die Deutsch nationalen 6 (davon 1 völkischer Sitz), die Deutsche VolkS- partei 3 Sitze und die übrigen je einen Sitz mit Aus nahme des letzten Wahlvorschlages, der leer ausgeht. Oesterreich. Die Grostdeutschc Bewegung. Die von Berlin r« rückgekehrten Führer der Grotzdeutschen Volkspartei, Dinghofer und Frank, haben in Unterredungen das Eraebnis ihrer Reise als äußerst günstig bezeichnet. Jie drei schönen Bernhausens. 6j Roman von Fr. Lehne. „Das war Annelies!" sagte Kießling freudestrah lend und blieb stehen, als wolle er umkehrea. „Das also war sie? Nun, dann kann ich Ihnen Näheres sagen," bemerkte Florstedt. „Ihre angebetete Annelies ist eine Komtesse Bernhausen —" „Ah, Sie haben nicht recht gesehenl Das kleine Mädel im Samtmantel —" „Das soeben in Begleitung einer größeren Dam« an uns vorüberginz — das ist die jüngste der drei Tochter des Grafen Bernhausen." Fritz Kießling war sehr überrascht — und nicht freudig. Eine Komtesse, das kleine, süße Mädel? So sah sie ja gar nicht aus! Und wie wurde sie ihm da in die Ferne gerückt — in eine weite, unerreichbare Ferne! „Ging Ihnen diese Eröffnung so nahe?" fragte Florstedt. „Ah, mein Lieber, wenn Sie Geld haben, ist Ihnen die Angebetete gar nicht sc unerreichbar, denn die Bernhausen haben nichts —" „Gon sei Dankl" enisuhr es dem jungen Soldaten. Harald lächelte. „Nun, die Bernhausen denken das nicht! Im Ernst: trotz des großartigen Auftretens des Alten ist nicht viel los mit der Familie. Beweis: daß nocb keine der drei Töchter unter der Haube ist. Ihre einziae Mitgist ist ihre Schönheit. Denn sie sind alle drei schön, jede in ihrer Art vollendet —" „Und die Jüngste ist die Schönste!" sagte Fritz eifrig „Obwohl Sie die beiden anderen gar nicht kennen, bebaup en Sie das? Mein Freund, Sie scheinen arg Feuer gefangen zu haben. Die Schönste ist die zweite Tockuer, Thora!" In seine Augen trat ein tiefes Leuch ten, als er diesen Namen aussprach. „Erzählen Sie mir bitte vs" der Familie, aber j nicht hier. In meiner Bude bei einem gemütlichen Greg Die kleine Annelies läßt mich nicht los!" Aus diese Weise gelang es Fritz doch, den ungen j Kunstler als Gast zum Abendessen zu behalten. Sie plauderten und rauchten, und Fritz mußte sich gestehen, daß unter all den Kameraden nicht einer war, der Harald Florstedt an Bildung und innerem Wert gleich- kam. Kurz nach der Begegnung mit den beiden Herren tragt Thora die Schwester in strengem Ton: „Wie kommst du zu der Bekanntschaft mit dem Soldaten. Annelies?" Es ist kein gewöhnlicher Soldat, Thora, es ist «in Einjähriger —« .Lächerlich — diele Antwort! Sag« mir all» —' „Herrgott, denke doch Nicht gleich wer weiß wasi Ganz einfach — er hat mir neulich ein Paket aufge hoben, das ich aus dem Muff verloren hatte, weiter nichts Ich habe ihn auch nur das eine Mal gesehen — leider!»" setzte sie trotzig hinzu. Thora überhörte das, da sie ganz von einem Ge danken beherrscht wurde. „Und sein Begleiter! Kann test du den auch?" Verwundert über diese Frage schüttelte Annelies d-n Kopf. „Nein — woher sollte ich denn?" Thora fieberte förmlich. Dieser Mann kam ihr so bekannt vor; sein Blick, seine Kopfhaltung hatten sie an jemand erinnert, an den sie immer denken mußte. In Theater, in jener Lohengrinvorsiellung neulich, hatte er sie so ausfallend beobachtet. Sie wußte nicht, wer es war, denn der Gesellschaft gehörte er nicht an. Und auch in Verbind»»; mit dem Bajazzo auf dem KnUenbergschen Maskenball mußte sie ihn bringen. Man harte noch immer nicht ersahren können, wer der fremde Eindringling gewesen. Die Baronin hatte sehr unwil lig über ihn gesprochen. Thoras Hoffnung, es sei der junge Fürst Lautenberg, hatte sich als nichtig erwiesen, und seit der Zeit war sie voller Unruhe. Sie verging fast; wem hatte sie erlaubt, sie zu küs- 'en? Wen hatte sie wiedergeküßt? Wer war es, der sich rühmen durste, die stolze Thora Bernhausen im Arm gehalten zu haben? Ihr stolzes Blut empörte sich. Siedendheiß stieg es in ihr aus — und sie fürchtete des Rätsels Lösung. Viertes Kapitel. Weder Gisela noch Annelies drängten in diesem Früluahr auf eine möglichst zeitige Uebersiedelung nach Bernhausen; wie mit unsichtbaren Banden hielt die Stadt sie diesmal gefesselt. Es war schon Mai gewor den. ohne daß die Jüngste angcfangen hatte zu packen. Nor einiaen Wochen hatte es der Zusall gefügt, daß sie dem Husareneinjährigen Fritz Kießling ohne Begleitung begegnet war. Auf ihren ermunternden B-ick bin wagte er es, sie anzusprechen. Er hatte Grüß« für sie von Franze Mahlers. „Und, «lädlae Komteffe — ietzt weiß ich doch, wer Sie sind!" ..L as rur unr eigen.uch l.td. Lean rch wollte iür Sir das Mädchen aus der Fremde bleiben," meinte sie schelmisch. „Das sind Komtesse immer für mich — leider'" Sie nickte zustimmend und betrübt vor sich hin, denn eine Komtesse Bernhausen und ein Einjähriger Kftßlmg — nein, das ging nicht! Wie schade das war! „Ja, Komtesse, und Franze siwi- Pfarrers wür den sich sehr sreucn, wenn Sie einmal zu Besuch nach Sees urg kommen würden!" „In die'em Jaar wird «s wohl nichts werden." enrg.ec.nete sie. „Das schadet auch nichts!" erwiderte er, fügte aber aus ihren befremdeten Blick eifrig hinzu: „Nun, in die sem Sommer bin ich ja doch nicht in Seesburg, ha t« also nichts von Ihrer Anwesenheit. Aber am erste» Oktober, wenn ich vom Militär freikomme — wie schön Ware es, wenn wir uns dann Wiedersehen könnten!" Sie errötete, und beide schwiegen. „Fran Pfarrer Mahlers würde sich so sehr freuen." wiederholte er nach kurzer, verlegener Pause. „Wirklich, oas hat sie gesagt! — Sie hat mir erzählt, daß sie die Erzielen» Ihrer beiden älteren Schwestern gewesen ist und —" „Und als sic mich erziehen sollte, kam der Pfarrer Mahlers und holt; sich unser liebes Fräulein Elisabeth, damit sie seinem verwaisten Töchterchen — eben der Fränze — Mutter fein sollte. Darum ist aus mir nichts Rechtes geworden! Fränze hat uns früher im Sommer oft und lange in Bernhausen besucht und im Winter sind wir dann hier zusammen gewesen, als Psarrer Mahlers noch an der Kreyzkirche war. Seit er dann vor drei Jahren auf eigenen Wunsch nach Seesbnrg gekommen ist, auss Dorf, wegen seiner schwa chen Gesundheit, haben wir uns nicht wicdergesehen. — Doch, einmal, im vorigen Jahre, aber nur einen hallun Tag — wir haben uns aber immer geschrie- den." „Worin Sie aber sehr nachlässig geworden sein solle». Komtesse." .Ach Gott ja, ich bin so schreibfaul. — Doch das soll jetzt anders werden, ganz bestimmt!" „Und im nächsten Sommer fahren Sie zu ihr. In Scesburg ist so gute Luft. Dicht bei dem Dorfe rin lerrlicher Buchenwald, der mir gehört. Gelegenheit zum Kabn'ahren ist auch da — sicher würde es Ihnen ge fallen, Komtesse!" Er konnte sich nicht genug tun in der Schilderung seines Heimatdörschens, und beinahe andächtig hörte sie ihm zu. Als sie sich endlich trennten, war es nur mit dem festen Versprechen, sich sobald wie möglich wiederzu- seken. Getreulich wurde von beide, Seiten dieses Verspre chen gehalten. Kaum ein Tag verging, an dem sie sich nicht sprachen oder wenigstens sahen, und wenn er nur an ihrem Hause vorüberging oder vorüberrit:, um einen stummen Gruß mit ihr, die dann sicher aus dem Balkon oder am Fenster stand, auszulauschen. Und diese heimlichen Begegnungen mit dem hüb- schen, frischen Einjährigen waren es, weshalb Anne lies in diesem Jahr« sich nur so ungern von der Stadt trennte. Wenn kiUelo von diesen Heimlichkeit«» der jung-