Volltext Seite (XML)
1^71 -» Kleine Nachrichten ) PostSrrdtti' in Sei Pfalz. Benin, 26. Januar. Vor einigen Tagen hat der Präsiden» der Oberpostvirekiion Speyer Verttelecn der pfälzischen Presse pekannllich nähere Milleilnngen iibei die Kreditgewährung der Reichspost und über ihre Geschäfte mit einigen großen Firmen in der Pfalz gemacht. Dabei Hal er zugegeben, daß für die Pfalz ein besonderer Kredit von zwei Millionen Goldmark aus Mitteln der Reichspost gewährt worden sei. Inzwischen ist nun wie der Tag erfahren haben will, festgestelll. daß dieser Kredit von dem Reichspostminister Höfle persönlich angeordnet wurde Es sollen bekannte Holzhandlungen in Frage stehen. Hilfe für Landwirte in der Provinz Sachsen. Magdeburg, 26. Januar. Der Provinzialausschutz de: Provinz Lachsen beschloß angesichts der großen Unwetterschäden in der Provinz Sachsen, den Landwirten abermals eine Bei hilfe von einer Million Mark zur Verfügung zu stellen. Außer dem soll den geschädigten Landwirten, welche einen Kredit von öffentlichen Kassen zu 6 erhalten haben, nur I -L ungerechnet werden. 2 ?» will die Provinz tragen und 3 übernehmen die Kreise. Eröffnung der Sächsischen landwirtschaftlichen Woche. Dresden, 26. Januar. Heute wurde die fünfte Sächsisch! landwirtschaftliche Woche durch den Vorsitzenden des Lande? kutturraies Geh. Skonomieral Sleiger-Leutewiy eröffnet. Im Namen des Landeskulturrates hieß der Redner die Vertretet der Slaatsregierung, der Stadt Dresden, der Reichswehr und viele anderer Behörden und Körperschaften willkommen. Räubers Ende. Dessau, 26. Januar. Der Räuber Otto Marx aus Elsnigk, der in letzter Zeit mehrere Raubübersälle verübt hatte, ist in Kohlenschcidi bei Aachen gestellt worden, als er über die Grenze flüchten wollte Als er keinen Ausweg sah, tötete er sich durch vier Schüsse in Herz und Kovi. Zur Schlagwetterexplosion auf Hannibal l. Dorttnund, 26. Januar. Das preußische Oberbergamt in Dortmund teilt niit: Über die Explosion aus der Schacht- anlage Hannibal I werden zum Teil ungenaue Nachrichten ver breitet Es steht zurzeit folgendes fest: An der Explosion sind Schlagwetter und Kohlenstaub beteiligt gewesen. An Opfern sind sieben Mann zu beklagen, sie müssen im Augenblick der Erplosion getötet worden sein. Die Wucht der Explosion ist durch Gesteinstaubhauptsperren zunächst gebrochen und dann vernichtet worden. Die Wirksamkeit des zum Schutz gegen das Weitergreifen von Explosionen neuerdings angewandten Ver fahrens hat sich auch in diesem Falle einwandfrei erwiesen. Gegen die frühere Kaiserin Zita Wien, 26 Januar. Nach einer Meldung hat der Pariser Botfchaiierrai einen dreigliedrigen Ausschuß, bestehend aus einem Franzosen, einem Engländer und einem Italiener, ent sandt zwecks Erhebung über die Arbeit der ehemaligen Kaiserin Ziia Die Kommission hat die Vollmacht, die Ex kaiserin vor die Wahl zu stellen, entweder in Spanien als Privatperson sern von jeder politischen Betätigung zu leben oder aus eine außereuropäische Insel gebracht zu werden. Zur KrirgSschuldfrage. Bern. 26. Januar. Die schweizerische Sektion der Inter nationalen Gesellschaft sür freundschaftliches Zusammenarbeiten der Kirchen prüft eingehend den Antrag der deutschen Sektion die die schweizerische Sektion ausforden. sich an die Spitze einer Bewegung zu stellen, welche die Kriegsschuldsrage von neuem untersuchen soll. Es wurde beschlossen, bei der Generaldireilion der Gesellschaft anznrcgen. ihren Entschluß in dieser Richtung bet den maßaebenden Organisationen geltend zu machen. Mitteilung der chilenischen Gesandtschaft in Bern. Bern, 26. Januar. Die chilenische Gesandlfchasl in Bern teilt offiziell mit, die öffentliche Ordnung in Chile sei nicht gestört: nu ganzen Lande herrsche vollkommene Ruhe. Die Militäraktion bezwecke nur, die allein gesetzmäßige Re gierung wieder einzusetze». Der frühere Präsident NLessaudri sei bereits mit der Übernahme der Machtbefugnisse betraut Worden Erhöhung der Militärdienste,eit in Griechenland Paris. 26 Januar Wie dem „Temps" aus Athen gemeldet wirb. Hai der Kriegsminister dem Parlament einen Gesetzent wurf über die Rekrutierung der Armee vorgelegt. Der Entwurf sieht eine Militäbdienstzett von zwei Jahren vor. Der Kriegs- mnnsier kann aus Beschluß des Mnisterrales die Dienstzeit auj 18 Monate Herabjetzen. i Neues aus aller Well j Zwei 23jährige Forscherinnen. Zwei französische For scherinnen, Mlle. Oulie und Mlle. r Sausfnre, hasten nach langen Ausgrabungsarbeiten aus Kreta sie Ruinen der früheren Hauptstadt der Insel, r>< a l t i a, bloßgrlcgt, die un Jahre 216V vor Christi zerstört würbe. Stta .cn, Keller» Ter.assen und einzelne Zimmer sollen gm erhalten fein. Die beiden Arcbä.owainuen sind erst 23 Jabre alt. Im Bett erstickt. Der 23 Jahre alte schwetzerrfche Student Fritz Leuzinger wurde inBerlinin seinem Belt tot aufgefunden. Der junge Mann hatte nachts gegen 2 Uhr einen Krampf bekommen und ist im Bett erstickt. Mord an einem Dienstmädchen. Das 18 Jahre altd Dienstmädchen Elisabeth Stengerski, das bei einem Ber liner Kaufmann angestellt war, wurde in einem Gebüsch am Arnswalder Platz ermordet aufgefunden. Die Er mittlungen der Mordkommission ergaben, daß das Mäd chen einem Lustmord zum Opfer gefallen ist. 12« Jahre alte Wracktcile aufgcfischt. Die furchtbaren Nordseestürme der letzten Wochen haben eine ganz- seltene Erscheinung gezeitigt. Seit 120 Jahren liegt auf dem Meeresboden an der jütischen Küste das englische Kriegs schiff „Defcnce", das im Kampf mit der dänischen Flotte unterging. Die Stürme haben die See bis in die größten Tiefen aufgewühlt und von der „Defence" große Wrack- trüinmer losgerissen, die jetzt an die Oberfläche kommen. Aufgefischt werden Holzteile, Ölbehälter, Mannschafts- sticfcl, Bootsteile und andere Gegenstände. Nur die schwersten Lrlane können ein Schiffswrack in der Meeres tiefe zertrümmern. , Lr. Eckener in London. Dr. Eckener von oer oeur- sch:n Zeppelingescllschaft und der Vizepräsident der Good- pcar-Zcpvelin-Eompany, Lehmann, sind in England eingeiroffen, um mit dem Direktor der englischen Luftschiff- gcscll'chaft, Korvettenkapitän Vurney, zu verhandeln. Wie verlaufet, beziehen sich die Erörterungen ans die allgemeine EntwiiPnng des Luftschiffbaues. Die Besprechungen be ziehen sch auch ans die Einrichlung eines transatlantischen Dienstes durch die englische Luftschiff-Garantie-Gesellschaft und die Good-Zcar-Gesellschaft. Eine Zwcrgenhcchzeit. Vor einigen Tagen fand in W e y in outh in England eine sonderbare Hochzeit statt. Zwei Zwerge schlossen miteinander die Ehe. Das Vräut- cben war L6 Zentimeter, das AräutiaamLen einen Meter nnv euren Zentimeter groß. Die Neuvermählten sind Mit glieder einer Zirkustruppe. Bombenattentat in Lissabon. Vor dem Rathause von Lissabon wurde eine Bombe geworfen, durch die zw e i Personen auf einem gerade vorüberfahrenden Straßenbahnwagen schwer verwundet wurden. Das Rathaus ist durch die Bombenexplosion erheblich beschä- oigt worden. Man nimmt an, daß das Attentat von städtischen Arbeitern verübt worden ist, die sich zurzeit wegen einer Lohnsrage mit den Mitgliedern des Munizi- valrates in Konflikt befinden. Eine Insel Plötzlich verschwunden. Die an der west afrikanischen Küste liegende kleine, zu Portugal gehörige Insel Port Alexander ist plötzlich vollständig im Meere verschwunden. Die Insel, die nur etwa 4000 Qua dratmeter groß war, war von zahlreichen Portugiesen be wohnt, die von dort aus einen blühenden Exporthandel führten. Man befürchtet, daß der Verlust an Men schenleben recht beträchtlich sei. Ungewöhnlich strenger Winter in Alaska. In Alaska, besonders in Fairbanks, ist ganz plötzlich eine sehr heftige Kälte eingetreten. Die Temperatur fiel bis auf 44 Grad Röaumur unter Null. Die Wirkungen der Kälte sind so, daß in öffentlichen Gebäuden wie Post und Banken trotz stärkster Heizung die Beamten vor Kälte ihre Arbeit nicht erledigen können. Zusammenstoß zwischen Klukluxklan und seinen Gegnern. „Chicago Tribune" zufolge ist es in Harrin zu blutigen Zusammenstößen zwischen dem Klukluxklan und seinen Gegnern gekommen. Es hat Tote und zahl reiche Verwundete gegeben. Schließlich mußte der Gouverneur von Springfield die Stadt durch Truppen besetzen lassen. In sämtlichen Straßen sind Maschinen gewehre aufgefahren. Drei Fischerboote vermißt. Aus Neufundland wird gemeldet, daß drei Fischerboote seit drei Tagen vermißt werden. Die angestellten Nachforschungen sind ergebnislos verlaufen. Man befürchtet, daß die Boote mit ihrer 30 Mann starken Besatzung im Sturm untergegangen sind. Bunte Tageschronif. Bochum. Jetzt ist es gelungen, die letzten auf Zeche „Hannibal" verschütteten Bergleute zu bergen. Ihre Be erdigung findet voraussichtlich am Mittwoch stäkt. Paris. Am 1. Februar wird der Einzelpreis der sranzösi k<Len Zeitungen von 15 aus 20 Centimes erhöbt. Münchens nenn SenWonsprozeß Die Beleidigungsklage Auers. § München, 26. Januar. Vor dem Strafgericht München begann die Verhandlung über die Beleidigungsklage des sozialistischen Landlagsabgc ordneten und Vizepräsidenten des Bayerischen Landtages Buer gegen den Schriftleiter Winter und den Geschäftsführer Kämpfer, die beide Schriftleiter des Münchener U. S. P. Organ's „Der Kamps" gewesen sind, sowie gegen den Kaufmann Kampfmeier, dem Schriftleiter der während der Dezem- derwahlen erschienenen kommunistischen Neuen Zeitung. Die Beklagten Kämpfer und Winter haben gegen Auer Widerklage erhoben. Zu der Verhandlung sind rund 50 Zeugen er schienen. Der Klage liegt eine Broschüre zugrunde, die die Ange- ..agten herausgegeben und vertrieben haben und in der Auer der Zwiespältigkeit und der Charakterlosigkeit einerseits, der konterrevolutionären Betätigung, des Kriegs- und Revolulions- gewinnlertums und der Mitschuld an den Vorbereitungen zu der Ermordung Eisners andererseits bezichtigt wird. Es wird ihm weiter vorgeworfen, daß er sich widerrechtlich im Felde bc reichert habe. Die Verteidigung für die Beklagten haben die Rechtsanwälte Liebknecht (Berlins und Mittbergcr -München), sür den Kläger die Rechtsanwälte Graf Pesia- iozzi und Brandtmaver übernommen. Unter den Zeugen befinden sich auch Graf Arco, der seinerzeit Eisner erschossen Hal. General v. Hellingraty. der letzte königlich-bayerische Kriegsminisier, der Historiker Döbe r l sowie eine Anzahl ehemaliger politischer Führer. Ter Prozeß dürste die Aufrollung der Vorgänge beim Ausbruch der Revolution in München, bei Eisners Ermordung, bei der Ausrufung der roten Republik und bei wichtigen historischen Ereignissen bringen. Die ersten Vorbereitungen zeigen, daß der Prozeß auf beiden Seiten mit großem Fanatismus geführt wird. ES handelt sich um eine An Kamps der Kommunisten gegen die sozialistische Partei. ,»»«»»»»»«»»««»»»»»»<«««»»»»»»»>»»»»»>»»» Letzte Melckungen Line Anmaßung cker üol- lHalter-konlerenr. Eigener Fernsprechdienst des „Wilsdruffer Tageblattes" Paris, 27. Januar. „Radio" meldet aus London: Die BoLschasterkonferenz hat Deutschland mitgeteilt, daß unverzüglich Sanktionen ergriffen würden, wenn die Firma Krupp nicht so fort ein der argentinischen Regierung unterbreitetes Angebot in Dampfkesseln für Torpedobootzerstörer zurückziehe. Die BoLschaf- terkvnferenz erblickt in dem Anerbieten eine Verletzung des Ver sailler Vertrags, nach dem Deutschland ohne Anhörung der Ver bündeten kein Recht zur Herstellung von Kriegsmaterial besitze. Weiter meldet „Radio", daß die argentinische Regierung das Angebot der Firma Krupp schon angenommen habe. Line ganre flamMe verbrannt Eigener Fernsprechdienst des „Wilsdruffer Tageblattes". Berlin, 27. Januar. Der „Lokalanzeiger" meldet aus Neumarkt (Oberpfalz): In Reichertshofen brach in der Nacht in der Scheune des Landwirts März Feuer aus, das aus das Wohnhaus Übergriff. März, seine Frau und seine zwei Söhne sind in den Flammen umgekommen. Keine Unterbrechung der deutsch-franzö sischen Verhandlungen. Paris, 27. Januar. Das französische Handelsministe rium teilt mit, daß die Besprechungen mit der deutschen Wirt- scha-tsdelegation in den nächsten Tagen durch Notenaustausch fortgesetzt werden. Mit einer Unterbrechung der Verhandlungen sei nicht zu rechnen. Hur unserer keimst Wilsdruff, am 27. Januar 1925. Merkblatt für den 28. Januar. Sonnenaufgang 7" t! Monöaufgang 8" V. Sonnenuntergang jj Mondunteraang 9^ N. 814 Karl der Große gest. — 1871 Kapitulation von Paris. Tagesordnung für die Stadtverordnetensitzung am Donners tag den 29. Januar 1925, abends 7 Uhr. 1. Eingänge und Mit teilungen; 2. Neuwahl eines Hausbesitzers in bas Wohnungs- schiedsamt an Stelle des ausgeschiedenen Herrn Hildebrand; 3. Begründung einer Freistelle an der Landesschule Dresden; 4. Ausführung von Wassermesserreparaturen; 5. Anschaffung je eines Wasiermeflers für das Pumpwerk und den Keinen Hoch behälter. — Anschließend nichtöffentliche Sitzung. Der Gesangverein „Anakreon" hielt am vergangenen Frei tag im Vereinslokal „Weißer Adler" seine Hauptversamm-lung ad, die außerordentlich stark besucht war. Der Gesamtvorstand wurde in seiner bisherigen Zusammensetzung wieder-gewählt und zwar 1. Vorsitzender: Herr Kurt Richter, Käsefabrikant, 2. Vorsitzender: Herr Karl Dachsel, Schneidermeister, 1. SchtWührer: Herr Otto Schnabel, Bankbeamter, 1. Kassierer: Herr Emil T-utzschky, Kauf mann. An Stelle des durch Fortgug ausgeschiedenen 2. Schrift führers wurde Herr Baumeister Willy Lindner gewählt. Die Ver sammlung beschloß ferner, nm 7. März im Vereinslokal einen Studentenball — Alt-Heidelberg — abzuhalten. Der Ortsausschuß des Handwerks hielt gestern nachmittags 5 Khr im „Löwen" seine erste diesjährige Monatsversammlung ab, die von zirka hundert Mitgliedern besucht war. Einleitend begrüßte der Vorsitzende, Herr Dachdeckermeister Zienert, die Erschienenen, warf einen Blick zurück in das Vergangene Jahr mit seinen Nöten und Sorgen und erhoffte für das !8ahr 1925 einen Aufstieg des Handwerks zu alter Blüte. Das abgelaufene -Jahr fei für den Ortsausschuß reich gewesen an Arbeit im Inter esse des Handwerks, es war aber auch reich an Erfolgen. Nun gelte es, auch noch den letzten Handwerker -davon zu überzeugen, daß -auch seine Zugehörigkeit zum Ortsausschuß unbedingt um seiner selbst willen nötig sei. Die Mitg-Iiederzahl -habe einen Zu wachs von über zwanzig erfahren. Den Kassenbericht erstattete Herr Bäckermeister Schil l i n g. Er konnte zu Jahresbeginn einen Kassenbestand von 450 Mark buchen. Die folgenden Neu wahlen des Gesamtvorftandes brachten diesen mit Ausnahme der Schriftführers in alter Zusammensetzung. Als erster Vorsitzender wurde mittels Stimmzettels einstimmig Herr Dachdeckermsister Zienert, als zweiter Vorsitzender per Akklamation Herr Fabrikant S-chsschnmaier, als KaWerer Herr Bäckermeister Schilling, als zweiter Schriftführer Herr SchmiedemMer Hanschmann wieder- gswählt. An Stelle des wegen Arbeitsüberbürduna eine Wie derwahl -als erster Schriftführer ablehnenden Herrn Tisch-l-erober- nAisber Geißler wurde ebenfalls einstimmig -Herr Tischlermeister Heeger gewählt. Herr Geschäftsführer Klotzsche (Meißen), der zuvor schon für. einen engeren Zusammenschluß des Hand werks eingetreten war, referierte nunmehr über wichtige St-euer- sraarn. gab die Eraebn'ss-e der Verhandlungen mit der Landwirt schaft ober Preis-kalkulation und die Schritte bekannt, die im Ver ein mit dem- Handel gegen den- wilden Straßenhandel unter nommen worden find. Aus der Mitte der Versammlung wurde verschiedentlich beantragt, der Pvsidirekt-ion den Wunsch aller G'eschäststreibenden dahin Zu unterbreiten, daß am Sonntagmor- gen am Postschalter Geld und Pakete angenommen werden. Ein weiterer Antrag soll an die EisenbahndirMon gerichtet werden, die ersucht wird, auf dem Bahnhof Wilsdruff eine Wage em- .zubauen. Schließlich gab Herr S ch ki chen m a i«r noch Auf schluß über verschiedene Angelegenheiten des Kredi jtdcks, über die ein reger Meinungsaustausch folgte. Ehr -die sehr anregend verlaufene Sitzung.geschlossen wurde, nahm Herr Schlosser-meister Trepte Gelegenheit, dem Gesamtvorstand den Dank der Ver sammelten sür die erfolgreiche Arbeit im Interesse des Handwerks auszusprechen. Schwurgericht. Am heutigen Dienstag trat das- Schwur gericht Dresden jur ersten diesjährigen Tagung zusammen, d>e zwar von kurzer Dauer ist, in -der aber zwei bemerkenswerte Mordxrvzesse zur Verhandlun i kommen-. Den Vorsitz in dieser Tagung führt Landgerichtsd-irektor Seifert, die erste Anklage, vertreten durch Staatsanwalt Dr. Langbein, richtet sich gegen die jungen Kaufleute Werner Rudolf Drinkuth, ge boren am 23. November 190-5 zu Berlin, und Herbert Koß mann, geboren am 4. April 1903 zu Charlottenburg, die sich beide wegen Mordversuchs zu verantworten haben. An weiteren Verhandlungen sind noch anberaumt worden für Mittwoch den 28. Januar vormittags ^10 fl-hr -gegen den Kaufmann Oskar Ludwig L o o s -aus Weiher bei Bodenbach wegen Zeugenmei-n- eides und Urkundenfälschung, Donnerstag den 29. -Januar -gegen den Dachd-eckermeister Gustav Adolf H ähn-ek aus Copitz, der sich wegen Zeugenmeineides und Verleitung Mm Meineid zu -ver antworten hat. Am Freitag steht der" Molkereig-chilse Fritz Mietzsch aus Wilsdruff -wegen vollendeten und versuchten Tot schlags vor dem Schwurgericht. Hier handelt -es sich um die Erschießung- des S-Hloss-ermeisters Eichner in der Nikolaistraße. D'e Schlachtsteuer. Bo-m Landesauslchu-ß des Sächden Handwerks wirb -geschrieben: „Der Lanbesausschuß des Säch sischen Handwerks ist in Gemeinschaft mit -dem- BesirkDer»in Sachsen- im Deutschen Fl-eischerverbande früher in wiederhcst-en dringenden Eingaben beim sächsischen Finanzministerium und Landtage w-eg'n völliger Beseitigung der Schlachtsteuer vor^ellig aew-vrd-en. Mit dieser unsozialen Steuer sicht der Freistaat Sachsen in Deutschland ast allein da, und obwohl die Finanzb-chörden und -der Landtag sich sr-"h'r schon bereits ernst lich mit Aufhebung dieser Steuer beschäftigt -haben, ist sie auch heute noch in Geltung. -Es- wäre höchste Zeit, daß -diese Steuer, -die -der breiten Masse der Konsumenten das Fleisch verteuert und den Fleisch-yreis in Sachsin höher hält als in anderen Teilen des Deutschen -Reiches, baldigst verschwindet. Auch en'-sprich-t die SchlackM-euer nicht dem Grundsätze der Wirsickastlch-keit. ind--m die mit der Kontrolle und- Erhebung der Schlachtsieuer verbun denen Aufwendungen -gam erheblich sind. Aus so-ziaien unb all gemein- wirtschaftlichen Gründen -hat basier der Lan-desauss-buß i-m Verein mit -dem Bez'rksvsrein Sachsen des -deutschen- Klei- schergswe-bers erneut die Besestiauna der ungerechten Sonder steuer beim Finanzministerium beantragt."