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Wilsdruffer Tageblatt : 24.01.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192501240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19250124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19250124
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-01
- Tag 1925-01-24
-
Monat
1925-01
-
Jahr
1925
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 24.01.1925
- Autor
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'25. ' V. ' llt uwdor ; Der geteilt er des Innern ltrord- r nach MM in den Mass nittags An- 4 Uhr ile des Obst- Anbau tellüng dürfte re In- Martt oorteil- sindet att, die t-> ltunt-er- ne Be- r unter en Um- ng sicht ns dem »ersonen > wurde Trieben, -icht un- n Dvn- Regie- llin-ister- Ober rat Dr. ung der ;e Härte rank sei, Stellung Rechts- Lechzig), lngeklag- s zu den fung des wurden - Reichs- Beratung ngeschul- des Mo° nbüßung erdienten M. Die igssitzung n erklärt, > und der esetzungs- indeston- :st-eutsch- sden teilt ekanntlich eilt wird, eit einge- westeuro- ese Fayr- rffen eine rar. Nm enfiuster- Vicrteln ung vor- in wird, en unge-l Lersinste- nziffer 4,, Uhr mit evor der wsiuf:rte r Mittel- n westlich tten Ver-' rnis, die fläche be-l ikanischeN mcrikani- ißt, über- blich der t beträgt^ chädcu ist >nue trotz ublenden- rrscinrich'l einer Zw! das Ver» >en-, Lush land un^> vertvollc^ kcten nsn'-l 2,40 Borversuche des Dresdner Senders. Die Nachrichtenstelle der ObevpofMrettivn teM mit: Nach Angabe der Chemnitzer Lieferfirma ilst eine der noch fehlenden, doppelt 'vorgesehenen Maschinen am 22. Januar nach Dresden abgegangen. Ihr Ein bau und das Laden der Sammlerbatterien, das vorher nicht vor genommen werden konnte, werden voraussichtlich bis Ende des Monats bauern. Wenn keine unvorhergesehenen Hemmnisse ein- treten, so wird mit dem Probebetrieb des Dresdner Senders in den ersten Tagen des Monats Februar begonnen werden können. Dabei wird bereits darauf Rücksicht genommen werden, -atz die Rnndfunkhändler ihre Apparate vorführen können. Nach den in anderen Sendestädien gemachten Erfahrungen wird der Pröbe- betrieb ungefähr bis Mitte Februar dauern, um dann von der endgültigen Inbetriebnahme abgelöft zu werden. Genaue An gaben über den Tag der Aufnahme -es Probebetriebes werden rechtzeitig veröffentlicht werden. Landwirtschaftliche Landesausstellung Dresden 1925. Wie bereits bekanntggeben, findet in den Tagen vom 4. bis 7. Sep tember b. I. in Dresden-Reick eine „L a n dwi r tf ch a f t l i che La n d e sa u sft e l l un g" statt. Die letzte derartige Ausstel lung des Freistaates Sachsen war -im Jähre 1887 in Bautzen. Die diessährige Ausstellung soll alle landwirtschaftlichen Betriebs zweige umfassen, Groß- und Kleintierzucht aller Art, pflanzliche Erzeugnisse, 'einschließlich Obst- und Weinbau, landwirtschaftliche Geräte und Maschinen, sowie die sonstige die Landwirtschaft be rührende Industrie. Auch den land- und forstwirtschaftlich-w^ senschastlichen Instituten soll Gelegenheit geboten sein, ihre wis senschaftlichen- Forschungen und Fortschritte der Bevölkerung zu gänglich zu machen. Die sächsische Landesregierung und die Stadt gemeinde Dresden haben die Förderung der Ausstellung in- dan kenswerter Weise zugesagt. Die Ausstellungsleitung befindet -sich im Mb-aube des Lan-deskulturrates, Dresden-A., Siibvniensw Nr. 14, 2. Stockwerk. Von hier sind auch die Anmeldeibogen und näheren Bedingungen zu erfragen. Entlassung von Mündeln aus der Schule. Im Hinblick auf die bevorstehende Entlastung von Mündeln aus -er Schule wer den die Vormünder darauf aufmrksam gemacht, daß ihnen ob liegt, rechtzeitig -dafür Sorge zu tragen, daß- für ihre'Mündel -ein Beruf, für den -sie Anlage und Neigung haben, be-stimmt, ein tüchtiger und wohlwollender Lehrmeister gewonnen, ine ehrbare und wohlwollende Dienstherrschaft ausfindig gemacht, ober sonst ein gutes, --.n geistigen und leiblichen W-ohl und -er Ausbildung -er Mündel förderliches Unterkommen gesichert wird. Lehrver träge bedürfen der vormundschaftsgerichMchen Genehmigung. Das Mündel ist vorher selbst vom Amtsgericht zu hören und ihm deshalb zuMführen. Der Lehrvertrag 'ist dem Amtsgericht vor- zulegen, auch ist ine Abschrift -davon, die bei den Akten zu ver bleiben hat, beizufügen. KirchennachviÄten für den 3 Sonntag nach der Erscheinung Predigttext: Match. 8, 5—13. Wilsdruff. Vorm. 449 Uhr Beichte und hl. Abendmahl; 9 Uhr Predigtgottesdienst; Uhr Km-ergottesdiensh nachm. 2 Uhr Taufgottesdienst (Kirche geheizt)-; abends 6 Uhr Iungmän- nerverein (Jugendheim). — Mittwoch, 28. Januar, abends 6 Uhr Iungmännerverein (Jugendheim). Donnerstag, den 29. Januar, abends t48 Uhr Bidelstunde. Grumbach. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. — Dienstag, 27. Januar, 8 Uhr Bibel- und MWonsftunde. Donnerstag, 29. Januar, Posaunench-or 1 und 2. Kesselsdorf. VorM. )49 Uhr Bsichte (Pf. Zacharias); 9 Uhr Predigtgvttesd'ienst (Pf. 'Heber); nachm. 2 Uhr Taufen. Rö-Hrsdorf. Vorm. 9 Uhr Pvcki-gtgottesdienft; -abends 8 Uhr Iungm-änn-evrerein. — Dienstag, 27. Januar, abends 8 Uhr Iung- frauenverein. Limbach. Vorm. 9 Uhr PredigtgvLtesdiE darnach Chri stenlehre -mit der konfirmierten Jugend. Blankenstein. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesbienst. Meißen. (Ein Meißner F l u g f ch ü l e r t ö dl i ch gestürZ t.) Am Dienstag ist in Magdeburg, ein Schulflugzeug der Luftr-eederei Magdeburg bei der Landung abgestürzt. Die beiden- Insassen des Flugzeuges, der bekannte FluMeug-lchrer Georg H-ans -und der Flugschüler Rudolf Rüdiger stüd. ing. hier, find tödlich verunglückt. -Lieber die Ursache des Absturzes ist noch nichts bekannt, weil -das Flugzeug vollständig zertrümmert war. Der mitabgestürzt-e -Flugschüler ist der Sohn des Kaufmanns Rüdiger, Am Bahnhof. Dresden. (E i n A u g e -a u s g e w o r f e n.) Am Dienstag nachmittag bewarfen sich -mchrere Knaben in Vorstadt Reick in neckischer Weise mit Holzteilen. Eins der Geschvsfe traf den 13- jährigen Walter Thermer in das rechte Auge -und verletzte es so schwer, daß der Augapfel sofort austief. Lausa b. Dresden. (Scha >denfe u- e r.) In der Nacht zum Do-nnerst-ag ertönten die Sturmglocken. Ein weithin sicht barer Feurschein stand über dem Ortsteil -Gomlitz. Das Feuer war in der Scheune des Mcnzelschen Bauerngutes ausgebrochen und auf das Wohnhaus übergefprungen und legte zuletzt Scheune und Schüppen in Asche. Auch landwirtschaftliche Maschinen sie len- -den -Mammen zum Opfer. Das Auszugshaus blick -erhalten-, auch gelang -es, ein Aebergreifen -es Feuers auf das- bedrohte Na-chbargut -zu verhindern. Pirna. (An k a u feines G u- t -e s.) I-n -er letzten Stadk- verordnet-ensitzung -wurde beschlossen, das Mittagsche Gut in Bonnewitz zu kaufen. Es steht noch nicht fest, ob -auf dem Gute der landwirtschaftliche Betrieb im vollen Umfange aufrechterhal ten wird, oder ob nur eine Teil-aufrechterh-altung mit der Maßgabe erfolgt, daß das H-auptgrundstück für ein Kinderheim Verwendung findet. Chemnitz. (U eber fall.) A mMont-ag ist, wie der „Chem nitzer Monn. Ztg." miteeteilt wird, abends gegen )49 Uhr -bei dem herrschenden Nebel ein hiesiger Zeitungsvevkä-ufer von sieben uniformierten Leuten des Reichsbanners Schwarz-rot-gold von der Theaterstraf-e aus verfolgt worden. Als er den Pfortew'eg überqueren wollte, wurde er auf der Brücke überfallen. Man versuchte, ihn über das Mehr in -die Chemnitz zu werfen. Bei dem sich enlspinnen-en Handgemenge wurde dem Zeitungsver käufer die Uhr mit -einem schwarz-weiß-roten Diersipfel entwen det. Durch kräftige Fußtritte gstanq es dem Uebersallbnen, frei- zukommen und in -ein nahegelegenes Rcst-a-urant M fliehen-. Mem Anschein nach handelt es sich nm einen Racheakt, da einer der N-eichsbannerleute die Aeußerung fallen ließ: „Du, das ist doch der Fahnenträger von „Fri-ericus"." Weiter ist nachts auch das Glasfchilb des hiesigen Iungdeutschen Zeitungsvertreters zerschla gen worden. Marienberg. (Religiöser Wahnsinn.) Hier wurde folgender Prozeß verhandelt; Der Angeklagte war -ein Eisen bahner, der -in sich plötzlich- die Erleu-cht-ung verspürte, daß er ein Mittelsmann Gottes sei und ähnlich wie Christus Wunder tun, Blinde sehend, Taube hörend und Kranke gesund machen könnte. Zu -Taufenden strömten ihm alle die zu, die mühselig und beladen sind. In der umfangreichen Beweisaufnahme kamen die unglaublichsten Dinge zur Sprache. Einem Kriegsblinden wurde erklärt, er könne wieder sehend werden, -er müsse nur ein fach beten und glauben. Der Unglückliche verfiel in religiösen Wahnsinn, -er fühlte bei jedem Knistern die Gegenwart -von Geistern und vergriff sich schließlich an Frau und Kindern, weil' er sie für Teufel hielt. -Zwei -Sachverständige wiesen in einem ausführlichen Gutachten ans die katastrophale Wirkung hin, die -die „segensreiche Tätigkeit" des Wun-dermannes und der Teufel und- Geistersp-u-k im Erzgebirge hervorgebracht haben. Johanngeorgenstadt. (Verhinderter Amts« n t r i t t eines Bürgermeisters.) Der von der kommunistischen Mehrheit der Gemeindeverordneten von Breitenbrunn zum dor tigen Bürgermeister gewählte frühere Oberbahnhofsvorstehev Fraaß aus Lauter sollte -am 15. d. M. sein Amt -antreten. Da aber von 126 von 1280 wahlberechtigten Einwohnern der Antrag auf Auflösung ds Gemeinderats- gestellt worden- war, untersagte der Bezirksausschuß der Amtsha-upL-mannschast Schwarzenberg bis auf weiteres die Einweisung. Trotz des behördlichen Ein spruchs erfolgte sie in der Sitzung am 17. Januar, -und am 19. Januar wollte „Genosse Fraaß" die Amtsgeschäste -überneh men-. Eii-n- Teil -der Einwohnerschaft aber Hatte sich am! Gemeinde amt versamm-elt und verweigerte dem neuen Oberhaupt den Zu tritt. Alke Verhandlungen auf offener Straße halfen ihm un- seinen Getreuen nichts; unter Händeklatschen und Zurufen zog der Partei-gewaltige von dannen. Plauen. (Ein Perfonenzug mit Steinen be worfen.) Der am Sonntagnachmittag von Gutenfürst nach Plauen abgelassene Perfonenzug wurde von der Brücke der -nach Groban führenden- -Straße aus mit Steinen beworfen. Hierbei' wurde -an der Lokomotive -eine Fensterscheibe zertrümmert und der Lokomotivführer durch Splitter im Äu-g-e derart verletzt, -daß er längere Zeit dienstunfähig ist. Als Täter kommen Schuljungen in Frage. Trebsen. (Der Kolmberg wird abgetragen.) Nachdem der dritte Steinbruch, -besten Abbau schon seit Jahren eingestellt war, wieder abgebaut wird, geht nun der Kolmberg langsam und stetig seinem Schicksal entgegen. Rüstig schreiten die Arbeiten vorwärts, von drei Seiten fällt ein Stück nach dem anderen der Spitzhacke zum Opfer. In einigen Jahren wird -er Tr-ebsener Kolmberg nur noch auf ganz alten Kar ten zu sehen sein. Ein Stück Naturschönheit, ein Ausflugs ort für viele 'Einwohner, ein Aussichtspunkt, von- wo -aus man bis zu den Türmen Leipzigs, bis zum Völkerschlachtdenkmal sehen kann, fast der letzte Ausläufer des Erzgebirges in 'unserem Tief land, fällt -er Hacke zum Opfer, um- -in Geld umgesetzt zu werden-. Leipz'g. (Tödlicher Anfall.) Am Mon-taM-a-chmitt-ag Deß ein ZWHriger Bauarbeiter aus Dölzig in der Frankfurter Straße mit seinem Rade auf einen ihm entgegenkommenden Straßenbahnwagen -und wurde so schwer verletzt, daß er bald nach- seiner Einlieferung in bas Krankenhaus verstarb. i Turnen. Sport una Spiel j Handballspiel der 1. Mannschaft des Turnvereins Wilsdruff gegen 1. Mannschaft 1867, Dresden. Am vergangenen Sonntag stunden sich beide obengenannte Mannschaften in- Dresden, Lennö- straße, vormittags X>12 Llhr gegenüber. Wilsdruff in bekannter AM-ellüng konnte bald durch -einen Straswu-rf ein Tor für sich buchen. -Unserem Mittelstürmer Helmut Schmidt folgte der Halb rechte Tamme kürz vor -er -Halbzeit mit einem zweiten Tor. Durch sicheres Spiel und gute Kombination war -unsere Sturmreihe wohl meist -vor dem Tore -er 67er. 'Stand -es Spieles zur Halbzeit 2 :0 für Wilsdruff. Die zweite Halbzeit Wilsdruff -im Anspiel gelang es, bis vor -das Tor der 67er durchzubrechen. Doch durch Einsetzen -der ganzen Kraft -der 67er kam 'Wilsdruff zu- keinem i weiteren Punkte. W., das in kurzer Zeit zwei UnglücksfMe hatte, ließ gewaltig nach. Tie Sicherheit des Torwächters blieb unge- schw'ächt. Drei Strafstöße Verwandelte 67, die -er Wilsdruffer Torwart passieren lassen Mußte. Kurz vor Spielende gelang es 67, noch ein w-eiteres Tor zu buchen. So -endete -das Spiel mit 4:2 für 1867. Wilsdruff, -essen Aussichten- im Anfang gut waren, kann trotz der Niederlage mit -em Ergebnis -zufrieden fein. Kommenden Sonntag -spielt die 1. Mannschaft gegen d-ieseibe des Turnvereins Nossen in Nossen; unsere Jugend nachmittags ^3 Uhr gegen C. V. I. M. Dresden (Rundenspiel) in WAx-rusf. Verein für Leibesübungen (Mitglied des V. M. B. V.). -Kommen-en Sonntag treffen sich -aus hiesigem Sportplatz im Ver bandsspiel V. f. L. 2. Mannschaft und -Spielvercinigung 3. Mann schaft. Das Spiel beginnt >L1 Uhr Sportplatz Meißner Straße. * Mt-Aerts Sieger im Sechstagerennen. 4002 Kilometer zurückgelegt. Berlin, 22. Januar. Siege» im Berliner Sechstagerennen wurden Aerts- Rütt mit 385 Punkten vor Hahn-Tietz mit 368 Punkten, Grenda-Mac Beath mit 298 Punkten und Egg-Krupkat mit 277 Punkten. Eine Runde blieben zurück Saldow- Lorenz mit 112, Brocc-o-Miquel mit 15 Punkten. Drei Runden blieben zurück van Kempen-Giorgetti mit 497 Punkten. Die Fahrer wurden auf ihrer Ehrenrundg- von dem bis aus den letzten Platz gefüllten Hause mit brauserr- dem Jubel begrüßt. Der Verlauf der letzten entscheidenden Stunden wird wie folgt geschildert: Um 7t4 Uhr schied Bauer aus; sein Partner Lewanow führt als Ersatzmann weiter. Außer einigen nicht ernst gemeinten Vorstößen und Prämien- kämpseu passierte nichts, da die Fahrer ihre Kräfte für die um 11 Uhr uachts angesetzten Schlußspurts aufsparten. Punkt 11 Uhr wird dann zu den letzten entscheidenden Spurts mit erhöhter Punktwertung geschritten. Scharfe Kämpfe gab es, aber lebhaften Unwillen erregte es, als augenscheinlich die Paare Rütt-Aerts und van Kempcn- . Georgetti gemeinsame Sache machtdn. Vorher hatte man die Paare Huschke-Kohl, die an letzter Stelle liegenden Stellbrink-Koch und den als Ersatzmann fahrenden Lewa now aus dem Rennen genommen. Die letzten Spurts gingen unter ungeheurer Erregung des Publikums, das immer noch eine entscheidende Wendung erwartete, vor sich. Und wirklich schien nach dem 7. Spurt das Rennen eine Wendung zu nehmen. Aber nur Saldow-Lorenz waren die Leidtragenden. Lorenz hatte nicht die genügende Acht gegeben, so daß die Mannschaft eine Runde verlor. Nach dem 9. Spurt schieden Golle und Manthey aus. Im all gemeinen beherrschten Rütt, Aerts und van Kempen sowie die Australier Grenda und MacBeath die Situation, wäh rend Hahn weniger erfolgreich war. So verlief auch die letzte Stunde ohne eine neue Wendung des Rennens. Nach Schluß der 1.44. Stunde waren 4002,410 Kilometer zurück- gelegt. - vermischtes » Folgeerscheinungen unterirdischer Bcrgwerlsarbciten. Wie aus Newport berichtet wird, ist das Niveau der in oer englischen Grafschaft Monmouthshire gelegenen, 12 000 Einwohner zählenden Stadt Cwm in den letzten zehn Jahren um zehn Fuß gesunken, als Folgeerscheinung unterirdischer Bergwerksarbeiten. Da sich zwei der größten Kohlengruben der Gegend in unmittelbarer Nähe der Stadt befinden, so ist es zu befürchten, daß die fort gesetzten Grabungen auch ein weiteres Sinken der Stadt mit sich bringen können, zumal, wie jetzt festgestellt wurde, oiese Bewegung während der letzten 5 Jahre stetig vor sich gegangen ist. Dann aber bestände Gefahr, daß die Stadt vollkommen von dem Flusse Ebbw, der bereits bei ven letzten Stürmen arge Überschwemmungen angcrichtet, überflutet würde. Es werden Pläne erwogen, diesem Unheil durch die Errichtung einer gewaltigen Flutzmauer zu steuern, obgleich diese Schutzmaßnahme nach der Mei nung einiger Sachverständiger auch nur problematischen Wert haben wird. Denn es bedarf nur einer leisen Be wegung der Massen in einer der Kohlengruben, um Tau sende von Tonnen in das Bett des Flusses zu stürzen, de» sich dann eine neue Laufrichtung suchen müßte. Was wiegt die Menschheit? Ein amerikanischer Statistiker hat sich die Mühe gemacht, das Gewicht der ge samten Menschheit zu errechnen. In runden Zahlen na türlich, denn auf einige Zentner mehr oder weniger kommt es ja nicht an. Bei einem Durchschnittsgewicht des Menschen von 60 Kilogramm beträgt das Gewicht der ge samten Menschheit 90 Milliarden Kilogramm, 120 000 Eisenbahngüterzüge zu 50 Waggons würden gerade zu ihrem Transport ausreichen. Zur Frage der Vodenkalkung. Im Neichsministerinm für Ernährung und Landwirtschaft fand dieser Tage die zweite Vollversammlung des Neichsausschusses für Voden kalkung statt. Im Zusammenhang mit zwei eingehenden fachwissenschaftlichen Vorträgen über die Kalkfrage im Nahmen der Kunstdüngerwirtschaft wurde insbesondere die Übertragung der bisherigen wissenschaftlichen Ergeb nisse in die landwirtschaftliche Praxis erörtert. Einhellig wurde die Notwendigkeit einer vermehrten, dem heutigen Stande der Wissenschaft entsprechenden Bodenkalkung im Fnteresse der Steigerung der landwirtschaftlichen Erzeu gung betont. Zu diesem Zwecke empfahl der Ausschuß die alsbaldige Einleitung einer Untersuchung über den Kalk zustand und die Kalkbedürftigkeit der deutschen Böden. 200 OVO Kriegcrwitwcn wieder verheiratet. Eine am 5. Oktober 1924 vorgenommene amtlich Zählung der Hinterbliebenen von deutschen Kriegsteilnehmern, deren Ergebnisse jetzt vom Statistischen Neichsamt veröffentlicht werden, verzeichnet nachstehende interessante Daten: Die Zahl d-w Kriegerwitwen betrug an dem betreffenden Tage 366 140. Da von den Gefallenen 31^ verheiratet waren, so muß sich die Zahl der Witwen auf über 600 000 be ziffert, d. h. es dürften sich bisher über 200 000 Witwen wieder verheiratet haben. Vom 1. Januar 1923 bis zum 5. Oktober 1924 wurden rund 26 000 Wiederverheiratungcn gezählt, darunter 294 Heiraten mit Ausländern. Die Zahl ser versorgungsberechtigten Hinterbliebenen überhaupt be läuft sich zurzeit auf insgesamt 597 380 Personen, davon find abgesehen von den bereits erwähnten Witwen 963 040 Halbwaisen und 65 320 Vollwaisen. Der Liebesbrief in der Wahlurne. Große Heiterkeit erregt in der Presse und in politischen Kreisen Roms die Zerstreutheit eines unbekannten Abgeordneten, der bei einer Abstimmung in der Kammer in die Urne einen Lie besbrief warf. Das Duell wegen der Quetschfalte. M. Boulingre, der Vorsitzende der Schneiderinnung von Dijon, hat seinen Berufskollegen M. Mortbrache zum Duell gefordert, das beiden in der Folge eines Wortstreites, der sich auf der Innungstagung wegen der modernen Form der Quetsch falte erhob, unvermeidlich erschien. M. Boulingre hatte die Meinung geäußert, zwei Quetschfalten im Rücken wären das Zeichen absoluten Unverständnisses der Schneiderkunst, und jeder Schneider disqualifiziere sich, der solche Anzüge anfertige. M. Mortbrache widersprach dieser Ansicht, und binnen kurzem hatte die Auseinandersetzung so gefährliche Formen angenommen, daß nur das sofortige Eingreifen der Anwesenden einer tatkräftigen Austragung vorbeugen konnte. Das Duell wird demnächst stattfinden, und zwar soll es mit Pistolen auf 15 Schritt Distanz aus« gesockten werden. Tie holländische Staatslotterie stirbt aus, und zwar im wörtlichen Sinne. Die seinerzeit angestellten Losever käufer haben ein Alter erreicht, das sie unfähig macht, noch ihr Amt zu versehen; viele sind bereits gestorben. Die Regierung hat einen Gesetzentwurf eingebracht, die Lotterie überhaupt eingehen zu lassen. Dies soll allmählich ge schehen; das Ende soll erfolgen, wenn die Anzahl der ver kauften Lose auf ein Viertel gesunken ist. Die Einnahme, die der Staatskasse bisher aus der Lotterie zufloß, betrug 600 000 Gulden. Der Erfinder der aufklebbaren Briefmarke. Die Er finder der Dinge, die wir im täglichen Leben benutzen, sind Zumeist in Vergessenheit geraden. Bei der Briefmarke weiß man indes noch Bescheid. Ihr Erfinder war der Verlazs- buchhändler James Chalmers, geboren zu Arbroack in Schottland am 2. Februar 1782. Dieser fertigte im Jahre 1834 die erste aufklebbare Briefmarke an und legte sie mit einer Denkschrift dem englischen Parlament vor. Die heutige Ausgabe unserer Zeitung umfaßt 6 Seiten. Verantwortlich sür die Schriftleitung Hermann Lässig, lm An zeigen und Reklame A. R ö m e r. Verleger und Drucker: Arthur Zschunke, sämtlich in Wilsdruff,
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