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Wilsdruffer Tageblatt : 16.01.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192501167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19250116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19250116
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-01
- Tag 1925-01-16
-
Monat
1925-01
-
Jahr
1925
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 16.01.1925
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Deutscher Reichstag. (5. Sitzung.) 06. Berlin. 14. Januar. Präsident Löbe gedachte zu Beginn der Sitzung, während das Haus sich erhob, des furchtbaren Eisenbahnunglücks bei Herne. Er führte dabei aus: »über 20 unserer Landsleute sind dabei getötet worden. Eine weit größere Anzahl hat schweren Schaden an der Gesundheit erlitten. In einem Bezirk, der in den letzten Jahren so unendlich viel getragen und viele Menschenopfer gebracht hat, ist schweres Unglück über viele Familien gekommen. Mit der Bevölkerung des betroffenen kandesteils steht der Deutsche Reichstag in tiefer Trauer an dec Bahre der Gelöteten und spricht den Angehörigen und den! verletzten seine herzlichste Teilnahme aus." Anträge auf Einstellung von Strafverfahren gegen den »ztalistischcn Abg. Schulz-Königsberg und den nattonal- wzialistischen Abg. Henning sowie aus Einstellung des Disziplinarverfahrens gegen den deutschnationalen Abge rronelen Berndt wurden dem Geschäftsordnungsausschuß überwiesen, ebenso ein Antrag des Abg. von Rheinbaben von der Deutschen Volkspartei, wonach kleine Anfragen aus dem Gebiete der auswärtigen Politik von der Neichsregierung binnen 14 Tagen wieder mündlich beantwortet werden können. Einstimmig angenommen wurde ein demokratischer Antrag, der von allen Parteien unterstützt wurde, wonach der Ausschuß zur Untersuchung der Kriegsurfachen wieder eingesetzt werden solle. Aus der Tagesordnung standen dann Anträge aller Par teien über die E r w e r b s 1 o s e n s ü r s o r g e. Aus eine Be gründung wurde von den Parteien verzichtet, da noch keine ver- handlungssähige Regierung vorhanden ist. Im Ältestenrat wurde beschlossen, daß am Freitag unter Umständen die Erklärung der neuen Regierung aus die Tagesordnung gesetzt werden solle. Abg. Brey «Sozialdemokrat) erkläre, die schleunige Er ledigung dieser wichtigen Anträge dürfe zwar nicht verzögert werden, man könne aber nicht kritisieren in einein Augenblick, wo eü eine verantwortliche Negierung nicht gäbe. Sämtliche Anträge wurden den zuständigen Ausschüssen überwiesen. Das Haus benagle sich darauf aus morgen, um wieder Anträge aus dem Halise zu beralcn Präsident Löbe halte in der Debatte Uber die Tages ordnung erwähnt, daß Dr. Luther, der die meiste Aussicht habe, eine Regierung zu bilden, milgeteill habe, baß eine Re gierungserklärung frühestens am Freilaa abgegeben werden könne. ' - - Sächsischer Landtag - 1 Dresden, 14. Ian. Der sächsische Landtag nahm am Mittwoch seine Arbeiten nach der Weihnachspause wieder auf. Dor Eintritt in die Tagesordnung gab Präsident Winkler fol gende Erklärung ab: „Durch alle deutschen Lande geht ein Ruf der Entrüstung über den Vertragsbruch, den die früheren Feind- bundstaatcn durch Nichträumung der Kölner Zone begangen haben. Auch der sächsische Landtag teilt diese Entrüstung. Er versichert die Bewohner des besetzten Rheinlandes seines wärm sten Mitgefühls und gibt der Erwartung Ausdruck, daß die Reichsregierung alles tun und nichts unterlassen wird, was dazu dient, die vertragswidrige Weiterbesetzung schleunigst zu been den." Die Abgeordneten aller Parteien — natürlich mit Aus nahme der Kommunisten — hörten die Erklärung stehend an und drückten am Schluffe ihren Beifall aus, während sich die Kom munisten in unartikulierten Zwischenrufen gefielen und sogar durch den Abg. Renner den bürgerlichen Parteien und den Sozialdemokraten das Recht absprachen, wegen der Nichträumung der Kölner Zone zu protestieren. Eine dritte, allerdings einen ganz anderen Gegenstand betreffende Erklärung gab der deutsch nationale Abg. Hofmann ab. Er verwies darauf, daß die säch sische Regierung aus Anlaß des Magdeburger Prozeßes eins Vertrauenskundgebung an den Reichspräsidenten gesandt habe und bezeichnete dies als einen unzulässigen Eingriff in ein schwe bendes Verfahren, gegen den seine politischen Freunde Verwah rung einlegen müßten. Das Haus trat dann in die Tagesordnung ein, lehnte die nachgesuchte Genehmigung zur Strafverfolgung einer ganzen Reihe meist kommunistischer und linkssvzalistischer Abgeordneter ab, verhandelte über Wohnungsfragen und schließ lich über einen kommunistischen Agitationsantrag auf Unter suchung der Vorgänge in Aue, bei denen der Werkmeister Michel ums Leben kam. Die nächste Sitzung findet Dienstag, den 80. Januar, nachm. 1 Uhr statt. Auf der Tagesordnung stehen Schulfragen. Kleine Nachrichten .zieme Kriegsauszeichnungen mehr Berim, 14 Januar Das Neichswehrmimsterium teilt der Tclunion mit: Die im Februar 1024 vom preußischen Staats ministerium dem Reichswehrministerium übertragene Abwick lung der damals noch vorliegenden Anträge auf Verleihung des Eisernen Kreuzes ist durchgesührt. Jegliche Verleihung von Kriegsauszeichnungen lEiscrnes Kreuz, Verdienstkreuz für Kriegshilfe, Role-Kreuz-Medaille, Verwundetenabzeichen, be sondere Waffenabzeichen usw.) ist unwiderruflich und aus nahmslos eingestellt, desgleichen die Beförderungen, Charatter- und Uniformverleihungen für die alle Wehrmacht (Heer und Marine) und das übergangshecr. Die Stellung der Wirtschaftlichen Vereinigung. Berlin, 14. Januar. Die Reichstagssraktion der Wirt schaftlichen Vereinigung nahm heule in einer Sitzung zu der bevorstehenden Bildung eines Kabinetts Luther Stellung. Es wurde beschlossen, diesem Kabinett gegenüber wohlwollende Neutralilät zu bewahren und es zu unterstützen, solange die Interessen des Mittelstandes durch die neue Regierung gewahrt werden. Eine Beteiligung der Wirtschaftlichen Vereinigung an der Regierung kommt nicht in Frage. Tagung des Allgemeinen Deutschen Beamtenbundes. Berlin, 14. Januar. Der erste Kongreß des Allgemeinen Deutschen Beamlenbundes beschloß, die nächste Sitzung in München abzuhallcn. Die Berliner Untersuchungskommission in Herne. Herne, 14. Januar. Heule morgen traf die aus sieben Herren bestehende Untersuchungskommission aus Berlin hier ein. Die Kommission besichtigte sosort die Unglücksstelle. Die Vernehmung des Lokomotivführers wird alsbald erfolgen. 25 Opfer des Hcrner Unglücks. Esten, 14. Januar. Die Zahl der Toten von Herne Hal sich auf 25 erhöht. Bei etwa zwölf Schwerverletzten liegt noch Lebensgefahr vor. Der Bolschasterposten Ameri'as in Berlin. Newyork, 14. Januar. Während die Ernennung Houghtons zum Botschafter in London vollzogen wurde, ist die Frage seiner Nachfolgerschaft in Berlin noch offen. Man vermittel eine Ein sendung des Bolschaslers in Rom, Fleischer, nach Berlin, über die Besetzung des römischen Postens verlaittel, daß der amerikanische Botschafter in Brüssel. Philips, in Frage käme Tos eines bekannten deutschen Ingenieurs. 'Montreux, 14. Januar. Hier starb gestern der deutsche Kon strukteur und Ingenieur von Weltruf C. F. Wittmann Er oe< gann seine Tätigkeit bei den Gebrüdern Siemens in Loudon und trat dann zur A E. G über, wo er zu den ersten Mil arbeitern Ralhenaus «Vater und Sohn) gehörte. Bereits mu 21 Jahren Hal er den selbstschreibende» Morseapparat erfun den. Er bar seinerzeit das erste Kabel üi e, ve„ Ozean gelegt. Hur unferei» 6elmat Wilsdruff, am 15. Januar. Merkblatt für den >6 Januar. Sonnenaufgang ij Mondaufgang 1N. Sonnenuntergang 4" js Mondunterganq 10" V. 1756 Bündnis Friedrichs des Großen mit England in West minster. — 1906 Eröffnung der Marokkokonfcrenz in Algeciras. * Wilsterunwetter vor hundert Jahren. Die abnorme mete orologische Lage an den Küsten des Atlantic, zu der wiederum die Wetterlage dei uns und in Italien in seltsamem Kontrast steht, erinnert in auffallenderweise an Wetterkatastrophen des Winters 1824—25, wie denn überhaupt der meteorologische Verlauf des Jahres 1924 in merkwürdiger Weise an manche außerordent liche Ereignisse vor hundert Jahren erinnerte. Schon die ver schiedenen Katastrophen des vergangenen Frühjahrs wiesen un verkennbare Analogien mit 1824 auf, so daß denn wohl ein be triebsamer Kalendermacher und Wetterprophet — wären ihm diese Analogien aufgefallen — einigen Ruhm hätte ernten kön nen. Beispiellose Aeberschwemmungskatastrophen im Elbe-, Elster- und Pleißegebiet bildeten damals den Auftakt zu einer langen Reihe verheerender Ereignisse, die sich über drei Viertel des Jahres 1824 und über den größten Teil Europas erstreckten Höchstwahrscheinlich haben sie aber auch weite Gegenden in Mit leidenschaft gezogen, die damals noch keiner regelmäßigen mete orologischen Kontrolle unterstanden. Wenigstens erzählten Be richte einer um die fragliche Zeit zufällig in Persien befindlichen Expedition ebenfalls von außergewöhnlichen Unwettern. Da mals suchten die ungewöhnlich warmen, Regen und Flutandrang Sommerreise im Minier. Enttäuschungen über Enttäuschungen. Um die Jahreswende brach ein Italiener von Rom auf, um den Winter zu suchen. Als er die Reise gen Norden antrat, verzeichnete mau in der „ewigen Stadt" drei Grad Kälte. Reaumur, bitte! Für eine Stadt wie Nom, ivo es dank Mussolini sonst so heiß zugeht, war das allerlei, und der Mann aus Italien hätte sich mit den drei Minusgraden begnügen können. Aber er sagte sich, daß ein Winter ohne Schnee überhaupt kein Winter sei, und so fuhr er denn mitten durch den Gotthard nach Deutschland, um ein deutsches Schneegestöber auszu- stöbern. Nach dem ewigen Kalender hätte es ja in der Tat jetzt schneien müssen, wie wir cs von früheren Jännern her gewohnt waren. Als der Italiener aber nach Bayern kam, setzte man dort gerade die Preise in die Höhe, denn man erwartete die ersten Sommergäste. Schnee lag kaum aus den höchsten Bergen, und der lag schon seit Juli 1924 dort. „Tann gehe ich eben einfach nach Berlin," dachte der Herr aus „oh, la bella Italia!" Berlin schien ihm, wie er in seinem Reisebericht (es ver öffentlicht ihn ein Turiner Blatt) erzählt, arktisch genug zu liegen, und er war der Überzeugung, daß man auf den Berliner Snaßen die Schneedecke nach Metern messen könne. In Berlin war aber soeben der Lenz ausgebrochen — ihr wißt schon, jener deutsche Frühling, der mit drei mal täglich Regen bis in den August hinein dauert. In maßlosem Erstaunen ob dieser urkomischen Witterung löste sich der Italiener eine Fahrkarte dritter Klasse nach Schierke, wo, einem Gerücht zufolge, ein Mann mit Schneeschuhen gesehen worden sein sollte - am Hellen Tage, also kein Brockengespenst. Es kamen dann noch . andere Männer mit Schneeschuhen, Skiern, Rodelschlitten k und Schlittschuhen, und alle trieben mit Entsetzen Sport Ü un — Vroaenyotei, indem sie TauerMt Menen uno Punsch tranken. Auch Brockenhexen waren da, alte und junge, aber sie waren alle aus Berlin, hatten ohne Unter schied des Glaubens, der Partei ynd des Alters Bubiköpfe und kalbfleischfarbene Strümpfe und warteten bei Flirt und Schlagsahne auf Schnee- und andere Fälle. Da wandte sich der Gast mit Grausen und kehrte zu seinen drei Grad minus nach Nom zurück. Aber jetzt, wo wir wieder unter uns sind, können wir wirklich fragen: W asi st esmitdem Winter? So was ist ja noch gar nicht dagewesen, und wenn sämtliche Ben Akibas als Kronzeugen aufgerusen werden, so be haupten wir trotzdem: es ist und ist nicht dagewesen. Man komme uns nicht mit den berühmten ältesten Leuten, die sich nicht erinnern können usw.; diese ältesten Leute er- inneru sich nie und können uns viel Vorreden. Aber es bleibt wahr — denn die Statistiker, die als Zahlenmenschen glaubhafte Leute sind, beschwören es —, daß man die Zeitgeschichte um ganze Jahrzehnte zurückschrauben muß, ehe man einem Winter wie diesem begegnet. In den meisten Gegenden Deutschlands kennt man Eis und Schriee nur noch vom Hörensagen, and es gibt Leute, die bedenklich den Kopf schütteln, weil sie überzeugt sind, daß wir dicht vor dem Weltuntergang stehen. Wären wir jetzt in Amerika, wo alles ins Ungewöhnliche geht, so hätten wir bestimmt eine Hitzewelle. Aber wie es ist, ist es auch schon wunderbar genug, und die Kalendermacher sind bis auf die Knochen blamiert. Ihren größten Triumph aber erleben die Meteorologen, die ihren ganzen Kredit wieder- gewonncn haben und wieder zu Ansehen gelangen. Cie haben aus Grund einer Wahrscheinlichkeitsrechnung schon im sogenannten Sommer des verflossenen Jahres vorans gesagt, daß dieser Winter milde sein und uns wie Milch und Honig eingehen werde. Landlcu.e nnd Naturfreunde, die Blick und Verständnis für derartige Dinge haben, stimmten ibnen bei. indem sie aus allerlei Anzeichen in der bringenden Stürme in ganz besonders schwerer Weise auch die englische Südwestküste, die holländischen Küstendistrikte und dis französischen Maas- und Moseldepartements heim. Für Peters burg wurde die Katastrophe beispiellos, als im Höhepunkt der Ueberflutung der Stadt plötzlich ebenso abnorme Kälte einsetzte und die Wasserfluten, die bis zu drei Meter hoch in den Straßen standen, zu Eisbarrieren gefrieren ließ. Der Stenographenverein „Gabelsberger" hielt gestern abend 8 Uhr seine diesjährige Hauptversammlung im „Amtshof" ab und der Vorsitzende, Herr Oberlehrer Schneider, konnte eine stattliche Anzahl Mitglieder begrüßen. Aus dem vom Vor sitzenden erstatteten Jahresbericht ist hervorzuheben, daß die Mitgliederzahl auf der alten Höhe geblieben ist. Besondere Er folge konnte der Verein bei dem Bundesfernwettschreiben er zielen, wo von 11 sich beteiligenden Mitgliedern 9 mit Preisen ausgezeichnet wurden. Nach langen Kämpfen, an denen die Vertreter von nicht weniger als 11 verschiedenen Systemen be teiligt waren, ist die neue Einheitskurzschrift, die sog. Neichs- kurzschrift unter Dach und Fach gekommen. Dem Verein erwächst nun die Ausgabe, das neue Einheitssystem, in dem die Gabels- bergerschen Schriftzeichen vorherrschend sind, in Wilsdruff so schnell wie möglich einzuführen. Es wurde beschlossen, einen Kursus für Vereinsmitglieder am 4. Februar, abends 148 Uhr, einen solchen für sonstige Interessenten und besonders ältere Herrschaften Dienstag, den 10. Februar, abends 148 Uhr im „Amtshvf" beginnen zu lasten. Der vom Kassierer, Herrn Se kretär Weigelt, erstattete Kaffenbericht verzeichnete einen Kastenbestand von ca. 60 Mark. Das Rechnungswert war ge prüft und für richtig befunden worden. Dem Kassierer wurde Entlastung erteilt und ihm Dank für seine Arbeit gesagt. Der Gesamtvorstand wurde einstimmig wiedergewählt. Ihm gehören an die Herren Oberlehrer S ch n e i der als 1. Vorsitzen der, Käsereibesitzer Richter als 2. Vorsitzender, Sekretär Weigelt als Kassierer, Frl. Krause als 1. Schriftführer, Herr Otto Schneider als 2. Schriftführer. Schließlich wurde noch beschlossen, am 25. März einen Lustspielabend im „Löwen" zu veranstalten. Vor Schluß der Versammlung nahm Herr Richter noch Gelegenheit, dem verdienstvollen 1. Vorsitzenden und den übrigen Mitgliedern des Vorstandes für die Mühewal tung im Interests des Vereins wie der Kunst Gabelsbergers herz lich zu danken. Schrift heil! Die Ehrensalven wieder gestattet. Das Ministerium de» Innern hat seine Verordnung vom 13. Oktober 1922 über das Führen von Wassen, insbesondere bei Umzügen und zur Abgabe von Ehrenfeuern bei Begräbnisten und die Veranstaltung von öffentlichen Umzügen durch Militärvereine, soweit sie den Mili tärvereinen das Führen von Waffen bei Begräbnisten und die Abgabe von Ehrensalven bei Begräbnissen verbietet, aufgehoben. Es gelten nunmehr wieder die betreffenden Bestimmungen der Ministerialverordnung vom 17. Oktober 1876. Beendigung des Beamtenabbaues in Sachsen. Das sächsische Eesamtministerium hat beschlossen, den Beamtenabbau vom 1. April 1925 ab endgültig einzustellen. Ferner endet am glei chen Tage die Sperre für die Beamtenbeförderung. Kursus in Reichskurzschrist. Nachdem die Reichskurzschrift amtlich angenommen ist, veranstaltet der hiesige Stenvgraphen- verein je einen Kursus für Mitglieder und Nichtmitglieder. Wir verweisen auf das diesbez. Inserat in dieser Nummer. Tagung der Gau- und Spielgruppe Elbtal D. T. Gau- und Spielgruppe Elbtal schließen sich zusammen. Die Spiel gruppe Elbtal hielt in Verbindung mit der Hauptversammlung der Volksturner im Meißner Saal des Hautbahnhvfes Dresden ihren ordentlichen Spieltag ab, der von 102 Vertretern aus 50 spielenden Vereinen und zahlreichen Volksturnern besucht war. Die Neuwahlen brachten die folgenden Ergebnisse: Obmann: Meißner (Turnlust); Stellvertreter: Radestock (A. T. V. Dres den); Schriftwart: Klopfer (A. T. V. Dresden); Gerätewart: Schuster (Dresden-Coschütz). — Unterausschuß für Faustball: Obmann: Winkler (Turnlehrer-Verein); Vorsitzender des Schiedsgerichts: Eidam (A. T. V. Dresden); Vorsitzender der Schiedsrichtervereinigung: Rupprecht (Meißen 1846). — Unter ausschuß für Fußball: Obmann: Valtin (V. T. B. Dresden- Stetzsch); Vorsitzender des Schiedsgerichts: Krause (Tv. Rade beul); Vorsitzender der Schiedsrichtervereinigung: Flurschütz (C. V. I. M.). — Unterausschuß für Handball: Obmann: Forkert (Leubnitz-Neuostra); Vorsitzender des Schiedsgerichts: Knobloch (N. u. A.); Vorsitzender der Schiedsrichtervereinigung: Prasch (D. T. u. S. V. 1867). — Unterausschuß für Schlagball: Ob mann: Hofmann (Frischauf Kleinzschachwitz); Vorsitzender der Lier- uno Pflanzenwelt bestimmte Schlüsse zogen, die alle auf einen sanften Winter hinausliefen. Jin Grunde kann man ja mit dieser neuesten Ka- ienderform, die den Sommer — unsern Sommer, auf den wir ja nicht allzu stolz zu sein brauchen — in den Winter verlegt, zufrieden sein, denn Frieren ist nicht jedermanns Sache. Aber es sind durchaus nicht alle zufrieden, unS wir kennen ganze Klassen von Menschen, die am liebsten aus der Natur austreten möchten, weil sie an dem Gang der Ereignisse, die sich gegenwärtig in ihr abspielen, kein« Freude mehr haben. Wie soll man sich auch freuen, wenn man mit seinem Geschäft auf Winter eingestellt ist und es gar keinen Winter gibt. Die Eisbahnpächter sitzen an den gepachteten Wassern und weinen: sie hatten auf spiegel- glatte Fläche getippt und müssen nun händeringend zu sehen, wie alles fließt. Die Kohlenhändler denken viel leicht schon an Protestversammlungen mit geharnischten Entschließungen gegen diesen Winter ihres Mißver gnügens, der ihnen den ganzen Handel verdirbt. In den Winterfrischen aber herrscht unter den Hotelbesitzern Heulen nnd Zähneklappern — d. h. Zähncklappern eigent lich nicht, denn man kann nicht gut mit den Zähnen klap. pern, wenn das Thermometer aus Len Bergen steigt. Di« ganze „S a i s o n" — in den Freindcnindustrieorten ist das ganze Leben in „Saisons" eingcteilt — ist verpfuscht, und es müßte in dem schäbigen Rest von Winter, Ler uns noch bevorsteht, schon sibirienkalr werden, wenn das „investierte" Kapital mit Hilfe der Rodler und der Skisahrer wieder herauSgewirtschastet werden soll. Aber auf eine solche Wiedergutmachung des Winters kann man sich lanm ver lassen, und so dür''" Schnee, der nicht fällt, an mehr als einem Ort zu c„wr Unwetterkatastrophe werden, di« man in der Chronik der Unglücksfälle als „Pleite" zu be- zeichnen pflegt ... S.
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