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H K Erscheint Dienstags, Donnerstags und Sonnabends abends. Bezugspreis: monatlich qo pfg., Zweimonatlich 80 pfg-, vierteljährlich >,2v Mark. O Einzelne Nummer ,o pfg. <> 8 -g Unterhaltungs- und Anzeigeblatt Wochenblatt und Anzeiger Neueste Nachrichten Bezirks- und General-Anzeiger A Y Annahme von Anzeigen bis spätestens Mittags 12 Uhr des Erscheinungstages. Preis für die Sxaltzeile io pfg. Zeitraubender und tabellarischer. Satz nach besonderem Tarif. Bei Wiederholungen Preisermäßigung. K Ä wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Leid und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Druck und Verlag von Hermann Rühle in Groß-Gkrilla. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Vkrilla. Da. 112. Mittwoch, den 16. September 1906. 7. Jahrgang. W. forsiremamt. Klein- in den dürfte durch die aufschlagenden Eisstücke wesentlicher Schaden nicht entstanden sein. Zittau. Am Sonnabend abend ereignete "ich auf der Ziltau-Görlitzer Chaussee ein schweres Automobilunglück- Das Automobil, ein Benz-Wagen, überfuhr bei dem Versuche, auszuweichen, einen im Zickzack vor dem Fahrzeug herfohrenden betrunkenen Radfahrer, prallte dabei an einen Chaussecbaum an und iberschlug sich. In dem Automobil befanden ich außer dem Chauffeur der Prokurist der Görlitzer Maschinenbauanstalt Geißen mit seiner Frau und seinem zehnjährigen Knaben und der Maschinenfabrikant Reinhold Wiede mann mit Frau aus Görlitz. Sämtliche Insassen wurden etwa 15 Meter weit ins Feld geschleudert, wobei die Herren Geißen und Wiedemann sowie der Chauffeur mehr oder weniger schwer verletzt wurden, während die beiden Damen und das Kind mit dem bloßen Schrecken davonkamen. Der Radfahrer, ein Gutsbesitzerssohn aus Seitendorf, war sofort tot Das Automobil ist vollständig zertrümmert. Die beiden Schwerverletzten sind der Prokurist Geißen von der Firma Raupach und Fabrikant Wiedemann, beide aus Görlitz Dis Unglücks stätte wird von Hunderten von Personen um lagert. Die Trümmer des vierzigpferdigen Automobis siud meterweit aufs Feld geschleudert worden und zeigen ebenso wie die Unglücksstelle reichliche Blutspuren. Der getötete Radfahrer ist der 28 jährige Gutsbesitzerssohn Posselt aus Seitendorf bei Hirschselde. Lärm die Welt erfüllen wie in den Tagen der Marokko-Konferenz und natürlich wird es wißen, Deutschland sei der Störenfried, da es ür alle Nationen gleiche Rechte in Marokko u verlangen gewagt hat. — In der Türkei vollzieht sich die Reform in aller Stille und macht gute Fortschritte. Serben und Bulgaren haben der jetzigen türkischen Regierung ihre Unterstützung zugesagt und besonderes Aufsehen mt die Meldung erregt, daß der Sultan Abd ul Hamid den König von Griechenland zum Besuch nach Konstantinopel ein geladen habe, was ohne Zweifel auf die Beziehung der Türkei zu Griechenland günstig einwirken wird. Das Ministerium hat beschlossen, europäische Offiziere (darunter auch deutsche) zur R-organisation der Armee heranzuziehen und hat zugleich ein London den Antrag gestellt, die englische Regierung möge einen Admiral entsenden, der die Erneuerung der türkischen Flotte leiten soll. — Der Umschwung in der Türkei ist auf die übrigen Balkanländer nicht ohne Einfluß geblieben, besonders stark aber hat er auf Bosnien und die Herzegowina ein gewirkt In kluger Voraussicht hat deshalb die österreichische Regierung den Plan gefaßt, beide» Landestcilen die Selbstverwaltung in Aussicht za stellen. — Während so die Balkan- Sebnitz. Der Grenzaufscher B. wurde mchts in der Nähe des „Waldhauses" über- allen und durch einen Stich in die Brust verletzt. Nur der Umstand, daß der Stoß an einem Uviformknopfe abglitt, verhütete eine tödliche Verletzung Meißen. Seit einiger Zeit treibt in hiesiger Stadt ein Einbrecher sein Unwesen, ohne daß es bis jetzt gelungen ist, ihn zu ermitteln. Am Donnerstag sind im Laufe des Vormittags aus der Wohnung an der Weinberggaße etwa 90 Mark gestohlen worden. Der Dieb ist während der Abwesenheit der Wohnungsinhaber durch ein offenstehendes Küchenfenster ein gedrungen und hat sämtliche Räume betreten, Schränke und alle Behältnisse erbrochen, das gefundene Geld mitgenommen, andere Sachen aber liegen gelaßen. Nossen. Zwischen Deutschenbora und Miltitz ist der Hilssbahnwärter Oswald von dem nach mittags 2 Uhr 50 Min. über Döbeln nach Dresden verkehrenden Personenzuge überfahren und getötet worden. Eibenstock. Die Frau verw Schuhmann hat beim Feueranmach n Petrolenm ins Feuer gegoßen. Die Flammen schlugen zurück, die Kanne explodierte und alsbald stand die Frau in Flammen. Der gerade anwesende Sohn wickelte die Mutter sofort in Tücher, wodurch die Flammen erstickt wurden. Unterleib, Arme und Beine sind schwer verbrannt. Kirchberg. Ein anläßlich des hier ab geh lltenen Manövers einquartiertes Pferd vom 7. Feldartilleriercgiment Nr 77 verletzte dun Ausschlagen ein dreijähriges Kind so schwer, daß dieses vom Platze getragen werden mußte. Lokomolrre auf den hier haltenden, in der Richtung nach Görlitz fahrenden Zug 651 abgefahren. Dabei wurden zwei Wagen vierter Klaße stark aneinander gefloßen und imolg d ßen neun Personen leicht verletzt. Der Materialschaden ist nicht sehr bedeutend. Dos Haupt, leis Dresden—Görlitz war bis 12 Uhr nachts gesperrt Es konnten bis dahin die Züge nur auf dem Hauptgleiö Görlitz- Dresden verkehren. Hierzu wirb noch weiter gemeldet: Der Unfall ist anscheinend dadurch verursacht worden, daß der Führer der wegen der starken Steigung den Gorlitzer Personen zug begleitenden Schiebelokomotive das Signal nicht > enügend beachtete, das den Zug zum Halten auf dem Bahnhof veranlaßen sollte. Die Fahrgäste in den beiden beschädigten Wagen wurden mit Hestigkit von den Sitzen geschleudert. Die Verletzungen bestanden nur m Beulen an den Köpfen, bezw. Haut abschürfungen und Kontusionen an den Beinen. Schon nach vier Minuten war Sanitätsrat Dr. Reichardt-Klotzsche zur Stelle und leistete den Verletzten die erste Hilfe. Zunächst war die Aufregung natürlich eine große, zumal auch die zertrümmerten Wagen rin Bild der Verwüstung boten. Es trat jedoch bald Be ruhigung ei», nachdem man sich überzeugt hatte, daß der Unfall für die Paßagiere immerhin noch glimpflich abgegmgen war. Radeburg. Bei dem am Mittwoch hier stattgesundemn Vlchmarkt waren aufgetrieben: 12 Rinder 218 Schweine und Ferkel Der Geschäftsgang war flau, weshalb auch der Preis dec Ferkel niedria, der der Rinder und Schweine dagegen ein hoher war. Der am Donnerstag folgende Krammarkt war begünstigt durch durch das schöne Wetter, sowoh von Fieranten als auch Käufern sehr gut be sucht, wobei ein flotter Geschäftsgang zu konstatieren war. — Der Bursche des Fleischermeisters Hermann in Radebeul geriet gelegentlich einer Fahrt nach hier mitten in das Manövertreiben. Durch das heftige Artilleriefeuer ans beiden Seiten der Landstraße, auf welcher der Wagen fuhr, erschreckt, fuhr das Tier, ein ehemaliges Artillerie pferd, zusammen, um nach wenigen Minuten bei abermaligem Geschützdonner tot nieder- „ OkriU» und Norit^IrurK, am 4. September 1908. U s-rsirevierverwattung. ander in unabsehbarer Zeit unter die konstitutionell regierten Staaten zählen werden, macht sich in Rußland, dem der Zar vor zwei Jahren eine Verfassung verlieh, das Bestreben einer gewißen Partei um dem Zaren bemerkbar, die Volksrechte wieder aufzuheben. Wie ist cs sonst anders zu erklären, daß plötzlich mehreren Universitätslehrern, die dec um die Durchführung der Verfaßung verdienten Kadettenpartei angehören, die Wahl gestellt worden ist, entweder ihrem politischen Glaubens bekenntnis zu entsagen, oder aber ihre Ent lastung als Universitätslehrer zu nehmen. Die Erregung üb-r diese Maßregel der Regierung ist um so größer, als der Ministerpräsident vor einigen Tagen noch erklärt hat, daß an eine Aufhebung oder auch nur Schmälerung der verfassungsmäßigen Rechte im Zarenreichs nicht mehr zu denken sei. — In den nordischen Ländern bereite! man sich auf die bevorstehende Spitzbergens nfercnz vor, die von Norwegen einberufen werden soll, um das Polarland unter internationalen Schutz zn stellen- Daß solche Maßregel notig werden kann, zeigt bester wie alle Hetzartikel gewißer Blätter, wie es um den europäischen Frieden bestellt ist. Dazu hat Dänemark jetzt noch seine besondere Sorge. Der im Juli d. I. nach vielen An feindungen von seinem Posten zurückgetretene Justizminister Alberti hat sich nämlich der Polizei gestellt und eingestanden, daß er seit 1894 in der von ihm geleiteten Seeländischen Bank über neun Millionen Kronen unterschlagen und in derselben Zeit die bescheidene Schulden last von fünfzehn Millionen auf sich geladen hat- Mehrere Tausend armer Landbewohner sind durch die Spekulationen des Justizministers, der ihr volles Vertrauen genoß, an den Bettel stab gebracht und die Regierung selber um anderthalb Millionen geschädigt, um die sie der Exminister angeborgt hat. — In Deutschland wartet man mit Spannung auf die Ver öffentlichung der neuen Steuerpläne der Regierung. Diese Spannung ist noch gesteigert worden durch die amtliche Kundgebung über die Notwendigkeit und den Umfang der Reichs finanzreform. Was in diesem amtlichen Artikel mit leisen Worten angekündigt, und noch mehr, was noch immer verschwiegen worden ist, läßt niches Gutes ahnen. Wir wißen zurzeit allerdings nur, daß wesentliche Genußmittel (also wahrscheinlich Tabak und Bier) zu einer erhöhten Steuer herangezogen werden sollen, damit das Reich endlich seine auf vier Milliarden angewachsene Schuld zahlen kann. Man kann also auf eine recht interessante Reichstagssession gefaßt sein, die vielleicht noch mancherlei Ueberraschungen bergen wird. letzt-n Togen mehrere Typhus-Erkrankungen vorgekommen, von denen leider eine zum Tode geführt hat. Die behördlichen Feststellungen haben eraebcn, daß die Erkrankungen auf den Genuß schlechten Wassers zurückzuführen sind, das einem ans dem Grundstücke vorhandenen Brunnen entnommen war. Die noch Danicder- lieaenden sind glücklicherweise auf dem Weg der B-ßerung Kamenz. Ein ca. eine Viertelstunde lonc anhaltendes starkes Hagelwetter, wie man sic eines solche r lange nicht zu erinnern weiß, ging gestern in der 3. Nachmittagsstunde über unsere Stadt nieder. Die bis über Erbsengröße ausweisenden Hagelkörner fielen in derartiger Masse, d:ß sie Straßen und Dächer im Momente mit einer winbnlich weißen Decke überzogen. Da ziemliche Windstille herrschte. znstürz n. Radeberg. Im benachbarten wolmsdorf sind in einem Grundstücke Nus der Woche. Im Vordergründe des allgemeinen Interesses steht noch immer die Debatte über die An erkennung des siegreichen Sultans von Marokko, Muley Hafid, der von der weitaus üb r- wiegenden Mehrzahl seiner Volksgenossen als alleiniger Herr des Scherifenreichcs erwäh worden ist. Soweit die französische Regierung bisher den Schleier des Geheimnisses, den sie über ihre Bedingungen gebreitet hat. zu lüften für gut befand, zeigt sich, daß an eine baldig Erledigung dieser peinlichen Angelegenheit niä zu denken ist Nach Ansicht der leitend n Kreise in Paris kann die Anerkennung des von seinem Volke Erwähllen ganz gut noch vier Wochen dauern. Inzwischen wird wieder Holzversteigerung auf Okrillaer Staatsforstrevier. . Im Orrstdok „2nm Uiisvk" in 6lro88okrilln sollen Donnerstag, den 17. September 1906, von nachm. ^2 Ubr an: ^0 w. Stämme 11/44 cm Mittens), 9 h. Klötzer 12/22 cm Oberst., 7162 w. Klötzer ' cm Oberst, nnd Freitag, den 18. September 1098, von vorm. 9 Uhr an: Rm. h. u. 52 Rm. w. Brennschelte, 9 Rm. h. u. 10271/2 Nm. w. Brennknüppcl h. u. 12 Rm w. Zacken, Rm. h. n. 288 >/, Rm. w Aeste, 0,7 Wellhdrt. h u. 148 ^Wrt. w. Brennreisig . auf den Kahlschlägen in den Abt 26 u. 76, in der Durchforstung der Abt. 17 und , Mhölzer in den Abt. 1 bis 44, 56 u. 64 bis 80 K6K6N sokortiKk kerrMunx ver- "gwt werden. Vertliches und Sächsisches. Vttendorf.Vkrilla, den t5. September iyos. dttendorf-Moritzdorf Am 19., 20. 23. September erhält unser Ort die infolge in Lausa herrschenden Scharlachfiebers ^ier kriegte 5 Batterie des Feld-Artillerie- Wments Nr. 28 aus Pirna zur Ein- ^rtierung. Ablegung der Meisterprüfung. Ein in > 110 vom 11. September abgedruckter Auf- zeigt, welch hohen Wert die Ablegung der Meisterprüfung für jeden Handwerker in Zukunft zugleich aber auch, daß die mit der Prüfung ^bundenen Schwierigkeiten keine so ganz /Erinaen ist. Da fragt man sich, unwillkürlich: soll der junge Mann sich all die verlangten Kretischen Kenntnisse aneicnen?" Mit dieser Me Hai sich auch die Regierung eingehend Mäßigt, Si- ist schließlich nach Gehör der ^Werbekammern zu der Ansicht gelangt, daß '«mbildungSlurse" die mit den gewerblichen "hranstalten verbunden werden möchten, ein Signetes Mittel zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung sein würden. Das Ministerium Junern erließ seineizeit einige Vorschriften 'Nen die „Fortbildungskurse" entsprechen'sollen; ? sollen sie nur außerhalb der Geschäftszeit ^lsindcn; der Beitrag, den die Teilnehmer entrichten haben, soll möglichst niedrig Hessen sein usw. „Das Miniflrium des ^"ttn ist geneigt, zu dcn Kosten, die durch Abhaltung solcher Fortbildungskurse entstehen, ^aalsbeihilfen zu gewähren." Die Regierung allenthalben kn müh', den Handwerk und ^illgewerbe aufzuhelsen, hier also im Wege s« Unterrichts. Sie will durch den Unten icht theoretisch geschulten, technisch-theoretisch Öligen Meisterstand schaffen. Es handelt sich diesen Fortbildungskursen nicht um so- ^aonle „Meiste,kurse", wie sie die Hand- ^kerschulen alljährlich für Leute von etwa big 24 Jahren abhallen. Sicher ist. daß 'Artige Kurse, wenn sie zweckentsprechend ein- ^ichlet sind und in rechter Weise benutzt werden, ,? beste und bequemste Vorberettungsgelegenhei! /I den theoretischen Teil der Meisterprüfung d-m jungen Manne viel Mühe, fruchtlose sbeit und eventuell überflüssige G-ldausgaben sparen Derartige Kurse würden aber ohne Meisel auch für diejenigen von größtem Nutzen welche eine Meisterprüfung nicht abzulegen senken. Denn die hiei bei in Frage kommenden Agegmstände, Buch- und Rechnungsführung, ^chsillehre, Kalkulation, Gesetzeskunde, VolkS- ^lschastslehee usw sind für jeden Geschästs- Nnn, Staats- und Gemeindebürger von Dichtigkeit. Zu dem praktischen Nutzen tritt der "eüe Weit der Kurse, der durchaus nicht . ring zu schätzen ist. In der freien Vereinigung ^ger Leute zu gemeinsamem, edlen Tun und Greben wachsen die Kräfte, wird der Geist Mdert, das Gemüt erhoben, der Charakter festigt und das StandeSbewußtsein belebt allgemeine Ein- und Durchführung zweck- sprechender Kurse kommt unbedingt tum '"dzen Handwerker- und Gewerbestande zugute. Klotzsche. Nach einer amtlichen Meldung " am Sonnabend Abend 8 Uhr 25 Min. n dem hiesigen Bahnhof eine Schiebe-