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Wilsdruffer Tageblatt : 13.01.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192501133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19250113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19250113
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-01
- Tag 1925-01-13
-
Monat
1925-01
-
Jahr
1925
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 13.01.1925
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Lr. Lacher über die NegierungSbildung. Berlin, 11. Januar. Reichsfinanzminister Dr. Luther '.mpsing den Vorsitzenden der sozialdemokratischen Reichstags- fraltion, Hermann Müller-Franken. Der Minister brachte bei der Unterredung zum Ausdruck, daß er nicht beabsichtige, ein Kampskabinett gegen die Linke zu bilden. Die sozialdemo kratische Fraktion hat dem Minister keinen Zweisek darüber ge lassen, daß sie gegen ein rechts gerichtetes Kabinett die schärfte Opposition führen und ihm ihr Vertrauen nicht aussprechen könnte. Hughes rurückgetretrn. Washington, 11. Januar. Amtlich wird mitgetcilt, Staats sekretär Hughes werde am 4. März zurücktreten. Der jetzige amerikanische Botschaft"' Ui Kondon, Kellogg, wird an seine Stelle treten. Neuyork, 11. Januar. Die Nachricht vom Rücktritt des Staatssekretärs Hughes traf spät abends in Neuyork ein und ries in parlamentarischen und Finanzkreisen allgemeine Ueberraschung hervor. Der Kurs der amerikanischen Politik wird durch den Rücktritt nicht einschneidend berührt, da Hughes, Kellvg und Houghton, der höchstwahrscheinlich am 4. März den Londoner Botschafterposten übernehmen wird, die gleiche Politik der Ver ständigung zwischen Europa und Amerika vertreten. Dem Aus scheiden Hughes' liegt kein politischer Anlaß zu Grunde. Er ist allein auf den Wunsch des Staatssekretärs zurückzuführen, seine Anwaltstätigkeit wieder aufzunehmen. Coolidge und seine poli tischen Freunde haben lange vergeblich versucht, Hughes von sei nen Rücktrittsabsichten abzubringen. In politischen Kreisen wird darauf hingewiesen, daß die Bekanntgabe des Rücktritts am Sonnabendabend erfolgte, um den Ministerwechsel möglichst un auffällig zu gestalten. Kleine Nachrichten Klage Dr. Hocfles gegen die Deutsche Zeitung. Berlin, 11. Januar. Der bisherige Reichspostminister Dr. Hoefle hat nunmehr die hier erscheinende Deutsche Zeitung we gen Verleumdung verklagt, weil sie behauptet hatte, daß er bei Vermittelung eines Kredits an seinen Fraktionsgenossen Lange- Hegermann 60 00g Goldmark Provision bezogen habe. Der Reichswirtschaftsrat für den Achtstundentag. Berlin, 11. Januar. Nach mehrwöchigen Vorberatungen hat das Plenum des sozialpolitischen Ausschusses des vorläufigen Reichswirtschaftsrates gestern den Bericht des Unterausschusses entgegeugenommen und nach einer sechsstündicgn Beratung sich für die Wiedereinführung des Dreischichtcnsystems in den Hochofenwerken, Verkokungs- und Kohleqdestillationsanlagen entschieden. Ein neuer Autobusunfall in Berlin. Berlin, 11. Januar. Ein schwerer Autobusnnfall hat sich gestern abend wiederum am Schöneberger Ufer in unmittel barer Nähe der letzten Unglücksstätte zugetragen. Ein Autobus wurde von einer Kraftdroschke angefahren. Der Autobus glitt zur Seile, überfuhr den Bürgersteig und machte erst einen halben Meter vor der Böschung des Landwehrkanals Halt. Ein Fahrgast erlitt schwere Verletzungen. Protest gestattet. Köln, 11. Januar Entgegen anderslautenden Meldungen sind die von den politischen Parteien geplanten Protest kundgebungen gegen die Nichträumung der Kölner Zone f von der Besatzungsbehörde gestattet worden. Eine Rede des Reichsbankprüsidentcn. Köln, 11. Januar. Aus einem Festmahl der rheinischen ! Industrie- und Handelskammer hielt Reichsbankpräsident Dr, s Schacht eine Rede, in der er daraus hinwies, daß unsere ' habile Wahrung von niemand erfunden worden fei, lonoern - aß das Verdienst den Führern der deutschen Wirtschaft ge- lnhre, die die Notwendigkeit erkannt hätten, für die Stabilisie rung Opfer zu bringen. Es müsse anerkannt werden, daß der deutsche Unternehmer sich tatsächlich nicht leiten lasse von dem bloßen Interesse am Gelderwerb, sondern von seiner höheren Ausgabe im Dienste der Allgemeinheit. Ende des deutschen Hochschultages. Darmstadt, 11. Januar. Auf dem vierten deutschen Hoch- Mütag beschloß man, rücksichtslos gegen Mißstände bei der Erwerbung des Doktortitels vorzugehen. Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer entschied sich ferner für die zwangs- mützige Teilnahme an Leibesübungen und für eine einmalige ater eingehende körperliche Untersuchung jedes Studierenden. Damit sand die Hochschultagung ihr Ende. Ein Offizier als Raubmörder. Budapest, 11. Januar. Der Gendarmerieoberleutnant Lederer hat mit Hilfe seiner Frau den ihm befreundeten Lchlächtermeister Kodelka erschossen und ausgeranbt. L.e Beute betrug 100 Millionen Kronen. Handelsabkommen mit Italien. Rom, 11. Januar. Das deutsch-italienische Handelsprovi- Dnum ist gestern nachmittag, kurz vor Ablauf der im Ver- failler Vertrag festgesetzten Frist, zustande gekommen. Die Eini gung erfolgte aus der Basis, daß Deutschland zwar die Meist- lcgnnstigung zugestanden wurde, doch mit gewissen Aus nahmen, die besonders zugunsten der italienischen Maschinen-, Endenwaren- und Wirkwarenindustrie gehen. Die Reichsmark in Paris notiert. Paris, 11. Januar. An der Pariser Börse ist gestern zum erstenmal die neue Reichsmark offiziell notiert worden. Die Kurse schwankten zwischen 443.50 und 444,50 Frank für je einhundert Mark. Kein Zollkrieg mit Amerika. Rewyork, 11. Januar. Nach Erklärungen des Handels- departements tritt nach dem 10. Januar nichtderZustand des Zollkrieges zwischen Deutschland und den Vereinig ten Staaten ein, obwohl der Handelsvertrag noch nicht ratifi ziert ist. Die M e istb e gü nsti g un g dauert einstweilen b i s zum 4. März fort. An diesem Tage endigt die Session des Kongresses. Es besteht die Hoffnung, daß bis dahin die Rati fikation erfolgen wird. l Aus unlerer Heimst Wilsdruff, am 12. Januar. Merkblatt für den l t. Jannär. Sonnenaufgang 8» Mondaufgang 7°^ N. Sonnenuntergang 4'° !> Monduntergang 9" V. 1814 Sturm der Preußen auf Wittenberg. — 1896 Parlam. Minister a. D. Dr. A. Lamey gest. Zur Wetterlage. Da auch im Laufe der letzten Woche oieder mehrere Tiefdruckwirbel nördlich von uns vorüber- zogen, lagen wir dauernd im Bereich westlicher Luft strömungen, die sich zu Anfang der Woche zu orkanartigen Stürmen auswuchsen. Das Thermometer stieg dabei in Rorddeutschland vielfach bis auf 12 Grad Wärme; selbst m Süddeutschland trat vorübergehend Tauwetter ein, und aus den Alpen wurde Föhn gemeldet. Die Tagesdurch schnittstemperaturen lagen 6 bis 9 Grad über den nor malen Durchschnittswerten. Im weiteren Verlauf der Woche trat dann eine scharfe Abkühlung ein, die den deut schen Mittelgebirgen und den Ostalpen die ersten starken Schneefälle brachte. Von einer Stabilisierung der Wetterlage scheint man in Norddeutschland noch immer er heblich entfernt zu sein,; es ist auch in den nächsten Tagen noch mit stark veränderlichem Wetter zu rechnen. Anstand, gute Giiie, Rücksicht. Eine besinnliche Betrachtung von G. Kristen-Lißner. Streit, Habsucht und Mißgunst regieren heute die Welt. Sie haben sich in den letzten Jahren so ausge wachsen, daß sie die guten Eigenschaften im Menschen schier zu erdrücken drohen, überall machen sie sich breit, im weiten wie im engsten Kreise. Die Menschen können sich nicht aus dem Wege gehen wie vor dem Kriege, sie Hausen dicht beieinander, und der Reibungsflächen werden immer mehr. Rücksicht kennt keiner mehr. Einer will den anoern übertrumpfen, und das ist ein guter Nährboden für alle bösen Geister. Aber sollen wir sie Herr über uns werden lassen, bis sie uns ersticken und mit in den Abgrund reißen? Sind wir nicht aufeinander angewiesen, müssen wir nicht ver suchen, Abgründe zu überbrücken? Wie oft hört man jetzt von zerrütteten Ehen. Manche haben schon einen langen gemeinsamen Lebensweg hinter sich und gehen nun immer mehr auseinander, manche finden schon nach kurzer Zeit keine Brücke mehr zueinander. Haben sich diese beiden Menschen nicht ehemals gesucht und geglaubt, ohne ein ander nicht leben zu können? Können veränderte äußere Verhältnisse den Menschen so von Grund aus ändern, daß er sich selbst vergißt? Wie manche Mutter ist bedrückt von Kummer und Herzeleid um ihre Heranwachsenden oder erwachsenen Kinder. Rücksichtslos gehen sie ihren Weg, treten das Herz der Mutter Anter die Füße, ohne darüber nachzu denken, wie weh das tut. „Das Gute ist böse und das Böse ist gut." Wer gut ist, wird als „dumm" verlacht, der Schlechte ist „schlau und vernünftig". Wenn früher ein Kind zu Hause nicht gut tat, gab man es in die Fremde, damit es unter fremden Menschen sich „die Hörner ablaufe" und das Elternhaus wieder schätzen und lieben lerne. Heute müssen sie alle beieinander bleiben und vergällen sich das Leben mit ihrem Haß und Streit. Selbst die geschiedenen Eheleute müssen unter einem Dach Hausen, die Wohnungsnot zwingt sie dazu. Da wohnen Geschwister zusammen, von denen jedes seinen eigenen Weg geht, seine eigene politische, soziale, ethische und wirtschaftliche Ansicht hat und vertritt. Viel Kopfe, viel Sinne. Ja, auch in die Schulen ist der böse Geist schon eingezogen. Die Kinder sprechen viel mehr von ihren Rechten als von ihren Pflichten, sie kriti sieren die Lehrer und die Lehrpläne und wissen alles vie> besser. Es geht eine Selbstüberhebung durch die ganze Welt die keine Einigkeit aufkommen läßt. Es ist nicht das Streben nach Vervollkommnung, sondern Eitelkeit und Prahlsucht, die sich in den Vordergrund stellen möchten. Jeder will etwas bedeuten, seine Meinung und Ansicht durchdrücken, und behandelt die Andersdenkenden gering- swätzia und als rückitärüiiL Die Varteisuckt und der hüLcn sich vis in den engsten Famtltenrrets gedrängt, haben Ehen zerrissen und Kinder von ihren Eltern getrennt. Und altes darum, weil keiner nachgeben will, weil jeder aus seinem Recht besteht. Auch in jeder anderen Beziehung gehen die Meinun gen auseinander. Der eine geht gern zur Kirche, der andere hat den Glauben ganz abgeschworen, er hat ihn .mit dem so oft zitierten Ausspruch: „Das Christentum hat im Weltkrieg versagt" abgetan. Was darunter zu ver stehen ist, weiß keiner, aber die Redensart klingt großartia und ist deshalb Trumpf. Nun hat es ja allezeit verschiedene Richtungen ge geben, doch sind sie mehr friedlich nebeneinander gegangen, aber jetzt platzen sie gegeneinander mit aller Ellbogenkraft. Der größte Schreier hat den Sieg und die meisten An hänger. Und was in den Versammlungen, am Biertisch, in den Fabriken oder Bureaus beredet, bestritten und er kämpft oder bekämpft worden ist, das wird in die Familien getragen und bildet hier neuen Zündstoff für Zank und Streit. Diese Meinungsverschiedenheiten sind der Tod des Familienlebens, der Einigkeit zwischen Ehegatten, Ettern und Kindern. Aber gibt es denn keine Brücken von einem zum andern? Wollen wir uns Wetter die kurze Strecke Wegs, die wir zusammengehen, verbittern? Ist dieser negative Erfolg des Einsatzes wert? Nein, laßt uns den Weg in neutrales Land suchen und finden. Das neutrale Land, das uns verbinden kann, heißt Anstand und gute Sitte. Ein Volk, das diese beiden Lebensarten verlernt hat, ist des Unterganges wert. Wir müssen sie uns zurück- erobern und festhalten, und das ist zuerst in der Familie und rückwirkend durch die Familie auf das Volk möglich. Der anständige Mensch hat eine Tugend, die Streitigkeiten vermeidet, das ist die Rücksicht; welcher Meinung el auch ist, er wird loyal denken und auch eine andere gelten lassen. Der a n st ä n d i g e M e n s ch ist treu, gewissenhaft und ehrlich, Tugenden, die man in den letzten Jahren immer — und leider mit großem Erfolg — versucht hat, in den Schmutz zu ziehen, ohne die aber ein Ausbau un möglich ist. Man hat uns dieser drei Tugenden wegen wer weiß wie oft für dumm gehalten, aber sind wir ohne sie vorwärtsgekommen in ethischer, sozialer, wirtschaftlicher Beziehung? Hand in Hand mit dem Anstand geht die gute Sitte, die Wohlerzogenheit, die die Respektlosigkeit nicht aufkom- men läßt. Ein anständiger Mensch ist ein rücksichtsvoller Ehegatte, und ein wohlerzogenes Kind wird auch in seiner Selbständigkeit Achtung vor der anderen Meinung der Eltern haben, es wird, wenn sich auch seine Ansichten der Neuzeit anpassen, die gute Sitte nicht verletzen und die Moral nicht als veraltet von sich werfen. Erst wenn wir wieder lernen, stolz auf unseren ehr lichen Ramen, aus unser Wissen und Können, auf unsere gute Erziehung, auf Selbstzucht und Ordnung im kleinen Vertagte Entscheidung. In der Sitzung des G-esamtmimste- riums am Freitag sollte ursprünglich unter anderem auch die Ent scheidung über die Ernennung eines neuen Amtshauptmanns in Zittau getroffen werden. Wie schon.mitgeteilt, lagen von der bürgerlichen Mehrheit des Zittauer Bezirksausschusses Vorschläge vor, und von sozialdemokratischer Seite war erst Krätzig und Hann Kahmann in Vorschlag gebracht m-orden. 'Gegen die letzteren Vorschläge lagen Einwendungen von verschiedenen Seiten vor. Diese mögen wohl auch der Anlaß gewesen sein, daß das Kabi nett die Entscheidung noch einmal weiter hinausgeschoben hat. Ebenso ist Zu der Neubesetzung des LeiMger Kreishauptmanns- poftens und des Freiberger -Amtshauptmannspostens noch nicht endgültig Stellung genommen worden. Der Homöopathische Verein Wilsdruff und Umgegend hielt gestern nachmittag 4 Uhr im ,-Amtshof" seine Jahreshauptver sammlung ab. Der Vorsitzende, Herr Käsereibesitzer Richter, begrüßte die zahlreich Erschienenen und erstattete einen umfang reichen -Jahresbericht, aus dem hervorging, -daß der weit über 400 Mitglieder zählende Verein, der im Dresdner Verband nun- mehr die zweite Stelle einnimmt, im abgelaufenen Jahre dM der vorzüglichen Leitung durch den Gesamtvorsianö- wieder auf schöne Erfolge zurückblicken kann. Besond-eren Anteil daran hat ten die ausgezeichneten Vorträge, die vom Verbands-vorsitzenden Nitzschke (Dresden), den zweiten VereMSvovsitzen-den Louis Müller und anderen Homvopathiekundigen -geboten wurden. Der Kassenbericht, den Herr I-mhof erstattete, wies trotz einer Einnahme von bald 2000 Mark einen Nein enFehlbetrag auf. Um -auf bisheriger Basis -weiter wirken zu 'können, wurde einstimmig der Jahresbeitrag für ordentliche Mitglieder auf 6 Mark, für Stepbekassenmitglieder auf 3 Mark, das Eintrittsgeld auf je 1,50 Mark festgesetzt. Die Rechnung war eingehend geprüft und für richtig befunden worden. Unter DanEesworten wurde dem Kas sierer Entlastung erteilt. Die folgenden Wahlen brachten die ein stimmige Wiederwahl der Herren Richter als 1. Vorsitzender, Wallas als i. Schriftführer, -Ihle -als 2. Kassierer, Gahn als Bücherwart, G e i ß l e r und L ä ssig als Beisitzer. Auch beide Rechnungsprüfer, die Herren Weise und Meißner, wurden einstimmig wiedergewLW. Interne Vereinsangelegen heiten wurden noch erledigt Lezw. dem Vorstand zur Erledigung überwiesen. Nachdem dem G esamtvor,stand -im allgemeinen und -dem ersten- BorMenden -im besonderen aus der Mitte der Ver sammlung heraus für die Mühe und Arbeit im Interesse des Ver eins gedankt und durch Erheben von -den Plätzen zum Ausdruck gekommen war, wurde die -anregend verlaufene Versammlung -durch den Vorsitzenden mit einem Glückauf für -die Zukunft ge schloffen. Ein Lichtbildervortrag des Iungdeutschen Ordens- am Mitt wochabend 5^8 Uhr führt die Besucher nach Oberschlesien, nach entrissenem aber unvergessenem deutschen Land. Gäste sind w-M- kommen. (Vgl. Ins.) Der Turnverein (D. T.) ladet im Inseratenteil der vorliegen den Nummer zu seiner diesjährigen Hauptversammlung für Sonn abend den 17. Januar abends 168 Uhr nach der „Tonhalle" ein. Oscar Innghähnel st. Am Sonnabendmorgen ist in feiner Villa „Sängecheim" in Loschwitz bei Dresden an einem Herzschlag ganz -plötzlich der Altmeister des -Humors Oscar Iunghähnel ver schieden. Stum-m ist -der fröhliche Mund geworden, der so viel befreiendes Lachen bei anderen zu -wecken verstand. Geboren wurde er in Glauchau am 8. März 1854 als Sohn des Kon ditors Heinrich Jung-Hähnel. An Wilsdruff fesselten ihn schöne Iugendermnerun-gen. Im jetzigen Geschäftshause unserer Zeitung wohnte sein Großvater, der praktische Arzt Dr. IunMhnel und Lei ihm war Anfang der sechziger Jahre der Enkel- mehrere Jahre in Erziehung. Bei -den Lehrern Knof und Werner besuchte er -die hiesige Stadtschule. Oft und gern kam er nach Wilsdruff, wo im ,-Löwen" stets ein volles Haus ihm zujubelte. — Früh schon erwachte in dem Knaben 'die Liebe zur Musik, und- als er 1 IN» nno IM großen zu fern, Dann rann Eintgrett rn der Familie, zwischen Ehegatten, zwischen Eltern und Kindern gedeihen. Danach soll jeder in seinem kleinen Kreise streben, um am aroßen Ausbauwerke Stern auf Stein fügen zu helfen. Vermischtes Täglich 80VV0 Neu-Anmeldungen zum Rundfunk. Man hört hier und dort die Bemerkung, das Jntewffe am Rundfunk lasse in Deutschland in letzter Zeit allgemein nach. Diese Behauptung steht mit den Tatsachen in Wider spruch. Täglich gehen- nicht weniger als 80 000 Neuan meldungen bei der Post ein. Im ganzen gesehen, entbehrt also die Befürchtung, daß das Interesse am Rundfunk Nachlasse, durchaus der Begründung. Tatsächlich rührt das Gerücht aus Kreisen der Funkbastler her, die in ihrem Bereich ein Abflauen- des technischen Interesses am Rund- sunk festzustellen glauben. Auch die Industrie weiß nichts von einer Abschwächung des Marktes; sie stellte im Gegen teil schon im Herbst ein Steigen der Kauslust fest und be zeichnet die Große Deutsche Funkausstellung Anfang Dezember als einen vollen Erfolg. Tatsächlich werden für ante Apparate schon gewisse Lieferfristen verlangt. Brot, das zwei Jahre frisch bleibt. Ein Schweizer Bäcker Jean Matti, der in Pully bei Lausanne wohnt, er klärt, eine Behandlung des Brotes gefunden zu haben, durch Vie es sich zwei Jahre lang frisch erhalten wird. Diese Behandlung, der er den Namen „mattipam" ge geben hat, ist sein Geheimnis, aber es wird wenigstens soviel bekanutgegeben, daß das Brot nach dem Backen in einen Ofen kommt und bis 40 Grad Celsius erhitzt wird. Sachverständige, die das Brot im Laboratorium seit Fe bruar geprüft haben, erklären, daß es sich zehn Monate ganz frisch erhalten hat. Matti hat seine Erfindung der Schwerzer Regierung angeboten, ohne für sich etwas zu verlangen. Fliegende Alligatoren. Vor kurzem brachte dw englische Flugpost ein seltsames Postpaket von Amster dam nach dem englischen Flughafen Croydon. Sechs ganz junge Alligatoren wurden gelandet, die in einem beson deren Bassin, dessen Wasser auf 21 Grad Celstus gehalten werden mußte, herumschwammen. Jede andere Trans portmöglichkeit hätte bei der Länge der Zett einen Tem peratursturz des Wassers sehr leicht veranlaßt und die kleinen Saurier wären schwerlich lebend am Ziele an gelangt. Während des kurzen Fluges hatte ständig ein Wächter für das Wohl der Kleinen und den Temperatur- stand des Wassers zu sorgen, und mit großer Genugtuung konnte er jetzt seine Schützlinge gesund und munter a-Lliesern. j MMMSMMUWU
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