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Ottendorfer Zeitung : 05.08.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190808056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19080805
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19080805
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-08
- Tag 1908-08-05
-
Monat
1908-08
-
Jahr
1908
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 05.08.1908
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politische AunÄlHau. Deutschland. "Kaiser Wilhelm wird am 21. d. in Straßburg eintreffen, wohin sich auch Reichskanzler Fürst v. Bülow begeben wird. 00- Es dürfte noch in Erinnerung sein, daß im vorigen Jahre davon die Rede war, Fürst Albert von Monaco habe versucht, KaiserWilhelmmit dem Präsidenten Fallisres, sei es in Monaco selbst oder aber im Mittelmeer zusammenzubringen. Tat sächlich hat auch vom fürstlichen Hofe aus da mals ein Meinungsaustausch mit den beiden Staaten stattgesunden, doch kam es umstände halber im letzten Augenblicke zu keiner Zu sammenkunft, wenn auch auf deutscher Seite hierfür bereits alles vorbereitet war. Nunmehr kommt die Kunde, daß der Fürst erneut ver suchen will, die beiden Staatsoberhäupter auf neutralem Boden zusammenzubringen. Anläß lich der Enthüllung des Gambette-Denkmals soll dies im nächsten Jahre in Monaco geschehen. 00? Wie aus Petersburg gemeldet wird, wird der Minister des Auswärtigen Iswolski aus seiner Reise ins Ausland auch mit dem Fürsten Bülow zusammentreffen. Aller Voraussicht nach wird dieses Zusammentreffen in Norderney stattfinden, nachdem der Reichs kanzler nach Erledigung seiner Berliner Tätig keit den unterbrochenen Sommerurlaub wieder ausgenommen hat. Von Norderney aus gedenkt Iswolski sich nach Frankreich zu begeben. * Wegen der Pensionsversicherung der Priv atana «stellten werden jetzt von verschiedenen Handelskammern Erhebungen veranstaltet. Aus Antrag mehrerer Stadtverwaltungen Westdeutschlands wird der Städtetag für Preußen wahrscheinlich Stellung zu der ge planten Elektrizitätssteuer nehmen. Man plant eine gemeinsame Abwehrmaßregel gegen die Steuer, die die Städte schwer belasten würde. Unter der Führung von Mainz werden sich auch die Städte des Großherzogtums Hessen dieser Abwehrmaßregel anschließen. * In der Zweiten badischen Kammer wurde der Antrag, die Regierung zu ersuchen, im Bundesrats gegen eine GaS - und Elek trizitätssteuer zu stimmen, mit 24 gegen 19 Stimmen, bei 18 Stimmenthaltungen ange nommen. Osterreich-Ungarn. * Zum Besuch des Königs von Eng land während seiner Kur in Marienbad treffen dort der russische Minister des Äußern Iswolski und der französische Minister präsident Clemenceau ein. Frankreich. * Der Beschluß der Marinekommisston, die zwei kleinen Häfen Rochefort und Lorient als Kriegshäfen aufzugeben, wird von der politischen Presse im Interesse der Konzen trierung der Hissmittel und des Kriegsschiffbaus einmütig gebilligt, obgleich wichtige örtliche Interessen dadurch verletzt werden. "Der Pariser Generalausstand ist gescheitert, da sich nur wenige Bauarbeiter daran beteiligten. Bei Zusammenstößen zwischen Streikenden und Militär in Draveil-Vigneux wurden sechs Personen getötet und sechzig mehr oder minder schwer verletzt. "In Paris hat sich eine deutsch-französische Handelsgesellschaft gebildet, dereO Hauptauf- gäbe die Schaffung guter Handelsbe ziehungen zwischen Deutschland und Frank reich sein soll. England. "Joseph Chamberlain, der ehemalige englische Kolonialminister, ist nach mehrmonatigem Aufenthalt im üblichen Frankreich, wo er von schwerem gichtischen Leiden Heilung gesucht hatte, nunmehr nach England zurückgekehrt. Ob der Kränkelnde wieder den politischen Schau platz betritt, wird von den Fortschritten ab hängen, die seine Genesung in der Heimat mach!. "Das Oberhaus hat das Alters- penfionsgesetz in dritter Lesung an genommen. O Am f)exenfee. 141 Roman von Hella Limpurg. ss?orties»ng.) Es war doch gut, daß die Eröffnung des Marquis Annemarie vorbereitet hatte, so zuckte sie nicht zusammen, sondern war nur noch bleicher, als sie fest erwiderte: „Sie haben durchaus keine Aussicht, Freiherrn von Thielens Hand zu erringen, denn Sie haben ihn ehrlos hintergangen, als Sie ihm sagten, Sie seien reich, aleichzeitia Ihren Stand verschwiegen. Einer Kunstreiterin würde er schwerlich jenen Ring gegeben haben." „Woher wissen Sie etwas davon?" fuhr Ines erstaunt auf. „Mein — der Freiherr von Thielen hat es mir selbst mitgeteilt." „Hm, und er legte so großen Wert auf meine andalusischen Güter?" Deshalb also der Brillantring! Nun, ich werde edelmütig sein und diese Berechnung seinerseits völlig ignorieren. Sein Vermögen genügt wir — und ich will ihn besitzen." „Ist es Ihnen in erster Linie um die Nerion oder um das Geld zu tun?" fragte die Gräfin schneidend; ein letzter schwacher Plan stieg in ihrer Seele auf; mißlang auch er, dann war alles verloren. „Hm, natürlich um beides, denn der Mensch lebt einmal heutzutage von der Liebe nicht allein." „Und würden Sie, wenn also der materielle Vorteil in erster Linie mitspricht, wohl Ihre Ansprüche, die Sie durch jenen Ring zu besitzen " Bon der internationalen Schilds- gerichtsliga wurde einstimmig ein Beschluß angenommen, in dem dem deutschen Volke ver sichert wird, daß das englische Volk kein Gefühl der Feindseligkeit gegen Deutsch, land hege, sondern ein engeres Zusammen gehen beider Länder willkommen heißen würde. Die unabhängige Arbeitergruppe im Unterhause beschloß, eine Abschrift der von der Gruppe ge faßten Beschlüsse, in denen die jüngsten Versuche, Gefühle des Übelwollens zwischen England und Deutschland zu schaffen, beklagt werden, dem Reichstagsabgeordneten Bebel zu übersenden. Ferner beschloß die Gruppe, eine Abordnung der Arbeiterpartei nach Deutschland zu schicken, die dort mit den städtischen Behörden, den Arbeiter - Organisationen usw. in Verbindung treten soll. Italien. "Für den Todestag des Königs Humbert (29. 7.) hatten die italienischen Anarchisten eine größere Kundgebung ge plant. Die Polizei in Mailand verhaftete in einer kleinen Druckerei vier Anarchisten und beschlagnahmte einige tausend gedruckte Auf rufe zur Verherrlichung des Mörders Bresci, der den König Humbert erschossen hat. Belgien. "Bezüglich der Kongovorlagen, die zurzeit der Prüfung eines aus 17 Mitgliedern bestehenden Ausschusses unterliegen, hat die Kammermehrheit beschlossen, die Beratung der Kongovorlagen unter allen Umständen ohne Vertagung zu beendigen. Uber alle Streit- punkte wurde volle Einigung erzielt. Die Ver öffentlichung des Schriftwechsels mit den Regie rungen Englands und der Ver. Staaten wird in den nächsten Tagen erfolgen. Holland. "Wiederholt ist vom Haag aus versichert worden, daß die Regierung nicht unbedingt einen Streit mit Venezuela zu haben wünscht wegen der Ausweisung ihres Gesandten de Reus durch den Präsidenten Castro. Anderseits ist es klar, daß Holland sich für alle Fälle vorsieht und die geeigneten Maßregeln ergreift, um seine Würde zu wahren gegenüber der südamerikanischen Republik und deren schneidigem Präsidenten. Zunächst wird also Holland in den venezolanischen Gewässern eine Flottenkundgebung veranstalten. Portugal. * Mit grober Mehrheit hat die Kammer nach einer stürmischen Debatte den Antrag, die Mit glieder des Kabinetts Franco in An klagezustand zu versetzen, in zweiter Lesung ab- gelehnt. — König Manuel, ver zurzeit den Regimentern Besuche abstattet, wird über- all mit Begeisterung empfangen. Ruhland. * Am 1. d. ist ein direkter Telegraphen- verkehr zwischen Petersburg und Stockholm eröffnet. Balkanstaaten. * Sultan Abd ul Hamid trifft immer neue Maßnahmen, um alle Unzufriedenen in seinem Lande zu beruhigen. Zunächst sind alle begnadigten Gefangenen auf freien Fuß gesetzt worden. Ferner ist dem ganzen Spionage- wesen, daS der alttürkischen Verwaltung noch anhaftete, ein Ende gemacht und das Spionage budget der Geheimpolizei durch einen besonderen Erlab unterdrückt worden. Der Polizeiminister Jzzed Pascha und der Großmeister der Artillerie Secki Pascha, die als verfassungsfeindlich gelten, wurden abgesetzt. Nunmehr hat der Sultan auch die Verfassung feierlich be schworen. An alle türkischen Armeekorps ist ein Erlaß übermittelt worden, wonach sämtliche Offiziere, die seit mehr als fünf Jahren nicht befördert worden sind, jetzt befördert werden. Alle auswärtigen Blätter finden ungehinderten Eingang in die Türkei. Infolgedessen gibt die bulgarische Regierung bekannt, daß den Eröff nungen der türkischen Grenzbehörden zufolge die Rückkehr aller Mazedonier, sogar solcher ohne Pässe, gestattet ist. Afrika. * Einzelne Anhänger des ehemaligen Sultans von Marokko hoffen mmer roh. glauben, gegen ein immerhin recht bedeutendes Vermögen abtreten?" In dem schönen, marmorweißen Gesicht der Dame prägte sich sine tödliche Angst, eine atemlose Erwartung; die feinen Finger um spannten krampfhaft eine Stuhllehne: Ines ge wahrte es; sie las auch noch mehr in den blauen Augen und ein raubtierartiges Lächeln umspielte ihre Lippen. Langsam, beinah lauernd, trat sie einen Schritt näher, ihre grüne Seidenschleppe knisterte auf dem Teppich, und wie ein Zischen klang der Ton ihrer Stimme: „Sie sehen aus, Frau Gräfin, als hinge ihres Leben? Seligkeit von dieser Frage ab, und ich bin stolz darauf, das Geschick einer so vornehmen Dame in den Händen zu halten. Haha, ich irre mich gewiß nicht, wenn ich annehme, daß Ihr Bester dem Herzen der schönen Cousine näher steht, als es bloße Verwandschaft bedingt." Eine Beantwortung dieser — indiskreten Frage lehne ich ab, Sennora, und bitte um ein kurzes, bündiges „Ja" oder „Nein", ehe wir uns trennen." Die kalte, hochmütige Sprache ärgerte Ines und sie fuhr auf: „Allo trauen Sie mir wirk lich gar keine Liebe für diesen schönen Rudolf von Thielen zu, Frau Gräfin?" „Nein," entgegnete Annemarie herb, „wenn Sie ihn geliebt hätten, dann hätten Sie ihn nie hintergehen und ein Jahr warten können, ehe er Ihnen wieder e'mfiel." „O, wer sagt Ihnen denn, daß ich ihn ver gaß? Im Gegenteil, unsere Rendezvous am ihm das Reich wieder erobern zu können. So zwang in SM der dortige Kaid alle zur Stadt kommenden Eingeborenen zur Anerkennung Abd ul Aziz'. Der Stamm der Abda beantwortete diese Gewaltmaßregel durch die Unterbindung allen Handels und Verkehrs mit dem Hinter land. Abd ul Aziz soll von dem Wege nach Marrakesch abgedrängt und geflohen sein. 6m e frieäensreäe hielt der englische Handelsminister Lloyd George auf dem in London tagenden Friedenskongreß. Der Minister führte u. a. folgendes aus: „Neun Zehntel aller internationalen Streitig keiten und Reibereien entspringen aus dem gegenseitigen Mißverständnis der beiderseitigen Gründe. Hierzulande gibt es Leute von großer Erfahrung und in hervorragender Stellung, die der festen Überzeugung sind, daß Deutschland einen Angriff auf uns plant. Um gekehrt sind viele Deutsche ebenso tief davon durchdrungen, daß England Deutschland an greifen will. Aus Angst voreinander rüsten wir immer weiter und treiben dem Streit, den wir vermeiden möchten, zu. Genau dasselbe Berhältnis bestand früher zwischen England und Frankreich. Die Herren, die uns fortwährend mit der deutschen Geiahr graulich zu machen ver suchen, sollten eine Rede lesen, die Richard Cobden 1853 in Manchester hielt. Alle Gründe, die heute gegen Deutschland vorge bracht werden, finden sich darin gegen Frank reich. Viel erklärlicher als das englische Miß trauen gegen Deutschland ist das deutsche Mißtrauen gegen England. Wir haben es selbst hervorgerufen. Wir hatten eine über wältigende Übermacht zur See, die uns gegen jeden denkbaren Feind sicherte, aber das genügte uns nicht, wir fingen an, „Dreadnoughts" zu bauen. Wozu? Wir brauchten sie gar nicht. Niemand anders baute welche, und hätte jemand damit angefangen, so konnten wir ihn jederzeit nach Belieben über holen. Zu wenig beachtet worden ist ferner bisher die Ungerechtigkeit unsres sogenannten Zweimächte-Maßstabes mit dem Anspruch, Eng land müsse stets über eine Kriegsflotte verfügen, die den beiden nächst starken überlegen ist. Sehen Sie Deutschland an. Für die Deutschen bedeutet die Armee dasselbe, wie für England seine Flotte; den einzigen Schutz gegen feind lichen Angriff. Trotzdem befolgt Deutschland keinen Zweimächte-Maßstab. Sein Heer mag stärker sein als das Frankreichs oder Rußlands oder Italiens oder Österreichs. Aber es liegt zwischen zwei Militärmächten, die seiner Armee eine weit überlegene Truppenzahl gegenüber stellen können. Wenn Deutschland gewissen Bündnissen und Verständigungen gegenüber Verdacht schöpft, so ist das nur die natürliche Folge geheimnisvoller Andeutungen in den ,Times' und der,Daily Mail'. Es ist be klagenswert, daß zwei große fortschreitende Nationen, wie England und Deutschland, nicht sollen zu einem herzlichen Einvernehmen ge langen können. Es ist uns mit Frankreich, mit Rußland, mit Amerika gelungen; nach einer Periode des Streites und des Mißtrauens leben wir jetzt mit allen dreien in ungetrübter Freundschaft. Warum sollten wir nicht auch Deutschland mit einbegreifen?" Zum Schluß betonte der Minister, daß England in Trunk sucht, Krankheiten, Lastern und Verbrechen aller Art gefährlichere Feinde seiner Zivilisation zu bekämpfen habe als in dem deutschen Detter. Von und ^epn oo Wie SaS Gerücht vox ver Zu sammenkunft des Kaisers mit oem Zarex entstand. In den letzten Tagen war viel von einerZusammenkunftdes Kaisers mit dem Zaren die Rede, ohne daß diese Nachricht eine Bestätigung fand. Nunmehr wird auch bekannt, welcher Um stand zu dieser Nachricht als Ursache zu be trachten ist. Man schreibt hierzu aus Peters- oucg: Es war hier bemerkt worven, daß mehrere Gepäck Ulcke mit oen kaiserlichen Initialen auf Hexeniee fand ich sebr romantisch. Also äs kaoto, ich will Ihr mir angebotenes Vermögen nicht, sondern allein Rudolfs Hand — und ich werde sie erlangen, denn dieser Rina bindet seine Ehre und auch sein Wort an mich." „So wollten Sir den Freiherrn an jenen Moment der Torheit und Leidenschaft erinnern, den er wohl schon längst vergessen hat? Ein solches Benehmen kann allerdings nur einer — Kunstreiterin vergeben werden." „Madame," fuhr die Spanierin auf, „hüten Sie sich und reizen Sie meinen Zorn nicht länger. Wenn Sie Thielen zu erobern gedachten, mit ihren großen, blauen Augen, dann kommen Sie zu spät, denn er ist mein — und nun gerade will ich ihn nicht freiaeben, Ihnen und seiner tollen Mutter zum Trotz, welche mich damals in den See stürzen wollte, um sich meiner zu entledigen. Auf Wiedersehen, dann — als Verwandte, schöne Cousine!" Sie rauschte hinaus, die Tür heftig ins Schloß fallen lassend, und nun brach auch die iunge Witwe zusammen, völlig überwältigt von Schmerz und Weh. Wo war die strahlende Glückssonne, die ihr damals auszugehen schien, als der Eisenbahnzug davonbrauste und sie er rötend Rudolfs Abschiedsgruß, empfing. Unter- gegangen war sie für immer und alle Zeiten, dunkle Wetterwolken traten an ihre Stelle, und wilder Schmerz erfüllte die zuckende Brust Annemaries. Zum ersten Male hatte sie einen Mann geliebt, hatte gehofft auf ihn und an sein Herz geglaubt — und nun kam eine Abenteuerin und entriß ihr das letztere; sie blieb wiederum die deutsche Gesandt'chast geschafft wurden, md sofort schloß man daraus, daß diesen stücken auch der Besitzer, in diesem Falle dn Deutsche Kaiser, in Kürze nachfolgen werde. N Expedition der deutschen Koffer zur Petersburg;: Gesandtschaft hatte jedoch einen ganz and«» Grund. Jedermann weiß, daß der MN Ehrenoberst dreier russischer Regimenter ist und dem Generalstab der russischen Armee ebun' halber angehört. Er muß demzufolge mindesten? 3K russische Uniformen haben, vier für jede" Rang und jedes Korps, Gala-, Parade- M Felduniform. Da aber vor kurzem eine Ände rung der russischen Uniformen erfolgte, wurde die kaiserliche Garderobe dem russischen MM' schneider übermittelt, damit die reglemenmötige" Umänderungen vorgenommen werden sollte", was durch Permittelung der deutschen Getan!» schäft erledigt wurde. Krüppelheim« ix Dextschianv. Z" den letzten Jahren sind in allen deuM" Bundesstaaten auf Veranlassung des Zentral- Vereins für Jugendfürsorge Erhebungen über die Zahl krüppelhafter Kinder gemacht worden, wobei für jeden Krüppel eine besondere W,- karte ausgefüllt werden mußte. Die Beacbest« des Erhebungsmaterials har der Berti"' Brandenburgische Krüppelheil- und Fürsorge' verein übernommen. Wie die neu erscheinende ,Zeitschrift für Krüppelfürsorgs' mitteilt, M in ganz Deutschland (ohne Bayern, Baden und Hessen, iür welch; Länger die Ergebnisse no°! nicht vorliegen) 75 183 Krüppel im W' pflichtigen Alter gezählt worden, das sind 1,48 auf 1000 Einwohner. 42 249, das fast die Hälfte, sind heimbedürslig; rund 300« haben selbst Aufnahme in ein Krüppelheim gp wünscht; bis jetzt sind im Deutschen Reick rrn 3000 Betten für Krüppel vorhanden. Die Beschtehxxg -ixeS FeMoallo"« wurde in Altengrabow auf 4000 Meter W« fernung vorgenommen. Von 32 SchM" trafen 30, konnten aber den Ballon nicht zu>" Sinken bringen. X Blitzschlag ix «ixe Kirche N Ziegelbach bei Adelshausen schlug der Blitz den Kirchturm ein. Der Strahl fuhr in do- Innere der Kirche und streifte sechs Frauen, denen eine schwer verbrannt wurde, währe" die übrigen zeitweise an der Sprache und de" Gliedem gelähmt waren. Der Turm d» Kirche wurde durch den Blitz erheblich °e' schädigt. Nl»00 Pfuxv verdorbexer Speck d° schlaguahmt. Bei dem Großschlächter DM in Düsseldorf wurden durch die Gesundheu polizei 9000 Pfund verdorbener Speck "" Schinken beschlagnahmt und vernichtet. Maffexvergiftueq. In Eller bei Düsse-' darf erkrankten naw dem Genuß von ro^ Hackfleisch zwanzig Personen beiderlei GeMck^ unter Vergiftungserscheinungen. Ein 15 M"- Dreherlehrling ist gestorben. AuS dem Deuster gesprxnge Essen drang ein Hausdiener in die Woh-u^ seines Schwagers und mißhandelte dort 17jährige Schwester derart, daß diese aus dc Fenster der zweiten Etage sprang und dabei beide Beine brach und schwere Verletzungen erlitt. Die Verletzte wurde Krankenhaus gebracht. Lurch eix« Stricknadel getötet. ' Bonn fiel das neunjährige Töchterchen Witwe mit dem Kopfe in eine Stricknadel. - erlittene schwere Verletzung hatte den alsbald ' Tod des kleinen Wesens zur Folge. . Box «wer Kreuzotter verfolgt. Kampf mit einer über einen Meter IE Kreuzotter hatte dieser Tage die Nestau Schneidermeisters M. Simon in BergM' (Rheinpfalz) zu bestehen. Die Frau sowie der Dienstknecht Erb waren mit M laden beschäftigt. Als die Simon «M ° Eisengabel in eine Garbe stach und sie m Höhe heben wollte, schoß pfeilschnell eine KA otter aus der Garbe. Die Frau eilte M' davon, etwa 20 Meter weit verfolgt .von., Schlange. Erb stürzte mit der Chengs hinterher; es gelang ihm noch rechtzeitig, Reptil zu erschlagen. allein, nur die gemütskranke Frau dort dnA" bing an ihr. Sie durfte sie nicht ver Und nun endlich kamen die Tränen, erlösende Tränen. Den Kopf in die gedrückt, schluchzte sie bitterlich; wie gern, wie gern wäre sie gestorben, um drunten der kühlen Erde ruhen zu dürfen; abe" Tod kommt nicht, wenn man ihn ruft. Es ost tausendmal schwerer, mit gebrochenem M zu leben, als an gebrochenem Herzen zu M" „Armer Rudolf," murmelte sie vor uck „er ist -a noch viel schlimmer dran, als' ( Er hat sich in einer dunklen Stunde an.w^ Wesen gekettet, und sie gibt ihn nicht frei.' wird sie heiraten ohne Liebe, und wird lang' an solch fürchterlicher Ehe zugrunde geben- Ein Klopfen an der Tür ließ die emporfayren; eS war ihre Jungs«, die m ' Frau von Thielen rief. Hastig sich die trocknend, eilte Annemarie zu der Tante, angekleidet am Frühstückstische saß und aus scheinlich nicht viel zu sich genommen hatte- - „Wo bleibst du, mein Liebling? fragt unruhig und blickte in das schöne, verv^" Gesicht, das sich liebevoll über sie neigte, halb siehst du so erregt aus? Du hattest w „ Arger. Sage mir alles, Annemarie, ängstigt ich mich." . ,.... „Es ist nichts weiter, Tantchen; eine" angenehme Begegnung mit — einer die ich vor Jahren kannte. Sorge M " darum; aber weshalb ißt du dem nickt ° , Gebäck? Der Thee scheint bereits kal worden zu lein. Da muß ich dir wom, sellschaft leisten und auch noch etwas essen-
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