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Ottendorfer Zeitung : 24.05.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190805242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19080524
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19080524
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-05
- Tag 1908-05-24
-
Monat
1908-05
-
Jahr
1908
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 24.05.1908
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Politische RtmälcdAU. Deutschland. *Kaiser Wilhelm hat von Berlin auS die Reise nach Marienburg und Prökelwitz angetreten. "Das schwedische König 8 paar trifft am 31. d. in Berlin ein und wird am Bahnhof von demKaiser und der Kaiserin begrüßt werden. *Die Ankunft des Kaiserpaares in Hamburg zur Teilnahme an den Regatten des Norddeutschen Regatten - Vereins wird am 16. Juni erwartet. Die Nordlandsreise des Kaisers soll am 5. Juli von Travemünde ihren Ausgang nehmen. Der Kaiser wird auf der Reise voraussichtlich mit dem König Haakon von Norwegen und auf der Rückkehr mit dem Zaren zusammentreffen. * Die neueMak» und Gewichts« ordnung wird wahrscheinlich am 1. Oktober d. in Kraft gesetzt werden, während die Vor schriften über die Einrichtung der Eichbe- hörden erst am 1. Januar 1912 in Kraft treten sollen. Es liegt in der Absicht der preuß. Regierung, die Gemeinde-Eichämter nicht zu verstaatlichen, wenn die betr. Gemeinden auf die Erhaltung ihrer Eichämter Wert legen. * Im Finanzausschuß der bayrischen Ab geordnetenkammer kam die Frage des Eigen- tumsverbültnisses der Walhalla, der Ruhmeshalle bei Regensburg, zur Sprache. Nach dem Willen KönigLudwigs I. sollte die Walhalla dem neuen Deutschen Reiche übergeben werden. Fraglich aber sei, ob das Deutsche Reich, wie es im Jahre 1871 unter Ausschluß Österreichs gegründet wurde, dem Reich entspreche, das König Ludwig im Auge gehabt habe. Kultusminister Dr. von Wehner erklärte, daß über diese Angelegenheit ein Gutachten des Kronanwalts eingefordert worden, aber noch nicht eingelaufen sei. Osterreich-Ungarn. * Das Befinden Kaiser Fr a nzIosephs, das den greisen Monarchen zwang, einige Tage alle Audienzen abzusagen, soll sich nach dem neuesten Hofbericht so weit gebessert haben, daß der Patient in kurzer Zeit das Zimmer wieder verlassen darf. *Jm österreichischen Abgeordnetenhause kam es gelegentlich der Budgetberatung wiederholt zu st ürmischen Szenen, die zeitweise in Tätlichkeiten auszuarten drohten. Der Präsident sah sich daher genötigt, die Sitzung abzubrechen. Die Ursache der erregten Stimmung im Paria- mente sind die Studentenunruhen, die in Wien und Prag ihren Anfang nahmen und nun in Innsbruck ihren Höhepunkt erreichten. Dort haben die fortschrittlichen Studenten im Bunde mut Bauern aus der Umgegend einen ernsten Zusammenstoß mit der Polizei herbeigeführt, der zu einer förmlichen Straßenschlacht ausartete. Mehrere Studenten wurden dabei schwer verletzt. Erst nachdem Militär aufgeboten worden war, konnte die Ruhe wiederhergestellt werden. Die Regierung hat im Falle der Wiederholung solcher Straßen tumulte mit den strengsten Maßnahmen gedroht. Frankreich. * Nach einem Ministerrate werden Ober kommissar Lyautey und General Damade auf telegraphischem Wege von den jedem von ihnen zugewiesenen Aufgaben in Kenntnis gesetzt. Damade soll so rasch wie möglich mit den ge- eigneist erscheinenden Mitteln den aufständischen Stämmen die Lust an ferneren Kriegszügen benehmen. Man erwartet von Damade auch Vorschläge über die Anzahl und Stärke der südlich Casablancas bis auf weiteres zu be hauptenden französischen Posten. Lyautey liegt die Ausbildung der zu schaffenden Grenz- Gendarmerie, des Zollwächterkorps und der wehrfähigen Bevölkerung im allgemeinen ob. Alle diese Rechte sowie die Erhebung von lokalen Steuern zur Ver besserung der Straßen und des Märktewesens leitet Frankreich aus den Verträgen von 1991 und 1902 her. Bemerkenswert ist, daß gerade diese Verträge nach dem Abkommen von Alge- ! c ras hinfällig geworden sind. > K Vater Kkem. 17j Roman von Georg Heinrich Görz. sAorttchnna.! Vierzig Jahre just find's heute, da Karv vor sie hintrat mit der schweren Frage auf den Lippen. Ach Gott ja! Sie, eine Beamten tochter, hatte damals eigentlich schon mit der Zukunft abgeschloffen gehabt, sich schon mit dem unbequemen Gedanken an das Sitzenbleiben abgefunden. Dann kam Karp, er war ein statt licher Mann, hatte ein gesichertes Einkommen, und so wurde sie ohne Zögern Frau Rechnungs rat .. . Wie doch die Jahre so schnell enteilen. — Nun sind ihre Haare bleich geworden und in ihrer Stirn sprechen tiefe Falten beredt von den Sorgen eines ganzen Menschenalters. Wie behutsam hätte sie ihn behandeln müssen, be sonders nach seiner Pensionierung, da er schon schneeweis und gichtig geworden war. Sie hat ihm nie etwas abgehen lassen an Liebe und Fürsorge. Nun stand und ging sie allein in der Welt umher, einsamer als je. Nun fühlt; sie doppelt, waS ihr fehlte . . . Bis sie dann Agnes ins Haus nahm, ganz zu sich Agnes Traub, ihre Nichte. Das gute Kind kam ja so gern. Sie, die RechnungS- rätin, kann dem eben aus dem Nonnenwerter Pensionat gekommenen unerfahrenen Mädchen so trefflich die Augen öffnen über das Leben . . Welch ein braves, liebes Kind I So selbständig, nie störend und lästig . . . Kam da nicht Agnes zur Haustüre herein? Mit Bitternis vergleicht Barker diese Zahler mit den Aufstellungen englischer Politiker, die triumphierend auf die steigende Tendenz der britischen Handelsumsatzziffern Hinweisen und leichtfertig England als das reichste Land der Welt hinstellen. »Nicht der Umsatz, sondern der Gewinn am Umsatz gibt das Steigen oder Fallen des Wohlstandes. Die Ver. Staaten und Deutschland find heute unzweifelhaft reicher als wir. In anbetracht der Tatsache, daß das Nationalkapital und das Einkommen stillstehen, wenn nicht zurückgehen — was wahrscheinlich ist —, kann eS nicht zweifelhaft sein, daß unter unserm System höherer Besteuerung die Staats einnahmen nicht mehr aus den Gewinnsten, sondern aus dem Kapital des Volkes gezogen werden, und das bedeutet die Verstopfung der nationalen Wohlfahrtsquellen. . ." Von und fern. X über eine« Zwischenfall bei der Ausfahrt des Kaiserpaares wird auS Wiesbaden folgendes gemeldet: Der Kaiser und die Kaiserin befanden sich in den Vor- mittagsstunden mit Gefolge in vier Autos aus einem Waldausfluge, als ölötzlich in der Nähe des Bahnhofes sämtliche Gefährte in den durch die letzten Regengüsse schlüpfrig gewordenen Weg einsanken und nicht von der Stelle zu bringen waren. Leider war der Besitzer des »Hotels Bahnholz", Himmer, mit seinem Fuhr werk in der Stadt, sodaß er damit nicht als Vorspann zu Hilfe kommen konnte. Die In sassen der Automobile stiegen aus und da? Kaiserpaar setzte zunächst den Weg zu Fuß fort. Mit Hilfe von Spaziergängern konnten die Kraftwagen nach vielen Anstrengungen schließlich wieder flottgemacht werden. 662 Tin Ehrengericht gegen den Grafen v. Moltke? Aus der Umgebung des Grafen Kuno v. Moltke dringt die noch der Bestätigung harrende Nachricht, daß derselbe beabsichtige, ein Ehrengericht gegen sich anz"' rufen, falls das Reichsgericht in der HardenM Revision nicht zu einem endgültigen Spruch kommen sollte. Graf Kuno v. Moltke soll in diesem Falle seine endgültige Rechtfertigung durch dieses Gericht zu erlangen beabsichtigen. Bou de« «e«e»l Fünfundzwanzig' pfenntgstücken werden, nachdem die Münze Vorschläge über die Art der Ausprägung ge macht haben wird, Probestücke in den nächsten Wochen geprägt werden. Es sollen Versuche mit reinem Nickel und Kupfernickellegierungen gemacht werden; das reine Nickel dürste sich als unpraktisch erweisen. Bei reinem NM soll die Münze 21—23 Millimeter Durchschnitt erhalten. Eiu Stachspiel zum Hau Prozeft. Der Redakteur Herzog von der ,Badischen Presse in Karlsruhe wurde zu einem Jähr Gefängnis verurteilt, weil er durch die Verbreitung des Gerüchts, Fräulein Olga Molitor, die Tochter der Ermordeten, stehe dem Morde nicht fern, diese Dame beleidigt hat. Das in derselben Sache gegen den Redakteur Graf eingeleitete Strafverfahren wurde eingestellt. Tine versunkene Insel. MissionaruaÄ' richten, die aus der deutschen Südsee der Mln. Voltsztg.- zugehen, berichten, daß das auf einer kleinen Insel gelegene Dorf Waropn vor vier Monaten gänzlich versunken ist, so daß nur noch die Häusergiebel aus den Fluten emporragen. Von den zahlreichen Bewohner" sollen nur vier Kinder umgekommen sein, ob gleich das Unglück mitten in der Nacht herein' brach. Zu derselben Zeit wurde im westliche" Deutsch-Nenguinea ein starkes Erdbeben ver spürt. Der Boden wankte mehrere Tage hin durch. Der Happtma»» vo» Köpenick hat ia> Gefängnis etwa acht Wochen hindurch an einer schweren Lungenentzündung daniedergelege^ Er ist jetzt wieder als geheilt aus dem Ee- sängnislazarett entlassen worden und hat seine Zelle 222 wieder bezogen. Voigt muß noch eine zweijährige Gefängnisstrafe abbüße"- Voigt hofft, das Gefängnis gesund zu verlasse"- *Rei einer Untersuchung über die Herkunft französischer Armeegewrhre, die im Besitz marokkanischer Stämme gefunden wurden, sind umfangreiche Diebstähle in den Waffenfabriken Frankreichs sestgestellt wor den. — Wie verlautet, beabsichtigen die in Paris weilenden Abgesandten Muleh Hafids, der Botschaft der Ver. Staaten sowie auch dm Gesandten Belgiens, Portu gals und Schwedens ein Schreiben zu überreichen, in dem die in Fez erfolgte Aus rufung Muley Hafids zum Sultan bekannt gegeben wird. Italien. * Die Landarbeiter der Provinz Piacenza haben den allgemeinen Ausstand er klärt. Die Erklärung des Streiks kam den Landbesitzern gänzlich unerwartet. Das Vor gehen der Arbeiter ist dadurch veranlaßt, daß die Besitzer zahlreiche Arbeitskräfte nach der Provinz Parma schickten, um den dortigen Gutsbesitzern Hilfe zu leisten. Durch diese un erwartete Wendung ist die Regierung in eine äußerst schwierige Lage gekommen, gerade in einem Augenblick, da es ihr gelungen zu sein schien, in Parma den Frieden wiederher zustellen. Balkanstaate«. * Der Entschluß der Schutzmächte Kretas (England, Rußland, Frankreich und Italien) betr. die allmähliche Zurück ziehung der internationalen Trupven innerhalb Jahresfrist, wird in der griechischen Presse als Beweis des Wohlwollens der Schutzmächte, als ein hocherfreuliches Er gebnis der Politik der griechischen Regierung und des Oberkommissars Zaimis sowie der be sonnenen Haltung der kretischen Bevölkerung betrachtet. Man hofft in Griechenland, daß nunmehr die Ruhe in Kreta dauernd gesichert sein wird. * Die andauernden Unruhen in Armenien haben die türkische Regie rung veranlaßt, an der Grenze beträchtliche Streitkräfte zusammenzuziehen, da man in Konstantinopel sehr genau weiß, daß das in Rußland arbeitende armenische Komitee es sich zur Aufgabe gemacht hat, an der Grenze Unruhen hervorzmufen. Nun hat auch die russische Re gierung zahlreiche Truppenabteilungen in jene Gegenden gesandt und damit den Anschein er weckt, als drohe zwischen der Türkei und dem Zarenreich ein Krieg. Die Regierung in Konstantinopel legt deshalb Wert auf die Fest stellung, daß alle türkischen Truppenbewegungen gegen die russische Grenze nur unternommen worden sind, um im armenischen Grenzgebiet die Ruhe wiederherzustellen. — Obwohl die türkische Regierung eine solche Darstellung des Sachverhalts in Petersburg gegeben hat, zieht Rußland immer weitere Truppen an der Grenze zusammen. Amerika. * Soweit sich bisher überblicken läßt, wird der Wahlkampf in den Ver. Staaten, der über die kommende Präsidentschaft ent scheidet, ein sehr heißer werden. Die aussichtS- vollsten Kandidaten sind gegenwärtig der schon zweimal aufgestellte Bryan (Demokrat) und der jetzige Kciegssekretär Taft, dessen Wahl lebhaft von Präsident Roosevelt unterstützt wird. Je näher man übrigens dem Wahltermin kommt, desto häufiger geht die Meldung durch die amerikanischen Blätter, daß Präsident Roosevelt wieder kandidieren und eine etwaige Wiederwahl annehmen werbe. Roose velt selber hüllt sich diesem Gerücht gegenüber in Stillschweigen. * Der Kongreß in Washingron nahm ein- stimmig eine Gesetzesvorlage betr. dir Bewilli gung von anderthalbMillionen Dollar Wakazuki, der sich im Auftrage seiner Re gierung bereits längere Zeit in London auf- hält, wird nach Erledigung seiner dortigen Ge schäfte auch Deutschland einen Besuch abstatten, um auch in Berlin einige Zeit zuzubringen. Sein Besuch gilt dem Studium der Finanz- Wirtschaft. Es wird ausdrücklich halbamtlich er klärt, daß Javan entgegen anders lautenden Gerüchten nicht daran denkt, in Deutschland eine Anleihe aufzunehmen. * Wegen der andauernden Unruhen in einigen chinesischen Provinzen soll nach der Behauptung englischer Blätter die deutsche Admiralität zwei Kanonenboote den Jangtse hinaufgeschickt und dem ostasiatischen Kreuzer- gsschwader von vier Kreuzern und sieben kleineren Kriegsschiffen befohlen haben, sich bereitzuhalten. Falls diese Nachricht zutrifft, müssen die Unruhen in jener Gegend eine gefahrdrohende Aus dehnung angenommen haben, da Deutschland zu ihrer Unterdrückung seiner ganzen ostasiatischen Streitmacht bedarf. *Der vom Schah verbannte frühere Finanzminister el Mulk, der gegenwärtig in Europa lebt, ist nach Persien zurückberufen worden, um einen wichtigen Ministerposten zu übernehmen. Das Parlament hat diesen Entschluß des Schahs mit großer Genugtuung begrüßt. * Im nordwe stlichen Indien ist es zwischen den aufständischen Mohmands und den englisch-indijchen Truppen zu einem ernsten Kampfe gekommen, der mehrere Stunden währte. Nur mit großer Mühe gelang es, die Mohmands zu vertreiben. Die Verluste sind auf beiden Seiten sehr groß. Verarmt England? » In einem ausführlichen Aufsatz, der in einem großen englischen Blatte veröffentlicht wird, untersucht I. Ellis Barker das britische Budget und knüpft daran Vergleiche zwischen dem Anwachsen der Ausgaben und des all gemeinen Wohlstandes in England und in Deutschland. Seine Betrachtungen gipfeln in recht düsteren Resultaten: „Die finanzielle Lage des Landes ist ungünstig und beunruhigend und von Jahr zu Jahr wird sie ungünstiger und schwieriger/ Die Staatsausgaben, die noch im Jahre 1870 61671776 Pfund be- trugen, waren schon 1895 auf 88 799 144 an gewachsen und schwellten in den letzten zwölf Jahren auf nicht weniger als 131546 250 Mund im Jahre 19)7 empor. Während noch 1870 für Heer und Marine 22 748 455 Pfund ausgesetzt wurden, ist der Landesverteidigungs etat aus 57 154 576 Pfund im letzten Jahrs angewachsen, der des Ztvildienstes von 5944917 auf 9 399 379 und der des Unterrichts von 1205 908 auf 15 427 446. Dabei ist zu be achten, daß gerade das KriegSbudget unab änderlich wird gesteigert werden müssen, und ein Anwachsen um etwa 10 Millionen Pfund ist nur die Frage kurzer Zeit. Allein mit diesen steigenden Staatsansprüchen scheint der öffentliche Wohlstand nicht mehr Schritt halten zu können und der Vergleich mit Deutschland verstärkt die pessimistische Stimmung des eng lischen Betrachters. „Das Anwachsen des all gemeinen Wohlstandes läßt sich an zwei Faktoren nachprüsen: für die höheren Gesell schaftsklassen an den Erträgnissen der Ein kommensteuer, für die Massen an dem Finanz stand der Sparbanken. Das versteuerte Ein kommen ist in Preußen von den 5961397 62) Mk. des Jahres 1892 auf nicht weniger als 10 020 820 460 Mark gestiegen, in Groß britannien dagegen im gleichen Zeiträume von 10 743 024 000 Mk. aus nur 12 386 561 949 zur Beteiligung der Ver. Staaten an der im Jahre 1912 in Tokio stattfindenden inter nationalen Ausstellung an. Mehrere Mitglieder des Kougreffes gaben der Hoffnung Ausdruck, daß dieser Beschluß dazu beitragen werde, alle in der Wett verbreiteten Gerüchte über eine Spannung zwischen den Ver. Staaten und Javon zu zerstreuen. «kW«. 00? Der japanische Vizefinanzminister Mark. Während Deutschland ein Anwachsen von rund 40 Prozent verzeichnet, hat England dem kaum 15 Prozent gegenüber zustellen. Noch schlimmer gestaltet sich der Ver gleich der Sparbankdepots, die in England einen bedenklichen Stillstand zeigen. In den Jahren 1901 bis 1907 sind in Deutschland die Sparbankdepots um 3449 Mill, angewachsen, in Großbritannien dagegen nur um 340 Mill., im letzten Jahre gar nur um 12 Mill. Mk. Ja, daS ist ihre Ari, die Türe ruzuschlagen. Draußen im Flur erschallen hastige Schritte. Die Tür fliegt auf: eine junge, elegante Dame eilt aus die RechnungSräiin zu, schlingt den Arm um ihren Nacken und gibt ihr den Morgenkuß. „Hast wohl Hunger, liebes Kind? Komm', das Frühstück ist fertig. Bitte deinen Arm, liebe Agnes/ Sie gehen in das Eßzimmer hinüber. Agnes ist in der Kirche gewesen. Aber eine eigentliche Sammlung, wie man sie aus dem Gotteshaus für gewöhnlich heimbringt, lieyt nicht auf den Zügen der Jungfrau. Auch die Tante merkt das. „Du bist heute so seltsam, liebes Kind! So unruhig und doch so schweigsam. Elise, hol' noch etwas weißen Zucker! . . . Fehlt dir etwas, Agnes?" „O nein, Tante. Es fehlt mir nichts," kommt es zögernd von ihren Lippen. „Aber, liebes Kind, so sprich doch. Du bist ja sonst so munter. Sag' es mir: was ist dir begegnet?" Elise tritt init dem Zucker ein. „Ich versichere dir, liebe Tante, eS ist nichts." Schweigend nehmen die Damen daS Früh stück ein. Agnes ist schnell fertig. Sie erhebt sich und tritt in eine Fensternische. Im Vor- übergehen hat sie von einem Albumtischchen ein Blatt Papier genommen und zerknüllt es hastig. Dann schleudert sie das Papier ins Kohlen becken und zupft nervös an den Gardinen . . . Ob sie sich auch nicht versehen hat? Ob es tatsächlich Franck gewesen ist, der ihr auf ihrem Kirchgänge begegnet l ? O, in welch ent setzlichem Zustande! Nein, er konnte, er — durste es nicht gewesen sein. . . Franck! Dieser stolze, stattliche und schöne Mann! Der wie ein Lohengrin so herrlich da stand auf dem vorbeifahrenden Schiff... ihr Franck? Nein, tausendmal nein! Und doch! Denn sie hat ihn zu genau gesehen. Dicht an ihr vorbei sind die beiden getaumelt. Aber so sind die Schiffer alle! Die Tante hatte wohl recht, als sie ihr einmal sagte, daß auf dem Waffer viele unglückliche Ehen zu finden seien: unglückliche Schifferfamilien. Sie mag der Tante nicht erzählen von ihrer Begegnung. Vor allem auch nicht mitteilen, daß sie sich über das Gesehene sehr aufgeregt hat, so daß sie in der Kirche nur schwer ihre Gedanken zusammenhalten und auf die heilige Handlung konzentrieren konnte. Denn die Tante hat in einer ihr unvergeßlichen Stunde, die grauen Augen mit ernstem Ausdruck auf sie richtend, vorahnend gesagt: „Liebes Kind! Auch der, den du meinst, muß auf die Dauer von der Roheit seiner Kameraden angesteckt werden. Von früher Jugend auf habe ich eS dir gesagt: Auf dem Wasser sind wahrhaft edle Charaktere selten." Ja, in der rauhen Um gebung, zwischen diesen gottlosen, trunksüchtigen Matrosen konnte Franck nicht bleiben, wie er war. Er mußte so werden, wie alle andern. So geht es dem Mädchen durch den Sinn. Die RechnungSräiin aber schüttelt den Kopf, wärend sie ihre Nichte betrachtet. „Agnes!" »Tante!" „Komm' mal zu mir, liebes Kind. — Näher — so. Komm', setz' dich aus das Bänkchen dorthin und erzähl' mir. WaS ist dir denn? — Hast du ihn gesehen?" „Tante, du weißt —" „Ja, liebes Kind. Du hast dich selbst ver raten. Komm', hab' Vertrauen." Und Agnes, zu Füßen der Tante sitzend, erzählt, was ihr Herz bedrückt. Die Tante aber hört ruhig zu und streift ihrem Liebling die Locken von der erhitzten Stirn. Und dann, als die Jungfrau geendet, flüstert die alte Dame ihr leise Worte zu, Trostworte. Und zieht ihren Kopf zu sich empor und küßt daS Kind lange. Und spricht: „Liebes Herz, du darfst nicht hoffen! Vielleicht bessert er sich- Sieh', ich habe in meiner Jugend ein viel härteres Leid überstanden." 14. Die »Königin Luise" liegt an diesem Morgen seit den frühesten Arbeitsstunden unter der Ladebühne, dicht an das Pfeilerwerk ge schmiegt. Polternd prasselt ein Waggon Kohlen nach dem andern hinein. Zitternd empfängt das Schiff die letzten Wagen der Landung, als ob ihm die Last zu schwer würde. Kapitän Berger steht am Steuerruder- Angeduldig blickt er von Zeit zu Zeit auf die Uhr und dann wieder zum Ufer hinüber. Sein Steuermann ist ausgeblieben. Warum wohl? Er ist doch sonst so pünktlich. — Der Kapitän ist ärgerlich. Bald ist das Ladegeschäst beendet. Die x 2 Ziückwan »Amerikc MüÄrh dem GU samten 3 hierüber über Bo; Ler Nord angesirllt Schiff w Estl Hamborn arieiterw deckt. T verhaften I- Stberrst Mietpreis Ichloisen, der ftädti sicht auf ab 1. Ja gelohnten Jahres e lallen ab Losintme! 3 30, I maliche) 3,90 Ma bekommt! Magiflra Sm zwischen mit fünf Traunftei lammen, wurden h «schütten Der Chm deichsel' t dem Sch nur leicht Traunstei X E erntete Dorfe Bi des Glas Kirche die von dem einen Re 'edoch!br der Auen üch Vette wurde C Der Kirc Aheure § Äsgäng, "andenm ».Moe sesl Mn ^aris p, ölötzlich ü Matte al Mich d alle Eis - Mhl Mgen, h trügen 0er meist Ming z d» Brem den Prell °ivi der s wnmen d ouseinLnd! svundet v Bahai Hwebt ni . 00r ! ^in an Z AS Brus wertens, Wein s diese in L eine ^audignte Ä oegv un Ausfahrt wlgen. schreibe! ! «and, ui ' "wzusehe "°ch nich °en Ha Dienerin ""wer n a Noch Erwartet ?flt denn Land. ^Hafe Uephon Direktion M noch "Uwn an . Stun We ko, waligen Matrosen ?? auch fein Fors Zweien, v Weni Luise« j Giffen bieuerstr ^nn F, ... Spät n'uem st
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