Volltext Seite (XML)
Zeitung für -ie Ortschaften Ottendorf-Okrilla mit Moritzdorf und Umgegend Druck und Verlag vor, Hermann Rühle in Aroß-Gknila. Mr die Redaktion verantwortlich Hermann Rühl« in GroH'Dkrilla No. 74. Freitag, den 19. Juni 1906. 7. Jahrgang Bekanntmachung Der Der Gemeinderat. SU. e mit uller letzungen zu, daß er denselben nach furchtbaren Schmerzen erlag Sein Kam rad, der ihn aus der Grube herauSziehcn wollte, erlitt an den Füßen gleichfalls schwere Brandverletzungen. Bischofswerda. Die hiesige Schützenge- sellschast erhält von Sr. Maj. dem König Friedrich August eine neue Fahne. Die jetzige wertvolle kurfürstliche Fahne, welche König Friedrich August der Gereckte der Schützenge- ellschast im Jahre 1818 schenkte, wird dem König!. Zeughaus einverleibt Die Weihe dec Fahne dürste am 2. September d. I. statt- mden. Grimma. An den Abhängen des Mulden- mmmes stürzte das Geschirr des Gutsbesitzers Döge aus Höfgen am g-strichen Tage in die hochangeschwollene Mulde. Nur durch schnelle Hilse anwesender Personen gelang es, Geschicr- ührer und Pferd dem sicheren Tod in den Wellen M entreißen. Leipzig. Ein beklagenswerter Unglücksfall, der ein junges Menschenleben forderte, ereignete sich gestern nachmittag im Grundstück Bornaische Straße Nr. 39. Daselbst in der vierten Etage wohnt der Arbeiter Nain mit seiner Familie. Die am 1 Juli 1894 in L.-Connewitz geborene Anna Elsa Nain war all in zu Hause und wollte sich Esten warm machen. Sie kam auf den unglücklichen Gedanken, Petoleum beim Feueranzünden zu verwenden. Hierbei explodierte die Petroleumkaune. Das Mädchen stand im Nu in Flammen. In seiner Todesangst rannte es aus den Vorsaal, wo es vor der Schlafkammer tür zusammenbrach. Hausbewohner nahmen wahr, daß Brandgeruch und Rauch aus der Wohnung drang. Schlimmes ahnend, öffnet man sofort die Vorsaaltür gewaltsam und sau das Mädchen tot auf. — Zu dem schrecklichen Unglücksfall wir noch gemeldet: Der etwas jüngere Biuder des Mädchens hatte mit seiner Schw-ster gestritten »«««hm« » « I»f««t» »t, »»»»Mag Uhr. Inserat» wird»» mit „ P für dl» Spalt,»tl« d»r«chn«t Lad»llarisch«r Satz »ach ! d»s»nd»r«m Laris t e , u.re» rfer Aein-na' escheint r>«rastag, Venners- ag »nd Sonnabend abends. Bezugspreis vierteljährli-t- I Mark. Durch die Post bezogen ,,20 Mark. Uinzipale einkassiertc Gelder im Betrage von mehreren Hundert Mark. — Spitzbuben drangen nachts in ein Restaurationslokal in der Aurelienstraße in L-Lindenau ein und stahlen daselbst einen Geldbetrag von 25 Mark sowie eine Anzahl Zigarren und Zigaretten. — Wenn nicht alle Anzeichen trügen, scheint endlich Licht in da» grauenhafte Dunkel, das lber den Fall Heine gebreitet liegt zu kommen. Die Staatsanwaltschaft in Verbindung mit der Kriminalpolizei hat eine neue Spur entdeckt, die anscheinend in Verbindung mit Frau Lohmann zu bringen ist. Vorgestern gegen Mittag fand eine Konferenz statt, an der )r. Kunze, Volizeidirektor Bretschneider und Kriminalkommissar vr Finke teilnahmcn. Ueb«r das Ergebnis der Besprechung wird tiefste» Stillschweigen beobachtet; doch scheint es sich um eine wichtige Ermittelung zu handeln. Freiberg. An der deutschen Versuchsan- talt für Lederindustrie in Freiberg hat ein Osfizierkursu» begonnen, an welchen u a. auch das Bekleidungsamt Leipzig vertreten ist. — Ein Einbrecher wurde hier aus frischer Tat ertappt und festgenommen. In seinem Besitz fand man verscheidcne falsche Legitimation-papiere. Chemnitz Die 3. Strafkammer des Landgerichts Chemnitz verhandelte am Mittwoch vormittag gegen den ehemaligen Rechtsanwalt Seiler aus Burgstädt, dec seiner Zeit nach be deutenden Unterschlagungen geflüchtet und in Wien verhaftet worden war. Der Angeklagte, ter insgesamt 36000 Mark unterschlug, erhielt wegen Unterschlagung, betrügerischen Bankerott« und Untreue 3 Jahre Gefängnis und 5 Jahre Ehrenrechtsverlust. Niederlungwitz. Ihre Milch recht schnell losgeworden — freilich ohne Entgelt — ist letzthin ein Milchmädchen von hier. Die Maid fuhr mit einem Hundefuhrwerk die Lichtensteiner Straße herein und hatte sich, wie sie dies schon wiederholt getan, der Be quemlichkeit halber auf den Rand de» Wogen« gesetzt. Diesmal ging die Fahrt aber nicht so glimpflich ab. Kurz vor der Stadt fiel der Wagen mit den Milchgefäßen um und di« frische Milch, auf die viele Hausfrauen warteten, ergoß sich in einem Bächlein auf die Straße, bis auch der letzte Tropfen den Gefäßen entronnen war. Mit etwas verblüfftem Gesicht stand das Mädchen da und sah sich die „Milchstraße" an, der sie aber bald, tief betrübt über das Unheil, den Rücken kehrte, schleunigst nach Lungwitz zuröckkehrte. nd verschloß, als er fortging, die HauStüce. iurz vor 5 Uhr wollte sich das Mädchen, da» Leitungen auszutragen hatte, noch etwas Vacmes kochen. Um schnell Feuer zu be- ömmen, nahm das Mädchen, trotzdem es ihm chon wiederholt verboten worden war, die jetroleumkanne und schüttete Petroleum in >en Ofen. Mit einem Knall sprang plötzlich di» Kanne, und in Sekundenschnelle stand da» arme Kind in Hellen Flammen. Einwohner des Hauses merkten Nauck und Vrand in der Nainschen Wohnung. Als ihnen auf wieder- zolles Klopfen die Wohnung nicht geöffnet wurde, öffneten sie die Türe mit Gewalt Ein schrecklicher Anblick bot sich den Ein tretenden In eine Türecke gekauert, saß das Mädchen, schrecklich entstellt, als verkohlte Leiche. )er Tod mußte längst eingetreten sein. )as Mädchen hatte außer einem Hemd und nem Röckchen nur eine Schürze am Körper. — In einem Lokale der Gerberstraße wurde einem Gaste der eingeschlafen war, die Taschenuhr und eine goldene Panzerkette ge- tohl n. — Verantworten mußte sich ein 17 Jabre alter Kontorist aus Crimmitschau, der in der Südvoistadt in einem Geschäft in Stellung war. Er unterschlug zum Nachteile seiner Gelegenheit zu geben, sich über die neuesten Errungenschaften forstlicher Theorie und Praxis selbst zu informieren. Großdittmannsdorf. Vom herrlichsten W-tter begünstigt feierte d.r BezirksmissionS- verein Radeburg und Umgegend am vergangenen Sonntag hier sein Jahresfest Die Festpredigt in der herrlich geschmückten Kirche hielt mit beredten Worten und in Ueberzeugender Be geisterung der ehemalige Pfarrer von Medingen- Großdilmannsdorf Herr Pfarrer Or. lic. Klette in Etzdorf. Ein trefflicher Kirchenchor gesang verschönte die Feier im Gotteshaus. Die wieder sehr gut b-suchte Versammlung im Gasthof, der, wie schon dem Gottesdienst, zahl reiche Gäste von auswärts, namentlich auch Herr Geh' Rat Or. Mehnert-Medingen, bei wohnten, eröffnete der Vereinsvorsitzende Herr Psa-rer Hoffmann, Niederebersbach, mit einer Ansprache. Den hochinteressanten, anschaulichen und reichhaltigen Bericht über die ev-luth. Mission in Deusch-Ostafiika erstattete Herr Missions Inspektor Pastor Weishaupt, Leipzig Das Schluß-Dankeswort sprach der Ortsgetstliche Herr Pfarrer Winkler. Die Kollekten ergaben 80 Mark; auch wurden für 18 Mark Missions schriften gekauft. Dresden. Auf dem Friedlichstädter Bahnhof ereignete sich ein tödlicher Unfall. Der aus Briesnitz gebürtige Arbeiter vom Bahnl'cht- werk August Schäfer war mit Arbeiten an einem Träger für Hochspannungsleitung beschäftigt. Hi-rbei scheint er ausgerutscht und mit dem Arm an den Diaht gekommen zu sein. Dec Arm wurde sofort durchgeschmort und der Mann stürzte tot herab. Mügeln. In der Äschegrube diS Ge höftes der Dampfmühle Altmügeln zogen sich znni Knaben schwere Verbrennungen zu. Sie waren nach -inem Bade in der Döllnitz am Ufer entlanggelauscn, um das Wasserrad zu beseh «. Dab i g riet der Knabe Ballhause in die offene mit heißer Asche gefüllte Aschen grube und zog sich an den Beinen, dem Unterleib und einer Hand so schwere Ver- M. !Y0S uä eine andere Person oder in sonst zuverlässiger Art auszuweis-n. Postausweiskarten sind em Jahr, vom Tage der Ausstellung ab gerechnet, gültig. Postausweiskarten, während deren Gültigkeitsdauer im Aussehen des Inhabers solche Aenderungen eintretreten, daß die Photographie oder die Personalbeschreibung mcht mehr zutreffen, müßen schon vor Ablauf der Frist erneuert werden. Die in Deutschland ausgestellten Postansweisungskarten werden auch in Oesterreich, Belgien, Luxemburg und in der Schweiz bei der Aushändigung von Postsendungen als vollgültige Ausweispapiere angesehen. — * Abgabe von Pflichtexemplaren von Büchern und Zeitschriften an staatliche Biblioteken Der Vorstand und dec Haupt- ousschuß d-S Vereins der Buchhändler zu Leipzig hielten unter der Leitung des Vorsitzenden Herrn Robert Voigtländer ciae gemeinsame Sitzung ab, um über die erforderlichen Abwehr- maßregeln gegen die von der sächsischen Regierung geplante Wiedereinführung dec Ab- cabe von Pflichtexemplaren von Büchern und Zeitschriften an die beiden staatlichen Bibliotheken im Köni zreich Sachsen zu beraten. Es wurde beschlossen zunächst eine entsprechende Pcotestcingabe an das Kgl. Sächsische G-samt- minislerium zu richten. —* Ist jemand vom Blitz getroffen und es sind noch Lebenszeichen (Puls) voi Händen, so müssen sofort Reizmittel angewendet werden. Der Verunglückte wird schnell von den ihn be engenden Kleidern befreit und ihm Stirn, Schläfe, Brust und Rücken kalt abgeiieben. Man bringe ihn in einen Raum mit reiner, frischer Luft und wende das künstliche Atmen !53 OÄe" S70 Kälb-r zusammen für 50 -44 'S alben M'd . Schlacht' bendaewiA -75 M, ., Schlacht' bendgewicht ht 75 biS 0—48 'S ttvr ILlttlU» a. Vertliches und Sächsisches. Ottend orf-Vkrilla, den ,8. Juni igos. H Ein schicere» Gewitter, das nach der diückcndtN Hitze der vergangenen Tage die er frischende Abkühlung brachte, entlud sich gestern über unsern Ort. Schon gegen 3 Uhr begann sich der Horizont mit Wetterwolken zu um ziehen, ober es dauerte bis nach 5 Uhr ehe die elektrischen Entladungen bei starker Dunkelheit erfolgten, die ein lang anhaltender teils nut Schloßen untermischter Regen begleitete. — 8. R L. Wer zum Kicchenvorstande mit wählen will, Hot sich zur Ausnahme in die Wählerliste anzumelden und hierbei die durch eigenhändige Unterschrft zu vollziehende Er klärung abzugeben, daß er bereit sei und sich verpflichte, das kirchlicke Leben in der Gemeinde in Uebereinstimmung mit den Ordnungen der Küche zu fördern. Di-s ü seit der A nderung der Kirchenvorstands- und Synodalordnung von 1906 eing-sührtc Versprechen hat merkwürdiger Weise bei vielen Wahlberechtigten und selbst del sehr besonnenen und einsichtigen Männern Anstoß und Bedenken erregt, als werde ihnen damit zu viel zugemutet. Wie grundlos sind aber diese Bedenk- n I Seit du Kirchenvorstands- und Cynodalordnung besteht, also seit 40 Jahren, gelobt jeder, der in den Kirchen vorstand als Mitgli-d eintritt, vor der ver sammelten Gemeinde, des ihm befohlenen kirchlichen Dienstes stets in Uebercinstimmung mit den Ordnungen der Kirche zu warten. W r also einen andern in den Kirchenvorstand wählt, mutet diesem zu, „in Uebeceinstimmnng Mit den Ordnungen der Kirche" zu wirken. Wie kann er es da für sich selbst, wenn er sich als Wähler melden will, als eine zu weit gehende Zumutung ansehen daß er ebenfalls versprechen soll, das kirchliche Leben in der Gemeinde „in llebernnstimmung mit den Ordnungen der Kirche" zu fördern? Es ist doch rigentlich selbstverständlich, daß jeder, der am Leb n eines Gemeinwesens, hier der Kirche, tätig teil- nehmen will, dies nur in Ü bereinstimmung mit den Ordnungen dieses Gemeinwesens zu tun, beanspruchen kann. — * Postausweiskorten. Für den ineren beutichen Verkehr besteht die Einrichtung der Postausweiskarten, die dazu bestimmt ist, beim Empfang von Postsendungen Weiterungen zu vernieid'N, und aus die wir b-i Beginn der Reisezeit besonders aufmeiksam machen möchten. Die Karten dienen als vollgültiger Ausweis an den Postschaltern wie auch gegenüber dem Postbestellpersonal. Bei der Abtragung von Postanweisungen sowie von We t- uud Einschreib sendungen an einen dem b-sollenden Boten unbekannten Empfänger, der sich durch Vorlegung einer Postausweiskarle ausweism kann, bedarf es dal,er der sonst vorgeschuebenen Bürgschafts leistung druch den Gastwi-t oder eine andere bekannte Perlon nicht. Die Postausweiskarten haben eine Photographie, eine kurze P rsonll- bcschreibung und die eigenhändige Unterschrift bes Inhabers zu enthalten. Für ihre Aus stellung ist eine Schreibgebür von 50 Pfenigen ja entrichten. Anträge auf Ausstellung sind au ein Postamt persönlich unter Vorlegung Üner unausgezogcnen, nicht zu dunklen Photographie in Nisiiformat zu richten. Dem Postamt unbekannte Personen haben sich durch Ruhig, weißer 21'1 KZ) — 3, russisches z bis 238- sischer, 70 190—195- 1000 KZ he 180 bat he 199 b!S Hafer, pc" neuer 15' Linquantin- >5, amenk- 163 - 167- wware 19» netto säbs- > kp;: mtio . Qlst-le" 300 -310 255—265 235, Bow' A nett, mit ro 100 Kz Leinkuchen! 1. 17M 0 Wizoi- (DrcSdml eine 1l.8O netto oho« biö 13,00 o) 3,00 l>i« -4,60 M > -38 Alk.) 2 Termin Gemeindesteuer. ist heute fällig und bis längstens den 7. Juli 1908 °n die hiesige Gemeindekaffe (Gemeindeamt) abzuführen. Nach Fristablauf beginnt das mit Kosten verbundene Beitreibungsverfahren. OtttznckorL-Aloriträvrk, am 18. Juni 1908 Wit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „öpiel und Sport" und „Deutsche Mode, „ an. Dies geschieht, indem man die Arme er greift, sie s st aufwärts über den Kopf zieht, und nach einigen Sekunden wi-der abwärts führt und gegen die Seilen der Brust drückt. Ferner lasse man stark reizende Dämpfe (von Salmiak, Essigsäure, angebrannten Federn) in die Nase ziehen Auch Elektrizität in Form des Galvanischen Stromes ist in Anwendung zu bringen. Jedenfalls muß schleunigst ärztliche Hilfe beschafft werden. — In den weitaus zahlreichsten Fällen ist die Möglichkeit der Wiederbelebung von vornherein ausgichloffen, sofern der Verunglückte am Kopfe getroffen wurde. Der Blitz verursacht dann die Zer reißung eines Blutgefäßes im Gehirn, wodurch augenblicklich dec Tod eintriit. Für den Getöteten war der Blitzschlag also die absolut schnellste Vernichtung des Lebensfad-ns, für die Angehörigen somit einigermaßen Beruhigung unter tum Eindruck des schrecklichen jähen Ereignisses. —* In den Tagen vom 6. biö 11. Juli wird ein forstlicher Lehrgang Privatforstbeamte an dec Königl. Forstakadmie Tharandt veran staltet. Die Anmeldungen sind bis zum 20. Juni unter gleichzeitiger Einsendung des Honorars für den Lehrgang beträgt für Forst- schutzbeamte 10 Mark, für andere Teilnehmer 20 Mark. Diese Lehrgänge bestehen vorwiegend in praktischen Uebungen im Wald-. Sie haben den Zweck, die Kenntnisse der Forstvcrwalter und Förster des Privatwaldis aufzufiischen, jüngere, noch in der Ausbildung begriffene Be amte weiter fortzubilden, sowie den Waldbesitzern