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Ottendorfer Zeitung : 29.03.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190803295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19080329
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19080329
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-03
- Tag 1908-03-29
-
Monat
1908-03
-
Jahr
1908
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 29.03.1908
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Die Jour- klärnngen abgeben.' bietet mir -war Die Alte dachte: 8u- ES den „Man Programm Mr Mazedonien die stimmung der Wiener Regierung gefunden, wird mit geringen Änderungen demnächst Mächten unterbreitet werden. Amerika. eine bedeutende Summe, damit ich die Wahr heit über Münch ausiage. Offenbar ist eS diesem Manne von Wichtigkeit, dahinter zu kommen. Aber für Münch ist mein Schweigen noch wichtiger. Wir wollen sehen, wer am besten zahlt. Schweigen ist vielleicht einträg licher, als reden." „Ich weiß nichts," antwortete sie ruhig. .Wenn Sie jedoch wünschen, daß ich Er kundigungen nach ihm einziehe —" „Tun Sie das," sagte Jakob, der ihre Taktik verstand. „Es wird Ihnen wohl nicht halb um Entschuldigung. nalisten beschlossen nach dieser Erklärung, die Arbeit im Reichstage „mit Rücklicht auf die * Die Washingtoner Regierung hat die Ein ladung an die amerikanische Flotte, China zu besuchen, angenommen, aber gleich zeitig beschlossen, keine weitere derartige Ein ladung anzunehmen. *Nach einer Meldung aus Washington sind die Aussichten des Kriegssekretärs Taft für die kommende Präsidentschaftswahl durchaus günstige. Es heißt sogar, daß, nach der augenblicklichen Stimmung im Lande zu urteilen, sich eine große Mehrheit für Taft ent scheiden werde. Landeshoheit des Sultans gefährden und dadurä die Türkei und ihre mohammedanische Bevölkerung zum äußersten Widerstand reizen würden. Nut verschiedenen Äußerungen, die im Laufe der Debatte gefallen sind, entnehme ich, daß der Wunsch besteht, ich möge mich auch über den Brief äußern, den der Kaiser an Lord Tweedmouth gerichtet hat. W Gründen der Diskretion, auf die gegenüber eine« Privatbrief Absender und Empfänger den gleichen Anspruch haben, bin ich nicht in der-Lage, Ihnen diesen Bries vorzulesen, und füge hinzu, daß ich eS außerordentlich bedaure, daß ich dazu nicht imstande bin. Dieser Brief könnte nämlich von jede« nsn uns, von jedem aufrichtigen Freunde guter Be ziehungen zwischen Deutschland und England unter schrieben werden. Dieser Bries war nach For« und Inhalt ein Privatbrief, und er war gleich zeitig ein politischer Brief. DaS eine schließt da? andre gar nicht aus, und ein Bries eines Sou veräns wird dadurch, daß er politische Fragen be handelt, noch nicht zu einem Negierungsakt. Es iß eine Probe durch nichts gerechtfertigter Entstellung, wenn behauptet worden ist, der Bries des Kaisers an Lord Tweedmouth fei ein Versuch, den für das englische Marinebudget verantwortlichen Minister im deutschen Sinne zu beeinflussen, er bedeut! einen Eingriff in innere Angelegenheiten deS britischen Reiches. Unser Kaiser ist der letzte, zu glauben, daß der Patriotismus eines eng lischen Ministers eS ertragen würde, vom Aus lande Ratschläge zu akzeptieren hinsichtlich der Gestaltung deS englischen Marinebudgets. Aber, meine Herren, was für die englischen Staats männer gilt, das gilt ebensosehr für die führen den Männer jedes Landes, das Anspruch »ui die Achtung seiner Selbständigkeit erhebt. Au Fragen der Wehrhaftigkeit deS eigenen Landes lehnt jedes Volk fremde Einsprame ab und ziel» nur die eigene Sicherheit, die eigenen Bedürfnisse zu Rate. Von diesem Recht der Selbstbehauptung und Selbstverteidigung macht auch Deutschland Gebrauch, wenn es sich eine Flotte schaffe» will die seinen Küsten und seinem Handel den not wendigen Schutz gewähren soll Dieser defenstvr, dieser rein defensive Charakter unsres Flotten- Programms und unsrer Flottenpolitik kann gegen über den unaufhörlichen Versuchen, uns England gegenüber aggressive Absichten und Pläne an zudichten, nicht oft und nicht schari genug hervor' gehoben werden. Wir wünschen mit England in Ruhe und Frieden zu leben, und darum empfinden wir eS bitter, daß ein Teil der englischen PublnM kommt und wieder von der deutschen Gefahr spricht, obwohl die englische Flotte unsrer Flotte mehrfach überlegen ist, obwohl andre Länder stärkere Flotten besitzen als wir und mit nicht geringerem Eifer an dem Ausbau ihrer Flotten arbeiten. Trotzdem iß es Deutschland, immer wieder Deutschland und m» Deutschland, gegen das d>- öffentliche Meinung in England durch eine rücksichtslose und gebässtgt Polemik aufgeregt wird. ES würde, meine Herre», im Interesse der Beruhigung zwischen beiden Länder», es würde dadurch im Interesse der allgemeinen Beruhigung in der Welt liegen, wenn diese Pol««» aufhören wollte. So wenig wie wir England d»s Recht bestreiten, sich aus denjenigen Flottenstandard einzurichten, Ken seine verantwortlichen Staats männer sür notwendig halten um die british Weltherrschaft aufrechtzuerbalten, so wenig kann ine» es uus'v-rargsn, wenn wir diejenigen Schiffe M bauen, die notwendig sind, >o wenig kann ma« c" uns verargen, wenn wir n cht wünschen, daß nM! Schiffsbanten als eine gegen England gericht^ Herausforderung hingestellt werden. Nun, me^ Herren, glaube ich, daß die vornehme Art »»' Weise, in der das englische Parlament diese Fress behandelt hat, daß diese das Beste dazu beitta»"' wird, um iedc Störung der freundlichen Beziehung^ zwischen Deutschland und England zu verhüten den Erörterungen über diesen Fall jede feindl v' Spitze zu nehmen. Balkanstaaten. * Wie verlautet, hat das mit so ängstlichem Geheimnis gehütete russische Reform- Holland. * Im Rotterdamer Hafen, wo im vorigen Jahre ernste Streikunruhen stattfanden, drohen neue Schwierigkeiten, weil ein großer Arbeitgeber seinen Getreidewiegern und -Messern bekanntgab, daß er den alten Lohntarif wiederum in Kraft setze, damit also die Lohn erhöhung, die den Arbeitern infolge der Ver mittelung deutscher Getreidegroßhändler zuge standen wurde, zunichte mache. Dänemark. * Im Landsthing erklärte der Finanzminister auf eine Anfrage, der in Vorbereitung befind liche Handelsvertrag mit Deutsch land fei für Dänemark unabweisbar, da die Verhandlungen von Deutschland ver anlaßt worden seien. Sie seien jedoch nicht der Ausdruck für eine größere Geneigtheit zum Entgegenkommen gegenüber dieser Macht als gegenüber einer andern Macht. Portugal. * Entgegen allen amtlichen Widersprüchen erhält sich in Lissabon das Gerücht, daß der 8ustand des Königs Manuel sehr un günstig sei. Die Armwunde, die er bei dem Attentat am 1. Februar d. erhielt, ist noch immer nicht verheilt und Meldungen aus Lissabon und Madrid behaupten übereinstimmend, der Arm müsse dem jungen König abge- nommen werden. Rußland. * In der Reichsduma wurde in zweiter Lesung über die Erhebung der russischen Gesandtschaft in Tokio zur Bot schaft verhandelt. Und wieder, wie bei der ersten Lötung, verbreitete sich der Minister des Auswärtigen eingehend über die Beziehungen Rußlands zu Javsn. Der Minister wies darauf hin, daß die Erhebung nicht irgend welchen bekannten oder geheimen Verpflichtungen entspringe, sondern als das Ergebnis der tat sächlich von Japan eingenommenen Stellung erscheine. Diete Erhebung sei notwendig ge worden, nachdem auch andre Mächte den gleichen Schritt getan. Zum Schluß erklärte der Minister, daß Rußland bestrebt sei, den Frieden in Ostasien zu iördern und daß es dabei von Japan redlich unterstützt werde. (Man hört es zwar zuweilen anoers, kann aber nur hoffen, daß diese vom Minister Iswolsky unter großem Beifall abgegebene Erklärung den Tatsachen entspreche.) *Die Berufung von 147 Deputierten der ersten Duma, die wegen des revo lutionären Wiborger Aufrufs verurteilt waren, wurde vom Senat zurückgewiesen. Das Urteil erster Instanz, das auf drei Monat Gefängnis lautete, wurde bestätigt. Die Ver urteilten haben die Hast innerhalb einer Frist von 14 Tagen anzutreten. Politische Kunälckau. Deutschland. *Das Deutsche Kais er paar ist auf seiner Reise nach Korfu in Venedig ein- getrofsen. König Viktor Emanuel be grüßte seine hohen Gäste auf das herzlichste. Die Stadt hatte herrlichen Schmuck angelegt und unter dem Donner von 21 Kanonenschüßen, die von allen Forts und allen Schiffen des Geschwaders ertönten, fuhr die königliche Gondel mit den hohen Herrschaften zum Markusplatz an die Landungsstelle der könig lichen Gärten. Die italienische Presse begrüßt die Monarchsnbegegnung mit begeisterten Worten. Es heißt allgemein, daß die alte Herzlich keit zwischen Deutschland und Italien wieder hergestellt sei. * Der Streik der Iournalisten im Reichstage ist beendet. Am Schluffe der Reichstagssitzung vom 24. d. gab der Ab geordnete Gröber eine Erklärung ab, worin er kurz die Vorgänge erwähnte, die ihn am 19. d. veranlaßten, eine unparlamentarische Äußerung zur Journalistentribkne hinaufzu rufen. Er sei verschiedene Male durch Zumfe von den Journalisten gestört worden und des halb während der Rede des Abg. Erzberger, als wieder Störungen von der Journalisten tribüne erfolgten, besonders erregt gewesen. In dieser Stimmung habe er einen unparlamen- taristben Ausdruck gebraucht. Er bitte de 8 - Interessen des Landes und des Parlaments" wieder aufzunehmen. * Die dem Reichstage zugegangene Er gänzung zum Münzgesetz bestimmt die Ausprägung eines Fünsundzwanzig- pfennigstückes (ohne Angabe der Form) und die Erhöhung des Silberbestandes von 15 auf 20 Mk. pro Kopf der Bevölkerung. In der Begründung wird ausgesührt, daß die Fünfundzwanzigpfennigmünze wesentlich zu einer Vereinfachung des Zahlungswesens im Klein verkehr beitragen werde, nachdem ein Zwanzig- pfennigstück nicht mehr vorhanden sei. Eine dem Fünfundzwanzigpfennigstück verwandte Münze gäbe eS in vielen Ländern. Das neue Geldstück wird, damit es nicht zu klein wird, nicht aus Silber, sondern aus Nickel hergestellt werden. *Jn Berlin hat sich nunmehr das vor langem angeregte Komitee zur Förderung der deutsch-französischenAnnäherung gebildet. DaS Streben dieses Komitees ist von hoher politischer Bedeutung. Denn wie die Kaufleute in Frankfurt a. M. sich mit denen fenseits des Rheines zulammenlun wollen zur Pflege der Handelsbeziehungen, so geschieht es hier zur Pflege gemeinsamer Kultur. Von dem Austausch der Gedanken über die geistigen Güter der Menschheit hofft das Berliner Komitee einen Ausgleich der leider noch recht ost hervor- tretenden politischen Gegensätze. Wer den Frieden liebt, wird diesem Streben Glück wünschen. * Wie die ,Schl. Ztg/ berichtet, erhielt der deutsche Privatmann Arnold Holtz vom NeguS von Abessinien eine Anzahl wert voller Konzessionen für ganz Abessinien. Danach darf er Automobillinien ein richten und dafür Wege- und Brückengeld er- heben. Ferner wird ihm gestattet, Handels niederlassungen und Postve, kekrsanstalten einzu richten. Wenn sich diese Nachricht bestätigen sollte, so darf man gespannt sein, was der nordafrikanische Dreibund (England, Frankreich, Italien) dazu sagt. Frankreich. * Der Deputiertenkammer wurde ein Rechen schaftsbericht über Marokko übermittelt, in dem sie um die Bewilligung von 16 Millionen Nachtragskredit (bis zum 1. Jan. d.) gebeten wird. England. * Dreimal ist während der RegierungSzeit deS jetzigen liberalen Ministerium? bei einer Ersatzwahl zum ünterhause ein Unionist, heit raubte ihr den Rest ihrer Schönheit. Elend verließ sie das Krankenhaus. Seit einigen Jahren kannte sie den Haus knecht deS alten Hollmann. Er borgte ihr so viel, daß sie sich das erwähnte Geschäft ein- richten konnte. Bald ging eS ihr wieder gut. Mit den Jahren hatte sich ihre Gesinnung ge ändert. Eine erschreckliche Geldgier entwickelte sich in ihr. Sie betete den Mammon an und scheute kein Mittel, um in seinen Besitz zu kommen. Der Vorschlag Iakobs blendete sie. Es gab nur einen Rettungsanker für sie. Woher das Geld kommen würde, war ihr gleichgültig. Viel leicht von beiden Seilen I Sie fürchtete nur den Haß des Münch und dachte, daß sie mög licherweise schwer büßen müßte, wenn er sie für eine Verräterin hielte. Das wenige Gute, das ihr der Mann erwiesen hatte, legte ihren Plänen kein Hindernis in den Weg. Das ge liehene Geld war bereits zurückgezahlt. Über dies hatte sie ihm so viel geheime Dienste ge leistet, daß sie seine Rechnung mit ihm ssir aus geglichen ansehen konnte. Sie hegte überdies seit längerer Zeit einen Groll gegen ihn, weil er in ihrer Not, von der sie ihn schriftlich in Kenntnis fetzte, sich gar nicht um sie bekümmert hatte. Seit einem Jahre war er verschwinden. Die „Marode* war die einzige Person, die zwar leine Gewißheit, wohl aber eine an be- uimmle Tatsachen geknüpfte Vermu-ung über seinen Verbleib Halle. Sie wußte nörmich, daß er immer eine besondere Anhänglichkeit an die Gegend gehabt, in der er gekoren worden, und ahnte, daß er sich dorthin gewendet, um daselbst die Früchte eines Verbrechens, dessen Mit- Ok Oie Dame mit clen Koien. 13 j Kriminalroman von G. Qui». «VirtletzuuzU „DaS weiß ich Wohl, aber ich sage Ihnen folgende«: Wenn Sie innerhalb acht Tagen die Wahrheit eingestehen, so erhalten Sie eine lebenslängliche Rente von sechshundert Mark jährlich." Diese Äußerung machte einen tiefen Ein druck auf das Weib. „Sechshundert Mark jährlich. Tin schönes Geld. Indes eine Rente ist nicht sicher genug. Man verliert zuletzt die Lust, sie zu bezahlen. Ich liebe daS bare Geld." „Gut. Der Geldpunkt macht hierbei keine Schwierigkeit. Sie können auch das Kapital m barem Gelde erhalten." fürst Litton über äie äußere Politik. In der Reichstagssitzung vom 24. d. nahm der Reichskanzler Fürst Bülow daS Wor! zu folgender Rede über die auswärtige Politik: Von allen Rednern, die das Wort zum Etat des Äußern er griffen haben, ist die sehr unbefriedigende Lage in Marok'o berührt worden. Ich freue mich, daß die? von allen Seiten in ernster und ruhiger Sachlichkeit geschehen ist, wenn auch die Herren mebr oder weniger starke Vorbehalte hinsichtlich der Zweckmäßigkeit der militärischen Operationen Frankreichs gemacht und Zweifel darüber geäußert haben, ob das französische Vorgehen vereinbar sei mit dem Wortlaut und dem Geist der Algeciras-Akte. Es ist richtig, daß diese Akte alle Teilnebm-r gleichmäßig bindet, und es ist weiter richtig, dass wir darauf zu achten haben, daß die wirtschaftliche Gleichberechtigung nicht ver letzt wirb, und daß unsre wirtschaftlichen Inter essen in Marokko nicht mißachtet werden. Die Wichtig keit dieser Interessen ist von allen Herren, auch von dem Herrn Abgeordneten Bebel betont worden. Auf der andern Seite läßt sich nicht verkennen, daß die Ansführung wichtiger Bestimmungen der Akte durch die Unruhen in Marokko und namentlich durch die dortigen Thronstreitigkeiten gehemmt wirb. Die französische Regierung kann uns nicht vor werfen, daß wir in Verkennung dieser Umstände die Algeciras-Akte in kleinlicher oder engherziger Weise ausgelegt hätten. Wir werden das auch künftig nicht tun, aber wir erwarten, daß Frank reich seinerseits in gleicher Weise die Akts in fried licher und freundlicher Weiss anerkennt und be achtet. Ich möchte mich jetzt wenden zu Mazedonien und zu einigen Fragen, die damit in Zusammen hang stehen. Man hat die Lags der Dinge in Mazedonien verglichen mit einem Feuerherd, den außer dem Landesherrn sechs Großmächte zu löschen sich bemühen, vergeblich, ohne Erfolg, weil von außen immer neue Scheite ins Feuer geworfen werden. Der Grund des Übels liegt nicht aus schließlich und nicht einmal überwiegend in dem Gegensatz zwischen Christen und Mohammedanern, sondern noch mehr in den erbitterten Kämpfen zwischen den verschiedenen christlichen Natio nalitäten, von denen sich jede die Oberhoheit in Mazedonien und für den Fall der Beseitigung der Suprematie der Pforte einen möglichst grossen Anteil des Gebiete? zu sichern sucht. Gegenüber diesem trüben tatsächlichen Zustands bffdst der Grundsatz der Aufrechterhaltung des Stobus quo oen einigenden Punkt, von dem aus die Müsste dis Lage der Dinge zu verbessern suchen. An der Auf rechterhaltung des 8iatus guo isi Deutschland nicht am nächsten, aber mindestens ebenso ehrlich inter essiert wie irgend eine andre Großmacht. Li« inter nationale Grundlage b Idet der Berliner Vertrag. Wir haben daher das österreichisch - ungarische Projekt der Verlängerung der bosnischen Bahn bis Mitrowitza mit Sympathie begrüßt, denn unser Bundesgenosse machte lediglich von einem Recht- Gebrauch, das ihm in einem völkerrechtlichen Ver trage verliehen worden isi. Darüber hinan? be trachten Wir die Vermehrung Ker Verkehrswege als ein besonders geeignetes Mittel, um den Stand dec Kultur in jenen Gegenden zu heben und dadurch die wilden konfessionellen und Stammesleidsmchaften zu zügeln. Au? dem Grundsatz der Aufrecht erhaltung deS Ltatns quo ergibt sich, daß unsre Anstrengungen gerichtet find einerseits auf die Er haltung der Einigkeit unter den Mächten, anderseits auf die Zustimmung der Pforte zu drn Forderungen der Mächte. Man kann von uns keinen Enthusias mus sür Vorschläge erwarten, tue wir für nicht wirksam oder d e wir gar für gefährlich palten. Zu den letzteren rechnen wir Neuerungen, die' die allzu schwer fallen. Hier haben Sie vorläufig eine Kleinigkeit, damit Sie eS sich bei Ihren Nachforschungen bequem machen können." Jakob gab ihr ein paar Goldstücke. Er hatte jetzt die Gewißheit, daß sie Münch kannte und knüpfte an diele Tatsache eine ganze Reihe von Schlüffen. — Die „Marode" hieß in ihrer Jugend die „schöne Julie" und war in einem Städtchen auf dem Lande zu Hause. Sie galt für daS hübscheste Mädchen der ganzen Um gegend und wurde besonders von der ganzen männlichen Dorijugend bewundert und verehrt. Unter ihren Anbetern wählte sie denjenigen, der sie am wenigsten liebt«, ihr aber am besten daS Gegenteil zu versichern verstand. Sie folgte ihm nach der Hauptstadt. Aber bald ward er ihrer überdrüssig und stieß fie mit Roheit von sich. Sie geriet in die äußerste Verzweiflung und beschloß, ihrem Leben ein Ende zu machen. Ein armes Dienstmädchen nahm sie mitleidigen Herzens auf, teilte schwesterlich ihre geringe Annahme mit ihr und schaffte ihr einige Ar beit. Doch bald nahm die „schöne Julie" einen höheren Fug. Sie wurde an der Sette ele ganter, junger Männer gesessen. Zehn Jahre lang kannte sie nur den Überfluß. Sie führte ein schwelgerisches, ausschweifendes Leben. Schöner als je, voll raffinierter Launen, wurde fie Tänzerin in einer Singspielhalle. Sie hatte eine Glanzperiode, in der sie reiche, junge Leute zugrunde richtete; aber sie vergeudete das Geld, das ihr im Überfluß zuströmie, in wildem ü>er- mut. Ihre Schönheit verblaßte frühzeitig und mit ihr verschwanden die Anbeter. Dann sank sie von Stufe zu Stufe. Eine zehrende Krank- !>lak uncl fern X Als mstmahlichsr Urftcedsr bei StrautzbewHer Eisk«bahi»u*gl«cks wurde durch die Kriminalpolizei in Bromberg der dort ansässige Maschinenschlosser Otto Dräger genommen und dem Genchtsgesängnis zuge>Sbck Die Beschreibung über den SchraubenschlkW' bestelle« beim Schmiedemeisier Haube in Strauß berg paßt genau aus den Verhafteten. Bei einer in seiner Wohnung vorgenommenen HM,' ftlchung wurde auch ein schwarzer Filzhut flacher Krempe gefunden, wie ihn damals d«' Unbekannte getrauen hat und den D., wie angibt, von Berlin mitzebracht hat. Der haftete hat sich, erwiesenermaßen zu der kitilck''' Zeit in Berlin und Umgegend umhergeirie^ Lie Untersuchung dürste das weitere erge^ wifferin sie war, in Ruhe zu genießen. 61' wollte ihm nun abermals schreiben, u« ihm einen Preis für ihr Schweigen zu ss' pressen, demnächst aber dennoch ihr Geheiß « an Jakob verkaufen. So hatte fie dann ein'" doppelten Lohn. . Sie schrieb also. Ihr Brief war nick' drohend, aber sehr dringlich gehalten. Der brecher mußte sich beeilen, die gewünschte Su»* zu zahlen, oder im stillen vor ihrer Rock' Besorgnis empfinden. Münch war niemandes Freund und wenigsten der eines alten, im Elend unten gehenden Weibes. Bestand zwilchen ihm v» der Alten eines jener Geheimnisse, deren E»' hüllung Kopf und Kragen kosten kann, so Ick*" er darum wenig bekümmert zu sein. , Wochen, Monate vergingen. „Marode A kam keine Antwort. Wütend über diese Handlung, begab fie sich nach dem WirtShE wo fie eine Zusammenkunft mit Jakob vH abredet hatte. Sie erwartete ihn und Ick" ermattet ein. Als der alte Diener nach ihr fragte, zeig' man ihm ihre mit Lumpen bedeckte GeM" Ec schüttelte fie. „Ei, Alterchen, find Sie «S?* rief sie wachend. „Ich weiß zwar Ihren Namen NA aber ich freue mich, daß Sie pünktlich Der Schuft, der Münch, bat nm noch "'-i geschrieben. Indes, er hat vielleicht den . nicht erhalten." / „Er hat ihn wohl erhalten," sagte Diener, „und zwar am folgenden Tage, >"" dem Sie ibn abgeschickt haben." also ein Anhänger der Partei, die zehn Jahre lang bis Ende 1905 die Regierung innehatte, gewählt worden. Das ist auch jetzt wieder in einem Londoner Wahlkreise geschehen. Im Unterhaus« kam es auS diesem Anlaß zu einer lärmenden Kundgebung der Unionisten, die gegen die Ministerbank gewendet, schrien: „Ab danken!" Es scheint allerdings, als ob das liberale Ministerium, dessen Leiter, Campbell- Bannerman, schwer erkrankt ist, immer mehr und mehr Anhänger im Lande verliert, da man sich überzeugt hat, daß auch die Liberalen ihr großzügiges Reformprogramm nicht durch führen können. Italien. * Die Deputiertenkammer hat mit großer Mehrheit beschlossen, das Mandat des wegen Unterschlagung von Staatsgeldern zu elf Monat Gefängnis verurteilten früheren Unterrichts ministers Nasi für erloschen zu erklären. Der Verurteilte vertrat in der Kammer seine Vaterstadt Trapani. Belgien. * Zu der im Jahre 1910 in Brüssel stattfindenden Weltau 8 stellung hat Frankreich bereit8 keine Teilnahme angekündigt. Deutschland, Österreich und Jlalien werden in den nächsten Tagen ebenfall8 ihre Teilnahme anmelden. „Au? einem Brett?* „Allerdings. Das heißt unter der Be dingung, daß Sie schriftlich die nötigen Er< «n gas v«, Brühlmai ,IS Missi Pfmrhau gesunden, infolge ei Mn eines § kffachle kohlenum zwei Hüt kant per» unglücktri fahren; mutaB! ho! der k kommens gehört e r er war n dabei 'eil Ei» bann. ' in der ! Bierkerle überfalle! haben fit stellte, al sein Reis! seinen I gechrung« Mop. kILmng räuberisch jetzt weg wahrer, I Nachricht« X E Spionag« militärisch Sierenz ' Hauler Z insolge t nebelS w des gena nage per weise kon Helm, der in Blctzh lose Cyai worauf fr Die Ltodent Schotzma der Nach Etudentei schossen l Echwurge haben, i dorgesehei X 'S Posten. Landesge kurz nach lchüffe ab Ziel Vers Dunkel ! Gefängnis dem Vor! der Täter der sich k! Umssergetr großherzo Drohungr Soldaten schuldig i Und erst worden ft der Poste Wird gege Berf. 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