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er sren. merfolg. PI». il kne !N lcht. ale ver« findet artlwl, il« t vsr- rrg. 2 ver- 'srben. nderz suedt Jahre eberg. sonder« viert, r Stnd. Der erteilt! Saal cht er- l, e 1 'e»d n Ochsen Kälber ammen ür 50 Mk. r und -chlacht- gewicht l Mk,. chlacht« 'gewicht 68 bi« 14 M Ottendorfer Zeitung. B: . B tr >r1e> ^scheint Doiiurrr- ag und Sonnabend abends. Bezugspreis vierteljäbrlich 1 Mark. Burch die Post bezogen 1,20 Mark. Aokaszeilunff rür öle GntcHastsn Ottendorf-Okrilla mit Montzdon und Ilmasgenö. Ä-it v-öchentlicb erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „chprel und lr>port" und „Deutsche Mode, Annahm« vn Inserat« bi, vrmittag ia Uhr. Inserate werden mit zo p für d!« Spaltzetle berechnet Tabellarischer Satz nach besonderem Laris Druck und Oerlag vor. Hermann Rühle -n Kroß-Gkrilla. Mr die Redaktion oeranilvortlich Hermann Rühle in <öroß»Vkrilla No. 40. Mittwoch, den 1. April 1908. 7. Jahrgang. ZpMafse Vnenttort - Moritztlott verzinst Einlagen mit 3'/« und expediert an jedem Wochentage von 8—1, und von 3—6 Uhr, Sonnabends von 8—2 Uhr. Einlagen werden streng geheim gehalten auch der Steuer-Einschätzungs-Kommission gegenüber. Einlagebücher fremder Sparkassen werden kostenfrei übertragen. Oertlichrs und Sächsisches. Vttendorf-Vkrilla, den zp März «M. (-) Die humoristischen Alt-Leipziaer-Sänger, welche am vergangenen Sonntag im Gasthof zu Medingen auftraten, veranstalten kommenden Sonntag hier und zwar im „Gasthof zum Hirsch" ein Konzert. Da den Sängern ein guter Ruf vorausgeht, so ist zu erwarten, daß den Besuchern ein genußreicher und fideler Abend bevorsteht- —* Der Ostermonat beginnt in dieser Woche, der April! Sein Name weckt nicht die angenehmsten Hoffnungen, denn er ist als launig bekannt. Wird er in diesem Jahre gnädiger sein? Zu n ünschen wäre es. Der März hat sich vor s iner V rabsMedung von einer so heiteren Seite gezeigt, daß wir den Sonnenschein auch im April nicht missen mochten. „Acht geben" heißt's auf alle Fälle. Ist es nicht d-r April selber, io sind es Menschenkinder, die versuchen, andere in den April zu schicken, und die bei dem Gelingen des Streiches vor Lach n schier platzen wollen Der Humor soll uns in diesen Tagen will- komnun sein, bloß der „blamierte Europäer" zu sein, ist nicht gerade angenehm. —* Morgen ist der erste Tag des wetter wendischen Monats. Ebenso wie der April mit seinen Wetterburen die Menschheit zum Narren hält, so pflegen dies auch frohgestimmte Menschen untereinander zu tun. Man schickt den lieben Nächsten, mit dem man einen Scherz wagen kann, in den April, und zwar wählt man den ersten Tag des Monat« zu diesem näirischen Spiel. Die Sitte ist uralt, ihr Ursprung nicht völlig aufgeklärt- Ist sie ein Rest eines altgermanischen Frühlingsfestes, wie manche meinen? Andere suchen die Sitte in Verbindung zu bringen mit d-m Hin- und Herschicken Christi von Hannas zu Kaiphas und von Platus zu HerodeS. Diese Szene pflegte man im Mittelalter bei den Passionsspielen aufzuführen. Also ist es leicht möglich, daß die Sitte des In-den-April- Schickens mit diesem Passionsspiel in einem gewißen Zusammenhänge steht. In vielen Gegenden hält man den 1, April für einen bedenklichen Tag und ist zum Lachen und Scherzen nicht aufgelegt. In Frankreich aber fieut man sich köstlich über die Apriln-rren, denen mau einen Aprilstsch gibt, d. h die man Mit einem scherzhaften fingierten Auftrag be traut. Auch bei uns kommt sie in Stadt und Land zur Anwendung. Daher halte man am 1. April die Augen offen I —* Bauernregeln für den Monat April Dürrer April ist nicht des Bauern Will; April naß, füllt Scheuer und Faß. Kommt Aprilsturm schon beiz iten, ist das Ende wohl zu leiden — Bringt der April viel Regen, so deutet das auf Legen — Sind die Reben um Georgi (23.) noch blind, so erfreut sich Mann und Kind. Ist der April sehr trocken, geht dann der Sommer nicht auf Socken. — Frösche zu Anfang April, bring'« den Teufel ins Spiel — We m die Gras mücken fleißig singen, werden sie zeitigen Lenz uns bringen. — Bauen im April schon die Schwalben, gibts viel Futter, Korn und Kalben — Maikäfer, die im April schon schwirren, müßen dann im Mai erfrieren. — April-Regen bringt uns Segen, — Es ist kein April so gut, er graupelt dem Bauer auf den Hut. — Regnets cm Ostertag, wird fettes Futter hernach. — April dürre, macht die Hoffnung irre. — Jetzt muß der Holunder sp oßen. sonst wird des Bauern Mien' ver drossen. — I? früher im April der Schlehdorn blüht, desto früher der Schnitter zur Ernte zieht. — Gras, das im April wächst, steht im Mai fest. — Wenn der April bläst rauh ins Horn, steht es gut mit Heu und Korn. — So lange die Frösche vor Ma kuö (25) geigen, so lange sie nach Markus schweigen. - Deo Apiils Lichen verdirbt des Landmanns Sachen — Beßer Wassersnot im April, als der Mäuse lustiges Spiel — Wenns am Kar freitag regnet, ists ganze Jahr gesegnet. — Ein Wind, der von Ostern bis Pfingsten regiert, im ganzen Jahr sich wenig verliert — Heller Mondschein im April, schad't der Blüte gar viel. — Bleibt der Aprfl recht sonnig warm, macht es den Bauer auch nicht arm. Palmensostntag hell und klar, deutet an ein reiches Jahr. — Gedeiht die Schnecke und die Neßel, füllt sich Speicher und Fäffel. — Der April kann rasen, nur der Mai halt Maß n Dresden. Vor kurzem wurde von der hiesigen Polizei ein Serbe, der sich Doktor Jovanovits nannte, festaenommen, weil er in einer hiesigen Fremdenpension einen Betrug verübt hatte Jetzt ist nun ermittelt worden, daß der Verhaftete ein vor etwa 10 Jahren aus Belgrad wegen Unterschlagung im Amte flüchtiger Rechtsanwalt ist, der in kurzem an seine Heimat ausgeliefert wird. — Am Montag nachmittag versuchte der auf der Wachsbleichstraße 1t wohnhafte Arbeiter August Herrmann seine Frau zu er schießen. Die Frau wurde von einer Kugel getroffen und erlitt eine leichte Fleischwunde, während eine zweite in die Türschwelle ging Herrmann schoß sich dann selbst eine Kugel in die Schläfe und war sofort tot Eifersucht soll die Ursache zu dieser Tat sein. Eisenberg-Moritzburg. Vom hiesigen Gemeinderat wurde beschloßen, aus dem Niederlößnitzer Elektrizitätswerk Elektiizität zu Licht- und Kraftzwecken in hiesigem Orte ein zuführen. Wilsdruff. Ein Liebesdrama endete hier mit dem Tode zweier Menschenleben. Der 56 Jahre alte Landwirt Roßberg unterhielt mit seinem 18 Jahre alten Dienstmädchen Posant ein Liebesverhältnis, welches von den Angehörigen des Mädchens nicht geduldet wurde. Am Freitag wurden nun Roßberg ot und das Mädchen schwer krank im Bett aufgefundev, beide hatten Karbol zu sich ge nommen. Das Mädchen ist später auch ge storben. Radeberg. Der Schulausschuß beschloß mit Rücksicht auf das fortgesetzte Anwachsen der Schullasten eine mäßige Erhöhung der Schulgeldsätze der mittleren Volksschule. — Im Anschluße daran wird von Ratsseite be kannt gegeben, daß der Zuschlag zu den Gemeindeanlagen um 20 Prozent erhöht werden müßte, wenn etwa durch obige Maß nahme eine erhebliche Verringerung der Schülerzahl der mittleren Volksschule eintreten sollte. Die Gemeindeanlagen werden zurzeit in Höhe von 120 Prozent erhoben. Schandau. Sonntag nachmittag fand zwischen Schmilka und dem Schrammstein gebiete ein Waldbrand zwischen Falkonier- und Rauschengrund statt. Ber steiger, die von den Schrammsteinen kamen, bemerkten ihn zuerst und waren auch sofort bemüht ihn im Ent stehen zu unterdrücken. Da es in Schmilka telephonisch vom Winterberge herunter ge meldet wurde, eilten sofort Forstleute, Wald arbeiter und Bewohner herbei, die das Schadenfeuer noch unterdrücken konnten, ehe es die bewaldeten Felsenschluchten erreichte. Der durch diesen Brand ongericbtete Schaden ist nicht unbedeutend und betrifft das Postelwitzer Staatsforstrevier Zittau Im Jahre 1906 erfolgte be- k.nnt'ich von Schlesien her der Einfall von großen Schwärmen d-s schädlichen Nounen- falte s auch in die ausgedehnten Zittauer Waldungen. Nachdem schon im Vorjahre große Aufwendungen zur wirksamen Bekämpfung dieses Schädlings gemacht werden mußten, sind für 1908 zu gleichem Zwecke 35 000 M- in den Haushaltplan der Stadt Zittau eingestellt worden. Der letztere wurde in der letzten Stadtverordnetensitzung entgültig abgeschlossen. Es ergab sich dabei die Notwendigkeit, in diesem Jahre 12 V, Stadtanlagen zu erheben, gegen 11 Hz im Vorjahre. Da der Ertrag einer Anlage auf rund 31000 M. geschätzt ist, so tragen also die Nonnenfalter die Schuld an dieser jetzt doppelt fühlba en Steuererhöhung. Freiberg. Ein entsetzlicher Unglückosall ereignete sich in der Papisifab ik zu Weißen born. Kurz nach Mitternacht wurde der 17 Jahre alte Maschinenschmierec Mücke aus Berthelsdorf neben einer Maschine völlig zer malmt anfgefnnden. Man nimmt an, daß Mücke neben der Maschine, die er zu be obachten hatte, eingeschlafen und daß er beim Erwachen zu Fall gekommen sei, dabei von einer Riemenscheibe erfaßt und um die Welle geschleudert worden ist. Mittweida Der kurz nach 12 Uhr mittags am „Ho?el zum Hirsch" in Limbach eintreffende Automobil-Omnibus der Linie Mittweida-Burgstädt-Limbach fuhr mit aller Wucht in das Hotelgebäude hinein. Dabei wurde die zwölfjährige Tochter des Gendarmerie- Brigadiers Reichelt an die Wand gedrückt. Das Mädchen hat an beid n Beinen und auch innerlich schwere Verletzungen davon getragen, die die Ueberführung der Bedauerns werten ins Krankenhaus nötig machten. Dort ist das Kind gestorben. Das Gebäude wie auch der Vörde-teil des Automobils sind stark beschädigt. Ein im Hotelzimmer sitzender Reisender wurde von der herunterbrechenden Täfelung am Hinterkopfe getroffen. Nach der D rstellung des Führers ist das Unglück dadurch entstanden, daß der Führer, der in Hartmannsdorf von Unwohlsein und Fieber befallen wurde, den noch nicht recht fahr kundigen Kondukteur die Führung des Omnibusses übertrug. Schwarzenberg. Nunmehr ist auch die Leiche des 22 jährigen im Wildenauer Kalk steinbruch durch einen Schachtcinstuiz ver unglückten Arbeiters Löffler gefunden worden. Löffler ist jedenfalls bei dem Sch-chteinsturz getötet worden. — Der gerettete Arbeiter Lauber befindet sich auf dem Wege der Besserung. Aus der Woche. Das Kaiserpaor hat in Venedig nicht nur einen glänzenden Einzug gehalten, sondern auch einen Empfang beim italienischen König und Volke erlebt, wie er. selten bei einer Monarchenbege ung stattgefunden hat. Unter diesem Eindruck steht auch die gesamte italienische Preße. Von Venedig aus hat das Kaiserpaar die Reise nach der Insel Korfu an getreten, wo die hohen Herrschaften nach kurzem Aufenthalt in verschiedenen Mittelmeer- häfsn am 7. April eintreffen werden. — Die Rede des Fürsten Bülow über die auswärtige Politik hat in diesem Jahre nicht ein so bereit williges Echo gefunden wie wir es in den Vorfahr n gewöhnt waren. Es ist klar, daß die englischen Blätter unzufrieden mit den Ausführungen des deutschen Reichskanzlers in bezug auf die Balkanpolitik sind. Denn während England den Sultan bei der Reform in Mazedonien durch Ernennung eines selbständigen Generalgouverneurs auszuschalten wünscht, hält Deutschland unverrückbar an der Aufrechterhaltung der Souveränität des Sultans fest. Das allein scheint auch der einzige Weg zur Aufrechterhaltung des Friedens auf dem Balkan zu sein. Denn würde Englands Vorschlag von den Mächten angenommen, so wäre die unvermeidliche Folge, daß England sehr bald auf den Gang der Reformen einen Einfluß gewönne, der unheilvoller wirken müßte, als die unumschränkte Macht des Sultans. — Unter diesen Umständen darf man mit einiger Spannung auf die Enthüllung des von der russischen Regierung ausgearbeiteten Reformplams, der demnächst den Mächten vorgelegt werden soll, entgegensetzen. Immerhin muß es fraglich erscheinen, ob sich die Balkan frage überhaupt auf eine allen interessierten Mächten angenehme Weise erledigen läßt. Es ist vielmehr wahrscheinlich, daß diese Frage einmal einer gewaltsamen Regelung bedürfen wird und zwar, wie wißende Politiker be- h upten, wenn der jetzt regierende Sultan Abd ul Hamid sterben sollte Schon die noch immer nicht endgültig geregelte Thronfolgefrage würde gefährlichen Konfliktstoff bergen. Was also auch immer gesagt und geschrieben werden mag, das Balkanproblem ist mit einem Ab kommen zwischen den Mächten nicht zu lösen. — Seitdem die Dumakommission die von der Regierung eingebrachte Flottenvorlage mit der Begründung verworfen Hal, daß dem Wieder aufbau der Flotte eine gründliche Umformung des -Marineministeriums vorausgehen müße, arbeitet die Regierung fieberhaft an einer olchen Reform - oder sie tut wenigstens so. In Petersburger Regierungskreisen ist man überzeugt, daß die Duma das Flottenprogramm der Regierung annehmen wird. Sollte sie es vei weigern, so wird eS eben ohne die Zu- timmung der Duma zur Ausführung gebracht. Ministerpräsident Stolypin ist längst der Ueberzeugung, daß man die Duma ruhig chimpfen und ablehnen laßen kann, so lange ie nicht den Versuch macht, sich den getroffenen Regierungsmaßregeln zu widersetzen. Auf diese Weise haben Regierung und Volk ihren Willen. Die erstere macht, wie früher, was ie will und das letztere hat die mit Inbrunst zewünschte Volksvertretung — wenigstens auf )em Papier. — Die liberale Partei in England hat während ihrer Regierungszeit vieles von ihrer einstigen Beliebtheit ein gebüßt Das zeigt sich jedesmal, wenn eine Neuwahl zum Parlament erforderlich wird. Bisher ist noch keinem liberalen Kandidaten gelungen, ins Unterhaus durch eine Ersatz wahl zu kommen, überall wurden mit großer Mehrheit Unionisten (Anhänger der früheren Regierungspartei) gewählt. Man sagt daher in weiten Kreisen, daß liberale Ministerium, deßen Leiter Campbell-Bannermann sterbens krank ist, fwerde nicht lange mehr am Ruder sein. - Die Unruhen auf Haiti haben durch das energische Eingreifen der Mächte ein schnelles Ende gefunden. Trotzdem erscheint der englische Vorschlag, fortdauernd einige Kriegsschiffe in den haitianischen Gemäßem zu halten, einer notwendigen Forderung zu entsprechen- Leider find auch in diesem Falle sich die Mächte nicht einig und ist es daher nicht ausgeschloßen, daß die ganze Welt bald wieder von den grausamen Menschenschlächtereien aus Haiti hört- — Das Ereignis der Woche war der Journalistenstreik im Deutschen Reichstag, der glücklich wieder beigelegt worden ist, Er bot ein beweiskräftiges Beispiel, welche Macht die Preße als Sprachrohr der öffentlichen Meinung darstellt. Weigerte sich doch sogar Fürst Bülow, die angekündigte Rede über die auswärtige Politik zu halten, solange die Berichterstatter ihren Dienst ver sagen. Nun trägt der Draht wieder die Ver handlungen des deutschen Parlaments über den Erdball-