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en bei Nm M zung von LU ver- a/. e färben. rii«l>«rz eilen ge- idm. hör ist für erei «hle lla kafdelttt l als: en, m, ltten -r, n, m, !N, etten, ken, sberichte, ae, ne, a, -l, ms-Listen, l, ngen, se, en, tel, -anzeigen, tefe, :n, e zeichnisse, coteste, -fehle, n, vi ,Dttk,ix,rser Zeitung" Erscheint «»„.„tag, Donner», ag und Sonnabend abend». Bezugspreis vierteljährlich I Mark. Durch die Post bezogen 1,20 Mark. Lokalzeitung für die Ortschaften Ottendorf-Okrilla mit Moritzdorf und Umgegend. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd ersche nenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode Aanahmt »»» Inserat« bi» »»»mittag >» Uh». Inserat« wrrden mit >o p fL» di« Spaltz«il« bu.chn.t Lab«varisch«r Satz nach d«s»nd«rtm Laris Druck und Verlag von ^ermann Rühle in AroK-Otnlla. Lür die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Dkrilla No. 3tZ. Sonntag, den 22. Mär; 1908. 7. Jahrgang. Infolge freiwilligen Abganges des scither-gen Inhabers gelangt demnächst an der hiesigen neuen Schule die Stell« des Hausmannes zur Besetzung. Bewerber hierum wollen sich unter eingehender Darlegung ihrer Verhältnisse bis zum 21. Mär; 1908 bei dem Unterzeichneten schriftlich melden und Gehaltsansprüche dabei mit angeben. Auskunft über den Umfang der zu leistenden Arbeit und alles sonst über die Stelle wissenswerte erteilt auf Ansuchen Herr Schuldirektor Endler, hier. Ottenäork-OlLrillL, am 14. März 1908. Der Schulvorstand. Pirnbaum, Vorsitzender. Oertliches und Sächsisches. Vttendorf-Gkrilla, den 2p März ig»8. —* Heute macht Junker Lenz seine offizielle AntrittSvigte, nachdem seine Vorboten schon seit einigen Tagen für ihn Quartier gemacht haben. Von Schneeglöckchen, Veilchen und Himmelsschlüssel bewillkommnet, von den Menschen erhofft und ersehnt nimmt er das Zepter zur Hand, führt er die Natur dem Blühen und Gedeihen entgegen. Wie mit einem Zauberschlage ist überall neues Leben erwacht Gräser und Blumen beginnen zu sprießen, der Wald legt frisches Grün an. die Wiesen bedecken sich mit einem weichen Teppich, und die lustige Sängerichar sucht, von langer Reise ermattet, die alten Nistplätz« auf. Andere ..Tiere haben ihren Winterschlaf be endet und kommen aus ihren unterirdischen Wohnstätten heraus. Und cuch der Mensch verläßt die dumpfe Stube und atmet mit Wohlbehagen die fusche F ühlingS uft. Aus dem Felde ist der Landwirt tätig. Die Erde hat in wenigen Tagen ein ganz verändertes Aussehen gewonnen. Sie ist nicht wieder- juerkennen im Schmuck der ersten grünen Sprossen. Frohgemut schauen die Menschen in die Zukunft Das macht der Lenz Er treibt zum Schaffen und Wirken. —* Mit dem Beginn des Frühlings wird auch die Mahnung an die Eltern und Pflegerinnen wieder laut, den Kindern auf strengste einzuschärfen, sich nicht auf den kalten Erdboden oder auf Sleinstufen zu setzen denn schon ost waren langwierige Krankheiten die Folge davon. —* Seitens der Generaldireklion der Sächsischen Staatveisenbahnen ist Herrn Stadt rat Luckweil in Waldheim, al» Vorsitzender des Verbandes Sächsiicher Gewerbe- und Handwerkerveieine die offizielle Mitteilung zu- gegangen, daß bei der General direktion die Absicht besteht, auf den sächsischen Staats- eisenbahncn vom 1. Oktober d. I. die vierte Wagenklaffe auch an Sonn- und Festtagen zu führen Langjährige Wünsche eines großen Teils des reisenden Publikums, die in zahl reichen P titionen zum Ausdruck gelangten, finden damit die ersehnte Erledigung. — * Die sächsische Zweite Kammer ha bekanntlich der Negierung in euer vom Kultusminister Beck unterstützten Resolution die Festlegung des Osterfestes empfohlen. Auch das preußische Kullusministerium erblickt in einer solchen Festlegung eine durchaus wünschenswerte Maßnahm-, die sich, die Uebcr- einstimmung der verschiedenen Kirchen vorauS- gesetzt, ohne Schwierigkeiten durchführen ließe und für die auch der Papst zu haben sein würde. Wie die „Nat.-Ztg" hört, finden zur Zeit eingehende Verhandlungen über die Regelung der Frage des fcstzulcgenden Oster- seste» in den zuständigen Stellen statt, als deren bisheriges Ergebnis tie Feststellung vor- üegi. daß Rußland und dessen gregorianischer Kalender hier recht große Schwierigkeiten be reiten. —* Die Kosten sür Wasseruntersuchungcn. Das Ministerium des Innern hat einer An ¬ regung aus der Mitte der Ständeversammlung zufolge beschlossen, die Kosten für Wasser- uutersuchungen durch die Zentralstelle für öffentliche Gesundheitspflege in Dresden künftig m etwas weiterem Umfange als bisher zu er- iaffen, und zwar vorzugsweise ärmeren Gemeinden und ärmeren Privatpersonen gegen über, vorausgesetzt, daß die Untersuchungen I) von der Aufsichtsbehörde angeordnet oder vom Bezirksarzte bei der Gemeinde unmittelbar beantragt waren und 2) nicht durch unbegründete Beschwerden oder besondere Unternehmungen z. B Errichtung von Baut-m, gewerblichen Anlagen und dergl.) nötig geworden sind. )ie Erlaßgesuche sind unter Darlegung der Nrhältniffe im geordneten Dienstwege an das Ministerium zu bringen. Königsbrück. Bezüglich der Ursache des refbedauerlichm Unglücks ist noch folgender Sachverhalt festgestcllt worden: Die Zimmer decke ist nach der Bauart, wie sie vor zirka 200 Jahren üblich war, konstruiert. Zwischen den Tragbalken sind zu uaterst mit Lehm und Stroh umwundene Wellenhölzer von zirka 12 Zentimeter eingefügt, auf diesem hat sich eine Sand- und Erdschicht von zirka 15 Zenti metern Stärke befunden, und über dieser die Dielung der 1. - Etage. Die Wellenhölzer hatten ihr Lager in <j i> Schlipen, die in die Tragbalken eingearbeitet sind. Ter Zahn der Zeit hat den Halt der Wellenhölzer allmählich vermindert und die darüber lagernden Erde- und Sandmassen haben durch ihren nach unten wirkenden Druck das Unglück herbei geführt. Ein Verschulden an demselben ist Niemand beizumessen. Der betroffenen tief bekümmerten Familie Hofmann wird allgemeine mitfühlende Teilnahme entgegengebracht. Schönborn bet Langebrück. Am Donners tag Morgen gegen 4 Uhr brannte das Seiten stallgebäude des Gutsbesitzers Mäser bis auf die Umfassungsmauern nieder. Vier größere Kälber, welche nicht mehr gerettet werden konnten, sind verbrannt Der Brand soll durch Kurzschluß entstanden sein. Dresden In der Vorstadt Mickten unterhalb der Lützowstraße fiel am Dienstag ein Zigarnnmacherlehrling durch eigenes Ver schulden in die Elbe und wurde vnn Strom fortgetrieben Einem Straßenbahn - Schaffner glückte cs, den bereits Bewußtlosen mit einer Stange an das Land zu ziehen und ihn unter Beistand seiner hinzugekommen-n Mutter durch sogleich an Ort und Stelle vorgenommene Wiederbelebungsversuche wieder zur Besinnung zu bringen, worauf er mittels dcs Unfall wagens nach seiner Wohnung gebracht wurde. — Die Maurer haben in einer Ver sammlung beschlossen, den Mustertarif des deutschen Arbeitgeberbundes nicht anzunehmen, weil dieser Vertrag eine Lohnkürzung bedeutet Auch die Damenschneider sind in eine Lohn bewegung eingetreten. — In der letzten Stadtverordnetensitzunj wurde der bisherige dritte Bürgermeiste Dr. Kretzschmar mit 41 Stimmen zum zweiten Bürgermeister gewählt. Der Gegenkandidat Bürgermeister Blühmer - Freiberg erhielt 39 Stimmen. 1 Stimme entfiel auf Stadtrat Dr. May Zum besoldeten Stadtrat wurde nach zwei Wahlgängen Stadtrat Reichardt- Zautzen mit 41 Stimmen gewählt. Auf Bürgermeister Dr. Dehne-Riesa entfielen 38 Stimmen, auf Bürgermeister Dr. Hotop- Großenhain 1 Stimme. Die hiermit erledigte dritte Bürgermeisterstelle soll nicht öffentlich ausgeschrieben werden, vielmehr soll eine Aus wahl aus den vorliegenden Bewerbungen ge troffen werden. — Am Dienstag wurde in der Vorstadt Löbtau nach dem Hause Deubener Straße 1 leshalb polizeiliche Hilfe verlangt, weil ein dort wohnender Tabakarbeiter mit einem Revolver schieße und damit sich und seine Familie gefährde. Bis zum Eintreffen der Zolizeibeamten hatte sich seine Ehefrau mit sren zwei Kindern bereits bei Nachbarsleuten n Sicherheit gebracht. Auf die Aufforderung der Gendarmen, die von innen verriegelte Tür zu öffnen, erwiderte d-w Mann: „Kommt nur >erein, ich schieße jeden nieder" und feuerte rn der Richtung nacb den Gendarmen einen Schuß ab. Die Kugel durchdrang die Wohnungstür und schlug, glücklicherweise ohne üe Beamten zu treffen, in die gegenüber legende Wand ein. Als darauf zwei weitere Schüffe folgten sprengten die Polizeibeamten nunmehr die Tür mit Gewalt auf und fanden fier den Mann am Boden liegend und aus dem Munde stark blutend, im übrigen aber bei vollem Bewußtsein vor. Bei näherer Be- ichtigung ergab sich, daß er sich in den Mund eschossen hatte. Der Bedauernswerte scheint ch seit längerer Zeit in einem geistig nicht ganz normalen Zustand zu befinden, denn »ereits vor 4 Wochen hat er in selbst mörderischer Absicht versucht, seine mit Petroleum begossenen Kleider anzubrennen, was aber zur rechten Zeit durch seine Ehefrau und Nachbarn vereitelt wurde. Die Wohl fahrtspolizei überführte den Schwerverletzten in da» Friedrichstädter Krankenhaus. Bühlau. Am Bußtage früh 10 Uhr brannte hier Schönfelder Straße 50 die aus Fachwerk und mit Ziegeln gedeckte Scheune des Wirtschaftsbesitzers Karl Höhne vollständig nieder. Den Besitzer trifft ein großer Verlust, da sämtliche Futtervorräte, Wagen, Maschinen und Ackergeräte ein Raub der Flammen geworden sind. Es wird böswillige Brand- kiftung vermutet. Höhne hat sich beim Retten eines Wagens, den er noch aus der brennenden Scheune ziehen wollte, starke Brandwunden am Kopfe und an der linken Hand zugezogen, durch Samariter der Frei willigen Feuerwehr zu Bühlau wurde ihm ein Notverband angelegt. Meißen Fortuna, die launische Glücks göttin, durch die schon mancher schwer getäuscht wurde, hat in dieser Dombau-Lotterie einen hiesigen HandwcrkSgehilfen einen bösen Streich gespielt. Wie immer hatte der junge Mann ein Dombaulos gezogen, daß er schon wochen lang mit den größten Hoffnungen im Portemonnaie mit sich herumtrug. In voriger Woche aber, kurz vor Beginn der Ziehung trat in seinem Portemonnaie eine bedenkliche Ebbe ein, über die man ja jetzt überhaupt allerwegen klagt. Da ihm jedoch eine Ausgabe bevorstand, so entschloß er sich, einen Teil des Loses zu verkaufen. Der Käufer, der wohl merkte, wo jenem der Schuh drückte, wußte ihn dahin zu bringen, das er das ganze Los verkaufte. Der Handel wurde abgeschloffen und befriedigt trennten sich beide, Zwei Tage darauf wurde dem Verkäufer seitens des Kollekteurs die freudige Mitteilung g macht, daß sein Los mit einem zwar nicht bedeutenden, aber bei den augenblicklichen Verhältnissen des ehemaligen Losinhabers immerhin beträchtlichen Gewinn gezogen worden war. Das Gesicht kann man sich denken, das er machte, als er ausrief: „Ja, wenn ichs nur noch hätte!" Naundorf. Ein höchst bedauerlicher Unfal ereignete sich am Donnerstag vormittag in unserem Orte. Es scheuten nämlich durch ein Automobil, dessen Führer allerdings keine Schuld treffen soll, die Pferde des GutS- lesitzers Clemens Born hierselbst und gingen durch. Sie rasten in wilder Flucht die Dorf- kraße entlang. Das Unglück wollte es nun, )aß den Durchgängern ein Biberacher Geschirr entgegenkam, mit dem ein Zusammenstoß er- olgte. Der Anprall war so gewaltig, daß sich )em entgegenkommenden Pferde die Deichsel des Geschirrs der Durchgänger sofort in den Kopf bohrte und das Tier auf der Stelle ge tötet werden mußte. Löbau. Im Apollo-Theater entstand während einer kinematographischen Vorstellung infolge Durchbrennens eines Streifens Zelluloid Feuer. Infolge der dichten Rauchwolken 'trömten die zahlreichen Zuschauer in panik artiger Flucht ins Freie. Die Feuersgefahr wurde bald beseitigt. Der entstandene Schaden icz-ffert sich auf etwa 1500 Mk. Hohenstein-Ernstthal. Der Hotelbesitzer Howorka unternahm am Bußtage mit seiner Gattin eine Wagenfahrt nach Limbach. Auf der Heimfahrt scheute das Pferd und fuhr mit dem Wagen auf einen entgegenkommenden Zug. Tie Insassen des Wagens konnten noch rechtzeitig abspringen. Der Wagen stürzte auf den Bahnkörper und wurde demoliert. Das Pferd rannte weiter. Chemnitz. Hier sollte die Leiche der Witwe eines vor acht Jahren verstorbenen KivatmanneS beerdigt werden. Als aber der "rauerkondukt an dem in üblicher Weise aus geschlagenen Grabe anlangte nud der Sarg der Erde übergeben werden sollte, stellte sich heraus, daß man nicht an der vor acht Jahren gelösten Familien-Grabstätte stand, sondern daß diese ich etwa sechs Reihen davon entfernt befand. Da nun dort noch kein Grab ausgeworfen war, um die Verstorbene an der Seite ihres Gatten zu betten, so mußten sich die Leid ragenden unter Zurücklassung des Sarges so lange in die Warteräume zurückziehen, bis ein risches Grab ausgeworfen war. Mit einer Verspätung von über zwei Stunden konnte dann die Beerdigung stattfinden. Crimmitschau. Das Elektrizitätswerk an der Pleiße zwischen Crimmitschau und Werdau hat jetzt die Fernleitung nach Lichtentanne, Stenn, Steinpleis und zurück nach Werdau in Betrieb gesetzt, in welcher die kolossale Spannung von 30000 Volt zum erstenmale in Sachsen zur Verwendung kommt. Welche Vorteile eine lerartige Hochspannung bietet, geht daraus hervor, daß man mit Hilfe der verlegten Kupferdrähte von nur 5 Milimeter Durch messer in der Lage ist, auf eine Entfernung von 20 Kilometer (von hier bis Reichenbach) 2500 ?8 zu übertragen, wobei in den Leitungen nur ein Verlust von 2 Prozent ent steht. Bei einem Verluste von 5 Prozent ließe sich eine Energiemenge von 10000 ?8 von hier nach Zwickau übertragen. Zur Führung der Hochspannungsleitung über die Gleise der Königlich Sächsischen Staatsbahn nördlich von Lichtentanne ist eine besondere eiserne Brücke gebaut worden, wie sie bisher in Sachsen noch nicht zur Ausführung gekommen ist. Weitenhäuser. Eine für die Stickerei- Industrie wichtige Erfindung ist Herrn Louis Uhlmann geglückt, ein Verfahren zur Her stellung von Buntstickerei. Der Apparat ist bei dem Erfinder bereits im Gange und man ist mit den Erfolgen zufrieden. Der General gedanke der Erfindung ist, daß der weiße Stickfaden aus Seide oder Baumwolle an der Maschine direkt gefärbt und getrocknet wird. Die Handhabung des Apparates, der an jeder Maschine angebracht werden kann, ist äußerst einfach. Plauen. Von einem Geschäftsmann wurden falsche Hundertmarkscheine, sog. Blüten, in Zahlung gegeben. In dieser Sache sind mehrere Verhaftungen erfolgt.