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Ottendorfer Zeitung : 29.01.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190801297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19080129
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19080129
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-01
- Tag 1908-01-29
-
Monat
1908-01
-
Jahr
1908
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 29.01.1908
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polmlcke Kundfckaa. Deutschland. *Der Aufenthalt Kaiser Wilhelms in Wilhelmshaven anläßlich der Ver eidigung der Rekruten der Marinestation der Nordsee und des auf den 29. Februar an gefetzten Stapellaufs des Linienschiffs „Ersatz Bayern", des ersten 18000 Tonnen-Schiffes unsrer Marine, wird mehrere Tage währen. * Der Bundesrat hat die neue Brüsseler Luckerkonvention und das damit zusammen- bängende Sonderabkommen zwischen Deutschland und Rußland genehmigt. *Die Ostsee frage erregt noch immer die Gemüter unsrer Nachbarn. Deutschland babe, so wird behauptet, die Frage, ob die Ostsee als geschlossenes Meer anzusehen sei, angeregt, um in Friedenszeiten die Ostsee in ein deutsches Meer zu verwandeln, im Falle eines Krieges aber eine Beschießung der Ostsee- küsten zu verhüten. Die Ostseefrage sei somit ausschließlich deutsches Interesse. Demgegen über muß, wie dies ja auch schon von amt- licber Stelle geschehen ist, wiederholt auf das bestimmteste erklärt werden, daß diese Frage bei den Ostsee - Verhandlunq en über- banpt nicht erörtert, also auch niemals von deutscher Seite angeregt worden ist. Aus Kopenhagen wird dazu berichtet, daß ein hervor- raaender Diplomat ausdrücklich erklärt habe, alle die Ost- und Nordsee betreffenden Unter bandlungen zwischen den dabei beteiligten Staaten verfolgen, ohne daß damit Grund zum Mißtrauen gegeben würde, sowohl örtliche wie für ganz Europa wichtige Interessen. * Die braunschweigische Landes- Versammlung beschloß, in Erwägung darüber einzutreten, ob und m welcher Weise das Gesetz über die Zusammensetzung der Landesveriammlung und das Wahlgesetz einer Änderung bedürfen, und ernannte eine siebengliedrige Kommission, die diese Ände rung vorberaten und weitere Vorschläge machen soll. * Das meiningischeSlaatsministe- riumhat im Landtage im Interesse einer künf tigen Verständigung die neuen Steuervor lagen bis zur nächsten Tagung des Land- rages zurückgezogen. *Jn der hessischen Zweiten Kam mer erklärte bei der Beratung der Reform des Schulwesens der Minister des Innern, den Wunsch, Privatschulen zu verbieten und in diesem Sinne die allgemeine Volksschule zu einer zwangsweisen zu machen, lehne die Regierung ab. Frankreich. * Wie setzt halbamtlich aus Paris gemeldet wird, soll der ehemalige Minister des Äußern, Delcask 6, der ein besonderer Günstling König Evuards VII. und ein Deutschen- feind ist, zum Botschafter in Petersburg er nannt werden. * Die Deputiertenkammer ge nehmigte die beiden im August und Dezember v. in Brüssel unterzeichneten Zuckerkonven- t i o n e n. * Nachdem die Bank von England den Dis kont von 5 auf 4 Prozent und die Deutsche Reichsbank von 7V- aus 6'/, Prozent ermäßigt hat, ist nun die Bank von Frankreich diesem Beisviel gefolgt. Sie hat den Dis kont von 3V- aus 3 Prozent herabgesetzt. Es scheint also, als ob die schwerste Zeit der wirtschaftlichen Krise überwunden ist. England. * Trotzdem in England keine Neigung für die allgemeine Dienstpflicht besteht, hat der Kriegsminister Haldane immer noch nicht ganz diesen Gedanken aufgegeben. Er führte zu seiner Unterstützung in einer Rede eine Bemerkung an, die Kaiser Wilh elm zu ihm bei seinem Besuch in Berlin machte. Der Kaiser sagte, er hätte die englischen frei willigen Heereskräfte gesehen und wunderte sich, warum man keinen ausgiebigeren Gebrauch davon mache. Haldane habe oft über diese Worte nachgedacht, und nun sei die Zeit K In goldenen ketten. 14 s Roman von F. Sutau. (ForNeyung.) „Ich ahnte es", sagte Elsa und nahm Leskas Hände in die ihrigem „Armes, armes Frauchen, das hätten Sie nickt tun dürfen, nur das nicht. Es ist die größte Sünde, die wir als Mädchen begehen können, wenn wir mit der Liebe zu einem andern im Herzen vor den Altar treten. Und so war es bei Ihnen, nicht wahr? Leska nickte traurig. „Es ist für mich eigentlich etwas Unbegreif liches, ich hätte das nie gekonnt," erklärte Elsa Bergers dann leise. „Wir waren so arm," entschuldigte sich Leska, „meine Mama und meine Schwestern redeten unaufhörlich auf mich ein, und ich war so jung, so unerfahren, so lebensunkundig." „Und wo ist er, der andre?" fragte Elsa Bergers scharf. „Ich weiß eS nicht. Er war Offizier und quittierte den Dienst meinetwegen. Einmal haben wir uns noch gesehen und gesprochen und Abschied genommen für alle Zeit. Kein Tag vergeht aber, wo diese Augenblicke nicht vor mir neu erstehen. Wenn ich durch die Wälder hier gehe und den Duft der Tannen hier ein atme, dann wird alles so lebendig. Es war ja nur ein kleiner Tannenwald mit niedrigen Bäumchen, reine Zwerge gegen die hohen Edel tannen hier, wo wir uns sahen, aber der Duft und die Ermnerung ist dasselbe. Ich glaube, wenn ich hundert Jahre alt werde, Tannenduft gekommen, den Versuch in weiterem Umfange anzustellen. Spanien. * über Spaniens Stellung zu den jüngsten Vorgängen in Marokko äußerte sich, nach einer Meldung aus Madrid, der Minister des Äußern, die Proklamation Muley Hafids sei für Spanien nicht verbindlich. Die spanischen Konsuln hätten Befehl erhalten, Abd ul Aziz als alleinigen Herrscher anzu erkennen. Portugal. * Aus Lissabon wird berichtet, daß im ganzen Lande wieder vollkommene Ruhe herrsche. Zwar wurde in der Hauptstadt eine bedeutende Revolverniederlage und eine Dynamitfabrik in einer vornehmen Straße entdeckt, aber man ist deshalb nicht be sonders besorgt, weil man in Regierungskreisen glaubt, daß die Anarchisten, die immer mehr aus dem Lande gedrängt werden, alles ver suchen, um ihre Niederlage zu verbergen. Die Regierung läßt jeden verhaften, der ohne Erlaubnis im Besitz irgendwelcher Waffen be troffen wird. Ruhla«». *Aus Petersburg kommt die Aufsehen er regende Nachricht, daß General Kuropatkin mit seinem ganzen Stabe nach den im Stöffel-Prozeß festgestellten Tatsachen gleichfalls dem Militärgericht übergeben werden wird. Er habe im Stösselprozeß wissentlich salsche Aussagen gemacht, die in geradem Widerspruch mit seinen Berichten an den Zaren stehen. * Es wird immer klarer, daß das Dasein der dritten Duma von ihrer Stellungnahme zu den ungeheuren Marineplänea der Regierung abhängt, die insgesamt für Floften- zwecke 2 Milliarden Rubel fordert. Der Führer der Okkobristen, Graf Uwgrow, erklärte, man habe der Partei einen Wink gegeben, falls die Marineforderungen abgelehnt würden, werde die Duma aufgelöst werden. Trotzdem ist die Mehrheit der Duma gegen die Marine pläne. Amerika. * Präsident Roosevelt richtete an den Kongreß eine Sonderbotschast, das deutsch-amerikanischeHandelSab- kommen betreffend. Die Botschaft ersucht um be-chleunigte Erledigung der Beratung des Ab kommens im Kongreß. Das Abkommen ist auf ein Jahr abgeschlossen. Der deutsche Reichstag hat es bereits genehmigt, der amerikanische Bundesrat aber, der alle Verträge bestätigen muß, noch nicht. Es bleibt aber bis zum 1. Juli d. auf Grund einer Verfügung des Präsidenten in Kraft, wozu dieser verfassungs gemäß berechtigt ist. Lehnt der Senat es ab, so scheint ein Zollkrieg zwischen Deutsch land und den Ver. Staaten unausbleiblich. *Zu den bisherigen vier Kandidaten für tue bevorstehende Präsidentenwahl in den Ver. Staaten bat sich noch ein neuer gesellt. Wie aus Washington gemeldet wird, bewirbt ssch nun auch der frühere Schatz sekretär Shaw um die Wahl zum Präsidenten. Afrika. ' Gegenüber den immer erneuten Versuchen Frankreichs, die Vorgänge im Innern Ma rokkos als unwesentlich hinzustellen, weisen die neuesten Meldungen aus Tanger mit be sonderem Nachdruck darauf hin, daß die Lage überaus ernst sei. — Die Anhänger Raisulis, die bisher in Fez gefangen gehalten waren, sind in Freiheit gesetzt und unterwegs zu ihrem Oberhaupt. Infolgedessen erwartet man fetzt bestimmt, daß Raisuli in allernächster Zeit den Kaid Mac Lean freiläßt., Falls Raisuli, wie er sckon vor einigen Wochen gedroht hat. sich auf Seite Muley Hafids schlägt, würde die Lage für Frankreich noch bedrohlicher. «sie«. * Die Errichtung einer russisch-japa nischen Bank in der Mandschurei, woran sich Japan mit 15 Millionen beteiligt, ist nunmehr beschlossene Sache, doch sind die näheren Einzelheiten noch nicht festgeltellt. Klus dem Aeickstaae. Der Reichstag überwies am Donnerstag zunächst das Scheckgesetz nach kurzer Debatte einer Kom mission von 14 Mitgliedern. Die dritte Lesung der Majestätsbeleidigungsnovelle ging rasch vorüber. Abg. Gyßling sfreis. Vp.) nahm kurz Veranlassung, die Schilderung des Aba. Heine (soz.) über den Königsberger Majektätspeleidigungsprozeß richtig zustellen und die Königsberger Richter gegen die schweren Vorwürfe Heines in Schutz zu nehmen. Dann wurde das Gesetz gegen die Stimmen der Sozialdemokraten angenommen. Längere Debatten rief die zweite Lesung des Entwurfs betr. Abände rung des 8 833 (Haftung des Tierhalters) hervor Es kam dabei zu scharfen Auseinandersetzungen zwischen den Konservativen und den Sozialdemo kraten, die behauptet hatten, die Vorlage trage einen rein agrarischen Charakter. Der Entwurf wurde schließlich ebenfalls an eine Kommission verwiesen. Am 24. d. steht zunächst aus der Tagesordnung das Zusatzabkommen zur Brüsseler Zucker konvention, das Protokoll über den Beitritt Rußlands zum Zuckervertrag und das Ab kommen über den Zuckerverkehr zwischen Deutsch land und Rußland. — Ein Antrag des Abg. Grafen v. Schwerin- Löwitz lkons.) aus Herab setzung der Zuckersteuer auf 10 Mk. wird mit zur Debatte gestellt. Staatssekretär Frbr. v. Stenge! empfiehlt die Vorlagen zur möglichst baldigen Annahme, da mit die Inkraftsetzung derselben noch znm 1. Februar ermöglicht werde. Am Schluffe keiner Ausführungen gibt der Staalsiekretär eine Regierungserklärung ab, in der für eines der nächsten Jahre ein Gesetz entwurf zur Ermäßigung der Zuckersteuer von 14 auf 10 Mk. pro Doppelzentner in Aussicht gestellt wird, sofern zwischen Bundesrat und Reichstag eine Verständigung über einen ausreichenden Ersatz für den dadurch zu erwartenden finanziellen Aus fall erreicht werde. Für den Augenblick sei eine solche Maßnahme aus „bekannten Gründen" nicht möglich. Abg. Graf Schwerin -Löwitz lkons.! stellt und begründet seinen Antrag, die Zückersteuer auf 10 Mk. von 100 Kilogramm Reingewicht sestzu- setzen. Sollte danach der Nettoertrag der Zucker steuer in den Etatsjahren 1909, 1910, 1911 den Betrag von 140 Mill. Mk. nicht erreichen, io ist der Reichskanzler befugt, zur Deckung des jeweiligen Fehlbetrages eine Anleihe auszunehmen. Sobald die Einnahmen aus der Zuckersteusr den Betrag von 140 Mill. Mk. übersteigen, ist der Mehrertrag zunächst zur Tilgung dieser Anleihen zu verwenden. Wir sind bereit, an eine umfassende Reform unsrer gesamten Verbrauchsabgaben heranzutreten und an Stells des Zuckers andre Luxusartikel stärker zu belasten. Die Lage der Zuckerindustrie ist sehr ernst, viele Fabriken werden die nächste Kampagne nicht mehr mitmachen. Wir könnten daher der Vorlage nur zustimmen, wenn die verbündeten Regierungen vorher unserm Anträge aus Herab setzung der Zuckersteuer beiträten. Zur gründlichen Vorberatung beantragen wir die Verweisung der Vorlage an eine Kommission. Abg. Wiemer (frs. Vp.) konstatiert mit Ge nugtuung, daß die Auffassung der Liberalen be züglich der Entwickelung der letzten Jahre vollauf bestätigt worden sei. Die Brüsseler Konvention hat durchaus günstige Folgen gehabt. Die Ver hältnisse aus dem Zuckermarkte haben sich erheblich gebessert. Von Kartellbildungen sind wir nicht nur nicht Freunde, sondern sogar Gegner. Die Herab setzung der Zuckersteuer würde einen großen finan ziellen Ausfall bedeuten, wenigstens für die Über gangszeit wird ein Ausfall herbeigesübrt werden. Wir stimmen dem Schatzsekretär bei, wenn er ge nügende Deckung voraussetzt für eine Ermäßigung der Verbrauchssteuer. Der Konvention stimmen wir zu, im übrigen behalten wir unsre Stellung nahme für die Kommission vor. Abg, Paasche (nat.-lib.): Wir Haven seinerzeit der Konvention zugestimmi und werden auch der Zusatzatte beilreten. Die Herabsetzung der Steuer wird einen vorübergehenden Ausfall bringen, dieser wird sich jedoch bald ausgleichen. Durch die Zusatzakte wird Rußland in seiner eignen Gesetzgebung keineswegs beengt. Das Abkommen mit Rußland ist von ganz geringem Nutzen. Bei der bevorstehenden Reichsfinanzresorm wird man auf die indirekten Steuern zurückgreifen, da muß man dafür sorgen, daß auch für diesen Ausfall Er satz durch indirekte Steuern geschaffen werde. Von einer Ermäßigung der Zuckersteuer werden die Kon sumenten Wie auch die Industrie Vorteil haben. Abg. Südekum (soz.): Unsre Agrarier sind zu jedem Opfer bereit, wenn sie den Vorteil davon haben. So auch soll die Zuckersteuer ermäßigt und vom Reich dasür neue Schulden gemacht werden. Dem stimmen wir niemals zu. Man sollte lieber die andern notwendigen Lebensmittel verbilligen. Abg. v. Grabski (Pole) meint, das Ab ¬ wird immer und immer wieder diese Erinnerung in mir Wack) rufen. „Und Sie glauben, Ihre Liebe und Ihr Schicksal haben mit jenem Tage ihren Abschluß gefunden, er wäre das Schlußkapitel Ihres Lebensromans gewesen?" „Jal Muß es nicht so sein?" Elsa lachte und sagte: „Kind, Kind, das Sie noch sind I Das war doch nur der Anfang, die Einleitung des Romans, dieser unschuldige Liebestraum. Ich bin überzeugt, das Schicksal führt Sie noch in ganz andre Heimsuchungen, führt sie vielleicht gar noch einmal mit dem zu sammen, für den Ihr Herz schlägt? Dann aber gibt es großen Sturm, die hohen Wogen werden Sie erfassen, über Sie zusammen schlagen, Sie ruhelos umher treiben, vielleicht auch, daß Sie den Hafen erreichen." „Was für einen Hasen?" Fast ängstlich schaute Leska bei dieser Frage in das Antlitz der Sprecherin, deren Augen so unheimlich, so düster leuchteten und deren schmale Lippen ein überlegenes Lächeln umspielte. „Den Hafen des endlichen Vereintseins natürlich," versetzte sie dann. „Aber ein solches Schicksal ist ja jetzt gar nicht auszudenken. Harre, arme Seele, in Geduld, und suche zu ertragen, was du verschuldet." In dem Augenblick trat Martha Brandhorst zu den beiden Damen. „Es ist Zeit zum Aufbruch, Leska," sagte sie mit ihrer scharfen Sümme, dabei einen mißtrauischen Blick auf Elsa werfend. „Ach, ist es schon so spät?" rief Leska und erhob sich. „Die Zeit scheint dir ausnahmsweise heute einmal sehr schnell vergangen zu fein," spottete Martha. „Ja, das ist sie wirklich," versetzte Leska, und reichte Elsa die Hand zum Abschied. „Auf Wiedersehen, Fräulein, hoffentlich recht, recht bald!" „Auf Wiedersehen," erwiderte auch diese, mit ihren leuchtenden Augen Leska noch einen be deutungsvollen Blick zuwerfend. Das war so mal ein Lichtblick in der Tage der Nüchternheit, dachte Elsa Bergers auf dem Heimwege. Der Liebesroman der jungen Frau ist ja an sich rührend harmlos; ein Offizier, ein armes Mädchen, dis sich lieben und nicht heiraten können, weil sie beide arm sind. Du lieber Gott, das ist, so lange der bunte Rock existiert, millionsnmal dagewesen. Kommt ein reicher Freier, dann sagt man dieser Liebe Lebe wohl, wenn auch das junge Herz ein wenig dabei blutet, das wird überwunden; auch die junge Frau Brandhorst wird es überwinden mit der Zeit. Aber sie soll es nicht, sie soll es nicht! köntr es in den Gedanken der klugen, energischen und ränkelustigsn Elsa Bergers. Das Schicksal sollte sie ihr nicht umsonst in den Weg geführt haben. Hier in dieser Geistes wüste, wo man aufatmete, wenn nm ein Wort an das Ohr tönte, das über die trostlosen banalen Alltagsgespräche hinausging, da schuf ein solches Frauenlos ein ganz neues Inter esse, zumal wo ein Menschenantlitz ihr begeg nete, das ein Hauch des Schick als, wenn auch nur ei» ganz leiser, gestreift hatte. L s'as Antlitz hatte ein solcher Hauch gestreift, kommen mit Rußland mache den Eindruck, als »» Deutschland schritt kür Schritt vor Rußland zurück» gewichen sei. Der Zusatzakie werde feine Fraktion nur zusammen, wenn die Derbrauchsabgabe weil 14 auf 10 Mk., und zwar bis spätestens M» 1. April 1909 herabgesetzt werde. Abg. Gotbein (frs. Vgg.): Besonders erfreu lich ist die Zuckerkonvention für uns nicht. Die meisten Weissagungen für den Zuckeimarkt habe« sich sonderbarerweise nicht erfüllt. Sehr wem» wahrscheinlich ist eS, daß der Zuckerkonsum sich kn dem erwarteten Maße vermehren wird. Die Herabsetzung der Steuer würde für das erste Jahr einen Aussall von 33,8 Mill. Mk. bringen. Erne Anleihe ohne Aussicht auf Deckung machen wir nicht mit. So sehr ich eine Herabsetzung der Zuckersteusr wünsche, so sehr muß ich verlangen, daß zunächil anderweitige Einnahmen geschaffen werden. Abg. Voigr-Hall (wntsch. Vgg.): Ich Se- daure, daß in dieser für Industrie und Landwirt schaft äußerst wichtigen Frage erst jo kurz vor de« Jnkrastsetzungstermin der Reichstag befragt wird. Darin scheint System zu liegen. Gegen eine der artige Behandlung müssen wir energisch Protei einlegen. Wir sind aus dem allgemeinen, gleiche» und direkten Wahlrecht hervorgegangen, wolle» trotzdem nicht als Parlament zweiter Klasse be handelt werden. Dem Antrag Schwerin-Löwitz stimmen wir zu. Staatssekretär Frhr. v. Srenge! erklärt, «ixe schnellere Vorlegung der Materie sei nicht denkbar gewesen, da der Vertrag erst am 20. d. in Peters burg festgelegt sei. Die alte Konvention sei für unsre Zuckerindustrie günstiger gewesen als die neue, jetzt handele es sich aber darum, ob die neue Konvention eintreten solle oder ein vertragSIossr Zustand, und da sei die Konvention doch vor zuziehen. Abg. v. Oertzen (freikons.): Durch Ar nähme der Konvention werden die Produzenten' geschädigt, und sür diesen Ausfall muß ein Ausgleich ge schaffen werden. Abg. Neumann-Hofer (Hosp. b. d. frs. Vgg.) widerspricht der Meinung, als ob der Konvention ein großes Gewicht beizulegen sei. Rußland wird gar nicht in der Lage sein, das ihm zugesiandene Quantum Zucker aus den Markt zu werfen. Damit schließt die Diskussion. Die Vorlage geht an eine Kommission von 28 Mitgliedern. Daraus vertagt sich das HauS bis Mittwoch. Von und feim. X Geheimrat Hinzpeter als Wohl» täter. Der kürzlich verstorbene Geheimrat Dr. Hinzpeter in Bielefeld, der frühere Lehrer des Kaisers, hat in seinem Testament auch das dortige städtische Krankenhaus mit einem nam haften Betrage bedacht. Er überwies der Stadt Bielefeld letztwillig ein Kapital von 18 000 Mark mit der Bestimmung, diese Summe zu Zwecken des städtischen Krankenhauses, in dem er seinerzeit eine so ausgezeichnete Pflege ge nossen habe, zu verwenden. X Eine „Kaiser"« Glückwunschkarte ans Steinkohle. Eine aus Steinkohle ge fertigte Glückwunschkarte hat der Häuer Joleph Dudek von der Kleophas-Grube in Ober schlesien an den Kaiser gesandt. Die Karte ist von dem einfachen Manne geschmackvoll auS« geführt und hat die lobende Anerkennung des hohen Adressaten gefunden. Als Geschenk für die mühevolle Arbeit ließ der Kaiser dem Ab sender durch das Hofmarschallamt mit seinem Danke eine kostbare goldene Busennadel zu gehen. H interlistige Ermordung eines Försters bei Rahnsdorf. Ein schweres Verbrechen ist in der Nacht zum 23. d. in der Nähe der Nahnsdorfer Mühle bei Berlin verübt worden. Der 55 jährige Königliche Förster Schwarzen stein, der sich auf dem Nachhausewege befand, wurde meuchlings niedergeschofsen. Von dem Täter fehlt jede Spur, ebensowenig ist eine Veranlassung zur Tat ersichtlich. X Eine vierfache Hinrichtung wird demnächst in Bonn staftfinden. Es handelt sich um jene vier kroatischen Raubmörder, die oom dortigen Schwurgericht zum Tode verurteilt und deren Revisionen vor kurzem vom Reichsgericht verworfen wurden. Für die Aufstellung der Guillotine sind dieser Tage im Bonner Gs- fängnishofe bereits Abmessungen vorgenommen worden. Eine derartige Massenhinrichtung dürfte in Deutschland bisher nicht vorgekommen sein. diesen Hauch wollte Elsa Bergers an fachen, er sollte zum Feuerbrand werden, der nie wieder erlöscht. Die Grundbedingungen eines modernen Eheromans waren ja vor handen, es bedurfte nur feiner, geschickter Parzenfinger, um die Fäden zu spinnen, und die besaß Elsa, ebenso ein gut Teil Phantasie und etwas Hang zur Intrige. Verdenken konnte ihr es ja schließlich kein Mensch, wenn sie das langweilige Dasein bei ihren Verwandten, die noch dazu mit allerlei Gebresten behaftet waren, sich ein wenig unterhaltender zu ge stalten suchte, wenn auch auf Kosten der.Ruhe und des Friedens andrer Menschen. 11. Leska fuhr etwas später in Gesellschaft ihres Mannes und ihrer Schwägerin schweigend durch die stille Mondnacht heim und die junge Frau bekam dabei ganz seltsame, böse, wahnwitzige Gedanken. Die Tannen rauschten, ihr würziger Dust umschmeichelte sie, wiegte sie ein in süßes Träumen, und dann folgte jähes Erschrecken. Sie war ja gefesselt mit goldenen Ketten. Aber gab es denn gar kein Entrinnen, keinen Ausweg. Konnte sie nicht die Fesseln sprengen? Aber die Mutter, die Schwestern und die Armut, die ihrer aller dann wieder harrte I Es ruhte sich doch gar zu behaglich in den weichen Kissen des Landauers und fuhr sich so sanft auf den Gummirädern! Dazu kamen die eleganten Toiletten und das ganze sorglose Dasein der reichen Frau, woran sie sich so schnell gewöhnt. Und er — er — del- andre! Wo war er denn? Wer konnte X ! «Mert, zum er ix Kons i« richt krachend Mensb wiederh daran c mit Fü Tage x Schlitte 60- kein so Chirurg VrariS sal des 'ein. 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