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Künstlerfahrlen in Zentralasien. Seltsame Abenteuer eines Malers in Tibet und China. Don Dr. H. Laske-London. Berechtigtes Interesse erregte vor einiger Zeit in der Londoner „Paterson-Galerie" eine Ausstellung von Bildern, di« der bekannte österreichische Maler Noland Straßer in Tibel und der Mongolei gemalt hatte. Der erst vierzigjährige Künstler gehört zu einer Klasse von Malern, wie es deren wohl wenige geben durfte. Aus Lust am Abenteuerlichen durch streifte er die fernsten und wildesten Länder, um Land und Leute im Bilde seistzuhalten. Mehrfach iss er nur mit knapper Not dem Tode entgangen, so auch auf seiner letzten Reise, die ihn ins wildeste Zentralasien führte. Don Indien aus ging Straßer heimlich ohne Papiere und gegen den Nat aller seiner Bekannten iiberdic tibetische Grenze. Außer seinen Malutensilien und einer einfachen Feldaus rüstung hatte der kühne Jünger des Apelles nicht viel bei sich. Ein wohngesinnter Tibeter hatte ihm geraten, die größeren Orte zu vermeiden, wenn er lebendig zurückkehren wolle. Diesem Rate folgte er, hielt sich meist an die Karawanen- straßen und lebte von selbstgeschossenem Wild. Große Schwierigkeiten hatte er, sowohl in Tibet als auch in der Mongolei, dis Eingeborenen zu bewegen, ihm als Modell zu sitzen. Infolge ihres außerordentlichen Aberglaubens sind sie überzeugt, daß sie sich den bösen Geistern ausliefern, wenn sie ein Bild von sich anfcrtigen lassen. Gleichwohl konnte Straßer eine Reihe Lamas, Soldaten und selbst einige Frauen so weit bringen, ihm zu „sitzen", wenn cs auch wiederholt vorkam, daß die Bedenken des Modells während der Sitzung wieder so groß wurden, daß es sich ungeachtet aller Beschwö rungen eilig davon machte und den Maler mit dem halb vollendeten Bilde zurückließ. Einmal hatte Straßer nach vielen Schmierigkeiten einen Lama dazu gebracht, ihm als Modell zu dienen, als der OLerlama dazu kam und den Künst ler mit oll seinem Gerät zum Tempel hinaus jagte. Ein anderer Lama, dessen Bild glücklich vollendet war, bestand darauf, ein Gebet auf die noch feuchte Leinwand zu schreiben, um so der Wirkung böser Geister zu begegnen. Die Frauen ließen sich nur dann als Modelle gewinnen, wenn Straßer ihnen vorher persönlich bei einem Lama die Erlaubnis dazu erwirkt hatte. Sic ließen sich auch stets vom Lama segnen, bevor sie sich auf das bedenkliche Abenteuer einließen. Die aufregendsten Begebenheiten erlebte Straßer in der Mongolei und in China. Gleich nach Ucberschreiten der mongolischen Grenze wurde er als Spion verhaftet, nach Urga gebracht und mit zwölf Rusten in ein Gefängnis gesteckt, das auch den bescheidensten Begriffen von Sauberkeit Hohn sprach. Alle wurden in einem kleinen Naum zusammen gepfercht. Zu essen gab es nichts als das, was man von Be kannten zugesteckt erhielt oder für schweres Geld kaufte. Ein Russe saß schon neun Monate in dem Loch, ohne daß sich jemand um ihn kümmerte. Er hatte einige Eingeborene daran zu hindern gesucht, ihm gehörende Bäume umzuschlagcn — das war sein ganzes Vergehen. Von Zeit zu Zeit wurden einige der Gefangenen herausgeholt. Sie kamen nicht wieder, man hatte sie an die Wand gestellt und erschossen. Straßer drohte das gleiche Schicksal, doch gelang es ihm bereits nach sechs Tagen, seine Freiheit wieder zu erlangen. Seine Lage war dadurch nicht viel gebessert. Er befand sich unter steter Bewachung, die Ausübung seiner Kunst war ihm untersagt, Mch drei Monaten erhielt er plötzlich von den, mongolischen „Kultusminister" ein amtliches Schriftstück, das ihm das Verlassen des Landes gestattete. Indessen wurde das Dokument von den Soldaten nicht erkannt, ihnen schien der Herr Kultusminister eine unbekannte Erscheinung zu sein. Erst als der „Polizeipräsident" von Urga ein ähnliches Schreiben ausstellte, konnte Straßer seine Reise fortsetzen. Nach dem Uebevschreiten der chinesischen Grenze geriet er mitten tn die Feindseligkeiten zwischen Tschangtsoltn und Feng, yusiang, doch gelangte er mit den wertvollen, unterwegs ange. fertigten Erzeugnissen seiner Arbeit glücklich noch Kolqan. Dort wäre er beinahe ein Opfer der die Stadt plündernden Soldateska geworden. Dann ging es weiter nach Peking. Der erste Zug, der seit acht Monaten die Strecke passierte hatte, brachte den Maler nach der Hauptstadt des Reiches der Mitte. Die Fahrt erfolgte in einem Viehwagen, der mit chinesischen Soldaten Überfüllt war. Ein mitsahrender Bauer wurde von den Marodeuren während der Fahrt erschlagen und einfach zum Wagen hinaus auf die Strecke geworfen. Durch Worte und Gebärden zeigten die Mörder dem weißen Reisenden, daß sie nicht übel Lust hätten, ihm das gleiche Schicksal zu bereiten. Nur seine Kalt- blütigkeit und äußerste Zurückhaltung bewahrten den Künstler vor einem vorzeitigen Ende. In Peking traf ihn ein harter Schlag. Als er seine wert- vollen Bilder aus dem Packwagen ausladen wollte, stellte sich heraus, daß die Kisten erbrochen und nicht weniger als 180 unersetzbare Bilder, Skizzen und Entwürfe vernichtet oder so beschädigt waren, daß sie nicht wieder hergestellt werden konnten. Als er dem zuständigen Beamten mit einer Beschwerde und Schadcneriatzfordervng drohte, riet dieser ihm, angesichts der Verhältnisse im Lande lieber ganz ruhig zu sein, wenn er Wert darauf lege, lebendig China zu verlassen. Straßer blieb nichts anderes übrig, als den wenig tröstlichen Rat zu befolgen. Uebrigens trug er den Verlust mit um so größerer Ruhe, als er auf seinen früheren Künstlerfahrten Schlimmeres erlebt hatte. In den Wildnissen Neuguineas wurden sein Freund und der Führer von Eingeborenen erschlagen und gefressen. Straßer selbst hatte unter Zurücklassung von 30 Bildern das nackte Leben retten können. Derartige Widerwärtigkeiten schrecken den Künstler aber durchaus nicht ab. Er plant bereits eine neue Expedition, die ihn diesmal in die Eiswüsten Alaskas führen soll. -> .U Vie tssuernüen Nmlvkklisbsnsn. vernsbacd, Oberplannonstlel, Scknoedorg, Lelerlolck, Llter- Isln, am 25. November 1928. In tieker steuer: Vie Nintsrdttebsnen Ksüiumdsil vdsrseklsms, äen 25. Xovember 1928. kur nie ^amreicnen ö6zvei86 oer Liebe, Ver- ekruriA unä sseilnubme beim Heim^un^e unseres lieben Lntseblukenen ksMM Msra Wir suZen wir allen hierdurch unseren innigsten Dank. kür ckis uns beim lleim^angs unsere» lieben Ont- sclüskenen, äs» Vlskdsuuntsrnshmsrs Sustsv Soekmsnn in so reicbem blaös erwiesene Hnteilnsbme, sagen wir nur kierckurcb unseren innigsten Dank. Ms Irausrnüsn Mntsrdlisdvnsn. Hus, cisn 26. November 1928. blacb langer, sebwerer Xrankbsit, aber plötzlich unck un erwartet, versebieck am 25. dlovemker akenUs 6 Ukr unser lieber Lolin, Orucksr, Lcdwager, Onkel unck LiSuti^am, cker Sablosssr MeoM UMsr Aimpe! im Hlter von 22 labren In tiekstem Lcbmerss seinen ckies um stilles Leileick bittenck an ckis trnuerncken Ollern Outsdesitzer Nugo StlmpsI unck Xinüsr ttolsns Mektsr als kraut. IVlittweicks-^srksrsbseli, kumkaeb i krrgeb., 8ret- baus, Leipzig unck keierkelck, cken 26. klovemksr 1928. Oie keerckigung unseres lieben kntscblslenen kinckst am blittwocb, -cken 28. Xovembsr naedm. 2 Okr vom Trauerkauss aus statt. vank. kür Ülo Seveiis borrliokor Hnteilnskmo beim kinscbeiüsn unseres lieben katscdlskenen, ckes sVirtsckiaktsdssltzsr» sprooben wir unseren brounckon unck Sekenntsn, lnsdesoncker« cken bütgiieckern ckes banckwirtsrdaktllckea Vereins, unseren innigsten Dank aus. H«nko-'2leichsoda macht das umständliche ^Vorwäschen der Wäsche überflüssig. Ueberlegen Sie bitte, wieviel Jett und Arbeit Sie dadurch sparen können. asussekuks unii panlokfsl, sckSn, nreküsek unck preiswert, Mr Kerron, Onmsn unck KIncksr, vorn einMoksn dis rum kosten In SeksüUekr Leliuhhsus ^->rk, 14 »vk kutM «888 neuer krnto, ungebleicht, k-rns-ssunck plck. 0.55 M ssoebnor's l-sbensmlttei Hue, Zebnooksrger 8tr. 8 kuck, kberiein, Hue keieksstrsös 35. Mim, 8MM (blutsrisch) empsiehlt Paul Dauer. Schneeberg. 'Ich Oie trauerncte Qattin kriecisriks li.snlc unck Hmrebörij-s. Srlsodseb, cken 23. dlovombsr 1928. klsekckem wir unseren lieben kntsolilaksnsn, blsrrn Sustsv tlekMSNN t-snk mir letzten Kube xreketlst baken, sac-en wir nur bierckuieb kür alle 2eiclisn liolrovollsr Hnteilnakme, unseren ksrrüekstsn OsnX. Statt Karten. Für die uns anläßlich unserer Hochzeit überreich ten Geschenke und sonstigen allerseits bewiesenen Aufmerksamkeiten sprechen wir hiermit unseren herzlichsten Dank aus. Aans Mth und Frau Liddy geb. Thiele. Äockau, den 26. November 1928. Wssekmsseliinsn in kolrauslUkrunß- bester Konstruktion u. in Lisen in Vollback versinkt, vsäevsnnen, Ws8olm»nnsn, Hs8Mrs1ter Kaulen Liv am günstigsten, auk Wunscb auck suk Veilrakluneen bei Sl.kV L eo., Lekwsrrsndsfg i. 8s. Herrs. Wäscheaiatlnnq erriell man LS." WWemmelii oilcrncuelter Kvnkruktion. Kein Rutschen und Echietlauien mehr. Degueme Tellzablung. Tb Snar » Sohn. Sera 34. AHeinstehen-er junger Kerr (Nichlt-mzer). ütchl di» B'^ .miinnasi eines »eilen Fräuleins, mögl. blond, mi telaroh, 20—24 Jahre, zwecks gemeinsamer Spaziergänge. Angebote möglich» mit Bild unter A 3517 an die SeschäslsIteU« dieses Blattes in Au« erdeten. Dettiedern werd, aerein. bei Wilhelm Uhlmann; Kchneebera. ssrammg. I. Neue, tülikräst. Detiteoern verkantt d Obige. Mttilörverejns- Ehrenzeichen am Svunlag Vorm, zur .Kirchenparade v. 1870 71er Kriegsteilnehmer verloren. Abzugeben Schneeberg. Wedergass, 2S. „Ich litt volle 2 Jahre an einem häßlichen. Äußerst hartnäckigen Sefichtsausschlag bei dem keines der angewandten Mittel eine Besserung crwirtte. Geradezu erstaunt bin ich aber IM nach dreiwöchentlichem Gebrauch Ihrer „Hücker'« P-Medi- zinal-Seise" Uber die großartige Wirkrmg derselben. Mein Gesicht ist jelit vollständig rein. Lothar Gllnther tn O." s Stck. so Psa. (IS Vg>. Ml. l.- <2so/„ig> und Lik. l.S0 (35°/oia, stärkste fforin). Da,» „guckooh. greme" lä 8b, all, 7Ü und 100 Pfg.) In allen Apo theken, Drogerien und Parsllmcrten erhältlich. Adler-Avotheke. Arie, G. G. Kunke's Apotheke, am Markt, Gustav Otto. Parlümerie. Markt 14, A Vettermann. Sckwar'enberg. Mohren-Apotheke. Löhnih. Lobnsebsrg fkuk 3O1 Naben 8ie okkene Müs luotzan? 8tsohsn? 8vkmsrren? vrennsn' Onon x^brnuokon 8lo ckio tsuse-ncksnok bowllkrte Univ«r8«lnsil8»tvs ,.6«nt«rin." IVIrltunßl llderrasokenck. ?r«ls 1.5Ü unck 2.75 »dl. Lrkkltllck in Husr Hllolnckvpot Hcklsrapotkok». 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