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Erzgebirgischer Volksfreund : 27.11.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192811274
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19281127
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19281127
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-11
- Tag 1928-11-27
-
Monat
1928-11
-
Jahr
1928
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 27.11.1928
- Autor
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D Aus dem Gerichtssaal. D E Stimmen aus dem Leserkreis. . 220° . Z4°° E Konzerte, Theater ete. Vom Büchertisch Aue na folgt). Hoffnungrn n war ihre Kampf mit trotz aller rbun-en zu frohen un) ht, weil zk richt auszu misten, mi Frau, wei !g, der In rch bet uns uen Toten, rf, auf dem lichkeit, ein henliebe zu ocreine, die gen Feuer. :uz und der mplatz zur fer als in bester sein rer waren? :rer Helm wn Geist in De sang des m, auf der r Dietel ngsamt in )tzt, alle di« lden, wcnr mit seinen en aus der weinte sie rg, und bei iannte, nm m Tränen lten, seine rd Freund« us wie fii' jetzt keiner l Zigeuner >on sie an ich mit der notwendig« ötig waren und Luru« ite und be> illste. Nol« i ab. Aber Arbeit, mit ren Kapital n. Er chatte richt helfen, rlf zuerst in eien konnte, is auf ihn : Rolf jene .os glühend nstellen, die der Mann leidete, und )er bitteren le aussichis- 0 hiesigen chen Nah. oben wur. eS Fettge- rsordnung mgsmtttei. Vollmilch Schwarzenberg, 26. Nov. Nach dem Bericht Wer di« Sitzung der Stadtverordneten zu Schwarzen- berg vom 8. November, der in Nr. 264 des „Erzgebirgischen Dolksfreunds" erschien, könnte angenommen werden, daß das erforderliche Areal für den öffentlichen Weg auf dem Flurstück Nr. 449 des Flurbuches für Schwarzenberg i. Sa., Kommer zienrat Goßweiler eigentümlich gehörend, und auf welchem dieser die Einziehung des Weges verlangte, seinerzeit im Enteignungswege beschafft worden sei. Richtig ist aber, daß das erforderliche Areal für den anderen Perbindungs-Fußweg zwischen Annaberger- und Bahnhofstraße im Enteignungs verfahren beschafft wurde. m", gebo» ch herzlich ** Chemnitz. Im benachbarten Mittelbach wurde die 30 Jahre alte Frau Meta Kämpf mit ihrem fünfjährigen Töchterchen in ihrer Wohnung tot aufgefunden. Mut ter und Kind hatten sich mit Leuchtgas vergiftet. Der Grund zur Verzweiflungstat soll eheliches Zerwürf nis sein. — Die Polizei verhaftete einen 33 Jahre alten Buchhalter aus Annaberg, der sich der Urkun denfälschung und des Betruges in Höhe von 5000 Mark zum Nachteile eines Chemnitzer Geschäftsmannes schuldig gemacht. ** Plauen. Am Sonnabend wurde auf der Bahn strecke Plauen—Weischlitz ein unbekannter junger Mann tot ausgefunden. Er hat sich wahrscheinlich vom Zug« überfahren lassen. ** Kamenz. Ein Landwirt in Weissig war auf sei nem Grundstück mit einem Brunnenbau beschäftigt. Nach einigen Sprengschüssen ließ er sich auf den Grund des Brunnens hinabseilen, wo er nach wenigen Minuten bewußtlos zusammenbrach. Darauf ließ sich ein alter Mann hinab, dem es gelang, den Bewußtlosen zu bergen. Beim HerauSztehen wurde der Helfer kurz vor der Oberfläche ebenfalls bewußtlos und stürzte, da er schlecht angeseilt war, in den 14 Meter tiefen Brunnen, wo er schwerverletzt lie gen blieb. Endlich gelang es herbeigeeilten Dorfbewoh nern, den 73jährtgen Mann und «inen weiteren Helfer, dem unwohl geworden war, aus dem Brunnen zu holen. Der Schwerverletzte dürfte kaum mit dem Leben davon kommen. eingefunden. Nachdem hier der MikitSrvereknsvovsteher, Werk meister Lehnert, für di« vielseitige Beteiligung gedankt und die Freiw. Sanitätskolonne an ihrem Gedenkstein «inen Kranz niedergelegt hatte, gings mit Trauermusik, ausgeflihrt vom Bläserchor der Landeskirchlichen Vereinigung, hinan und hinein ins lieb« Gotteshaus, wo Ler Männerchor unter Kantor Trasse lt noch durch weihevollen Gesang die Andacht er höhte. Nach dem Gottesdienst gedachten noch die Lästlgschc Kapelle, wie auch die beiden Gesangvereine „Liedertafel* und „Liederkranz* in sinniger Weise ihrer Toten, und dann scharten sich alle um das Kriegerehrenmal am Gotteshaus, wo auch die Gewehrabteilung des Militärvereins im Kreise der Fahnen Aufstellung genommen hatte. Pf. Köhler sprach von Lem reich mit Kränzen der Liebe geschmückten Ehrenmal aus Worte des Dankes an all die gefallenen Kameraden und er mahnte zur Einigkeit in vieler verworrenen Zeit. Werkmeister Lehnert aber forderte in warmherzigem Appell unsere Jugend auf, in Dankbarkeit das Gedächtnis der Toten zu bewahren und sich ihrer wert zu zeigen. Trüb und traurig erklang das Lied vom guten Kameraden und ehrend neigten sich Fahnen und Banner. Hundshüb«!, 26. Nov. Am Sonnabend abend ist auf der Staatsstraße ein Personenauto in einen Langhalzwagen von hinten hineingefahren. Das Auto wurde erheblich be schädigt. Bockau, 26. Nov. Zum Totensonntag veranstaltete der Turnverein „Germania* (D. T.) im Sonnensaale einen Theaterabend, der schon im voraus ausverkauft war, und in Wahrheit muß auch bestätigt werden, daß er diesen starken Besuch verdiente. Zeigten die turnerischen Darbietungen (Freiübungen und kraftvoll« Barrenübungen) einerseits, daß sich Ler Turnverein „Germania" gleichwertig dem Bruder- verein an die Seit« stellen kann, so bewies andrerseits die Aufführung des Volksstücks „Wenn Muttertränen fließen", daß der Verein über schauspielerische Kräfte verfügt, um die ihn andre Vereine mit Recht beneiden. Mit Freud« und An erkennung darf festgestellt werden, daß der Verein durch die 'Auswahl wie auch durch die Darstellung dieses Volksstücks den ernsten Charakter des Tages wohl zu wahren verstand und darum den reichlich gespendeten Beifall ehrlich verdiente. In lebenswahren Bildern entrollt sich vor dem Zuschauer «ine jener Familientragödien, von denen der Teufel Alkohol Hunderte und Tausende auf seinem Konto hat, doch ist auch die Leistung gerade jener beiden Darsteller besonders hoch an zuerkennen, die als Pater und Sohn zwar lebenswahr, doch ohne jede lächerliche Uebertreibung di« Trunkenbolde verkör- perten, sodaß das störende Lachen unreifer Burschen und Mädchen ganz unverständlich und unangebracht war. Mit größtem Eifer und liebevollem Versenken hatten alle Spieler ohne Ausnahme sich in ihre Rollen hineingelebt, sodaß allen gleiches Lob gebührt, doch seien noch besonders die Leistungen der beiden Brüder Wilhelm und Hermann, sowie der drei Da men herausgehoben. Die wirklich guten Leistungen und Lie aukgewandte große Mühe aller Darsteller und der Leitung nicht zuletzt auch Meister Werners, verdienen wohl ein« noch- malig« Aufführung, um die der Verein auch von dieser Stelle ans herzlich gebeten wird. Backan, 26. Nov. Der Abendgottcsdienst am Toten sonntag war durch Kantor Erasselt in sinniger Weise zu einer musikalischen Gedächtnisfeier ausgestattet worden, die wieder vor einem dichtgfiillten Gottesbause dar aeboten werden konnte. Nachdem die Gemeinde durch weihe volles Orgclvorspiel, durch Lied, Gruß, Gebet und Schrift- vorlesuug stimmungsvoll vorbereitet worden war, bot Ler gemischte Thor Joh. Seb. Bachs tiefsinniges: Wenn ich einmal soll scheiden, und zwei Kinderstimmen sangen: Laßt uns gehn zu Gottes Garten. Mit zwei Liedern (Leis wandeln wir von Earl Moria v. Weber und Nube sanft von Plummer) ehrte darauf der gemischte Ebor in sinniger West« das Andenken seines so früh vollendeten Mitglieds, der Frau E. Behrendt. In Dealeituna zweier Violinen und der Orgel verkündete ein Tenorsolo (Lehrer Lorenz) die biblstche Wahrheit: Unser Leben mähret 70 Jahre, doch im Sovransolo (FA. Lauckner) mit Viostne und Orgel erklang die Mahnung: Weinet nicht Wer die TotenI Nach weiteren dreistimmiaen Kinderchören (Selig sind die Toten von A. Brandt und Maa auch die Liebe wei nen von Fr. Schneider) fand die musikalische Darbietung ihren Schluß und Höhepunkt in den beiden gemischten Chören: Komm süßer Tod von Joh. Seb. Dach und Wie groß -ein Leid auch sei von I. Riet«. Ein« reichbeluck'te Abendmahlsfeier folgt« der musikalischen Gedächtnisfeier. Möge das bichtgefüllte Gotteshaus und Lie andächtig lauschend« Gemeind« der Trauernden unserm verehrten Kantor Crasselt dankbare An erkennung dafür sein, daß er auch durch diese Feierstunde wie der sich mit keinen getreuen grossen und kleinen Sängern und Sängerinnen tiefer eingesungen hat in Herz und Gemüt seiner Kirchgemeinde! Ein russischer Emigrant wegen Betrugs berurteilt. Der frühere Rittmeister im kaiserlich russischen 2. Gar- dekürassierregiment, Nikolaus Salvator von Maklakoff ist vom Schöffengericht in Leipzig wegen Betrugs zu einer Zusatzstrafe von einem Monat und drei Wochen Gefängnis verurteilt worden. In vier Fällen des Betrugs, die mit unter Anklage gestellt worden waren, mußte er freigesprochen werden. Maklakoff hat seit Jahr und Tag in Deutschland, wo er als Emigrant sein Leben fristete, Betrügereien aller Art begangen und ist auch vom Landgericht in Hanlburg wegen solcher Betrügerien zu einem Jahre Gefängnis ver urteilt worden. Sein« Betrügereien bestanden in der Hauptsache in Logissch windel, Zechprellerei Und Kredttbetrug. kine wWge FeMllung zur KrlessMWage. Von gegnerischer Seit« ist häufig die Behauptung ausgestellt worden, daß die deutsche Regierung am 31. Juli 1914 ihr Ulti matum an Rußland gerichtet habe, bevor in Berlin die Nachricht über di« russische allgemein« Mobilmachung eingetroffcn war. Alfred von Wegerer Hot über dies« Frag« Nachforschungen angestellt und ist zu dem Erg«lmis gelangt, daß der Entschluß, ein Ultimatum an Rußland abzusenden, erst um die Mittagsstunde des 31. Juli ge faßt worden ist, nachdem die Meldung d«s deutschen Botschafters in Petersburg über die russische allgemeine Mobilmachung tatsäch lich Vorgelegen hat. Die Studi« ist in dem soeben erschienenen Novemberheft der Berliner Monatsheft« „Die Kriegsschuld frage" enthalten. Aus dem weiteren Inhalt des Heftes heben wir besonders die erste kritische Würdigung des in Neuyork erschienenen großen Werkes über die Ursachen des Weltkrieges von Professor Sidney D. Fay hervor. Der amerikanische Gelehrte ist als Autorität auf dem Gebiete der Kriegsschuldfrnge der Vereinigten Staaten anzu- sehcn, und gibt dem Artikel 231 des Kapitels des Friedensver trages mit den. Worten den Todesstoß: „Das Urteil des Versailler Vertrages, daß Deutschland und seine Verbündeten allein verant wortlich sind, müssen wir fallen lasten... es wird allgemein von den besten Historikern aller Länder anerkannt, daß es nicht mehr zu halten und zu verteidigen sei." Die Berliner Monatshefte „Die Kriegsschuldfraqe" können durch die Post, durch all« Buchhandlungen sowie direkt vom Verlag Berlin NW 6, zum Preise von 1,80 Mk. für das Einzeihest und für 4 Mk. vierteljährlich bezogen werden. * Rudolf Prcsber: Die Zimmer der Frau von Sonnensaks. Ein heiteres Novellcnbuch. Volksverband der Bücherfreunde, Wegweiser- Verlag G. m. b. H., Derlin-Eharlottenburg 2. Der liebenswürdige Dichter selbst sagt von diesem Buch, in dem das Leben eines lustigen Pensionats geschildert wird: „Wer aber dem Leben in dieser ernsten und immer trauriger sich gestaltenden Welt noch seine Berechtigung zugesteht, wer — mit mir — noch glaubt: daß das Schicksal nicht nur die Menschen prägt und zwickt und zermürbt und schindet und foltert und schließlich wie erledigte Puppen an die Wand wirft — nein, daß es auch zuweilen mit einem harmlos spaßt, wie mit Kin dern, und sein lustig Spiel treibt mit ihren Schwächen, Träu men und Eitelkeiten — wohlan, wer so denkt, der reiche mir die Hand. Und ich will ihn ein wenig leiten durch meine Welt, will ihm ein paar Herzen öffnen und ihn lächelnd führen durch die Zimmer der Frau von Sonnenfels." Der V. d. B. hat auch dieses Novellenbuch in einer schönen und soliden Aus stattung hcrausgearbcitet, wie alle seine Werke, die vom lite rarischen Standpunkt aus betrachtet eine mustergültige und aus gesuchte wertvolle Bibliothek darstcllen. Zufolge der erstaun lich geringen Preise, der völlig sreien Wahl aus dem reichen Erfcheinimgsbestande von über öOV Werken und der kostenlosen Mitgliedschaft ist das Anwachsen seines Mitgliederkreises, der bereits viele Hunderttausend«' umfaßt, erklärlich. Orgel gespielt, -öden dem Trauevgottesdierrst besonder« Weih«. Dor Lem Kriegerdenkmal legt« Hr. Earl Härtel für di« Vereinigten Militärverein« einen Kran- nieder. Er wies dar- auf hin, Laß von hier aus von vierzehn Jahren viel« Hunderte Schneeberger und Erzgebirger hinaus in den Kampf gezogen seien, um hingebungsvoll und begeistert di« Grenzen, di« H«imat zu schützen. Jene Begeisterung sei aber nach Uber vierjährigem heldenhaften Ringen durch Parteipolitik vernichtet worden, und unser Volk zu'ammengebrock>en. Nuc wenn wir einig sind, können wir. wieder zur Freiheit kommen! Zum Gedächtnis der gefallenen Brüder legte Redner «inen Kranz nieder. Für den Louisenbuno wurde ebenfalls «in Kronz medergelegt. Reustädtel, 26. Nov. Der FestgottesLienst am Totensonntag war außerordentlich stark besucht, so daß es Mühe verursachte, alle Teilnehmer unterzubringen. An dem gemeinschaftlichen Kirchgang nahmen teil der Militärverein, die Freiwillig« Feuerwehr, die privilegierte Iägerkompagnie mit Ler Jungschützenabteilung, der Landwirtschaftliche Verein, der Gesangverein Edelweiß, die beiden deutschen Turnvereine in stattlicher Zahl mit ihren Fahnen Lezw. Standarten. In seiner eindrucksvollen Fcstpredigt legte Pfarrer Walde seiner Gemeinde die Mahnung des Tages: „Glaubet!" ans Herz. Dor der Predigt sang der Freiw. Kirch«nchor Moritz Hauptmanns „Sei still Lem Herrn" und nach derselben Ger lings Gedenklied für die Gefallenen „Wir sind Les Herrn" für gemischten Chor unter Leitung von Kantor Seifert in trefflicher Weise. Der Geistliche verlas nach Schluß der Pre digt die Namen derjenigen Gemeindeglieder, die im Laufe -es nun beendeten Kirchenjahres von Gott aus dieser Zeit lichkeit in die Ewigkeit abgerufen worden sind, 50 an der Zahl. Dem Hauptgottesdienste schloß sich eine Trauerfeier für die im Weltkriege Gefallenen auf dem Friedhöfe an; sie wurde eingeleitet durch einen von der Feuerwehrkapclle ge blasenen Choral und dem vom Gesangverein „Edelweiß" un ter Leitung seines Liedermeisters Georgi herrlich vorgetrage nen Liede „lieber den Sternen". Hierauf folgte die Gedächt nisred« des Pfarrers Bru hm, in der er einging auf die Veranlassung zum Weltkriege, die Ruhmestaten des deutschen Heeres, die Opfer an Blut und Gut, die Bedrückungen Deutsch lands nach dem unglücklichen Ausgange. Redner ermahnte, im Danke für die gefallenen Helden nicht zu erlahmen, sich in Einigkeit fest zusammenzuschließen zu Schutz und Trutz des Vaterlandes; dies sei Ler beste Dank für unsere toten Helden. Zum Schlüsse seiner begeisterten, erhebenden Rede forderte Pfarrer Bruhm noch aus, diesen Dank für die Gefallenen un- serer Stadt durch Förderung des Planes der Errichtung eines gemeinsamen Ehrenmals zum Ausdruck zu bringen. Mit dem prächtigen Vortrag des Liedes „Wie sie so sanft ruhen" durch den Gesangverein „Edelweiß" schloß die eindrucksvolle Feier aus dem Friedhöfe. Hierauf legte am Ehrenmal der Freiw. Feuerwehr ihr Hauptmann P. Herold einen Kranz nieder; tosgleiche geschah an der Ehrentafel des Militärvereins durch Vorsteher Oberlehrer Müller, während die Feuerwehrkapelle das Lied vom guten Kameraden ' spielte. Der letztgenannte Verein gedacht« auch seines in Rußland gefallenen und in heimischer Erde ruhenden Kameraden, Leutnant d. R. Hugo Dietz durch eine Kranzspende für sein Grab. Neustädtel. 26. Nov. Die regelmäßigen monatlichen Versammlungen des Bürgerbundes, in denen nach Möglichkeit irgend ein wissenswerter Vortrag geboten wer den soll, erfreuen sich guten Besuches. Die nächste Ver sammlung findet morgen, Dienstag, den 27. d. Mts. im „Schwarzen Casino" statt. Schichtmeister Kühn wird einen Vortrag über die geologische Gestaltung des Erzgebirges halten. Dieses Thema dürfte geeignet sein, alle Mitglie der des Bürgerbundes in die Versammlung zu stühreu. Lößnitz, 26. Nov. Mechaniker Ernst Friedrich hat die Meisterprüfung bestanden. Lößnitz, 26. Nov. Am Sonnabend nachmittag gegen Z Uhr verunglückte an der Auer Straße ein auswär tiger Motorradfahrer, indem er in ein ihm ent gegenkommendes hiesiges Geschirr fuhr, das kein Licht hatte. Er trug stark blutende Wunden am Kopf und andere Ver letzungen davon. Aerztliche Hilfe war sofort zur Stelle. Das Motorrad wurde beschädigt; die Drichsel des Wagens gbgebrochen. Das Pferd kam zum Stürzen. Schwarzenberg, 26. Nov. Wenn das Ortskartell der katholischen Vereine am Totensonntag zu einer Versammlung zuiammenrief, so war es klar, daß Thema und Sinn der Ver anstaltung sehr wohl Lem «rnsten Charakter des Tages ent sprachen. Außerordentlich stark war der Besuch. Der große Natskellersaal wies auch nicht den typischen „letzten Platz" wehr auf. Nachdem Ler Cäcilienverein die vierstimmigen Chöre „Das Felsenkreuz" von Kreuzer und das „Abendglöck- lein" von Nenner zum Dortrag gebracht hatte, sprach Schrift steller Dr. Domschke aus Dresden Uber «in sehr aktuelles Thema, „Wohin steuert unser Dolk?" Aus der düstren Stimnmnq der Novembertage und aus der schweren Not der Zeit heraus weitete der Dortrngen.de den Blick der Hörer für höhere Perspektiven, für Weltanschauungsfragen und für ein tieferes Erfassen der christlich«» Glaubenswahr heiten. Die großen Probleme des Sozialismus und Kommu nismus, mit der unsere Zeit so bitter ringe, seien schließlich und endlich doch nur Begleiterscheinungen eines Uebergangs- zeitalters, Lem es an wahrem Kulturgut fehle. Die kulturelle Einheit des Volkes, Las, was die Weltreiche der Vergangenheit so überragend und groß gemacht habe, fehle unserer Zeit, unserem Polke. Nur stn Chrtstuoglauben orientiert« Welt- am'äMiung könne hier helfen und heilen. Wie unter der winterlichen Flur draußen bereits im Geheimen die neue Saat keime und grüne, so wurzele auch in unsern Tagen schon die Saat einer größeren, einer einheitlicher gestalteten Zukunst. — Den Abschluß des Abends bildete die szenische Darstellung des tief religiösen Volksstücks „Genovefa" tn Ler Bearbeitung von P. Humbert. Bockau, 26. Nov. Seit altersher ist der letzte Sonntag des Kirchenjahres dem Gedächtnis unsrer Toten geweiht, und wenn in Stadt und Land an dte''em Tage alle darin wetteifern, die Ruhestätten der Toten noch einmal mit Zeichen treuer Lieb« zu schmücken, ehe der Winter sein weiches, weißes Linnen über die ganz« Natur ausbreitet, so hat doch unser Gebirge wohl noch den besonderen Vorzug dabei, daß sich an diesem Tag« euch die Scharen der Leidtragenden dort zusammenfinden, wo einzig und allein dabei Ler wahre Trost zu finden, im lieben Gotteshaus. Auch dieses Jahr wieder war es bis auf den letzten Platz gefüllt, als Pf. Köhler auf Grund des 126. Psalm predigte über unsern Trost heut« inmitten Ler Gräber. Auf Tränensaat folgt Freudenernte! Reichgefüllt war das Gotteshaus, Lenn neben all Len besonderen Leidtragenden waren auch die meisten Verein« der Einladung des Militär- vercins zur KirchenparaL« gefolgt und hatten sich am Kriegerdenkmal inmitten de« Dorfes mit umflorten Fahnen Aue, 26. Nov. DaS Schöffengericht Aue verwarf die Berufung des Baumeisters W., der «inen Strafbefehl über 30 RM. wegen fahrlässiger Körperverletzung erhal ten und Berufung eingelegt hatte. W. hatte mit seinem Kraftwagen im Oktober auf der Lößnitzer Straße den Ar beiter St. aus Lößnitz angefahren. Selbst das von W. an gegeben« 30 - Ktkom«tertempo, wie es W. setnerzett vorge legt hatte, sah das Gericht in Anbetracht des Geländes an der Unfällstelle als zu Höch 'än. — Einfache Unter- schchgung m «mem f7alle, Ackterschlagunq lm 'NE in vier Fällen und Urkundenfälschung in vler Fällen wurde dem in Schönheide gevorenen und inBo <kau wohnhäften Pöft- schaffner L. vorgeworfen. Der Angeklagte hat sich selbst der Straftaten bezichtigt. Bei der Vernehmung im Amts gericht Aue hat der Angeklagte angegeben, daß er das Geld für die eigene Wirtschaft, teilweise aber auch für sich selbst verbraucht. Dieselbe Aussage machte er dem in Bockau stationierten Gendarmeriewachtmeister gegenüber. Jetzt leug nete er, das Geld für sich behalten zu haben. Er will die Beträge verloren haben.
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