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Der Tvlenlonnlag. Nicht bi« alte Gewohnheit, nein Herzensbedürfnis ist es jedem Deutschen am Totensonntag die Grüber seiner lieben Heimgegangenen aufzusuchen und zu schmücken. Nur gering ist die Zahl der Grabstätten, auf denen am gestrigen Toten sonntag nicht wenigstens ein Zeichen liebevollen, wehmütigen Gedenkens niedergelegt wurde. Mannigfaltig sind die Gaben der Liebe. Einfach und kostbar, schlicht und prunkvoll liegen sie oft nebeneinander. Grabstrauß und Kranz aus immer grünen Zweigen des Lcbensbaumes und anderer Gehölze, ofi noch geziert mit lebenden Blumen, trotzen Wind und Wetter und beweisen so unzerstörbare Liebe und Dankbarkeit. Ge rade in der heutigen Zeit, die viele große Enttäuschungen gebracht und unter dem bitteren Zwang der Ereignisse oft alles genommen hat, was früher sicher und unentbehrlich schien, tut nichts mehr not, als an alten Idealen fcstzuhalten und es war erhebend, zu sehen, daß selbst die Acrmsten trotz aller ihrer wirtschaftlichen Nöte die letzten Nustestätten ihrer lieben Entschlafenen in althergebrachter Weise mit bescheidenen Mitteln schmückten. * Die Kosten des Volksbegehrens. Die „Staatszei tung" veröffentlicht eine Bekanntmachung des Gesamtmini- sterimnS betreffend die Kosten der Gemeinden beim Volks begehren Panzerkreuzerverbot. Den Gemeinden sind vier Fünftel des ihnen bei der Durchführung des Volks begehrens tatsächlich erwachsenen Aufwandes aus der Reichskasse zu erstatten. Die Gemeinden haben bis zum 2. Januar 1929 bei der zuständigen Kreis- oder Amtshauptmannschaft ihre Ausgaben unter Beifügung der Belege zur Erstattung anzumelden. * Die amtlich« Großhandelsinderziffer. Die auf den Stichtag des 20. November berechnete Großhandelsinder ziffer des Statistischen Reichsamts ist gegenüber dcr Vor woche von 140,3 auf 140.5 gestiegen. Von den Haupt- gruppen hat die Indexziffer für Agrarstoffe um 0,3 vom Hundert auf 135,8 (135,4) angezogen. Die Indexziffer für Kolonialwaren ist um 0,5 vom Hundert auf 127.': (128,0) zurückgegangen. Die Indexziffer für industrielle Rohstoffe und Halbwaren hat sich von 133,4 auf 133,5 er höht während die Indexziffer für industrielle Fertigwaren mit 160,0 gegenüber der Vorwoche keine Veränderung auf weist. * Dreiviertel Millionen Weltkriegs-Beschädigte. Die Zahl der aus Reichsmitteln unterstützten Kriegsbeschädig ten und Kriegshinterbliebenen ist in einer Zählung neu er mittelt worden. Das Ergebnis dieser Zählung und ihre finanzielle Bedeutung wird jetzt dem Reichstag in einer Denkschrift des Arbeitsministers vorgelegt. Danach hat sich die Zahl der rentenberechtigten Beschädigten in den letzten vier Jahren wie folgt verändert: Oktober 1924: 720931, Oktober 1926: 736867, 1928: 761294. — Die Ge samtzahl der Hinterbliebenen betrug im Oktober 1924: 1527125, 1926: 1514150 und 1928: 1430 761. Die Gc. samtsumme der für die Versorgung der Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen im Reichshaushalt 1928'29 ein gestellten Mittel beträgt 1 369 Millionen Mark. Der Ge- samt-Hau'shält für Versorgung und Ruhegehälter schließt mkt 1.780 Millionen Mark ab. " Der Sächsisch« Wewerbekammertag beschäftig!« sich, wt« wir bereits mttteilten, mit dem Entwurf eines neuen Handels" und Gewerbekammergeset zes und erklärte hierzu, daß er gemäß den unumwunden ausgesprochenen Wünschen der Fachkreise selbst für die Bei behaltung der bisher zu den sächsischen Gewcrbekammern gehörigen Betriebe und Firmen etntritt. Die Wesensver bundenheit der kleineren und mittleren Unternehmen, ob handelsgerichtlich eingetragen oder nicht, erfordere gegen wärtig mehr denn je eine Einheit, die ihren geschlossenen Ausdruck tunlichst in einer Standesvertretung halbamt lichen Charakters findet. Aus Gründen von Recht und Billigkeit vertrat jedoch der Gewerbekammertag die Auf fassung, daß auch den handelsgerichtlich eingetragenen, klein gewerblichen und Kleinhandelsunternrhmen im neuen Ge setz die Möglichkeit zu geben ist, durch freie Willens äußerung ihre Zugehörigkeit zu der einen oder anderen Kammerart zu erklären. Nicht besser und zw rk- mäßiger könn te das gegenseitige Optionsrecht — bei der sonst noch unermeßlichen Einkommensgrenzzichung für die jeweilige Kammerzugehörigkeit nach einem angemessenen Beurteilungsmaßstab — sichergestellt sein. D r Gcwcrbe- kammertag stellte sich damit auf den Boden der im Wlrt- schaftsministertum gepflogenen Verhandlungen und dcr da raufhin ausgearbeitelen Ministerialvorlage unter der Voraussetzung" daß auch die andere beteiligte Sette die ser Vorlage vorbehaltlos zustimmt. * Aue, 26. Nov. Es ist ein trauriges Zeichen unserer Zeit daß über dem seichten Ilnterhaltungsstoff, wie ihn der Alltag heute allerorts bietet, wirkliche Kunstwerte wenig begehrt sind. Gegenwärtig zeigt der alte Sitzungssaal der Stadtverord neten im Stadthaus eine sehr beachtliche Kunstausstellung: „Internationale Graphik", und während an Sonn tagen und Mittwochen Tür und Tor weit geötknet sind und der „Museumsdirektor" auf und ab spaziert, führen all die Pracht, und Kabinettstücke der großen Zeichner ein Winkel- dascin, das grelle Schlaglichter wirft auf das Kunstverständ nis und das Kunstinteresse der städtischen Bevölkerung. Und dabei ist die Sammlung sehenswerter wie kaum eine andere. Wo findet man G schnell wieder Reproduktionen Daumier- schcr Radierkunst? Wo hat man so leicht Gelegenheit, die Wandlung der Kunstauffassung im Laufe des letzten Jahr hundert und die Entwicklung der Techniken zu studieren als wie hier, wo neben Werken von Goya, Renoir und Legrand >Ke bekanntesten Blätter Leibls, Liebermanns, Slevogt, Lovis Corinths und der Käthe Kollwitz vertreten sind. Sehr gut bestehen neben den Meistern die Jüngeren, die Radierer von heute. Wir greifen aus der Fülle klangvoller Namen und aus der reichen Galerie der verschiedensten Zeichnungen lediglich die Tiergrotesken Richard Müllers und die Radierungen und Federzeichnunaen Rudolf Hesses heraus. Unerschöpf lich ist die Fülle der Anregungen, die der aufmerksame Be sucher der Ausstellung empfängt, und daß es solcher Besucher viele geben möchte — bekanntlich ist Ler Eintritt frei — kann man nur dringend wünschen. Aue, 26. Nov. Auf die morgen, Dienstag abends 8 Ahr, tm Saale des „Muldentals" stattfindende Haupt versammlung des Frauenversins sei hiermit nochmals hingew'esen. Außer dem Iabresb r cht wird eine Aufführung des Iungfrauenversins, „Ruths Versuchung", und ein Ltchtbildervortrag, „Der WeihnachtSstern", gebo ten werden. Alle Frauen sind zu diesem Abend herzlich eingeladen. Eintritt ist frei. Sch„--k»-rg, 26. Nov. Die kürzlich von 10 hiesigen Milchhändl-er entnommenen und dem chemischen Nah. rungsmittellaboratorium übersandten Dollmilchproben wur. den vom Nahrungsmtttelchemiker bezüglich ihres Fettge haltes als den Anforderungen der Milchverkehrsordnung entsprechend bewertet. Nach Ansicht des Nahrungsmittel, laboratoriums erscheint die untere Fettgrenze für Vollmilch von 2,5 Prozent etwas niedrig. Schneeberg, 26. Nov. Die Beamtenanwärter Dietel und Blechschmidt haben vor dem Kreisprüfungsamt in Zwickau ihre Anstellnngsprüfung bestanden. Schneeberg, 26. Nov. Der Totensonntag, der in Sachsen als Volkstrauertag gefeiert wird, stand auch bei uns im Zeichen der Liebe und Dankbarkeit für die treuen Toten. Unser herrlicher Gottesacker wies fast kein Grab auf, auf dem nicht irgend ein sichtbares Zeichen treuer Anhänglichkeit, ein Kranz oder Blumen, zu finden war^ Was Menschenliebe zu tun vermag, war hier getan worden. Die Militärvereine, die Liedertakch die Licderguelle, die beiden freiwilligen Feuer wehren, die Freiw. Sanitätskolonne vom Noten Kreuz und der Wehrwolf stellten am Vormittag auf dem Fürstenplatz zur K i r che n p n ra d e. Die Beteiligung war besser als in anderen Jahren, trotzdem hätte sie noch bedeutend besser sein können. Wo waren die vielen, die im Felde Führer waren? Die Kirche war außerordentlich gut besucht. Pfarrer Helm dielt au? Grund des Iesuswortcs: „Ich befehle meinen Geist in ^einc Hände" eme zu Herzen gehende Predigt. Gesang des Kirchenchores und das Lied vom guten Kameraden, auf der 8ti-l kkteicl, 2tcMg, Kock unä jumper HbOü Voile m't K'rcläe IV Strickkleid, Ltdllg, Kock unä jumper Volle mit K'5dcie «E Strlckklcich Ztelllg, Kock unä jumper Keine Volle . «DTR M^x HUSLÄLZLOLÄ, Aue. 8tri«KIcIe!<Ier Strlckkieick, Oluse unä Kock rursmmengeorbeltet 1180 «U5 v'voüe mit K',e 6e V Oer Mm zerriß... Nachdruck verboten! Roman von Lola Stein. 4. Fortsetzung. Das Brot war knapp wie gewöhnlich. Aufschnitt kaum noch zu bezahlen. Eier sür die Verhältnisse des jungen Paares unerschwinglich. Cordula kochte beinahe allabendlich eine kräftige und sättigende Suppe, die ihnen Leiden nicht besonders zut schmeckte, die aber doch den Hunger stillte. Sie hatte schon oft versucht, Rolf etwas Besseres zu geben, rls sie selbst aß. Aber er weigerte sich entschieden, irgend etwas zu genießen, das sie nicht mit ibm teilte, lind was für eine Person vielleicht noch erschwinglich gewesen wäre, war für zwei zu teuer. Sie wußte, wieviel ihm an gutem Essen, an erlesenen Weinen, an Leckerbissen lag. Er war nie ein Schlemmer ge wesen, aber eine sorgfältige Küche hatte ihm große Freude gemacht. Er war im Ueberfluß auf dem großen Gut seines Vaters erzogen worden Obst, das schönste und beste, das man überhaupt kannte, Geflügel, Eier, Milch, edle Weine, alles war dort Selbstverständlichkeit gewesen. Auch später noch, als er mit Mutter und Tante zusammen lebt« und der Ueberfluß aufhörte, hatte Frau von Breckenburq für eine gute Küche in erster Linie gesorgt. Und Cordula, die alles wußte, die selbst als verwöhntes Kind und Mädchen aelebt hatte, hatte jetzt nicht einmal die Möglichkeit, ihrem Manne seine Lieblings- gerichte zu bereiten, weil sie ihre Küchenzettel so einfach und billig, wie es irgend ging, zusnmmenstellen mußte. Das junge Paar ging früh zur Ruhe an diesem Abend. Sie lagen noch eine Weile plaudernd wach und empfanden in gleich starkem Maße das ungeheure Glück des Beisammenseins und die Größe ihrer Liebe. Aber als der Mann ermüdet von seinem anstrengenden Dienst, schon eingeschlummert war. lag Cordula noch ohne Schlaf, von trüben und beängstigenden Gedanken verfolgt. So sehr konnten zwei Menschen sich also lieben, so nahe ein ander sein und dennoch blieben Schranken zwischen ihnen, Geheimnisse in den Herzen und verborgene Gedanken, die man nicht auszusprcchen wagte. Was sie vor ihrem Manne verbarg, waren die gleichen Sorgen, die auch sie peinigten, und daß sie sie ihm nicht eingestand, geschah aus übergroßer Liebe und Fürsorge für ihn, der sich so quälte und innerlich zermürbte. Aber es schien Cordula in dieser Nacht doch traurig ^u sein, daß es so war, und daß sic ihr Innenleben dem über alles geliebten Manne nicht restlos und schrankenlos offenbarte. Er mußte geschont werden. Immer von neuem sagte die junge Frau cs sich. Seine Nerven hatten gelitten, er war reizbar und Stimmungen unterworfen, die sie früher nie an ihm gekannt. Oft erschien er ihr beinahe wie ein Kranker. Dann aber erklärte sie alles, was ihr fremd und unverständlich an ihm war, mit seiner Unzufriedenheit im Beruf und mit dem ganzen Dasein, das er jetzt führte. Er betrachtete seine Stellung als eine Erniedrigung. Er fühlte sich gesellschaftlich deklassiert, er sah keine Erfüllung für seinen Ehrgeiz. Und bei dem allen noch die ungenügende Bezahlung, die so gering war, daß man aus Len Sorgen nicht hcruskam. Gewiß, auch für sie hatte sich das Leben ganz anders ge staltet, als sie es einst erhoffte und erträumte. Als sie sich mit Nols verlobte, hatten sie beide an ein behagliches und sorgloses Glück geglaubt. Es war alles sehr schwer geworden. Sie nmßte rechnen und sorgen und sparen. Sie wohnte in ge schmacklosen und engen Stübchen, sie hatte nur dreimal in der Woche eine Aufwörterin für die schwerste Arbeit, alles andere verrichtete sie selbst. Sie ging selbst auf den Wochenmarkt auf den Winterfcldplatz, um dort Gemüse und Fleisch ein paar Grolären billiger einzukaufen, als sie in Len Geschäften be zahlen mußte. Sie trug schwer an die'en Kartoffeln und Kohlköpfen, an den Broten und Kolonialwaren. Sie kam ab gespannt und müde non diesen Gängen heim und war doch froh, wenn sie vorieilbaft eingekauft hatte. Härter als diele körperliche Arbeit, für Lie sie nicht geschaffen schien und die ihr nicht leicht wurde, war es, vor den Delikatcßgeschäftcn zu stehen und die Herrlichkeiten anzuschauen, die jetzt allmählich wieder sichtbar wurden, doch die unerschwinglich teuer waren. Ach, dies und jenes hätte sie so gern,so vorn gekauft, um Rolf damit zu überraschen, um ibm ein wirklich schmackhaftes Mal zu bereiten — aber es konnte nicht sein. Im Krieg war der Mangel noch viel größer gewesen, gewiß. Aber da kein Mensch die guten Dinge hatte oder man sie wenigstens nicht ölkentlich sah und keiner vom anderen wußte, was er aut Schleifweaen erbeutete, so tröstete man sich mit dem allge meinen Mangel. Jetzt war vielerlei zu Laben. M-n freute sich, wenn man zuerst langcntbebrte Leckerbissen und Früchte wieder entdeckte und — konnte sie nicht kaufen. Das alles war schwer Nie batte Cordula früher es für möglich gehalten, daß die Behaglichkeit und das Glück einer Ehe von tuestn Aeußerlichkeiten abhängig war, bis sie selbst Las alles erlebte. Sie war ein schwärmerisches Mädchen gewesen, «ine absolute Idealistin, und als das Dasein mit seinen Härten an sie herantrat, behauptete sich ihr Idealismus und ihr sonniges Gemüt. Sie selbst ließ sich nicht so sehr beeinflussen von diesen Dingen, unter denen Nolf litt. Auch er war kein Materialist, auch er hatte früher, als er in geordneten Verhältnissen lebte, nie nach Reichtum und Luxus getrachtet. Er hätte nie eine Ehe aus Berechnung um äußerer Vorteil« willen, geschlossen, er verliebt« sich in Cordula, verlobte sich mit ihr, obwohl er wußte, das Geheimrat Heyden seinen Töchtern keine Mitgift zu geben imstande war. Die Kaution batte ein Onkel von Rolf, der ihn auch mit einem monatlichen Zuschuß unterstützte, dem Brautpaar zur Verfügung stellen wollen. Aber im Kriegel hatte der alte Oberst einen Teil seines Vermögens verloren« und auälte sich jetzt mit seinem klein gewordenen Kapital dürft-g durch ein für ihn zwecklos gewordenes Leben. Er hatte mit sich selbst genug zu tun und konnte anderen nicht helfen. Als dann der Zusammenbruch kam, verfiel Rolf zuerst in eine tief« Apathie, aus der er sich nur schwer befreien konnte. Der Gedanke an das persönlich« Glück, das auf ihn wartete, die heiße Liebe zu seiner Braut, hatte Nolf jene Melancholie schließlich überwinden lassen. Aber das glühend ersehnte Glück der Ehe wollte sich lange nicht einstellen, Lie jungen Leute mußten warten und warten, bis der Mann endlich diele Stellung fand, Lie er noch heute bekleidete, und die ihm verhaßt war. Die er nur ausfüllte von der bitteren Not getrieben und ohne Lust unL Glauben an eine aussichts reiche Zukunft. Sie hatten viele Träume aufgegeben, viele Hoffnungen begraben, als sie sich endlich vermählten. Und nun war ihre junge Ehe ein einziger, sich täglich wiederholender Kampf mit den Schwierigkeiten des Daseins geworden. Und trotz aller Liebe, trotz aller Celigke'-t, ganz und für ewig verbunden zn sein, kamen die beiden Menschen nicht zu einem frohen und lachenden Glück Der Mann vor allem darum nicht, weil z< viel« Sorgen auf ihm lasteten, und weil er sich nicht auszu söhnen vermochte mit den veränderten Verhältnissen, mi seinem so ganz und gar veränderten Geschick, di« Frau, wei sie ihn leiden sah und ihm nicht helfen konnte. Ach, sie hätte ja allen Widerwärtigkeiten getrotzt, alle du vielen Mühseligkeiten Les Tages leicht überwunden, wem sie ihn nur zufrieden und glücklich und ausgesöhnt mit seinen harten Schicksal gewußt hätte. Große Tränen tropften aus der weitgcöffneten Äugen der jungen Frau. Lautlos weinte sie wie oft in den Nächten, wenn sie grübelnd wach lag, und dei Monn an ihrer Seite, der sie nur zuversichtlich kannte, nw aufrecht und hilfsbereit, wußte nichts von diesen Tränen von diesen sorgenden Gedanken, die alle ihm galten, seine Zukunft, seiner Zufriedenheit, seinem Glück. Cordula dachte an die früheren Kameraden und Freund« ihres Mannes. Für viele sah es gleich traurig aus wie fü Nolk, für manche noch viel schlimmer, weil sie bis jetzt keiner Beruf gesunden hatten, der sie ernährte, und ein Zigeuner leben führten rind oft heute nicht wußten, wovon sie an nächsten Tage leben sollten. Manche auch hatten sich mit der neuen Zuständen leichter ausgesöbnt, hatten alle notwendig« Konzessionen an diele seltsame Zeit gemacht, die nötig waren um zu einer behaglichen Existenz, und Reichtum und Luxm zu gelangen. Waren nun schon wohlhabende Leute und Lc> haupteten, daß man mit den Wölfen heulen müsse. Noli wandte sich angewidert und abgestoßcn von ihnen ab. Abc« zufrieden machte ihn die ehrliche und mühevolle Arbeit, niü der er sich sein Brot verdiente, nicht. (Fortsetzung folgt).