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KWiMemMM stuft« M Mittwoch/den 1. August 1928. Nr. 178. V« ^r»«»tr,Uch« «Iftl«»»»- «w-ftlft-w.»« «»«»ft»» d« To^ »«d e«». -ft gift»»«». ««« Pr«t» ftr ft« S4 mm br«u« «ft»ml.«»ftl»«»»«u« !» A>««ftft»«pr» ft »0 (S»»!U«»<n>ftI,«» «d SI«ll<n^u»« wdftftM 4»), »E«u» r» str dl« «o MW d««u, P«IU- ««ft-wftU« «». -WWLU, >00, ftr ft« «> mm ftftl« »»«. «»Im«IM« »» -nmoLri« 0» «-Ich,»!«»!,. !v»wch«»ft»«t»i oap^i «r. irspl. ft»»>«t»»<-ftir»-«»»to I «w. »rs«d, «r. es. F»»»1»r«»«r wrlang« «Ix« litt«»» k«ta« — Ichdftditttidw biiiaadtiHAwAawr»-«. B«l Zahlaa^ wrvi, mid «»»km» »<ll« ««bat!« »I» »ich« »<r«I«baft. M»»«t««» - ft»»«-»« str ft, am RachmIU« «sch, «uww« ft» wn»Ma^ » Utzr I, di» Äupft, still«». «tu« S«w»dr ftr ft« «»stiah« d« » «» wr,«schrl«d«»«» Lw« >»»»>« « b«sttno»l«r » enlhallenü die amNich«« ««b,»nN««ch»»a«>, der Amtshauolmannsch^I und der * Staalsbehvrden in Schwarzenberg, der Slaats- u. Müschen Behörden 1» Schneeberg. Lößnitz, Neustadiel, Vrünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Es werden außerdem verdssentlicht: Di« Bebanntmachungen der Stadtritt« zu An« und Schwarzenbergs und der Amtsgerichte zu Au« und Sohaimg«org«nftadt. «erlag S. M. Gärtner, Aue, «r-ged. ximi»«ch«r: «« »4 »»d »1, «ftütz Mmt «»«) 440. S»a««»«r, 40. S<ft»«O»»«i, »»4. vmftaftchiist! v«Nftn«»d ft»««k»ft»Ir^ I -audt^scheft»»«««« d,« «iw, LSbfttz. 6ch»i«d«r» »ft Schwakzmlxr». 81. Jahrg. Amtliche Anzeigen. Rach erfolgten Neuwahlen setzt sich das Dasieramt der Lmtshauptmannschaft Schwarzenberg auf die Jahre 1928 bis 1930 aus folgenden Herren zusammen: 1. dem Amtshauptmann ober seinem Stellvertreter als Dor- sitzenden, 2. dem Vorstände des Straßen- und Wasserbauamtes Schwarzenberg oder seinem Stellvertreter, 3. dem Fatr-kdirektor Prescher in Georgenthal als von dem Bezirkstag gewähltes Mitglied, 4. dem Fabrikdirektor Fröhlich in Schwarzenberg-Neuwelt und 8. dem Kaufmann Heilig in Schwarzenberg-Sachsenfeld als von den Mitgliedern der Unterhaltungsgenossenschaften gewählte Mitglieder, 6. dem Bürgermeister Fedgenhäuer in Bermsgriin als Stell vertreter zu Nr. 3, 7. dem Fabrikbesitzer Rudolf Meyer in Mittweida und 8. dem Fabrikbesitzer Jonathan Sternkopf in Rittersgrün als Stellvertreter für die unter Nr. 4 und 5 Genannten. Die Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, 30. Juli 1928. Der Reichsinnenminister Severing hat am Sonntag die Deuts chen Turner in Köln mit einer Rede beglückt und sich bei ihnen für alles Mögliche bedankt. Die Presse seiner Partei ist ihm deshalb gram und fragt entrüstet: War das notwendig? Besonders ist sie wohl eingeschnappt, wei der Genosse Innenminister u. a. d s wahre Dort aussprach „Ä»f euren Schultern, Deutsche Turner, liegt Deutschlands Zukunft." Das hören die Kinder von links nicht gerne, denn die Angehörigen der Deutschen Turnerschaft sind in den Augen der roten Redakteure ebenso wie die Deutschen Sänger etwas recht Derabscheuungswertes. Sie werden mit Vorliebe als rück, schrittlich und borniert hingestellt im Gegensatz zu den roten Turnern und Sängern, welche die ganze Liebe der Bonzen- schäft besitzen. Die Frage: War das notwendig? ist gewiß berechtigt. Vom sozialistische:: Standpunkt aus ebenso wie vom nichtmarxi- stischen. Alle"?, was „bürgerlich" ist, wird von vornherein von der offiziellen Sozialdemokratie abgelehnt. Sie wittert sofort etwas wie Volksgemeinschaft, wenn von ihrer Seite aus einer nicht immer eine Handvoll Dreck bereit hat, um jene Leute da mit zu attackieren, die sich nicht in die roten Vereine haben pressen lassen. Und Volksgemeinschaft ist das Schlimmste, was cs gibt. Dor allem deshalb, weil dann befürchtet werden muß, daß alle die schönen Pöstchen in Partei und Presse, deren An nehmlichkeit gewiß nicht bestritten werden soll, überflüssig werden. Diese Angst, eines Tages erwerbslos zu werden, ist bei den Inhabern von Parteiämtern riesengroß. Sie sind des halb auch darüber sehr entrüstet, daß in Holzminden eben ein gemeinsamer Aufruf des Reichsbanners, Stahlhelms, Iungdeutschen Ordens und der Vereinigten Militärvereine er, lassen wurde, in dem u. a. folgende Ketzereien (vom roten Standpunkt aus) stehen: „Don dem Wunsche beseelt, jenseits aller trennenden, «veit- anschaulichen, politischen und wirtschaftlichen Schranken den Gedanken der Einigkeit aller Volksgenossen zu einer großen Volksgemeinschaft zu fördern, haben die unterzeichneten Verbände zusammen mit den städtischen Behörden beschlossen, als Sinnbild dieses Linigungsgedankens ein Wahrzeichen zu Ehren der Repräsentanten der deutschen Republik, unserer Reichspräsidenten, zu errichten. Wir richten an die Einwohnerschaft Holzmindens die herz liche Bitte, sich einmütig hinter uns zu stellen, die wir als die ersten in Deutschland den Willen zu eini gender Tat zeigen. Mögen darum in richtiger Erkenntnis und Würdigung un seres Wollen» Holzmindener Einwohner, jeder nach seinem Können, durch Geldspenden dazu beitragen, das edle Werk zu fördern, das nach seiner Vollendung den Namen unserer Heimat stadt in alle deutschen Lande hinaustragen wird, als der ersten Stadt, wo Gegensätze sich einten im Gedanken an wahre Volksgemeinschaft, in di« Einheit unseres deutschen Vaterlandes... Die Sammlungen werden von den Angehörigen der unter zeichneten Verbände ausgeftthrt und beginnen in etwa zwei Wochen. Di« patentierten Hüter des Marxismus werden „ihrem" Reichsbanner grob, daß es mitwirkt, einmal ein« vernünftige Idee zu verwirklichen. Einigungsgedanken, wahr« Pvlks- Schneeberg. Im August wer-en fällig: Am 1.: Musikinstrumentensteuer für August 1928. Anr S.: Aufwertungs (Mwtzins-) Steuer für August 1928. Am 15.: Biersteuer für Juli 1928. Zahlstelle: Stadtsteuerkasse, Zimmer Nr. 2. Kassenstand««: ^8—^1 Uhr täglich. Nach Fristablauf muß das Mahn- bzw. Beitreibungsver- fahren auf Kosten der Säumigen eingeleitet werden. Schneeberg, am 28. Juli 1928. Der Stadtrat. Steueramt. Straßensperrung. Wogen Ausbauarbeiten wird die Straße Aue—Grümhain auf der Strecke zwischen Bahrchof Bernsbach und Grünhain auf mehrere Wochen gesperrt. Bernsbach, den 31. Juli 1928. Der Gemeinderat. Dl« amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörden können in den VeschRtsstelleu de» „Srzgebirgischen Volkssreund«* in Aue. Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg elngesehen werden. gemeinschaft, Volksgenossen, Einheit des Vaterlandes — das sind ja alles so verdammenswerte Begriffe. Daß, wenn Deutschland gerettet werden soll, es nicht so fortgehen kann, wie bisher, will den Bonzen nicht in den Sinn, denn Deutsch lands Rettung ist eben gleichbedeutend mit ihrem Untergang. Auch hier entrüstet man sich, indem man fragt: War das not wendig? Man sollte an den Genossen Severing die offene Frage stellen: Stehst Du im Herzen zu dem, was Du in Wien und in Köln geredet hast, nicht nur als Minister, sondern auch als An gehöriger der sozialistischen Partei und billigst Du das, was unter Mitwirkung des Reichsbanners, dessen Ehrenmitglied Du bist, in Holzminden vor sich geht? Wir glauben, daß der Reichsinnenminister um die Antwort verlegen sein würde. Denn bejahte er die Fragen, dann würde er sich außerhalb der abgestempelten Parteimeinung stellen und zugeben, daß die offizielle Taktik der Sozialdemokratie falsch gewesen wäre, uni daß das Hauptstück ihres Katechismus, der Klassenkampf gedanke, verschwinden müßte. Herr Severing wird es deshalb nicht für notwendig halten, sich in eine fatale Situation zu begeben. Daher müssen auch die Nichtmarxisten seine schönen Reden ablehnen und sie als überflüssig bezeichnen. Sie waren nicht notwendig. Denn reden kann schließlich jeder, mit Taten aber zu den Reden und zu den natürlichen Folgerungen aus ihnen zu stehen, das hat so seine Schwierigkeiten. Die offizielle Einladung nach Paris. Berlin, 30. Juli. Wie verlautet, hat der französische Bot schafter heute im Auswärtigen Amt die formelle Ein ladung an Dr. Stresemann zur Unterzeichnung des Kellogg-Paktes in Paris überbracht. Es ist anzu nehmen, daß die Einladung nun zunächst Herrn Dr. Strese- mann zur Entscheidung übermittelt wird, doch rechnet man in politischen Kreisen damit, daß der Reichsaußenminister der Einladung Folg« leisten wird. Dr. Stresemann wird in etwa 14 Tagen wieder in Berlin erwartet. * London, 30. Juli. Bei Erörterung -es Etats des Aus- wärtigen im Unterhaus leitete Trawfurd (Liberaler) eine außen politische Debatte ein, indem er Chamberlain.ersuchte, sich zum Kelloggpaktzu äußern. Trowfurd kam dabei auch auf die Rheinlandbesetzung zu sprechen und sagte: Wie wird >as Rheinland von dem Keloggpakt berührt? — Es würde aut 'Lr die Sache des Friedens sein, wenn die Truppen zurück- lezogen werden könnten, bevor sie durch Ablauf der fünfzehn- ährigen Besetzungsfrist dazu gezwungen werben. Polizeikommiffar Bauer au»gewiesen. Speyer, 30. Juli. Polizeikommissar Dauer, der bekannt, ich in den Zweibrücker Flaggenzwischenfall verwickelt st, bat von der französischen Besatzungsbehörde «inen Aus weisungsbefehl erhalten. Dauer hat sofort dagegen Einspruch erhoben. Dr. Dtresema«» bei Masarqk. Karlsbad, 30. Juli. Der deutsch« Außenminister Dr. Stresemann stattete heute dem Präsidenten der RevuLW, Masarvk, einen Besuch ob Die Heimreise -er Italiener. Robile in Nürnberg ansgepfiffen. -alle, 3V. Juli. Der Magdeburger Schnellzug, in dem sich Nobile und die anderen geretteten Mitglieder der „Italila"- Expedition befanden, traf hier mit etwa 5 Minuten Derfpik- tung ein. Der Ankunftsbahnsteig war von der Bahnpolizei gesperrt. Dann wurde der skandinavische Schlafwagen umge setzt. Da «ms verkehrstechnischen Gründen der Abfahrtsbahn. steig nicht-gesperrt werden konnte, war es möglich, Nobile zu beobachten. Im letzten Augenblick vor der Abfahrt wollte Nobile den Wagen verlassen, um noch einmal in den Speise- wagen des Magdeburger v.Zuges zurüchzukehren. Das Dahn- paxsonal schloß aber die Türen, da der Zug schon im Anfahv« war. Bei der Abfahrt wurden einige Rufe laut: „Wo hat er Malmgren?" Weitere Kundgebungen fanden nicht statt. Nürnberg, 30. Juli. General Nobile traf um 19 Uhr 8 Minuten auf der Durchreffe nach München in Nürnberg ein. Eine zahlreiche Menschenmenge, bestehend aus Angehörigen der italienischen Kolonie, aber auch aus Gegnern Nobiles hockte sich am Bahnsteig eingefunden. General Nobile machte einen sehr erschöpften Eindruck. Er zeigte sich am Fenster und ließ sich verschiedene Male photographieren. Bei seiner Abfahrt setzte ein ziemlich heftiges Pfeifkonzert ein. Auch Pfui rufe wurden gehört, während von anderer Seite ,Mche, Ord nung, Gerechtigkeit" gerufen wurde. O Berlin, 30. Juli. Der tschechoslowakische Professor Se tz o u n e k, der Nobile auf seinem Novdpolfluge begleitete, traf heut« um 10,32 Uhr in Beglelitung seiner Schwester auf dem Stettiner Bahnhofe ein. Zur Begrüßung hatten sich die Mit glieder der tschechoslowakischen Gesandtschaft, sowie sein« Braut und deren Mutter auf dem Bahnsteige eingefunden. Deson- ders herzlich wurde er von seiner Braut begrüßt, die ihn seit Stolp nicht wiedergesehen hatte. Professor Behounek wirb morgen mittag nach Prag Weiterreisen. Bayern vermindert -ie Miyjftvxoste«. Held wieder MkntsterpÄi^ekt. München, 30. Juli. Der Bayerische Landtag nahm mit 6Mzegen 52 Stimmen bei einer Stimmenthaltung den Ent- vMf über die Verminderung der bayerischen 'Ministerien an. Darauf erfolgte die Wiederwahl des Ministerpräsidenten Dr. Held mit 72 Stimmen. - 1 Die Beisitzer des Reichsbahngerichts. Berlin, 30. Juli. Der Präsident des Reichsgerichts hat die beiden Beisitzer -es Reichsbahngerichts, das sich demnächst Mit dem Anträge der Deutschen Äeichsbahngesellschaft auf eine Tariferhöhung zu befassen haben wird, entsprechend dem Vorschläge der beiden Parteien bestellt. Das Reichsbahn gericht wird sich danach zusammensetzen aus dem Senatspräsi denten beim Reichsgericht Meyer als Vorsitzendem, dem auf Vorschlag der Reichsregierung ernannten D. h. c. Silver berg, Köln, und dem auf Vorschlag der Deutschen Reichs bahngesellschaft ernanten Geheimen Legationsrat Dr. W. Frisch, Berlin, als Beisitzern. Kündigung des Mehrarbeitszeitabkommena lm mitteldeutsche« Braunkohlenrevier. Halle, 30. Juli. Im mitteldeutschen Braunkohlenrevier, wo seit Ende 1923 durch Schiedsspruch die 12-Stundenschicht bestcht, fanden am Sonntag in allen Bezirken gut besucht« Konferenzen der Gewerkschaften aller Richtungen statt, die sich mit -er Wiedereinführung des Achtstundentages befaßten. Die Gewerkschaften wurden beauftragt, das Mehrarbeitsab kommen zum 15. August zu kündigen. Di« Anleiheschiebungen. Berlin, 30. Juli. Gegen den in der Betrugsaffäre mit Kriegsanleihe - Altbesitz - Anmeldungen verhafteten früheren Prokuristen -es Etinnes-Konzerns, von Waldow, ist di« gerichtlich« Voruntersuchung eröffnet worden. Wie die Er- Mittelungen ergeben haben, ist von Waldow durch ein Konsor tium internationaler Schwindler dazu veranlaßt worden, in London für 250000 Mark Kriegsanleihe im Werte von 80 Millionen Mark zu kaufen. Berll«, 30. Juli. Der Arbeitsausschuß -er erwerbs- losen Angestellten Groß-Berlins hat an die zustän- digen Ministerien eine Denkschrift.gesandt, in der die. Notlage der erwerbslosen älteren Angestellten eingehend ge- schildert wird. In dieser Denkschrift perden vor ollen Dingen drei Forderungen zur Abstellung der dringlichsten Not echo- den: 1. Schaffung eines Zwangseinstellungsgesetzes im Inter- esse der älteren Angestellten; 2. EinMtzmg eines Fonds, ans dem erwerbslosen Angestellten -ie Mlrtel zum Aufbau einer Existenz gewöhrlefftet wer-en; 3. Erlaß einer Verordnung, -ie den erwerbslosen Angestellten ksse -risenfürsovge in Höhe der Erwevbslosenverstcherung für di« gesamt« Dauer der Erwerbs'- lostHiett gewähr- War das notwendig? Schöne Re-en Severings. Einigkeiisbeslrebungen in Äolzmin-en.