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Erzgebirgischer Volksfreund : 24.05.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192805245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19280524
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19280524
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-05
- Tag 1928-05-24
-
Monat
1928-05
-
Jahr
1928
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 24.05.1928
- Autor
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Au«, 23. Mai. Au der vor kurzem von uns gebrachten Notiz Wer Diebstühle von Obstbäumen aus den Gartenanlagen am Floßgvaben wird uns mitgeteilt, daß als Diebe drei dort beschäftigte Schneeberger Arbeiter ermittelt wurden; sie hatten die Bäume in Schneeberg verkauft. Schneeberg, 23. Mai. Hier gab es am 1. Januar 1928 330 männliche und S weibliche Erwerbslose, 114 männ liche und 5 weibliche Krisensürsovgeempfänger und 413 männ liche und 3 weibliche Zuschlagsempfänger. Am 1. Mai betrug die Zahl der männlichen Erwerbslosen 71 und der weiblichen 31, Krisenfürsorgeempsänger gab es 32 männliche und 1 weib liche, Zuschlagsempfänger 83 männliche und 18 weibliche. Wenn auch «ine of^nsichtliche Besserung auf dem Arbeitsmarkt ein- getreten ist, so sind doch die Zahlen in Schneeberg höher als in anderen Gemeinden mit gleicher Einwohnerzahl. Schneeberg, 23. Mai. Auf die Vernichtung der Bisamratten wird erneut hingewiesen. Da sich die Tiere fast ausschließlich an Gewässern mit starken Schilfwachs oder an Fluß, und Bachläufen mit hohen und bewachsenen Ufern aufhalten, wo sie entweder ihren Bau aus abgebissenen Schilf stengeln auftiirmen oder Röhren in die Uferwände graben, sucht man sie am besten an solchen Stellen auf. Der Eingang der Röhren liegt immer unter Wasser. So ist ein Abfassen der Tiere am ehesten in den warmen Sommerinonaten möglich, wenn der Wasserspiegel fällt und die Nähren freilegt. Für etwa erlegte Tiere, die bei der Behörde auf deren Gebiet sie erlegt wurden, vorgelegt werden müssen, zahlt diese jeweils die für die betreffend« Jahreszeit von der Amtshauptmann schaft Schwarzenberg festgesetzte Prämie. Beim hiesigen Stadtrat sind in diesem Jahre leider erst drei erlegte Bisam ratten ' abgegeben worden, die sämtlich am städt. Ziegelteich am Keilberg erlegt wurden. Schneeberg, 23. Mai. Die vereinigten Militär ver eine veranstalten morgen, Donnerstag abends 8 Uhr im alten Schützenhaus einen Vortrag mit Lichtbildern. Leutnant a. D. Oberhoffer von der Schutztruppe für Deutsch-Ost afrika wird über das Thema sprechen: „15 Jahre in unseren, afrikanischen Kolonien", und „Mit General von Lettow-Vor beck während des Weltkrieges in Deutsch-Ostafrika". Der Min desteintritt beträgt 60 Psg. Der Reinertrag wird für das Schneeberger Ehrenmal verwendet. Die Mitglieder der ehe maligen Militärvereine und ihre Angehörigen, alle Kolonial freunds und die vaterländisch gesinnten Kreise der Stadt sind hierzu eingeladen. Neustädtel, 23. Mai. Gestern abend wurde ein Kind von einem Radfahrer angefahren. Das Kind, das die Straße über schreiten wollte, lief ins Rad hinein; es erlitt Verletzungen am Kopf und wurde besinnungslos zum Arzt gebracht. ** Markneukirchen. Die im 28. Lebensjahre stehende 'Frau Paula Weller ist, am Tische in ihrer Wohnung sitzend, eingeschlafen und hat wahrscheinlich durch eine Bewegung den hinter ihr an der Wand befindlichen Gashahn geöff net, ohne es im Schlafe zu bemerken. Man fand die junge .Frau tot auf. ** Oelsuitz i. V. Im ,,Froschteich" des Rittergutes Wir- dersberg bei Dodenneukirchen wurde eine Leiche an Land gezogen. Es war eine in den 30er Jahren stehende, unbe kannte Frau, die mit einein Tuch ihren 1^ jährigen Jungen an sich gebunden hatte. An einem Feldwege, 200 Schritte von Ler Stell«, an der die Frau ins Wasser gegangen ist, stand ein kleiner, alter Sportwagen. Am Teich lag eine schwarzlederne Handtasche mit einem Zettel, der folgende Worte barg: „Wir bitten um ein stilles Plätzchen. Mein Kind in Schoß legen, bitte keinen Sarg, nur ein stilles Plätzchen. M. K. E. K. F." Die beiden Leichen wurden in die Leichenhalle des Friedhofes Wiedersberg gebracht. ** Plauen. Auf einer Autofahrt am gestrigen Dienstag nach Pöllwitz frchr zwischen Paula und Oberreichenau an einer Kurve ein Kraftwagen, in dem drei Personen saßen, aus noch unaufgeklärten Gründen gegen einen Straßenbaum und wurde von da aus an den Telegraphenmast aeworfen. Das Auto stürzte eine Böschung hinab auf die Wies«. Während der Wagenlenker unverleßt blieb, erlitt der eine Insasse, Zahn arzt Höfer aus Plauen, einen Schädelbruch und andere schwere Verletzungen, denen er auf der Stelle erlegen ist. Der zweite Insasse, Branddirektor Rößler aus Plauen, erlitt komplizierte Schenkekbrüche und innere Verleßunacn. ** Marienberg. In der Nähe des Bahnhofes Gelobt- land gerieten zwei hintereinanderfahrende mit Sozius be setzte Motorräder aufeinander. Die Fahrer wur den auf die Straße geschleudert und erlitten schwere Ver letzungen, an deren Folgen einer von ihnen kurz darauf ver starb. Zwei Fahrer liegen im bedenklichen Zustand im Marienberger Krankenhaus, während der dritte ebenso schwer verletzt in seine Wohnung transportiert wurde. ** Burkhardtsdorf. Nachts wurde die Ehefrau eines hie sigen Bauarbeiters auf dem Heimweg von einen: Unbekannten miteiner.Eisen st angeaufdenKopfgefch lagen. Auf die Hilferufe der Frau eilten EinMhAer hinzu; der Roh ling war aber schon entkommen. ** Chemnitz. Auf der Mittweidaer Straße fuhr ein Per sonenkraftwagen beim Nehmen einer Kurve gegen einen Straßenbaum. Durch den Anprall wurden der Führer, ein Ingenieur, sowie zwei mitfahrende Beamte aus dem Wagen geschleudert. Während einer unverletzt blieb, zog sich der an dere ein« Verletzung an der Hand und am Kopf und der dritte am Knie zu, di« ärztliche Hilfe nötig machten. — Zu einem weiteren Zusammenstoß kam es am Dienstag an der Zschopauer Straße zwischen einem Personenkraftwagen und einem Rad fahrer, wobei dieser zum Stürzen kam rind mehrfache Haut abschürfungen erlitt, die ärrtlibe Behandlung erforderten. ** Burgstädt. Ein Mädchen wurde während des Jahr marktes von zwei jungen Männern aufgefordert, mit ihnen eine Autofahrt zu machen. Nachdem man eine Strecke weit gefahren war, hielt der Autolenker an, und die beiden Wüstlinge begingen an dem Mädchen ein Notzuchtsver brechen. Der Polizei gelang es, die Roblinae zu ermitteln. " Limbach. Gelegentlich des Schützenfestes kam es am Schweizerhaus in der Nacht zum Sonnabend zu Schläge reien zwischen Bauarbeitern, wobei ein Beteilig ter einen Stich in den Rücken erhielt. Lichtentanne. Sin Arbeiter, Bernhard Möckel, ist beim Tragen einer Last zum Stürzen gekommen. Er fiel auf den Hinterkopf und wurde in bewußtlosem Zustande auf gehoben. Im Krankenstift ist er gestorben. " Leipzig. Nachts wurde in einer Rauch war en- handlung im Goldhahngäßchen ein Einbruch verübt. Di« Täter haben ein Loch in die Decke gearbeitet, durch das sie in das Geschäft eingedrungen sind. Gestohlen wurden für 6000 RM. Rauchwaren. ** Leipzig. Im Abraumbetrieb des Braunkoihlenwerkes Böhlen fielen in der Nacht zum Dienstag zwei Wasen «kn« Mwamnzuges um. Hierbei wurde der Arbeiter Hagen- eder von einem der schweren Wagen erdrückt. " Hirschfeld. Sonntag früh entstand in der Scheune der Gutsbesitzers Dietzel auf noch nicht aufgeklärte Weise Feuer. Es sprang auf das Wohnhaus Uber und legte beide Ge» bäUde und einen dazwischen gebauten Schuppen inAsche. Vieh und Hausgerat konnten gerettet werden. * Großenhain. Auf der Fahrt nach Königsbrück erlitt ein Militärauto einen Unfall. Zwei der Insassen, ein Generalmajor und ein Oberstleutnant, erlitten Verletzun- gen, so daß sie ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Der dritte Offizier, ein Major, war unverletzt. Die Verletzungen hab«n sich als leicht herausgestellt, so daß der Generalmajor bereits nach Berlin weiterfahren konnte, während der Oberst leutnant noch im Krankenhaus« liegt. Neues aus aller Welt. Ein Fünflünder-Polflug. Dr. Eckener und Nansen als Leiter. Der von der Internationalen Studienge sellschaft zur Erforschung der Arktis mit dem Luftschiff seit einigen Jahren mit zäher Energie verfolgte Plan geht nun seiner Verwirklichung entgegen. Im nächsten Frühjahr wird die Studiengesellschaft (Aero-Arktis) mit dem neuerbauten deutschen Luftschiff „Graf Zeppelin" (L Z 127) zwei Forschungsreisen in das nördliche Polargebiet unternehmen. Nach einem zwischen dem Neichsverkehrs- minister und Dr. Eckener getroffenen Uebereinkommen ver pflichtet sich die Zeppelingesellschaft, das neue Luftschiff der Aero Arktis für zwei Fahrten kostenlos zur Verfügung stellen. Das Reichsverkehrsministerium seinerseits gewährt der Zeppe lingesellschaft einen Bauzuschuß da bekanntlich die Zsp- pelin-Eckener-Spende die Baukosten nur zum Teil deckte. Die Finanzierung der ausgedehnten Forschungsarbeiten darf als gesichert angesehen werden, sie wird von fünf Ländern ge tragen. Der Präsident der Aero Arttis, Frithjof Nansen, weilt zurzeit in Amerika, das sich ebenso wie England und die skandinavischen Länder in hervorragender Weise auch an der finanziellen Seite des Unternehmens beteiligen wird. Ueöer die Einzelheiten des Fluges erfahren wir, daß Frithjof N a n- sen die wissenschaftliche Leitung des Unternehmens über nimmt. Er wird begleitet werden von den bedeutendsten Wissenschaftlern der Welt, die zum Teil bereits alle der von Hauptmann Bruns gegründeten Aero Arktis angehören. Dr. Eckener wird persönlich die fahrtcchnische Leitung des Schiffes übernehmen. Es sollen besonders die Gebiete er forscht werden, die sich uns auf der Karte als große weiße Flecken präsentieren. Ucber die Gestaltung und Beschaffen heit dieser Teile ist überhaupt nichts bekannt. Vermutlich werden sich auch die amerikanischen Nordpolflieger Wilkins und Eyelson an der Expedition der Aero Arktis beteiligen. Die Ka?askrophe von BroWNSvMe. Im Mather-Dergwerk, der Stätte des furchtbaren Grubenunglücks, haben die Rettungsmannschaften einen der Verschütteten lebend inmitten von fünf Toten aufgefunden. Man hofft, daß von den 140 Vermißten noch weitere lebend geborgen werden, dg nach Feststellungen der Rettungsmann schaften in einigen Teilen des Bergwerkes die Luftverhältnisse leidlich gut sind. Nach den letzten Feststellungen beläuft sich die Zahl der Todesopfer der Explosion auf 82. 115 Mann werden noch vermißt. * Gin weiteres Bsrgwsrksunglück. In dem 12 Meilen westlich von Farlan «Kentucky) ge legenen Blackmountain-Kohlenbergwerk ereignete sich eine Explosion. 25 Bergarbeiter werden vermißt. 50 Ver;- arbeitern gelang-es, sich unverletzt in Sicherheit zu bringen. Einige Leichen wurden bereits geborgen. Das Bergamt in Bristol (Virginia) hat einen Sonderhilfszug entsandt. — Ein Eilzng entgleist. Bei der Einfahrt in den Bahn hof Noisdorf auf der Strecke Köln — Koblenz entgleiste der von Köln kommende Ctlgüterzug, wobei der Packwagen und drei andere Magen aus dem Gleis geschleudert wurden. Ein Schaffner war sofort tot, der Zugführer wurde leicht verletzt. Dir Strecke ist gesperrt, lieber die Ursache ist noch nichts bekannt. — Abgestürzt. Bei Thorn ist ein polnisches Mili tärflugzeug ab gestürzt. Unter dem zertrümmerten Apparat fand man die Leichen des Flugzeugführers und des Beobachters. — Eifersuchtsdrama auf offener Straße. In Frank furt a. M. erstach der Heizer Nömig seine frühere Geliebte Anna Gräser, als sie in Begleitung eines Mannes nachts durch die Liebigstraße ging. Der Begleiter des Mädchens wurde ebenfalls in die Brust gestochen und lebensgefährlich verletzt. Der Täter schnitt sich dann die Pulsader auf. Er wurde zu sammen mit dem Begleiter des Mädchens nach dem Kranken haus überführt. — Barrikadenkampf um eines Haftbefehls willen. In der Nähe von Toulouse kam es zu einem Belagerungs kampf zwischen der Gendarmerie und einer Familie, die sich in ihrem Haus verschanzte, um sich der Verhaftung des Vaters zu widersetzen. Der Gutsverwalter, seine Frau und sein Sohn verbarrikadierten sich in ihrem Wohnhaus, und es entwickelte sich zwischen der Gendarmerie und der Familie des Verwalters ein regelrechter Feuerkampf, in des sen Verlauf einer der Gendarmen lebensgefährlich verletzt wurde. Schließlich gab der Verwalter infolge Munitions mangels den Kampf auf und ließ sich verhaften. — Ruiniert! In der Nacht zum Dienstag hat in Berlin der 69 Jahre alte Generaldirektor Paul Roßdeutscher seine 63 Jahre alte Gattin erschossen und sich selbst so schwer verletzt, daß er nach dem Krankenhaus gebracht werden mußte. Finanzieller Ruin und Geschäftszusammenbruch haben den be kannten Geschäftsmann zu der Verzweiflungstat getrieben. — Das Schicksal des Eisenbahndiebes. Ein 25jähriger Eisenbahndieb, der am Dienstag zwischen Neukölln und Tempelhof auf einen fahrenden Güterzug aufgesprungen war und einen belgischen Waggon mit Autozubehör erbrochen hatt, stür zte b e i m Ab s pr ingen, weil sein aus den wertvollsten Gegenständen, wie z. D. Magnetappara ten usw., bestehendes Deutepaket zu schwer war, derart un- glücklich, daß die Räder über ihn hiruveggingen undihmbetd» Dein« abfuhren. Ein Streckenwärter, der den DerrmgkWktm! später auffand, ließ ihn ins Krankenhaus bringen. 1 — Der letzt« Ausweg. In Tollwitz bei Dürrenberg durchschnitt die Ehefrau eines Monteurs ihren acht- und fünf« jährigen Kindern wegen FamilienzwistigketteW die Halsschlagader und die Pulsadern. Die Kinder vemln* teten. Darauf brachte sich die Frau selbst ttefe Schnitte ow der Kehle bei. Sie starb im Krankenhaus. — Sine Million Franken Belohnung. Bei der Parias ser Sicherheitspolizei ist ein Scheck über eine Milfi lion Franken eingelaufen, die Polizetbeamten als Belohnung^ zugestellt werden soll, die an der Suche nach dem vor kurzen» auf dem Postweg zwischen Paris und London verschwun denen Perlenkollier im Werte von sieben Millionen^ Franken erfolgreich mitgewirkt haben. — Billige alte Meister. In Frankfurt a. Main hatf die Polizei dieser Tage eine große Fälscher fabrikauf gedeckt, aus der eine ganze Anzahl angeblich wertvolle« Gemälde, meist alter Meister, hervorgegan«n ist. Sekt länfi gerer Zeit wurden solch« Bilder in die Welt geschickt, vom Antiquitätenhändlern vertrieben und zu guten Preisen um^ gesetzt. Schon nach den ersten Verkaufen entstand der Der»! dacht, daß es sich um geschickte Fälschungen handeln müsset Di« Bilder wurden von einem Frankfurter Maler hergestellS und mit falscher Signatur versehen. Mele Personen/ di« zum Teil flüchtig sind, scheinen in die Angelegenheit, die au« nach Köln und München hinüberspielt, verwickelt zu sokn. Mit weiteren Verhaftungen ist zu rechnen. — Einer, dem das Handwerk gründlich gelegt wurde. Da^ Schwurgericht in Karlsruhe verurteilte den 29 Jähre alten, öfter vorbestraften Schneider Weingartner, der wegen Tot^ schlogsoersuchs und Betrugs angeklagt war, zn einer Gesamt* z-uchthausstrafe von 7 Jahren und 1000 Mark Gebdstvafe. Des Angeklagte hatte in 4 Fällen jungen Leuten, die vom Post scheckamt kamen, unter falschen Vorspiegelungen die dort er hobenen Beträge abgenvmmen und am 2. März, als er auf des Straße erkannt und verhaftet wurde, auf seine Verfolger ge schossen, ohne jedoch jemanden zu verletzen. — Der „eiserne Gustav" auf französischem Boden. Deri Berliner Droschkenkutscher Gustav Hartmann au« Wannsee hat auf seiner Fahrt nach Paris die deutsch-französisch« Grenze bei Aspach passiert und ist gegen Abend in Die-j dcnhofen «mgetroffen, wo er von der Bevölkerung herzlich, empfangen wurde. In allen Dörfern zwischen Aspach unH Diedenhosen bildeten die Einwohner Spalier, als der mW Fahnen und Blumensträußen geschmückte Wagen durchfuhr. — Der Raketenwagen ans der Berliner Avus. In alles Frühe fand am Montag auf der Avus eine Probefahrt! des Opel-Naketenwagens statt. Die fertigen Raketen warem in Lastkraftwagen nach Berlin gebracht worden. Dem Star» wohnten außer verschiedenen Ingenieuren auch der Raketen^ konstrukteur Sanders bei, während Fritz v. Opel dack Steuer übernahm. Ein zischendes Geräusch verkündete den! vollzogenen Start, der sich mit so großer Geschwindigkeit voll« zog, daß ein Verfolgen der einzelnen Vorgänge« nicht möglich war. Die ersten 100 Meter wurden in außerordentlich kurzer Zeit zurückqelegt. Der eigentliche« Start — es handelt« sich vorläufig um eine Probefahrt! — findet aus Sicherheitsgründen unter Ausschluß der Oef-i fentlichkett in Gegenwart der Reichsregierung und geladene«! Pressevertreter am Mittwoch statt. — Nachahmung der Menschsnstimme. Sir Richard Paget,/ ein englischer Physiker, hat einen Apparat erfunden, der dick«' menschliche Stimme täuschend nachahmt. Ein Blasebalg, Les wie bei einer Orgel mit dem Fuße getreten wird, stellt die, Lunge der Sprechmaschine -ar, eine Orgelpfeife die Stimm« bänder. Eine dünne .Holzscheibe in einer Röhre aus starken^ Papier dient als Zunge, und ein Gummischlauch ersetzt den? Gaumen. Vermöge einer Klaviatur spricht Lies« Stimm-, Maschine die verschiedenen Vokale und Diphtong« aus. Sitz Richard führte seine Erfindung gelegentlich einer Versamm lung -er amerikanischen Physikervereinigung zum ersten Maik vor und überraschte seine Kollegen durch die täuschende Aehn« lichkeit des Klanges der von der Maschine gesprochenen Wort« mit dem seiner eigenen Stimme. — Stimmen, die nicht sterben? Ingenieure der Mar^ coni-Gesellschaft stellten durch Versuche die interessante Tat-< fache fest, daß sie mit den ihnen zur Verfügung stehendeck Apparaten ein durch Ruiidfunk verbreitetes Musik- oder! Gesangsstück auffangen konnten, nachdem die Wellen bereits! dreimal den Weg um die Erde zurückgelegt hatten. DieU Feststellung löste die Frage aus, ob Schallwellen jemals ganz verschwänden. Nach dem Gesetz von der Erhaltung, der Energie dürfte dies nicht geschehen. "Es rüützbr alsoi mit ungeheuer feinen, empfindlichen Instrumenten beispiels^ weise möglich sein, nach vielen Jahren noch die Schals wellen hörbar zu machen, die jetzt durch den Aether schwir ren. Welch reizvoller Gedanke, wenn es uns gelänge, aüH dem Aetherr^um die unvergleichlich« Stimme Carusos anj unser Ohr zu zaubern, die Stimmen der uralten Vergangen^ heit heraufzubeschwören, Lieder, die vor Hunderten vosi Jahren erklangen... MMerunzsaussichten mitgetellt von der sächsischen Landeswetterwarle für den 23. Mai abends bis 24. Mai abend». Teils nur schwach, teils zeitweise stärker bewölkt, nm ' noch geringe Neigung zur Unbeständigkeit. Nach kühler Nacht ( tagsüber Temperaturen bis auf gemäßigte Wärm« ansteigend. Schwache bis mäßige Winde veränderlicher Richtung. Berliner Produktenbörse vom 22. Mai. 235-236 Weften.märk.neuer Mal .... In» Seplember . . Raagen. märkischer Mai Juli Seplember . . Sommergerste . . Winlergerlte . . Kaier, märkischer. Mai Kuli September . . Mals. lokv Berlin 262-265 27S 286.5-28« 271 285-287. 297 274-273.75 250,75-251 252-290 264-270 Weftenmekl . . Boogenmehl . . Wettenklel« . . . Boagenkleie. . . DIKtoriaerblen . . Kleine Spelleerbsen Fultererdsen . . Peluschken . . . Ackerbvhnen . » Wicken Lupinen, blau« . . Rapskuchen . . . Leinkuchen . . . - - 37.75-36.50 36,25-39,50 17L5 18,80-19.00 48.00-60.00 35.00-38.00 4 Verantwortlich für dr, Schriftleitung: Friedrich Menz «er s»^ Au«; für den Ameigenteil: Albert Georgi in g schor In» Rotationsdruck und Verlag: E. M-GärtaertnAn«.
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