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X Eine Freifahrt von London nach Hamburg wußte sich ein Steinsetzer aus Deutschland zu verschaffen, der bereits stinf Jahre in England ansässig war. Er ging zum deutschen Konsul in Manchester, nannte sich diesem gegenüber Mulda und bat, ihn als Mittellosen nach Deutschland befördern zu lassen. Als seinem Wunsche nicht stattgeqeben wurde, erklärte der angebliche Mulda, daß er ein Ge ständnis ablegen wolle; er habe nämlich in Moabit noch eine längere Gefängnisstrafe wegen Körperverletzung zu verbüßen. Auf Grund dieser Angabe ließ der Konsul ihn mit dem Dampfer „Siarlsy" nach Hamburg transpor tieren. Nachdem er dort von der Kriminal polizei in Empfang genommen worden war, stellte es sich heraus, daß sein Geständnis völlig aus der Luit gegriffen war. Nunmehr ertolqie seine Verhaftung wegen Führung eines falschen Namens und Betruges; er ist bereits mehrfach mit Zuchthaus vorbestraft. Durch qtüheuve Kohlen getütet. Zn Mülheim (Ruhri wart ein dortiger Haus- bewoyner achtlos ein Stück glühender Koble durchs Fenster aus die Straße. Er traf un glücklicherweise die siebenjährige Tochter einer Bergmannsfamilie. Im Nu standen die Kleider des Kindes in Flammen; das Mädchen erlitt jo schwere Brandwunden, daß es bald starb. ! tr Der flüchtige Bräutigam. In Hasselt war alles zur Trauung vorbereitet, die Braut prangte mit der Myrte im Haar, der Bräutigam stolzierte im Frack umher uud in einer Viertelstunde sollte der für das ganze Leben entscheidende Schritt getan werden. In zwischen wollte der Bräutigam mit seinem zu künftigen Schwager noch eine Zigarette rauchen gehen. Kaum waren sie im Freien, begann der Bräutigam zu rennen, was ihn seine Beine nur tragen konnten. Der Bruder der Braut wunderte sich über einen solchen „Scherz*, als aber die Zeit verstrich, ohne daß der Bräutigam zurückkehrte, teilte er den Hochzeitsgästen das Vorgefallene mit. Da lamentierte die Braut: »Der Hallunkel Meinen ganzen Schmuck und mein erspartes Geld habe ich ihm vorhin über geben* Ties möchte sie nun gerne wieder haben. rn, de / Bräutigam, tiegt ihr nichts mehr. En Geistestranrer als Betrüger. Die Münchener Polizei sucht gegenwärtig den 30 jährigen Fabrikantensohn Joseph Grünstein aus Frankfurt a. M., der in MünaM, m Augs burg und in Nürnberg mit Scheckbüchern der Dresdner und Bayrischen Vereinsbank bedeutende Schwindeleien verübte. Grünstein ist ein ge meingefährlicher, äußerst raffinierter Geistes- Iranker, gegen den wiederholt Strafverfahren im Gange waren, die aber alle eingestellt werden mußten. Er war bis zum vorigen Jahre in einer Irrenanstalt, wurde dann probeweffe nach Hause entlassen, wo er aber kurz darauf seinem Vater den Kassenschrank ausleerte und dann wieder flüchtete. schwer. Der Erzherzog und seine Söhne sowie der Chauffeur blieben dagegen unverletzt. Entdeckter Schmuggel. In Krummau in Böhmen ist eine Schmugglerbande entdeckt worden, die seit 5 Jahren ungeheure Mengen Saccharin aus Bayern über den Böhmerwald nach Südböhmen einschmuggelte. Das Haupt der Bande, der in Haft befindliche Agent Cowie, bat nach seiner eigenen Angabe jährlich über 40 000 Kronen verdient. Blutiger Kamps zwischen Polizisten «nd Soloate». In Agram (Kroatien) ver übten gegen dreißig aus einem Gafthause kommende Soldaten Ausschreitungen und griffen die ihnen entgegentretende Polizeimannschaft mit blanker Waffe an. Mehrere Polizisten Flucht verhindern wollten. Die Gefangenen, etwa 50 an der Zahl, überwältigten die Wächter. Es mutzte Gendarmerie aufgeboten werden, um die Ordnung wiederherzustellen. OOs Vie große« Damenhüte wird setzt zu Felde gezogen. In einem Panier Theater saß eine Dame mit einem solchen Ungetüm auf dem Kopfe und versperrte ihrem Hintermann die Aussicht auf die Bühne. Ver gebens forderte er sie auf, den Hut abzulegen, er mußte zu einem Radikalmittel greifen, indem ec die ihn störenden Hutfedern einfach zur Seite bog. Die Dame genet in Zorn, besonders als sie sah, daß ein Teil der Anwesenden für den „in Notwehr Handelnden" Partei ergriffen hatte. Es kam zu einem Skandal, die Vorträge aus Olc LrirmLrungskstpeUe m den etwa 2000 Frank, die ihr täglich zur Ver fügung stehen, nicht auskommen. 6O2 Ein nntzbrmgcnder Sport. Die Damen in England haben einen neuen Zeit vertreib: sie führen den Pflug wie jeder Land mann. Eine hat begonnen, bei den andern ward es zum Sport und so fand jetzt ein Wett pflügen statt, bei dem die Tochter des Kapitäns Sycamore siegte, ihre Furchen waren die tiefsten uno regelmäßigsten, trotzdem Bäuerinnen am Kampfe teilnahmen. Ausgehobenes Spielernest. Seit einiger Zeit weist die holländische Presse daraus hin, daß in Vaals wieder hohe Glücksspiele staiifSnden. Infolgedessen wurde von der Polizei eine Unter suchung eingeleitet. In einem Hotel, in dem seit einiger Zeit ein auffallender Fremdenverkehr herrschte, wurden zahlreiche Herren, meist Deutsche, verhaftet, die um hohe Beträge spielten. Sämtliche Verhaftete wurden nach Maastricht ins Gefängnis gebracht. Folgenschwerer Einsturz erner Treppe. Mährens in Neapel die Aushebung für die j Marine vorgenommen wurde, brach infolge des i großen Andranges der Auszuhebenden ein Teil § der Treppe zusammen. Ungefähr 200 Personen ! stürzten in die Tiefe, 20 Perlonen wurden ver- ! letzt, zwei von ihnen schwer über ve« Tod des «xprtrsters Gapon, : der in der Geschichte der letzten revolutionären j Bewegung in Rußland eine große Rolle ge- ! spielt hat, wird jetzt wieder ein neues Gerücht ! verbreitet, dessen Glaubwürdigkeit freilich nicht s bester verbürgt erscheint als mancherlei Tar- j stellungen aus früherer Zeit. Eine italienische Zeitung veröffentlicht einen Bericht aus dem Munde eines russischen Sozialrevolutionärs in der Umgebung Gorkis in Neapel über den Tod Gapons. Dieser babe sich nach dem blutigen 22. Januar zum Werkzeug Wittes hergegeben. Der Verdacht der Sozialrevolutionäre sei aber auch auf den ihm zur Überbringung bestimmten Ingenieur Rutenberg gefallen. Auf denen Be treiben fand in einer Villa bei Petersburg eine Zusammenkunft mit Gapon statt, die von eurigen Genossen belauscht wurde. Gapon bot Ruten berg 50 000 Rubel für die Liste der Mitglieder der unabhängigen Komitees der Kampfes- orgamsaiion. Rutenberg nannte ihn einen Ver räter, worauf Gapon zu fliehen versuchte und mit den Lauschern zusammenstieß. AuS Be sorgnis, von ihm erkannt worden zu sein, töteten ihn diese durch Revolverjchüffe. Ruten berg floh nach England und befindet sich jetzt in Australien. Geincktskatte- Landau (Pfalz). Die Strafkammer verurteilte zwei Winzer aus Nhodl wegen Weinfälschung zu sechs Wochen Gefängnis. Luxemburg. Das Assijengericht verurteilte den 27jährigen ualicnijchen Bergarbeiter Cirillo, der seine Frau aus Eifersucht erschaffen^ hatte, zu zehn x In Hrauentleioei.« «as der Jrren- anstatt entwrcheu ist der Diener Weigel; ec war vor einiger Zeit al« geisteskrank der Heil- und Pflegeanstalt Eglfing in Bayern über wiesen. uns, da er sich als ungefährlich erwies, von dem Oberarzt Dr. Ungemach zur persön lichen Dienstleistung verwandt worden. Liese Vergünstigung hat Weigel mit schnödem Undank belohnt. In Abwesenheit des Oberarztes sperrte er dessen 82 jährige Blutter in den Keller und stahl aus dem Privatzimmer seines Herrn eine Barsumme von etwa 130 Mk. Nachdem er dann noch Frauenkleider angelegt halte, suchte er das Weite, um in die Schweiz zu entkommen. Aus dem Bahnhofe m Buchloe, wo man ihn trotz seiner geschickten Verkleidung als Vianu erkannte, wurde er jedoch von seinem Schicksal ereilt. Ein AutomodttunsaU des Erzherzogs Franz Salvator, bei dem mehrere Personen verletz! wurden, wird aus Wien gemeldet. Der Erzherzog befand sich mit seinen zwei Söhnen au, der Fahrt nach Bregenz, als der Kraft- Wagen mit einem einspännigen Fuhrwerk zu- sammenstieß. Dem Pferde wurden dabei belde Vorderfüße weggenffen, die Insassen stürzten in den Graben und wurden verletz!, einer davon Am L75. Jahrestage der Schlacht be: Lügen, am 6. d., Hai in Lützen die Einweihung der Erinne rungskapelle an Gustav Adolf stattgefunden. Prinz blieben sterbend au, dem Kampfplätze. Die Untersuchung wurde von den Militär- und Zivilbehörden cingeleitet. 00? Wie Geschäfte gemacht werden. Die Holzhändler Winkler und Taussig in Budapest besaßen eine Grube, die sie verkaufen wollten und einer Gruben- und Hütten-Gesell schaft für 300 000 Kronen und 50 Prozent Nutzantei! offerierten. Mit der Abwickelung wurde der Beamte Littmann gegen besondere Vergütigung betraut, der jedoch, da er das Geschäft nicht zustande bringen tonnte, entlassen wurde und dann die Käufer informierte, daß die an bietende Firma um jeden Preis losschlagen wolle. Das Geschäft kam infolgedessen nur zum Kaufpreise von 100 000 Kronen zustande. Gegen Littmann aber erstattete die Firma Strafanzeige. Revolte tu eruem französische« MUitär- gefangnrS. Nach einer Meldung aus Paris brach im Toulouser Militärgefängms eine Meutere: aus wett die Wächter einen Gesungenen au der ! Eitel Friedrich wohnte als Vertreter des Kaisers der Feier bei. j ! der Bühne mußten abgebrochen werden, bis die Dame sich bequemte, den Hut abzulegen. Jn- s folge dieses Vorkommnisses verlangt man nun in ! Paris, daß nur Damen ohne Hüte in die s Theater eingelassen werden, wie dies ichon in s der Oper Komödie franyaise und in der Komischen Oper der Fall ist. 00- DaS gepfändete Automobil. Prin zessin Luise, die Tochter des Königs von j Belgien, hatte ein unangenehmes Abenteuer zu bestehen. Sie traf dieser Tage unerkannt m Genf ein und stieg im Russischen Hof ab, um neue Anleihen zu machen. Inzwischen wurde j ihr Auto, das sie für 40 000 Frank gekauft ; hatte, wegen 8000 Frank, die sie noch darauf schuldete, gepfändet. Die Prinzessin reiste sofort nach Paris, wo sie im Westmiusterhotel abstieg und auf ihren Gatten, den Hauptmann Mattajich i wartete, der, um die Angelegenheiten zu ordnen, j in Gens gedlieden, aber nacy dem Continenlal- ; Hotel übersiedelt war. Die Prinzessin, deren ' Wohltätigkeit vielfach ausgenützt wird, tann mit Jahr Zwangsarbeil. buntes Altertet. tt Lie höchsten Schweizer Hotels. Einer statistischen Tafel des Schweizer Hoielvereins ent nimm: man einige inieressante Angaben über die Höhenlage der Schweizer Hotels. Die niedrigsten, zwischen 200 und 500 Meter, stellen 626 Eta- blisiemenls; 394 befinden fich zwischen 501 und 800 Aieter, 188 zwischen 801 und 1000 Meter und 198 zwischen 1001 und 1200. Zwischen 1200 und 1400 Meter sind 126, zwischen 1400 und 1600 145, zwischen 1600 und 1800 96, und zwischen 1800 und 2000 122 Hotels ge legen. 34 bestehen über 2000 und 1 über 3000 Meier Höhe. « * Ahnungsvoll r Herr (zu seinem Freunde und dessen Braut): „Ihr selb wirklich wie zu einem Paar geschaffen I" — „Ja, eine Ehe wird sich wohl nicht vermeiden lassen!" <.M-gg.q Galgenhumor. Förster: „Merkwürdig, der Baron brennt dir doch bei jeder Treibjagd eins 'nauf." — Treiber: „Ja, der Hal si' bei Mr jcho'ei'g'schosj'n!" „M-gg.p Olga streckte ihm beide Hände entgegen und die sonst so klaren Augen durch einen feuchten Schimmer verschleiert zu ihm auf schlagend, fagte sie: „Der Gegensatz zwischen dem Heute und Gestern soll uns tapfer finden I Hugo — sie wird nichts ausgesührt haben von dem, was sie wollte. Aber das freundliche An denken an ihre Absichten, an ihr Vertrauen bleibt uns. Daß es nun anders gekommen, als sie es geplant, ist eine höhere Fügung, uehmen wir sie geduldig hin." Hugos Atem ging rasch und schwer, in seinem Blick lag angstvolle Pein, kein Wort kam über seine sestgeschlossenen Lippen, aber es tobte heftig in ihm. Olgas Mitgefühl steigerte sich, sie versuchte um seinetwillen ein freundliches Lächeln, führte seine Hand an ihre Wange und, was sie noch niemals getan, sie lehnte ihren Kopf an seine Brust und flüsterte: „Nehmen wir solche äußerlichen Dinge nicht M schwer. Jetzt ist's an der Zeit zu zeigen, daß wir beide vereint —" sie sah zu ihm auf und schwieg einen Augenblick, um ihm liebevoll über die schmerzlich zusammengezogene Stirn zu streichen und schloß: „Was ist denn jo viel gelegen an Geld und Gut? Ich schätze andres höher I Dich über olle Mißgunst der Verhältnisse siegen zu sehen, dich, ohne Hilfe, durch eigene Kraft deinen guten Namen zu Ehren bringen zu sehen — Hugo, das ist höchstes Glück I" Noch immer lehnte sie sich an ihn, sein Arm hiett sie leise umschlungen. Wie oft hatte er solchen Moment ersehnt I Nund endlich gab sie sich ihm hin und die innere Qual überiäubte weit jedes Gefühl der Befriedigung. „WaS wird sie sagen, wenn sie alles erfährt? und ihr Vertrauen täuschen, ist erbärmlich!" rief es in ihm. Bevor sich aus dem Tumult der Gefühle ein reiner Entschluß hervorarbeiten konnte, drangen aus dem Salon laut und vernehmlich die von Edgar gesprochenen Worte: „Hugos Baier war älter als der meinige — in erster Linie stehen seine Erbansprüche." Des Geheimrats Stimme ertönte hierauf: „Die Verewigte hat Sie, Herrn von Kalten, Herrn von Thalheim und mich zu Testaments- Exekutoren bestimmt. Fräulein Olga wird uns die Schlüssel verabreichen und an einem der nächsten Tage, wenn es ihr genehm ist, müssen wir dann an unser Geschäft gehen." Olga war indessen, lebhaft und rasch wie immer, Hugo noch ein Wort der Zärrlichkeit und einen herzlichen Händedruck gebend, zu den Redenden getreten und sagte: „Lieber Geheimrat, hier sind alle Schlüssel der Schränke und Fächer, in denen meine Tante Papiere und Akten verwahrte. Nehmen Sie sie hin, ich befreie mich gerne fogleich von aller Verantworilichkeit!" „Um allen Weitläufigkesten einer Versiege lung usw. zu entgehen," versetzte der Geheimrat, „werden wir dem Gerichte melden, daß ein mündiger Erbe da ist und daß wir die Ord nung der Angelegenheit übernommen haben." Dann entfernten sich der Geheimrat und Herr v. Kalten unter allerlei geschäftlichen Be sprechungen. Olga machte den Verwandten den Vorschlag, für die nächsten Tage aus Oggershausen Quartier zu nehmen. Hugos Mutter stimmte dem zu, während sie zugleich in nervöser Hast erklärte, Hugo müsse sie aber zuvor nach Hause geleiten, sie habe dort allerlei zu ordnen, werde ocher vor Abend wiederkommen. In der letzten halben Stund« hatte sie ihren Sohn mit wachsender Angst beobachtet; sie las in seinen Zügen, was in ihm vorging, und als er sich jetzt Edgar näherte, richtete sich ihr ganzes Bestreben darauf, einem Tete-a-tete zwischen den Vettern vorzubeugen. Edgar, der auf die schwache, unbedeutende Frau stets mitleidig herabgesehen hatte und ihre fanatische Mutterliebe kennend, dachte eben: „Die arme Seele ist so in Unruhe über die etwaigen Aussichten ihres Sohnes, daß sie es nicht zu verstecken weiß, ich werde sie be ruhigen." In dieser Absicht sagte er: „Tante Therese war mir leider durchaus nicht mehr wohlgesonnen, auch unsre letzte Be gegnung endete unsreundlich — ich bedaure das, kann mir aber deswegen keine Vorwürfe machen. Sie war eine hoch zu achtende Frau, aber sie erfaßte nicht ganz den Ton, den man einem Manne, der etwas auf sich hält, gegen über schuldig ist. Somit weißt du, Hugo, daß ich keinerlei Grund habe, Erwartungen an ihren letzten Willen zu knüpfen." Edgar hatte, ohne es zu wollen, einen immer stolzeren Ton angenommen. „Laß' mich noch hinzufügen, daß es mich jreuen wird, dich als Herrn auf Oggershausen zu begrüßen — es lag mir daran , das zu jagen, um allen Mißverständnissen zwischen uns vorzubeugen I" schloß er; die gewiß sreundlich gemeinten Worte klangen aber hochmütig und herablassend. Hugos bleiches Antlitz zuckte, er öffnete die Lippen und begann: „Edgar —aber alles weitere schnitt seine Mutter ab, indem sie sich an seinen Arm hing und mit zitternder Stimme bat: „Führe mich nach Hause, Hugo — du triffst Edgar bald wieder und kannst dich dann weiter mit ihm aussprechen I" „Tame Margarete, du siehst so leidend aus," warf Olga ein, „ruhe dich aus, bevor du den Weg machst." „Nein, nein," antwortete Frau von Oggers hausen hastig, „frische Luft und etwas Bewegung werden mir gerade wohl tun." Im Fortgehen begriffen, hörte sie Edgar noch sagen: „Ich werde jeden Tag Herkommen und fragen, ob ich mich in irgend einer Weise nützlich machen kann, Olga, aber da ich jetzt gerade wichtigen Dienst habe, halte ich mein Stand quartier in Tresdorf sest. — Vielen Dank für Ihr gütiges Anerbieten." „Ich habe nicht mehr anzubieten als Sie," antwortete Olga. „Bis auf weiteres hat hier niemand Rechte. Wie trübe, wie verlassen er scheint hier alles; mehr als ich es für möglich gehalten, entbehre ich den festen Willen, den sicheren Halt, welcher der Verstorbenen im hohen Maße eigen war." ,r^> (Fortsetzung folgt.)